Kaum eine Insel ist stärker geprägt von Gegensätzen als Sylt: zwischen Luxus und Ursprünglichkeit, Glamour und natürlicher Idylle. Ein bildgewaltiger Blick auf einen Ort voller Magie.
Unter seiner Attraktivität leidet Sylt allerdings auch: Mehr als 750.000 Besucher jährlich statteten der Insel vor Corona einen Besuch ab, zum Nutzen, aber auch zum Leidwesen der Einheimischen. Dieser Film wirft einen Blick auf die Parallelwelt im hohen Norden.
Außergewöhnlich ist für viele Touristen allein schon die Anreise nach Sylt. Die meisten kommen mit ihrem Wagen huckepack auf dem Autotransporter von Niebüll aus mit der Bahn an, erleben rechts und links des Hindenburgdamms die Wasserwelt des Wattenmeers. Auf der Insel geht es mit den Gegensätzen weiter: zwischen Luxus und Ursprünglichkeit, zwischen Kampen und Camping. Sylt ist eine Insel der Gegensätze. Quirliges Leben in Westerland, menschenleere Strandabschnitte am Lister Ellenbogen. Die Kurzreportage gibt einen Einblick in die Parallelwelt einer majestätischen und vermeintlich extravaganten Insel, jenseits der Touristen-Hotspots.
Im Mittelpunkt des Films stehen dabei auch waschechte Insulaner, wie Landwirt John-Ricklef Petersen. Er ist einer von rund 14.000 Menschen, die von dort stammen und sogar noch den Sylter Dialekt Söl'ring beherrschen. Seit mehr als 100 Jahren betreibt die Familie Petersens auf den Wiesen der Insel Landwirtschaft, bereits in dritter Generation. Das Herzstück des landwirtschaftlichen Biobetriebes bilden die 250 Galloway-Angusrinder aus eigener Zucht. Die Familie arbeitet auch dann auf den Feldern und am Deich, wenn in der Hochsaison die Touristen in ihren Hotel- und Ferienhausbetten noch schlummern. Das Verhältnis zwischen ihnen und den Einheimischen ist zwiegespalten. Die Insel lebt vom Tourismus, doch die Naturschutzgebiete werden dadurch belastet und treiben die Immobilienpreise in die Höhe. Viele Einheimische können sich ihre eigene Insel schon lange nicht mehr leisten.
Inzwischen fest verwurzelt mit der Insel ist der 20-jährige Phillip Grossmann. Ihn findet man meist vor Sylts Südspitze, etwa sechs Kilometer von Bauer Petersens Salzwiesen entfernt, auf der "Simon Alexander". Es ist eines von nur fünf Fangschiffen, das vor Sylt Muscheln fischen darf. Die Ausbeute ist groß, denn Sylt gilt als ein Paradies für Miesmuscheln.
Landwirt John-Ricklef Petersen hat nicht nur seine Rinder ständig im Blick, sondern vor allem auch seine ebenso vielen Salzwiesen-Schafe, 250 wollige Ureinwohner von Sylt. Sie weiden bis in den November hinein auf den Salzwiesen an der Ostseite der Insel und bestimmen den Jahresrhythmus der Familie. Alles ist fast auf den Tag genau getaktet, damit rechtzeitig zu Ostern etwa 400 Lämmer das Licht der Welt erblicken.
Auf Sylt zu arbeiten, war schon immer ein Traum von Uta Wree. 2015 ist er Realität geworden: Als Wanderschäferin zieht sie mit ihren 550 norwegischen Landschafen durch die Heidelandschaft.
Die Dokumentation begleitet die pendelnde Schäferin bei ihrer Arbeit in der Sylter Heidelandschaft und auf dem Festland. Ein Film über grenzenlose Tierliebe, kräftezehrende Arbeit und den schwierigen Spagat zwischen Familie und Traumberuf.
Anfang April startet die Saison, dann bringt Uta Wree ihre 550 "Mädels" auf die Insel. Von Braderup bis nach Morsum ist es die einzige geführte Herde auf Wanderschaft, finanziert vom Landschaftszweckverband Sylt und dem Land Schleswig-Holstein. Wrees seltene Schafrasse Norsk Spaelsau ist besonders gut für die Landschaftspflege auf Sylt geeignet. Sie befreit die Heide von Gräsern und Büschen, und die invasive Kartoffelrose gehört zu den Lieblingsspeisen der Tiere. Die aggressive Pflanze verdrängt andere Arten und lässt Bodenbrütern keine Chance. Die Beweidung trägt so zum Erhalt der Artenvielfalt bei, dem Geschmack der Schafe sei Dank.
Mitte Juni steht die große Schur an, denn mit steigenden Temperaturen schwitzen auch die Schafe unter ihrem Fell. Gemeinsam mit dem Schafscherer Sebastian Schmidt befreit Uta Wree ihre Tiere von der Wolle, die bis zu dreieinhalb Kilogramm wiegt. Für die Schäferin ist die Schur ein Kraftakt, der ihr aber auch einen kleinen Nebenverdienst einbringt. Denn die schwarze, braune oder graumelierte Wolle lässt sich zum Spinnen verkaufen.
Wrees Zuhause abseits der Insel ist Neuberend bei Schleswig. Dort steht das Haus der Tierärztin, dort wohnt ihr 16-jähriger Sohn Finn, und dort leben 450 weitere Schafe samt 180 Lämmern. Die Neugeborenen bleiben das erste Lebensjahr mit ihren Müttern auf dem Festland, erst danach geht es für sie auf die Insel, um das Leben auf Wanderschaft zu lernen.
Die Bretagne: alte Mauern, gutes Essen, eine Jahrtausende alte Kultur und sogar eine eigene Sprache. Der Atlantik bestimmt das Leben dort im Nordwesten von Frankreich.
"Alpenpanorama" zeigt über zahlreiche Web- und Panoramakameras täglich Livebilder aus ausgewählten Urlaubsorten.
Die Sendung informiert auch über Temperatur- und Wetterbedingungen vor Ort.
Die Kurzausgaben der österreichischen Nachrichtensendung "Zeit im Bild" liefern neben klassischen Nachrichten Informationen über Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Expertenanalysen.
Der hemmungslose Hedonismus scheint derzeit zu schwächeln. Konjunktur haben hingegen "Dry January", Diäten und das beinharte Eisbad. Oder sind solche Formen der Askese der neue Hedonismus?
Der österreichische Philosoph Robert Pfaller raucht zwar äußerst selten. Dennoch gehen ihm Rauchverbote gehörig auf den Wecker. Er mag nicht bevormundet werden und findet überdies: Alkohol, Partys und schwarzer Humor machen das Leben lebenswert.
Doch ist das Hohelied auf den Hedonismus anzustimmen angesichts von Polykrisen und Ressourcenknappheit überhaupt noch haltbar? Sollte sich unsere Gesellschaft nicht viel eher schämen, dass sie weit über ihre Verhältnisse lebt? Vielleicht durchaus - wobei sich zu schämen nicht nur als Spaßbremse daherkommt, sondern manchmal nicht mehr als ein Statussymbol ist, das manche vor sich hintragen wie andere eine teure Handtasche. Ist sich zu schämen also eine neue Form der Lust? Und gibt es das schamlose Glück heute noch?
Barbara Bleisch trifft den umtriebigen Denker und Buchautor Robert Pfaller am Zürcher Philosophiefestival zum Gespräch über die Lust an der Fremdscham und das wahre Glück der Hedonisten.
Die Hamburger "Sammlung Falckenberg" ist eine der hochkarätigsten privaten Kunstsammlungen Europas, beheimatet in den alten Fabrikhallen der Phoenix AG in Hamburg-Harburg.
Aus den ehemaligen Werkhallen entstanden 6000 Quadratmeter Kunsttempel auf vier Etagen verteilt, mit einem zentralen offenen Treppenhaus. Der historische Industriestandort steht seit 2001 unter Denkmalschutz.
Jonathan Franzen ist einer der renommiertesten und bekanntesten Schriftsteller der Gegenwart. Seine Romane wie "Die Korrekturen" und zuletzt "Crossroads" sind weltweite Bestseller.
Der US-Amerikaner ist Germanist und hat eine besondere Beziehung zu Österreich. Bei seinem Wien-Besuch hat Literaturkritikerin Katja Gasser Jonathan Franzen zum Gespräch über Demokratie, Pressefreiheit, soziale Gerechtigkeit und über Donald Trump getroffen.
Zum deutschsprachigen Raum, zumal zu Österreich, hat der studierte Germanist und leidenschaftliche Vogelbeobachter ein besonderes Verhältnis: In jungen Jahren war ihm etwa das Studium der Literatur von Karl Kraus eine wichtige Erkenntnisquelle.
Nach rund 20 Jahren hat es Jonathan Franzen nun wieder einmal nach Wien verschlagen. Katja Gasser hat ihn zum Gespräch getroffen: über den Zustand der Welt im Allgemeinen und die Rolle der Literatur im Speziellen. Dass er ein dezidierter Kritiker Donald Trumps ist, zeigt sich auch in diesem Gespräch. Zudem, dass er einer ist, der Demokratie, Gerechtigkeit, Pressefreiheit und soziale Gleichheit hochhält gegen alle Widrigkeiten. Außerdem, dass er über einen entwaffnenden Witz verfügt.
Auch verdeutlicht er im Dialog mit Katja Gasser, dass die Zeit, in der er an die weltverändernde Kraft der Literatur glaubte, längst vorbei ist - zumal den Äußerungen von Schreibenden im öffentlichen US-amerikanischen Diskurs keinerlei Bedeutung zugemessen wird, so Jonathan Franzen. Alles in allem - beherzte Zeitgenossenschaft.
40 Jahre Styriarte! Ein Highlight ist auch im Jubiläumsjahr das Styriarte Youth Orchestra. Die jungen Musiker aus aller Welt reisen mit ihrem Konzert in die "Unendlichen Weiten" des Weltalls.
Zu hören sind unter der Leitung von Mei-Ann Chen nicht nur die packende Orchestersuite "Die Planeten" von Gustav Holst, sondern auch Auszüge aus der weltberühmten Filmmusik zur "Star Wars"-Reihe von John Williams.
Nova Gorica und Gorizia: zwei Kleinstädte, gelegen in einer wunderschönen hügeligen Landschaft mit Obstgärten und Weinbergen, dem Vipava-Tal, der smaragdgrünen Soca und der Nähe zum Meer.
Und doch kennen die meisten Menschen sie nur von der Durchreise. Das wird sich ändern, denn die beiden Städte bilden gemeinsam eine der Kulturhauptstädte Europas 2025. Ein Novum - denn schließlich liegt Nova Gorica in Slowenien und Gorizia in Italien.
Wer in den beiden Städten aus dem Zug steigt, tritt auf einen Bahnhofsvorplatz - "Trg Evrope" oder "Piaza Transalpina" genannt, den sich zwei europäische Länder teilen, denn mitten durch den Platz läuft die Staatsgrenze. Auch wenn diese seit dem EU-Beitritt Sloweniens so gut wie jede Bedeutung verloren hat, ist sie nicht nur Thema vieler Produktionen in der Kulturhauptstadt, sondern auch titelgebend: "GO! borderless" ist das Motto für das kulturelle Jahresprogramm.
Moderator Martin Traxl trifft Künstlerinnen und Künstler, Filmmacherinnen, Historiker und Weinbauern und spricht mit ihnen darüber, welche Rolle die Grenze in ihrem Leben und Arbeiten spielt und welche Hoffnungen sie in die Kulturhauptstadt setzen.
Die Kurzausgaben der österreichischen Nachrichtensendung "Zeit im Bild" liefern neben klassischen Nachrichten Informationen über Entwicklungen auf den Finanzmärkten und Expertenanalysen.
Habichtskäuze galten in Österreich lange Zeit als ausgestorben. Doch einem Projekt im Wiener Naherholungsgebiet des Lainzer Tiergartens gelang die Wiederansiedlung der Waldeuelenart.
Im Jahr 2009 hat Wildtierökologe Richard Zink die ersten Habichtskäuze freigelassen. Anfänglich war die Skepsis groß, ob eine Auswilderung in direkter Nähe zur Großstadt Wien gelänge. Doch die Habichtskäuze fühlten sich im Wienerwald und blieben.
Inzwischen sind dort bereits mehr als 200 Jungvögel in Freiheit geboren worden. Durch dieses Projekt werden die Habichtskauz-Populationen in Mitteleuropa miteinander verbunden. Das Überleben der Habichtskäuze kann so dauerhaft gesichert werden.
"Der Habichtskauz steht am oberen Ende der Nahrungspyramide", erklärt der Wildtierökologe. "Solche Organismen sind für uns und für die Stabilität unserer Ökosysteme extrem wichtig."
Kaum sind sie da, sind sie auch schon wieder weg: Eichhörnchen, die quirligen Baumtänzer unserer Wälder, sichtbar und unsichtbar zugleich. Wer freut sich nicht, sie zu beobachten?
Und was wäre der Wald, was wären viele Kinderbücher ohne die herzigen, manchmal auch frechen Eichkätzchen? Sie sind überall gern gesehen, die artistischen und geschäftigen Bewohner unserer Wälder: Eichhörnchen - genauer gesagt: die roten europäischen Eichhörnchen.
Die Sprungakrobaten der Baumkronen, rot, braun, grau bis schwarz gefärbt, führen zumeist ein verborgenes Leben. Dort aber, wo sie angefüttert werden, in Parks oder in Gärten rund um Futterhäuschen im Winter, scheuen sie die Nähe des Menschen nicht. Es gilt für nahezu alle Nagetiere: Wo Menschen leben, fällt etwas für sie ab. Für Eichhörnchen bieten sich so bessere Überlebenschancen als in der unberechenbaren Natur des Waldes. Sie sind Kulturfolger: Wildtiere, die auch die Nähe menschlicher Siedlungen zu schätzen wissen.
Im Allgemeinen bleiben sie aber auf Distanz, und nur wenigen ist ein Einblick in ihr Baumkronenreich möglich: Zu groß sind für die kleinen, flinken Nagetiere die Gefahren, die von den vielen Fressfeinden am Boden oder aus der Luft ausgehen. Marder, Wildkatzen, Luchs und Fuchs können am Boden gefährlich werden. Doch noch mehr Verluste gibt es durch Jäger aus der Luft - durch Raubvögel: Habicht, Mäusebussard, Uhu oder auch Adler, groß ist die Reihe möglicher Angreifer. Daher bleiben Eichhörnchen lieber unerreichbar und unberechenbar - für alle.
Ihre Kobel bauen sie in Astgabeln oder in hohlen Baumstämmen. Dort oben in den Baumkronen der Mischwälder sind sie einigermaßen sicher. Trotzdem kommt nur ein kleiner Teil der Jungtiere in den ersten Winter, wo Kälte und Nahrungsmangel drohen. Sofern nicht schon im Herbst ein gut isolierendes Nest vorbereitet und reichlich Nahrungsdepots angelegt wurden.
Samen und Nüsse nehmen einen wichtigen Platz im Nahrungsspektrum der Allesfresser ein. Eichhörnchen legen im Herbst Winterdepots an, indem sie die Früchte der Waldbäume unterm Laub in schnell gegrabenen Löchern verscharren. Doch überall im Wald gibt es Futterkonkurrenten mit feinen Nasen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Vorräte entdeckt und geplündert werden, ist groß.
Die europäischen Eichhörnchen gehören zur Familie der Hörnchen und zählen durch ihre Lebensweise zu den Baumhörnchen. Eng verwandt sind das kaukasische Eichhörnchen und das nordamerikanische Grauhörnchen. Und gerade aus den eigenen Reihen kommt eine tödliche Bedrohung: In Großbritannien wurden Ende des 19. Jahrhunderts von Adligen zur Belebung der großen Landschaftsparks nordamerikanische Grauhörnchen ausgesetzt, die nun den Bestand der europäischen roten Eichhörnchen verdrängen.
Die Situation in England und Wales sowie in großen Teilen Irlands und Schottlands scheint mittlerweile aussichtslos. Selbst eine intensive Bejagung und die Tatsache, dass in manchen Gourmetrestaurants in England Grauhörnchen-Delikatessen angeboten werden, zeigen kaum Wirkung.
Die amerikanischen Eichhörnchen sind etwas größer als die europäischen Tiere und haben leichte Vorteile bei der Nahrungsbeschaffung. Vor allem aber tragen sie ein Pockenvirus in sich: Sie selbst sind dagegen immun, ihre europäischen Verwandten rafft es allerdings gnadenlos dahin.
Das Problem hat auch schon Kontinentaleuropa erreicht. Aus Norditalien breitet sich ebenfalls ein Bestand an Grauhörnchen aus. Noch haben sie die Alpen nicht überschritten. Doch einige Wissenschaftler stellen sich angesichts des Dilemmas in Großbritannien bereits die Frage: Gibt es auch bei uns bald einen Wald ohne die uns lieb gewordenen europäischen Eichhörnchen?
Regisseur Franz Fuchs: "Uns war zu Beginn des Projekts nicht bewusst, welch wichtige Rolle den Eichhörnchen im Wald zukommt. Nicht nur, dass sie Samenkerne verbreiten und damit zur Ausbreitung von Pflanzen und zur Erneuerung der Waldflora beitragen, Eichkätzchen stellen für die Räuber des Waldes eine wichtige Nahrungsquelle dar. Nur wenige junge Eichhörnchen vollenden ihr erstes Lebensjahr.
So flink sie sind: Sie sind kleine Nagetiere und werden vor allem von Raubvögeln gejagt und stark dezimiert. Aber sie können bis zu dreimal im Jahr Nachwuchs kriegen. Diese hohe Reproduktionsrate ist bei den enormen Ausfällen, die sie haben, auch notwendig. Unsere Hoffnung ist natürlich, dass wir in Kontinentaleuropa nie vor dem Problem stehen, das Großbritannien und Irland momentan intensiv beschäftigt: Nämlich, ob man sich damit abfinden muss, dass es die europäischen rot
Kaum ein anderer Baum in Europa ist so eng mit den Menschen verflochten wie die Linde. Über Jahrtausende war sie Begleiterin und hat das Geschehen als stumme Zeugin der Zeit beobachtet.
Die Linde ist nur selten in den Wäldern anzutreffen. Man findet sie in Dörfern und Städten, mitten unter den Menschen, die sie pflanzen und hegen. Sie hat die Menschen inspiriert, war aktiv an deren Schicksal beteiligt und ist heute nicht aus ihrem Alltag wegzudenken.
Die Linde hat sich schon früh ins Leben der Menschen gestohlen. Zahlreiche Legenden ranken sich um den Baum und machen ihn zum Inhalt vieler Lieder. Die Menschen holten die Linde aus den Wäldern in die Städte, wo sie als Einzelbäume hervorragend wachsen konnten. So erhielt der Bürger eine "mütterliche" Baumpersönlichkeit, die durch ihren schönen Wuchs und den wunderbaren Duft ein Gefühl von Geborgenheit verbreitet. Sie gilt dank ihrer beruhigenden Ausstrahlung als weise Ratgeberin. Die Linde gilt überdies als ein Symbol für Gerechtigkeit, Frieden und Heimat sowie als Platz der Gemeinschaft.
Die Linde ist ein Sinnbild für die Gemeinschaft, der "Baum des Volkes". Nicht zufällig stehen heute in so manchen Gemeinden Tanz-, Gerichts-, Gedenk- oder Liebeslinden. In der Natur findet man sie an unwegsamen Orten, wo sie durch ihre kämpferische Natur an Stellen gedeihen, an denen andere Bäume kaum Nährboden finden würden. Das hat sie mit einer unvergleichlichen Heilkraft ausgestattet, die nicht nur ihr selbst zugutekommt, sondern auch denen, die sie einzusetzen wissen.
Niemand baut mehr Schiffe aus Eichenholz. In Möbelhäusern sucht man Eichenholzmöbel vergebens. Die Eiche scheint ausgedient zu haben. In Wirklichkeit ist sie jedoch der Baum der Zukunft.
Die Geschichte der Eiche reicht bis zu zwölf Millionen Jahre zurück. Der Laubbaum aus der Familie der Buchengewächse steht symbolisch für Kraft und Ewigkeit - Eichen können bis zu 1000 Jahre alt werden. Das Holz ist sehr stabil, die Rinde, rau, dick und furchig.
Zur Pflanzengattung der Eichen gehören circa 400 Arten, von denen die Stieleiche und die Traubeneiche zu den häufigsten in Deutschland zählen. Eichen können ein enormes Alter erreichen. Auch im Hinblick auf die Erdzeitgeschichte liegen Eichen weit vorn: Belegt sind Fossilfunde von mindestens zehn Millionen Jahren.
Die Früchte, die Eicheln, sind durch ihren hohen Anteil an Stärke zwar nahrhaft, aber wegen der Bitterstoffe für den Menschen ungenießbar und giftig. Für Nagetiere wie Mäuse und Eichhörnchen, Rotwild und Wildschweine sind die Eicheln dagegen unverzichtbare Kohlenhydrat- und Proteinquellen, weswegen sie sich für Nagetiere besonders gut beim Anlegen von Wintervorräten eignen.
Der Film erzählt in drei Kapiteln von den Eichen, die man mit "Natur", "Nutzung" und "Zukunft" betiteln könnte. Der erste Teil beschreibt verschiedene Besonderheiten der Eichen und wie wertvoll die Eichen als Lebensraum für Vögel und Insekten sind. Teil zwei zeigt verschiedene Arten der Nutzung - zum Beispiel durch einen Künstler, der ausschließlich mit Eichenholz arbeitet -, der dritte Teil bringt eine überraschende Wendung, da sich herausgestellt hat, dass die Eiche mit dem Klimawandel besonders gut klarkommen wird. Sie ist schon jetzt dabei, Baumarten wie die Föhre zu verdrängen - und daher eindeutig der Baum der Zukunft. Es ist durchaus denkbar, dass unserer Wälder in Zukunft aus Eichen bestehen.
Lärchen wuchsen bereits vor 60 Millionen Jahren auf der Erde. In der Schweiz findet man einen Großteil dieser Baumart vor allem im Wallis, in den Tälern des Tessin sowie in Graubünden.
Die lichtbedürftige Lärche gehört zur Gattung der Nadelbäume und ist eine Pionier-Baumart. Dank ihrer bis zu zwei Meter tief verankerten Wurzeln ist sie als Schutzbaum sehr beliebt. Die Europäische Lärche wird bis zu 54 Meter hoch und über 1000 Jahre alt.
Heute ist die Europäischen Lärche vor allem im Alpenraum, den Sudeten, den Karpaten sowie dem südöstlichen Polen verbreitet. In der Schweiz wachsen Lärchen in der Regel oberhalb von 1400 Metern über Meer. Als Pionier-Baumart passt sie sich den örtlichen Begebenheiten an und ist ein guter Schutzbaum. Dank ihrer kräftigen, tiefen Wurzeln festigt die Lärche vor allem im Gebirge erosionsgefährdete Waldböden. Sie ist ein wichtiges Element im inneralpinen Schutzwald. Ihre dicke Borke zeichnet sie zudem als "Prellbock" bei Steinschlag aus. Im Mischwald wird sie deshalb gern gefördert. Wegen ihres gut bearbeitbaren und dauerhaften Holzes wird sie sehr geschätzt. In tieferen Lagen muss sie im Mischwald gepflegt werden, weil ihr dort Tannen und Fichten das notwendige Licht rauben.
Das witterungsbeständige, schwere Lärchenholz findet Verwendung im Innenausbau, Erd-, Brücken- und Schiffsbau sowie bei Wasserarbeiten. Unter Wasser wird es steinhart. Auch als Schindelholz ist es beliebt. Überdies ist die Lärche aus forstwirtschaftlicher Sicht eine wertvolle Baumart. Wie die meisten Bäume lebt sie in Symbiose mit Pilzen. Die fetten Lärchensamen dienen vielen Vögeln als Nahrungsquelle. Eine spezielle Bedeutung kommt der Lärche in den Alpentälern zu: Das Vieh kann sich gut vom reichlich wachsenden Gras unter den lichten, schattenspendenden Kronen der Lärchen ernähren. Unter dem dichten, wintergrünen Geäst von Fichten würde hingegen kaum Gras wachsen. Als einziger Nadelbaum färben sich die Nadeln der Lärche im Herbst goldgelb und fallen schlussendlich ganz ab. Mit dieser Strategie übersteht die Lärche den Winter unbeschadet.
Wegen ihrer schützenden Kräfte wurde die Lärche schon früh kultisch verehrt. Im Altertum galt sie als heiliger Baum. Weiter wird der Lärche heilende Wirkung zugeschrieben. Am bekanntesten ist das Terpentin, bekannt auch unter dem Namen "Venezianisches Terpentin": Die aus der Lärche gewonnene Harzsalbe soll gegen Gicht, Hexenschuss, Rheuma, Neuralgien, Erkältungen, Durchblutungsstörungen und Infektionen wirksam sein.
Die Tochter eines Chauffeurs lässt sich in Paris zur Dame ausbilden und erringt nach ihrer Rückkehr in die USA inkognito die Liebe eines Millionärs.
Regie-Legende Billy Wilder schöpft aus Motiven des Aschenputtel-Märchens und präsentiert eine moderne Hollywood-Version, die beste Unterhaltung mit großen Stars und geschliffenen Dialogen bietet.
Sabrina ist das reizende Töchterchen des Chauffeurs einer steinreichen amerikanischen Familie. Sie ist unsterblich in den jüngeren Sohn der Larrabees, David, verliebt, der sie kaum wahrnimmt. Als sie an einem schönen Sommerabend bemerkt, wie David eine junge Dame vom Trubel einer großen Gesellschaft zum heimlichen Tête-à-Tête "entführt", ist Sabrina entschlossen, von der Welt Abschied zu nehmen. Nur zufällig rettet Linus, der ältere Bruder und Kopf des Wirtschaftsimperiums der Larrabees, sie vor dem Selbstmord. Schon am nächsten Tag fährt das Mädchen nach Paris, um dort innerhalb von zwei Jahren die Kunst des Kochens zu erlernen - und vielleicht David zu vergessen.
Aus der alten Welt kehrt eine kapriziöse, elegante junge Dame zurück. Der erste, dem sie begegnet, ist David. Er erkennt Sabrina nicht, ist jedoch von ihrem Aussehen und ihrem Charme hingerissen. Nicht wenig überrascht, als er erfährt, wer sie ist, will er sogar ihretwegen mit einem Skandal seine Verlobung lösen, an der Linus aus geschäftlichen Gründen stark interessiert ist. Deshalb sieht sich der ältere Bruder gezwungen, einzugreifen.
Zunächst hilft er ein bisschen nach, um David einige Zeit bewegungsunfähig zu machen. Er selbst widmet sich in diesen Tagen ausgiebig der charmanten Sabrina: Es wäre doch gelacht, wenn die Tochter eines ehrenwerten Chauffeurs nicht mithilfe eines passablen Schecks "vernünftig" werden sollte. Doch wer hier zuletzt lacht, wird man erst am Ende der Geschichte sehen, in der schließlich zwei Brüder dasselbe Mädchen lieben.
Mit Humphrey Bogart, Audrey Hepburn, William Holden, Walter Hampden, John Williams
Martine Gerber züchtet in der Westschweiz Schafe so autonom wie möglich, im Einklang mit der Landschaft und mit den Tieren, für die sie verantwortlich ist.
"SCHWEIZWEIT" porträtiert eine Schafwollproduzentin, die sich für die Aufwertung dieser lokalen Ressource einsetzt.
Der Hof von Martine Gerber gleicht einem kleinen Paradies. Mit Eseln, Hund, 30 Schafen und Garten hat die Künstlerin und Schafzüchterin alle Hände voll zu tun. Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit steht die Schafwolle, die sie sammelt, wäscht, spinnt und färbt. Ein hochwertiger Rohstoff wird wieder salonfähig, aber auch und vor allem ein Lebensstil, der sich an der Natur orientiert.
"Notizen aus dem Ausland" ist das Auslandsmagazin von 3sat.
Monothematische, kurze Beiträge geben Einblicke in die gesellschaftliche oder politische Situation in einem Land der Welt.
In einer Zeit, in der Inflation, teure Bankgebühren und hohe Wechselkurse den finanziellen Alltag vieler Menschen in Afrika erschweren, eröffnet Bitcoin neue Wege.
Die Dokumentation zeigt, wie eine Surfschule in Südafrika in einer ganzen Township Bitcoin bekannt gemacht hat und mittlerweile 20 Geschäfte die Kryptowährung als Zahlungsmittel akzeptieren. Der Surflehrer Luthando sagt: "Bitcoin hat mein Leben verändert."
In Afrika sei Bitcoin nicht nur eine Sparanlage, sondern vor allem ein inflationsresistentes Zahlungsmittel, meint die Finanzberaterin Charlene Fadirepo auf der "Africa Bitcoin Conference" in Nairobi, Kenia. "NZZ" trifft dort auch auf
Kotani Pay, ein Start-up, das Unternehmen Auslandszahlungen mithilfe von Kryptowährungen anbietet.
Im abgelegensten Zipfel von Sambia geht der Film der Frage nach, ob das energieintensive Bitcoin-Mining den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben kann. Gerade dort, wo Energie knapp ist, sieht der kenianische Techunternehmer Erik Hersman eine Lösung.
Schroffe, von Gletschern und Verkarstung gezeichnete Gipfel, Hochalmen und Urwälder prägen eine Berglandschaft ganz im Norden der Republik Montenegro: das Durmitor-Massiv.
Bis zu 1300 Meter tief hat sich der Tara-Canyon in diese Berglandschaft gegraben, Europas vielleicht ursprünglichstes Flusstal und nach dem Grand Canyon die zweittiefste Schlucht der Welt. Der Film begleitet eine Floßfahrt entlang der Tara.
Eingebettet in die Berge, liegen Gletscherseen und Karstschlunde, Quellen und Bäche, Flüsse tosen in wilden, unzugänglichen Tälern. Der Name "Durmitor" stammt wohl aus dem Keltischen und bedeutet "Berge der vielen Wasser".
Die Tagesschau ist eine der bekanntesten und ältesten Nachrichtensendungen im deutschsprachigen Raum. Sie wird seit 1952 von der ARD produziert und täglich ausgestrahlt. Mit ihrer sachlichen und prägnanten Berichterstattung informiert sie über aktuelle Ereignisse aus Deutschland, Europa und der Welt.
Programm:
- Richard Wagner: "Die Meistersinger von
Nürnberg"
Matthias Davids, einer der derzeit renommiertesten Musiktheaterregisseure, eröffnet die Bayreuther Festspiele 2025 mit einer Neudeutung von Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg".
Die "Meistersinger" gelten als Wagners diesseitigstes Werk. Ohne Götter und Helden, dafür mit Intrigen, Liebe, Komik und Abgründen - und mit einer berührenden Vision von künstlerischer Erneuerung. - 3sat zeigt die Premiere aus dem Festspielhaus.
Im berühmten Schlusschor begegnen sich Pathos und kritische Fragen nach Identität und Zugehörigkeit. Das macht das Werk so aktuell wie ambivalent.
Die Solistenriege ist hochkarätig: Georg Zeppenfeld interpretiert Hans Sachs, Michael Spyres singt Walther von Stolzing, Christina Nilsson ist Eva, Christa Mayer Magdalene und Michael Nagy Beckmesser; ergänzt wird das Ensemble durch Matthias Stier als David. Am Pult steht nach seinem "Parsifal"-Dirigat von 2008 bis 2011 erneut Daniele Gatti.
Erstmals widmet sich Matthias Davids einem Werk Richard Wagners - und verleiht den "Meistersingern von Nürnberg" mit seiner präzisen Figurenzeichnung, seinem sicheren Gespür für Timing und seinem feinen Blick für gesellschaftliche Nuancen eine neue, frische Perspektive im Kosmos der Bayreuther Festspiele.
In den Mittelpunkt rückt eine Stadt "in Deutschlands Mitten" - Nürnberg. Ein sangesfreudiger Männerbund, die "Meistersinger", wacht streng über Regeln und Zugang. Der junge Ritter Walther von Stolzing will dazugehören, um die Hand der Meistertochter Eva zu gewinnen. Doch auch der pedantische Merker Beckmesser erhebt Anspruch auf sie. Und dann ist da Hans Sachs: Schuhmacher, Poet, Vermittler - und möglicherweise mehr.
Das Bühnenbild von Andrew D. Edwards und die Kostüme von Susanne Hubrich kombinieren historische Bezüge mit zeitgenössischer Klarheit. Das Lichtdesign stammt von Fabrice Kébour, die Choreografie von Simon Eichenberger.
Für die musikalische Einstudierung des Chors ist Thomas Eitler-de Lint verantwortlich, die dramaturgische Betreuung liegt bei Christoph Wagner-Trenkwitz.
Ergänzt wird die Sendung durch exklusive Einblicke hinter die Kulissen sowie Gespräche mit beteiligten Künstlerinnen und Künstlern - aufgezeichnet im Vorfeld und live am Aufführungstag vor dem Festspielhaus.
Mit Georg Zeppenfeld, Michael Spyres, Jordan Shanahan, Tobias Kehrer, Christina Nilsson, Christa Mayer, Michael Nagy, Matthias Stier, Jongmin Par
Im Frühling zeigen sich die Seen der Schweiz lieblich und schön: Ob am Lago Maggiore, im Dreiseenland Jura oder am Zürichsee - für die Menschen erfüllen sich an diesen Seen besondere Träume.
Am Lago Maggiore sind Corinne und Tobias Denzler die einzigen Teebauern der Schweiz. Patrick Bucher hat sich am Bielersee als Kapitän mit eigenem Schiff einen Traum erfüllt. Das "Grandhotel Giessbach" bietet den Gästen am Brienzersee eine märchenhafte Kulisse.
Frühling im Dreiseenland Jura: Das Grau des Winters wechselt in bunte Frühlingsfarben, und die Menschen treibt es wieder ins Freie und ans Wasser. Patrick Bucher kennt die Gewässer des Dreiseenlandes wie seine Westentasche. Seit Beginn des Frühlings ist er wieder unterwegs mit der "Romandie", einem alten, umgebauten Fahrgastschiff aus dem Jahr 1952. Für sein Traumschiff setzte der Berner alles auf eine Karte und investierte viel Zeit und Geld.
Am südlichen Ufer hoch oberhalb des Brienzersees thront majestätisch das "Grandhotel Giessbach". Seinen Namen hat das altehrwürdige Haus vom imposanten Giessbach, der in mehreren Stufen Hunderte von Metern tief aus den Hochtälern des Faulhorngebirges hinabstürzt und den Brienzersee mit frischem Wasser speist. Personal und Ambiente geben dem Gast das Gefühl, er befinde sich in der guten alten Zeit der Belle Époque. Nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg neigten sich die goldenen Zeiten des "Giessbach" dem Ende zu. In den 1980er-Jahren drohte der Abriss. Das Hotel sollte einem Neubau weichen, wurde jedoch in eine Stiftung überführt, gerettet und renoviert. Der Film stellt fünf Mitarbeiter des Grandhotels vor: Der Imker, zwei Gärtnerinnen, der Chefkoch und ein junger Landwirt erzählen, wie es ist, dort zu arbeiten, wo andere Ferien machen.
Die Aare fließt mitten durch die Stadt Interlaken und führt vom Brienzersee zum größeren der beiden Berner Oberlandseen, dem Thunersee. Sandro Trachsel und Nikola Bojat sind leidenschaftliche Fliegenfischer. Das ist die Königsdisziplin unter den Anglern. Der Frühling ist Hechtsaison und schürt die Hoffnung auf einen fetten Fang. Und weil das Berner Oberland durchzogen ist von Flüssen und Bächen, versuchen die beiden auch noch ihr Glück bei den Bachforellen.
Corinne und Tobias Denzler lebten lange in Laos inmitten eines Teeanbaugebiets. Die Schweizer kamen in Kontakt mit Teebauern und wurden neugierig. Vor ein paar Jahren erlebten sie eine Fügung: Bekannte boten ihnen an, einen Teeladen am Lago Maggiore zu übernehmen, und sie stimmten zu. Nun hegen und pflegen sie ihre Teeplantagen auf den malerischen Brissago-Inseln und auf dem Monte Verita oberhalb von Ascona. Mit viel Leidenschaft versucht das Ehepaar, interessierten Menschen die Welt des Tees nahzubringen.
In aufwendigen Landschaftsbildern erzählt die vierteilige Reihe "Traumseen der Schweiz II" Geschichten von Menschen, die an Schweizer Seen im ständigen Wechsel der vier Jahreszeiten arbeiten und leben.
Der Sommer treibt Alt und Jung an die Seen der Schweiz. Ob am Zürichsee, am Lago Maggiore oder im Berner Oberland: Der Film erzählt von Menschen und ihrer Liebe für die Traumseen ihrer Heimat.
Das Team der "Seerettung Thunersee" hilft Menschen in Not. Familie Tschudi macht Segelferien auf dem Wasser, Helmut Spangler taucht im Zürichsee nach Wracks. Alexander Schroff fand seinen Traumjob als Hafenwart. Und Pepe Regazzi zeigt seinen Lago Maggiore von oben.
Der Thunersee liegt am nördlichen Rand der Schweizer Alpen. Die Region ist auch als Paradies für Gleitschirmflieger bekannt. Falls ein Gleitschirmpilot in den See abstürzt, versuchen Barbara Baumann und ihr Team von der "Seerettung Thunersee", zu helfen. Um schnell handeln zu können, braucht es regelmäßige Notfallübungen.
Das Dreiseenland Jura besteht aus dem Bielersee, Murtensee und dem Neuenburgersee. In der Regel drückt der Westwind zwischen Juragebirge und Voralpen hindurch und sorgt so für optimales Segelwetter. Die vierköpfige Familie Tschudi verbringt ihre Ferien auf dem Wasser. 14 Tage lang ist die Segeljacht "La Rose des Vent", die "Windrose", jetzt das schwimmende 16-Quadratmeter-Hotel der Tschudis. Die Kinder sind noch klein und können nicht schwimmen. Eine ziemliche Herausforderung für die Eltern.
Am Südufer des Neuenburgersees befindet sich das Naturschutzgebiet "La Grande Cariçaie". Es ist das größte zusammenhängende Feuchtgebiet der Schweiz. Inmitten dieser Wildzone erstreckt sich die Mole von Chevroux weit in den See hinaus. Der Binnen-Jachthafen bietet Liegeplätze für 1000 Boote. Alexander Schroff ist seit acht Jahren der verantwortliche Hafenmeister. Mit seinem Bruder gehörte Alex zu den besten Seglern der Welt und nahm Teil an den Olympischen Spielen 1988 in Seoul.
Ausflugsschiffe, Privatboote oder Fähren: Auf dem Zürichsee ist ordentlich was los. Im 19. und 20. Jahrhundert waren vor allem Transportschiffe ein alltägliches Bild. Viele dieser sogenannten Ledischiffe sanken. Helmut Spangler und sein Team sind passionierte Wracktaucher. Bei ihrer Suche nach gesunkenen Ledischiffen werden die Taucher unterstützt von Andreas Mäder, Leiter der Unterwasserarchäologie der Stadt Zürich. Für die Taucher ist diese Zusammenarbeit sehr wertvoll, denn die Archäologen wissen durch eigene Untersuchungen, wo gesunkene Schiffe liegen können, und geben die Positionen weiter.
Nur ein kleiner Teil des Lago Maggiore liegt in der Schweiz, der Rest findet sich auf italienischem Staatsgebiet. Der Tessiner Pepe Regazzi ist Nationalcoach der Schweizer Freestyle-Snowboarder und reist durch die ganze Welt. Aufgewachsen ist Pepe direkt am See unterhalb des Monte Gamberogno. Pepe nimmt die Zuschauer mit auf eine Wanderung zu seiner Berghütte auf den Gipfel des Gambarogno. Bis zum nächsten Frühjahr soll seine "Capanna" als Berggasthaus mit Schlaflager eröffnet werden.
In aufwendigen Landschaftsbildern erzählt die vierteilige Reihe "Traumseen der Schweiz II" von Menschen, die an Schweizer Seen im ständigen Wechsel der vier Jahreszeiten leben.
Das Wallis, ein Kanton der Gegensätze: Majestätische Viertausender und im Tal sanfte, weitläufige Wanderwege entlang der Suonen - einem Wassersystem mit einer jahrhundertelangen Tradition.
Entlang dieser Wasserleitungen entstanden beliebte Wanderwege. Inmitten der malerischen Berge des Wallis entfaltet sich entlang der Suone von Ayent ein besonderes Wandererlebnis. Diese historische Wasserleitung hat ihren Ursprung im 15. Jahrhundert.
Sie wurde damals angelegt, um den Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen und die landwirtschaftlichen Flächen im Tal zu bewässern. Die Suone von Ayent, eine der rund 600 Walliser Wasserkanäle, erfüllt diese wichtige Funktion auch heute noch. Mittlerweile entdeckte jedoch auch der Tourismus diese Wasserkanäle für sich. Entlang der Suonen zu wandern, ist erholsam und entspannend.
Die große Suone von Ayent windet sich über elf Kilometer durch schattenspendende Wälder vorbei an der beeindruckenden Felswand Torrent-Croix. Der Bretterkanal an diesem Teilstück der Suone ziert seit 2019 die Schweizer-100-Franken-Banknote. Bei Wanderern ist dieser Ort ein sehr beliebtes Fotoobjekt.
Der Walliser Philippe Constantin ist Landwirt und der Suonenwärter der historischen Suone von Ayent. Er ist somit für den Unterhalt verantwortlich. Auf seinen täglichen Kontrollgängen reinigt er die Wasserleitung von Ästen und Dreck und stellt sicher, dass im Sommer die Landwirtschaftsflächen im Tal bewässert werden können. Philippe Constantin ist stolz auf die Zusatzaufgabe als Suonenwärter. Für ihn ist klar, dass die Wasserleitung für das Tal lebenswichtig ist.
Das Wallis ist die Sonnenstube der Schweiz. Im Schnitt scheint die Sonne dort 300 Tage pro Jahr. Die jährliche Niederschlagsmenge im Rhonetal beträgt durchschnittlich 600 Milliliter. Im Vergleich dazu: In Hamburg sind es 804 Milliliter.
Neben der Geschichte vom Suonenwärter kommen im Film Menschen zu Wort, die eine enge Beziehung zur Suone und der Wanderregion haben.
Die Suone von Ayent ist nicht nur ein Symbol für die Vergangenheit, sondern auch ein Modell für die Zukunft. Sie steht für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Nutzung natürlicher Ressourcen und ist ein Vorbild für den Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels.
Die Suone von Ayent ist somit mehr als nur eine Wasserleitung. Sie ist ein lebendiges Kulturerbe, das die Menschen im Wallis mit Stolz erfüllt und Besuchern aus aller Welt ein einzigartiges Naturerlebnis bietet. Mit dem Erhalt des jahrhundertealten Kulturguts würdigen die Walliser die Anstrengungen ihrer Vorfahren. Mit den Suonen bieten sie der Trockenheit die Stirn und ermöglichen ein einmaliges Wandererlebnis.
Die Via Spluga ist ein historischer Weitwanderweg von Thusis über den Splügenpass ins italienische Chiavenna. Der Wanderweg war während Jahrhunderten eine wichtige Handelsroute.
Der 65 Kilometer lange Weg verbindet drei unterschiedliche Sprach- und Kulturräume und beleuchtet die Geschichte der Transitroute. Die Via Spluga bietet ein einzigartiges Erlebnis, das sowohl Natur- als auch Geschichtsliebhaber anzieht.
Auf dem Kultur- und Weitwanderweg präsentiert sich eine Vielfalt an Kulturgu¨tern von nationaler und internationaler Bedeutung. Vom geheimnisvollen Charme der Viamala-Schlucht bis hin zum majestätischen Splügenpass und der abenteuerlichen Cardinello-Schlucht - jeder Schritt auf diesem Weg ist ein Schritt durch die Jahrhunderte. Wanderer durchqueren atemberaubende Naturkulissen und folgen den Spuren der alten Handelsroute, die bereits von den Römern und Säumern genutzt wurde.
Ein besonderes Highlight entlang der Route ist die Burg Hohen Rätien, ein historisches Kleinod, das vom Besitzer Ruedi Jecklin sorgfältig bewahrt und von ihm schmunzelnd als "ein kleiner Elefant im Garten" bezeichnet wird. "Es ist schon speziell. Aber was mache ich mit dem? Ich muss ihn füttern und unterhalten. Es ist schon ein großer Elefant im Garten."
Die mittelalterliche Anlage bietet nicht nur einen atemberaubenden Ausblick, sondern ist ein Zeugnis der zweitausendjährigen Alpentransit-Geschichte. Hohen Rätien ist eine ehemalige Säumerherberge mit Kirche und Taufkappelle inklusive. Sie wurde von der Antike bis in die Neuzeit genutzt.
Unweit der Via Spluga durchquert ein Wanderweg ein Sonderwaldreservat. Darin kümmert sich die Waldpflege in erster Linie um die Bedürfnisse seltener Tierarten. Das Wandergebiet rund um die Via Spluga beherbergt eine der intaktesten Auerhuhn-Populationen. Das Auerwild ist sehr scheu und störungsempfindlich. Wanderer müssen deshalb auf den Wanderwegen bleiben.
Die Via Spluga ist ein weiß-rot-weiß markierter Bergwanderweg, auf dem Trittsicherheit und gutes Schuhwerk empfohlen sind. Die 65 Kilometer von der Schweiz bis nach Italien - oder umgekehrt - können in vier Etappen erwandert werden. Die Via Spluga verläuft weitgehend entlang eines historischen Saumpfads, dessen ursprüngliche Bausubstanz zu einem großen Teil erhalten geblieben oder wieder instand gesetzt worden ist.
Der Weitwanderweg ist mehr als ein Wanderweg, es ist eine Reise durch die Alpengeschichte. Wanderer können auf der historischen Säumerroute die enge Verbindung zwischen Mensch und Natur und die zeitlose Bedeutung der Alpenregion erfahren. Es ist eine Reise, die nicht nur durch eindrucksvolle Landschaften führt, sondern auch ins Herz der Alpengeschichte eintaucht.
Im Herzen des Tessins liegt das malerische Bavonatal. Dort stoßen Wanderer auf überwältigende Naturschönheiten, steile Felswände und Steinblöcke so groß wie Einfamilienhäuser.
Das Tal bezaubert mit seiner urwüchsigen und magischen Atmosphäre. Als Seitental der Maggia zählt es zu einer der schönsten alpinen Kulturlandschaften des Alpenbogens. Im Sommer verwandelt sich das Bavonatal zum Wanderparadies.
Das Bavonatal ist bekannt für seine malerischen Weiler, die traditionell nur im Sommer bewohnt sind. Die kalten Wintermonate verbringen die Bavonesi in Cavergno, am Taleingang. Dieses Hin und Her zwischen Dorf und Tal wird "Transhumanz" genannt.
Jedes Jahr Anfang Mai eröffnet eine historische Prozession die warme Jahreszeit und somit die Wandersaison. Die Prozession von Gannariente wird seit dem 16. Jahrhundert durchgeführt und von Generation zu Generation weitergegeben. Sie führt von Weiler zu Weiler und von Kapelle zu Kapelle. An jeder wird dem Heiligen der Kapelle ein Gesang gewidmet und ein Gebet gesprochen.
Die Bewohner des Tals, die Bavonesi, haben sich seit jeher mit der rauen Natur arrangiert. Das Leben im Bavonatal ist auch heute noch geprägt von Einfachheit und harter Arbeit. Nicola Ambrosini, ein junger Bauer, hat vor zwei Jahren einen Hof übernommen. Mittlerweile hat der gebürtige Bavoneso 140 Ziegen, die er bis vor Kurzem täglich fünf Stunden lang von Hand melken musste. Das Tal ist, obwohl zuhinterst im Tal ein Kraftwerk Strom für das Tessin produziert, nicht ans Stromnetz angeschlossen. Deshalb wohnen auch nur sechs Menschen das ganze Jahr über im Bavonatal. Wer das will, muss eine Einverständniserklärung unterschreiben, mit der man einwilligt, auf die Dienstleistungen der Gemeinde zu verzichten.
Die Bavonesi wussten die unwirtliche Umgebung zu nutzen. Überall sieht man Steintreppen, die in die Höhe führen. Diese benutzten die Einheimischen, um mit ihren Tieren auf die Alpweiden zu gelangen. Diese schwindelerregenden Treppen und die "Rusticos", die Gebäude in traditioneller Bauweise, gehören zum Kulturgut des Bavonatals. Damit diese Zeugen der Vergangenheit erhalten bleiben, setzt sich die Stiftung "Val Bavona" ein.
Das Bavonatal steht symbolisch für ein Leben im Einklang mit der Natur, für Tradition und für die Wertschätzung des Einfachen. Es ist ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint und wo man die Seele baumeln lassen kann. Das Tal bietet eine seltene Gelegenheit, unberührte Natur zu erleben und gleichzeitig Einblick in ein Leben zu erhalten, das sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat. Ein Besuch im Bavonatal ist nicht nur eine Reise durch eine atemberaubende Landschaft, sondern auch eine Reise zurück in die Zeit.
Der Fluss Doubs hat sich über Jahrhunderte tief ins Gestein des Jura gefressen. Die idyllische Flusslandschaft bezaubert mit einer vielfältigen Fauna und Flora.
Der Doubs fließt von Frankreich in die Schweiz und durchquert auf 68 Kilometern die Westschweizer Kantone Neuenburg und Jura. Auf dieser Länge kann die Naturlandschaft in vier Tagen erkundet werden.
Auf rund 30 Kilometern markiert der Fluss die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Ob zu Fuß, per Fahrrad, im Kanu oder auch zu Pferd - entlang des Doubs gibt es viel zu entdecken.
Im Waldreservat "La Theusseret" wird die Natur sich selbst überlassen. Sie leidet jedoch zusehends unter verschiedenen Umwelteinflüssen: Wenig Wasser und hohe Wassertemperaturen machen dem Fluss und den aquatischen Lebewesen zu schaffen. Deshalb wurde das Projekt "Doubs Vivant" - "Lebendiger Doubs" - ins Leben gerufen. Vor allem die Population des Aprons reduzierte sich in den vergangenen Jahren stetig auf ein alarmierend tiefes Niveau.
Der Apron, auch bekannt als Rhone-Streber, gilt als eines der am stärksten gefährdeten Wirbeltiere Europas. Er ist streng geschützt. Die Jurassier sehen ihn nicht einfach als einen Fisch - es ist der "König des Doubs". Das Bundesamt für Umwelt, die zwei Kantone Neuenburg und Jura sowie die Umweltorganisationen WWF und Pro Natura haben beschlossen, den genetisch einzigartigen Apron zu suchen, um ihn vor dem Aussterben zu bewahren. Céline Barrelet vom Schweizerischen Fischereiverband leitet die Suchaktionen. Für sie ist klar: "Im Doubs gibt es ihn bestimmt noch. Nicht mehr viele Individuen, leider. Ich denke, dass dies die letzte Chance ist, den Apron zu retten."
Viviane Froidevaux arbeitet beim "Regionalen Naturpark Doubs". Sie leitet das Projekt der Wiederansiedelung der "fritillaria meleagris", der Schachblume. In Zusammenarbeit mit dem "Botanischen Garten Jurassica" von Pruntrut soll die vom Aussterben bedrohte Pflanze neu angesiedelt werden, damit sie sich langfristig natürlich fortpflanzen kann.
Kurz vor dem Grenzdorf Goumois liegt der "Moulin Jeanottat", das Anwesen der Familie Dubail. Pierre ist 1939 in diesem Haus geboren. Bis 2003 betrieb er am Wanderweg mit seiner Frau Gabrielle ein Fischrestaurant, das bei Wanderern sehr beliebt war. Eine kleine Tafel mit der Inschrift "Douane Suisse" zeugt vom wohl kleinsten Grenzübertritt zwischen Frankreich und der Schweiz. Die Familie hatte eine Spezialbewilligung, um die Gäste mit ihrem Boot über den Doubs nach Frankreich zu bringen. Pierre erzählt vom Zweiten Weltkrieg, als Schmuggler im Juragebiet ein einfaches Spiel hatten, weil der Doubs leicht zu überqueren war.
Der Fluss fließt mal sanft, mal etwas wilder durch ein Naturschutzgebiet, in dem Auengebiete von nationaler Bedeutung liegen. Eingebettet in ein traumhaftes Wander-, Bade-, Fischer- und Pferdeparadies lädt der Doubs ein zum Auftanken und Entspannen. Unberührte Natur abseits der Zivilisation: So präsentiert sich die Wanderung entlang des Doubs. Die Jurassier sind stolz auf diese Naturperle und schützen sie mit aller Kraft.
Die Reihe erzählt Geschichten von Hochhäusern rund um den Globus. Diese Folge stellt Taipei 101 und Bay View Garden in China vor.
Das zweithöchste Gebäude der Welt steht in Taipeh: 508 Meter hoch und mit 101 Stockwerken ist der Taipei 101 in seiner Konstruktion einem Bambus nachempfunden. Diese der Natur abgeschaute Bauweise soll den Turm resistent gegen Taifune und sogar Erdbeben machen.
Dies ist auch nötig, verläuft doch eine tektonisch aktive Bruchlinie nur 200 Meter entfernt vom Hochhaus.
In keiner anderen Metropole der Welt stehen die Wolkenkratzer dichter beieinander als in Hongkong. Aber nicht nur zwischen den Hochhäusern ist es eng, sondern auch innerhalb der Türme. Die vielen Zuwanderer vom chinesischen Festland lassen die Wohnungsbesitzer erfinderisch werden. So werden kleine Wohnungen weiter unterteilt und teuer vermietet. Ein Blick in die städtische Zukunft der Menschheit?