Verbotene Liebe - Queere Schicksale in der NS-Diktatur
D 2024
45'
Verfolgt, verhaftet und weggesperrt. Queeren Menschen drohte in der NS-Diktatur großes Leid - und sogar der Tod. Selten wagten es homosexuelle Personen und Transpersonen, sich zu outen. Ein Coming-out im Nationalsozialismus bedeutete gesellschaftliche Verachtung, Ausgrenzung und Strafverfolgung. Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche dreier queerer Menschen in der NS-Zeit: Fritz Spangenberg, Gerd Kubbe und Nelly Mousset-Vos. Die Nationalsozialisten verachteten queere Menschen als "entartet". Sexuelle Minderheiten wurden systematisch diskriminiert, verfolgt und ermordet. Für die Dokumentation begeben sich der Schauspieler Jannik Schümann und die Aktivistinnen Julia Monro und Kerstin Thost auf eine Spurensuche nach drei historischen Schicksalen. Sie bringen bewegende Lebensgeschichten ans Licht, die von Recht und Unrecht, Freiheit, Liebe, Widerstandskraft und Überlebenswillen erzählen. Dabei zeigt sich, wie manche es trotz widrigster Umstände schafften, ihre Identität zu leben. Queere Menschen wurden ausgegrenzt und als Feinde der "deutschen Rasse" gebrandmarkt. Auf Basis des Paragrafen 175, der Homosexualität zwischen Männern verbot, verurteilte das Naziregime Zehntausende schwule Männer. Etwa 15.000 wurden in Konzentrationslager deportiert, viele dort ermordet. Ein rosafarbener Stoffwinkel war dort ihr Erkennungszeichen, der sie auch in der Lagerhierarchie zu verachteten Außenseitern machte. Sexuelle Beziehungen zwischen Frauen waren in der NS-Zeit nicht explizit durch Gesetze verboten. Trotzdem zerschlug das NS-Regime die queere Szene, nicht nur in Deutschland, sondern auch als Besatzer in ganz Europa. Für queere Frauen begann eine Zeit der Unterdrückung und Angst. Transpersonen und gender-nonkonforme Menschen lehnten die Nazis ebenso ab wie Homosexuelle, da sie ihrem Ideal eines "gesunden Volkskörpers" widersprachen. Den Wunsch, in einer eigenen Geschlechtsidentität zu leben, verachtete man als Geisteskrankheit. Daher verfolgte man auch Transpersonen mit gnadenloser Härte. Der Schauspieler Jannik Schümann sucht nach Spuren des Jungapothekers Fritz Spangenberg, der im Zweiten Weltkrieg auf der Seite der Wehrmacht kämpfen musste. Fritz wurde wegen seiner Homosexualität denunziert und nach Paragraf 175 verurteilt. Gesellschaftlich geächtet und zum einfachen Soldaten degradiert, inhaftierte ihn das Regime für neun Monate im Wehrmachtsgefängnis von Torgau an der Elbe. Doch auch nach dem Gefängnis verfolgte ihn das Stigma als schwuler Soldat. Er wurde an die Front zurückgeschickt, um sich in einer Strafeinheit "zu bewähren". Doch diese Einheiten waren Todeskommandos. Spangenberg galt schon wenige Wochen später, am 9. Februar 1944, als vermisst. Jannik Schümann trifft Klaus Dieter Spangenberg, der über 15 Jahre hinweg Dokumente und Briefe aus Familien- und Wehrmachtsarchiven untersucht hat, um das Schicksal seines Großonkels zu rekonstruieren. Aktivistin Julia Monro erforscht das Schicksal des Transmannes Gerd Kubbe. Er lebte und arbeitete in der Weimarer Zeit offen als Mann. Von niemandem wollte er sich sagen lassen, wie er zu leben hatte und wie er sich kleiden sollte. Doch die Nationalsozialisten tolerierten keine Transpersonen. Gerd bekam 1933 seinen "Transvestitenschein" entzogen, der ihm das Tragen von Männerkleidung amtlich erlaubte. Als er sich dem Verbot widersetzte, wurde er im Januar 1938 wegen "Transvestismus" auf Anordnung von Reinhard Heydrich in sogenannte Schutzhaft genommen und im Konzentrationslager Lichtenburg ohne Prozess inhaftiert. Dort herrschten katastrophale Haftbedingungen. Kubbe überstand die Hölle und setzte sich gegen das Regime durch. Im Oktober 1938 wurde er freigelassen. Er erhielt sogar eine erneute Sondergenehmigung von der Gestapo, sodass er weiterhin Männerkleidung tragen und einen männlichen Vornamen verwenden durfte. Julia Monro erkundet die Spuren dieses bemerkenswerten Transmannes. Kerstin Thost, ebenfalls Aktivistin, enthüllt die bewegende Liebesgeschichte zwischen Nadine Hwang und Nelly Mousset-Vos. Die beiden verband eine unglaubliche Beziehung, die sie durch die dunkelsten Zeiten des Zweiten Weltkrieges trug. Sie lernten sich am Heiligabend 1944 als Insassen im Konzentrationslager Ravensbrück kennen. Nelly, eine belgische Opernsängerin und Widerstandskämpferin, und Nadine, eine Juristin und Pilotin mit chinesischen Wurzeln, fanden inmitten der Grausamkeiten Trost und Halt in ihrer Beziehung. Sie lebten ihre Liebe im Geheimen, unter den extremen Bedingungen des Lagers, trotz der ständigen Gefahr und drohenden Strafen. Es gelang ihnen, zu überleben und sich nach der Befreiung wiederzufinden. Nach dem Krieg lebten sie ihr Glück in Caracas, Venezuela. Doch sie hielten ihre Beziehung geheim. Für Kersti
Die Zwangsarbeiterin - Nadeshdas langer Weg nach Hause
D 2021
30'
Sie überlebt Stalins Terror, ihre Verschleppung ins Deutsche Reich, den Rassismus der Nazis, ihren Einsatz als NS-Zwangsarbeiterin und die Tyrannei in der Sowjetunion nach dem Krieg. Opfer zweier totalitärer Regime: Nadeshda Slessarewa wird mit 13 Jahren von den Nazis verschleppt. Ihre Mutter ist zu diesem Zeitpunkt im Gulag, ihr Vater bereits tot. Nach dem Krieg wird die ehemalige Zwangsarbeiterin als "Kind eines Volksverräters" stigmatisiert. Die Ukrainerin Nadeschda Slessarewa erlebt eine glückliche Kindheit. Ihre Mutter ist Lehrerin, ihr Vater Wissenschaftler. Dann trifft Stalins Terror die Familie mit voller Wucht. Nadeshda ist noch keine sieben Jahre alt, da wird ihr Vater verhaftet und als "Volksfeind" hingerichtet. Ihre Mutter wird in ein sogenanntes Besserungsarbeitslager nach Sibirien gebracht. Dann erobert die Deutsche Wehrmacht die Ukraine. Zusammen mit ihren Adoptiveltern wird Nadeshda ins Deutsche Reich verschleppt und zu Sklavenarbeit gezwungen. Sie ist 13 Jahre alt. Sie überlebt Bombenangriffe, den Rassismus in Nazideutschland und ihren Einsatz als Zwangsarbeiterin. Nach dem Krieg trifft sie ihre leibliche Mutter wieder und wird gebrandmarkt als "Kind eines Volksfeindes" und als ehemalige Zwangsarbeiterin in Nazideutschland. Trotzdem beendet Nadeshda die Schule, studiert, heiratet, promoviert und bekommt zwei Kinder. Als Rentnerin gründet sie ein Frauenzentrum für Geschädigte totalitärer Regime und arbeitet bis heute für einen NS-Opferverband.
Madagaskar im Osten Afrikas hat zwei Realitäten: paradiesische Sandstrände an den Küsten mit türkisfarbenem Wasser, im Landesinneren marode Straßen und Armut. Die meisten Straßen sind in einem so schlechten Zustand, dass die Menschen oft am schnellsten zu Fuß weiterkommen. Während der Regenzeit verschlimmert sich die Situation: Tropische Wirbelstürme verwüsten häufig Straßen und schneiden Dörfer von der Außenwelt ab. Es braucht mutige Freiwillige, die Menschen helfen und sie mit überlebenswichtigen Waren versorgen. Einer davon ist Thierry. Mit einem Auto oder Laster kommt er nicht weit - es muss ein Traktor sein. Nur so lässt sich der marode Weg irgendwie meistern. Für eine Strecke von etwa 30 Kilometern braucht er auch schon mal eine Woche. Madagaskar gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Wirbelstürme, Dürren und Überschwemmungen drohen den Madagassen ihre Lebensgrundlage zu entziehen. Ursache dafür sind auch exzessive Rodungen und das Ausbeuten der Bodenschätze. Laut Prognosen wird die Intensität und Häufigkeit solcher Naturkatastrophen für das Land zunehmen.
Jamaika ist nicht nur ein Paradies mit Sandstränden und Reggae. Im Landesinneren ziehen sich schlechte Verkehrswege durch eine hügelige Landschaft. Nur Unerschrockene wagen sich dorthin - oder Einheimische, die keine andere Wahl haben. Für den Warentransport oder den Weg zur Arbeit nehmen sie täglich riskante Strecken auf sich. Zur Gefahr werden auch ihre reparaturbedürftigen Fahrzeuge, die oft liegen bleiben. Die Karibikinsel mit ihren paradiesischen Stränden ist ein Magnet für Touristen und Superreiche. Die Realität der Menschen vor Ort ist allerdings eine andere: Jeder fünfte Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze. Viele verdingen sich in kleinen Jobs, um über die Runden zu kommen. Die Blue Mountains sind die höchste Erhebung Jamaikas und Anbaugebiet einer besonderen Kaffeesorte: dem Jamaica Blue Mountain. Mit 100 Dollar pro Kilo ist er einer der teuersten Kaffees der Welt. Von den Einnahmen kommt bei den Einheimischen und Kaffeebauern allerdings nicht viel an. Der Weg zu den Farmen ist aufgeweicht und wegen der vielen Schluchten lebensgefährlich.
Der Limpopo-Nationalpark in Mosambik ist eines der größten Wildtierreservate Afrikas. Doch durch illegalen Elfenbeinhandel und exzessive Wilderei ist der Tierbestand akut bedroht. Einst war der Park die Heimat der "Big Five": Elefanten, Nashörner, Löwen, Leoparden und Büffel. In nicht einmal zehn Jahren haben Wilderer mehr als die Hälfte der Tiere getötet. Eine von der Regierung ins Leben gerufene Spezialeinheit hat ihnen den Kampf angesagt. Sebastian Perez Pezzani begleitet die Ranger des Limpopo-Parks in Mosambik durch ihren Alltag. Auf der Suche nach Wilddieben schlägt er sich mit ihnen durch die Savanne und erlebt mit, wie die letzten Dickhäuter aus reiner Profitgier grausam getötet werden. Dabei werden die Wilddiebe oft von der Bevölkerung geschützt, denn in dem armen Land ist die Versuchung groß, sich durch Wilderei ein Zubrot zu verdienen. Wie immer sieht sich Pezzani beide Seiten an und trifft sich auch mit einem ehemaligen Wilddieb, der ihm erklärt, wie die Wilderer es schaffen, den Rangern zu entkommen. Doch solange es Märkte gibt, auf denen astronomische Preise für Elfenbein und Rhinozeros-Hörner bezahlt werden, scheint der Kampf gegen die Wilderei ein aussichtsloses Unterfangen. Der Journalist Sebastian Perez Pezzani begibt sich an die härtesten Orte der Welt und dokumentiert das Leid der Menschen, deren Alltag durch Armut, Elend und Kriminalität beherrscht wird.
Indien ist das Land der Schlangen. Es gibt sie in den Häusern, auf Dächern, Terrassen und in der Kanalisation. Jährlich sterben in Indien über 50.000 Menschen infolge ihrer Bisse. Sebastian Perez Pezzani begleitet die Schlangenfänger der Irulas. Mit einem einfachen Schlangenhaken, einem Leinensack und einem Korb machen sich Kali und seine Frau Alamelu auf die Suche nach den sogenannten Big Four, den vier giftigsten Schlangen der Welt. Mit bloßen Händen und einfachsten Gegenständen fangen die berühmten Schlangenfänger aus der Bevölkerungsgruppe der Irulas Kobras, Indische Kraits, Kettenvipern und Gemeine Sandrasselottern. Früher verkauften die Jäger die kostbare Haut der Tiere oder bildeten die Tiere für Schlangen-Shows aus. Doch seit 1972 ist dies in Indien per Gesetz verboten. Seither fangen die Irulas die Schlangen, um sie zu melken. Aus dem Schlangengift werden dringend benötigte Immunseren und Arzneimittel zur Behandlung von Krebs gewonnen. Dank des Geschicks und der Tradition dieser Volksgruppe können jedes Jahr Tausende von Menschenleben gerettet werden. Der Journalist Sebastian Perez Pezzani begibt sich an die härtesten Orte der Welt und dokumentiert das Leid der Menschen, deren Alltag durch Armut, Elend und Kriminalität beherrscht wird.
Der Amazonas ist Handelsroute und Lebensader für Brasilien. Doch seit Jahren mehren sich Überfälle von Flusspiraten. Ihre bevorzugte Beute: leichtverkäufliches Benzin. Nach einem Überfall auf ein Frachtschiff nimmt eine kleine Spezialeinheit die Ermittlungen auf. Die Männer stehen im Ruf, unbestechlich und besonders hartnäckig zu sein. Mit ihrem schwimmenden Revier begeben sie sich auf die Suche nach dem gestohlenen Treibstoff. Sebastian Perez Pezzani geht an Bord und erlebt hautnah, wie die Polizisten von Ort zu Ort fahren, um den Piraten auf die Spur zu kommen. Der Journalist begleitet sie bei Befragungen in Dörfern entlang des Flusses, aber auch beim Versuch, den Kopf der Bande in seinem Versteck festzunehmen. Gemeinsam mit ihnen entdeckt er tief im undurchdringlichen Regenwald das Diebesgut. Da ein festgenommener Pirat geständig ist, kann schließlich sogar der Hintermann ausfindig gemacht und die ganze Bande verhaftet werden. Der Journalist Sebastian Perez Pezzani begibt sich an die härtesten Orte der Welt und dokumentiert das Leid der Menschen, deren Alltag durch Armut, Elend und Kriminalität beherrscht wird.
In Indonesien liegen Himmel und Hölle nah beieinander. Auf der Trauminsel Bali relaxen Touristen, während Arbeiter in der Schwefelmine im Vulkan Ijen auf Java jeden Tag ihr Leben riskieren. Die Mine am Ufer eines leuchtend türkisen Kratersees, um den nachts blaue Flammen lodern, wirkt aus der Ferne fast pittoresk. In Wirklichkeit ist sie die reinste Hölle: Das Wasser des Sees ist säurehaltig, und die Flammen speisen sich aus giftigen Schwefelgasen. Sebastian Perez Pezzani begleitet die Schwefelstecher eine Woche in diese lebensfeindliche Umgebung. Zusammen mit ihnen klettert er zum Rand des über 2000 Meter hohen Vulkans und von dort in den Krater zur Mine hinunter. Am Ufer des Säuresees gehen die Arbeiter inmitten giftiger Dämpfe ohne Schutzkleidung und Atemmaske ans Werk und brechen mithilfe von Eisenstangen große Schwefelbrocken aus dem Gestein. Die tägliche Ausbeute wird in Körben aus dem Krater zu einer Wiegestation getragen, wo die Arbeiter ihren Lohn erhalten: nur wenige Euro, für die sie täglich ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel setzen. Der Journalist Sebastian Perez Pezzani begibt sich an die härtesten Orte der Welt und dokumentiert das Leid der Menschen, deren Alltag durch Armut, Elend und Kriminalität beherrscht wird.
Miami im US-Bundesstaat Florida ist ein Paradies für PS-Junkies. In manchen Kreisen gehören Tunen, Posen und das Fahren schneller Autos und Motorräder zum Lifestyle der Stadt. In der nächtlichen Metropole holen sich vor allem junge Latinos bei illegalen Straßenrennen ihren Adrenalinkick. Für ältere Semester gibt es offizielle Rennen mit Sicherheitsregeln. Ihr Hobby lassen sich die Schrauber und Tuner oft mehrere Zehntausend Dollar kosten. Junge Afroamerikaner hingegen spielen beim Freeriding Katz und Maus mit der Polizei. In Pulks erobern sie die Straßen der Stadt und zeigen akrobatische Kunststücke. Positiver Nebeneffekt des riskanten Hobbys: Die Bandenkriminalität geht in South Florida spürbar zurück. Sebastian Perez Pezzani geht wie gewohnt hautnah auf Spurensuche. Er nimmt als Co-Pilot an legalen und illegalen Rennen teil, spricht mit Legenden der Straße und packt selbst mit an, um einen Freerider vor der sicheren Festnahme durch die Polizei zu retten. Das heiße Pflaster Miami bringt auch den risikofreudigen Reporter an seine Grenzen. Der Journalist Sebastian Perez Pezzani begibt sich an die härtesten Orte der Welt und dokumentiert das Leid der Menschen, deren Alltag durch Armut, Elend und Kriminalität beherrscht wird.
Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte voller Lügen. Um die Welt zu täuschen, zu manipulieren. Das hat nirgendwo größere Tradition als in der Politik. Und bei manchen scheint es, als wüssten sie selbst oft nicht mehr, was Wahrheit und was Lüge ist. Einer darf da nicht fehlen: Donald Trump. Der steht unter Rekord-Verdacht. Kein US-Präsident vor ihm hatte je ein so gespanntes Verhältnis zu den Medien. Mehr als 1000 falsche oder irreführende Behauptungen in den ersten acht Monaten seiner Amtszeit attestierte ihm die "Washington Post". Ein Blick auf die Geschichte zeigt: Falsche Informationen gehören seit jeher zum Politikbetrieb dazu. Die Dokumentation "Die sieben großen Lügen der Geschichte" schaut auf besonders spektakuläre Fälle. Sieben Fälle, in denen Lügen Geschichte machten: wie sich die früheren Päpste mittels Fälschung ihre Macht sicherten, wie die Verlierer des Ersten Weltkrieges ihre Niederlage in einen Sieg ummünzten und wie eine Lüge zum Kriegsauslöser wurde. Denn die Lüge ist schon lange ein erprobtes Mittel im Kampf um Macht.
Die Superhelden der Geschichte: Von Odysseus bis Mandela
D 2019
45'
Sie kämpfen gegen Ungeheuer und Terror, führen Armeen in Schlachten, riskieren ihr Leben für andere und wachsen über sich selbst hinaus: die "Superhelden der Geschichte". In jeder Kultur, in jeder Epoche gibt es sie - Menschen, die etwas Außergewöhnliches vollbringen, ihren "Fußabdruck" in der Geschichte hinterlassen oder selbst Geschichte schreiben. Ob im Krieg, Sport, in der Literatur oder im Film - Helden sind kaum wegzudenken. Auch in unserer Zeit ist das Bedürfnis nach Menschen, die Heldentaten vollbringen, nach wie vor groß. Nicht selten wirken sie identifikationsstiftend. Doch so mancher Held wird auch für "böse Zwecke" missbraucht, umgedeutet und missverstanden. Dabei unterscheiden sich moderne Helden kaum von denen der Antike. Odysseus als "Ur-Held", der sich auf einer "Heldenreise" bewähren muss, gilt als Blaupause für so manchen Helden auf der Leinwand, der Theaterbühne oder im Roman. Doch was macht einen Helden zum Helden? Ist es immer der Sieg - oder manchmal gar die Niederlage, die einen Menschen vom "Normalo" zum Heroen werden lässt? Müssen Helden am Ende immer sterben - oder dürfen sie wie jeder andere altern, Falten bekommen und am Krückstock gehen? Und wie ändert sich der Blick auf sie im Lauf der Jahrzehnte oder Jahrhunderte? Werden aus einstigen Superhelden in der Rückschau gar Superschurken? "ZDF-History" nimmt die Biografien der "Superhelden der Geschichte" unter die Lupe, darunter Arminius der Cherusker, Jeanne D'Arc, Nelson Mandela und Sophie Scholl. Welche Taten haben sie vollbracht, und warum werden sie bis heute verehrt?
1492 erreicht Christoph Kolumbus mit drei Schiffen die Karibischen Inseln. Eine historische Zäsur, die als Entdeckung Amerikas gefeiert wird. Doch über dem Ereignis liegen dunkle Schatten. Der italienische Seefahrer und Entdecker, der im Auftrag der spanischen Krone einen neuen Seeweg nach Indien finden will, kommt nicht in freundlicher Absicht. Dem Konquistador geht es um Gold und Gewürze - und die Missionierung der indigenen Bevölkerung. Schon kurz nach seiner Landung auf der kleinen Bahamainsel San Salvador, die das indigene Volk Taíno Guanahani nennt, zeigt Kolumbus sein wahres Gesicht. Er durchkämmt die Insel nach Gold und anderen Schätzen, die er der spanischen Königin Isabella I. vor der Reise vollmundig versprochen hatte. Doch die Goldausbeute ist nicht so groß wie erhofft. Als größter Schatz entpuppt sich schon bald das indigene Volk Taíno selbst. In einem Brief an die spanische Krone beschreibt er es als scheu, unterwürfig und naiv und verspricht seiner Königin, dass es sich mit Leichtigkeit versklaven und erobern ließe. Und so kommt es: zunächst auf Hispaniola, dann auf Kuba. Es ist der Beginn einer Kolonialisierungswelle, die den amerikanischen Doppelkontinent über Jahrhunderte heimsuchen wird und bis heute nachwirkt. Ein Ereignis, das die Welt für immer verändert. 500 Jahre später stehen aber nicht die Errungenschaften der spanischen Entdecker im Mittelpunkt, sondern ihre Untaten. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
1493 reist Kolumbus abermals nach Hispaniola. Bei seiner Ankunft stellt er fest, dass die Siedlung "La Navidad" niedergebrannt ist und all seine Männer tot sind. Kolumbus reagiert mit Härte. Er gründet eine neue Siedlung und startet einen Feldzug gegen die Indigenen. Tausende werden getötet oder versklavt. Als Königin Isabella von den zunehmenden Gewaltexzessen erfährt, rückt sie von Kolumbus ab, zumal ihr Schützling noch immer kaum Gold gefunden hat. In der neuen Siedlung "La Isabella" ändert sich die Lage für Kolumbus nicht zum Besseren. Hunger und Krankheiten raffen zwei Drittel seiner Männer dahin. Die Überlebenden hadern zunehmend mit ihrem Anführer und drohen mit Meuterei. Kolumbus, inzwischen Vizekönig, macht sich auf die Suche nach Reichtümern, von denen er noch immer träumt. Er erforscht die Dominikanische Republik, Kuba, Trinidad und Jamaika. Doch er entdeckt kein Gold. Und auf Hispaniola herrschen weiterhin Chaos, Gewalt und Tod. Im Jahr 1500 zieht Isabella die Notbremse. Sie lässt Kolumbus in Ketten legen und nach Spanien bringen, wo er 1506 einsam und ruhmlos verstirbt. Sein Amt als Gouverneur von Hispaniola erbt Nicolás de Ovando. Auch er regiert das Inselreich mit äußerster Brutalität, doch es gelingt ihm, das Chaos zu ordnen, das Kolumbus hinterlassen hat. Unter seiner Ägide strömen Tausende spanische Abenteurer, Glücksritter und Verzweifelte in die "Neue Welt": die Konquistadoren. Im Gepäck haben sie nicht nur Gier und Gewalt, sondern etwas weitaus Schlimmeres: Krankheiten. Von ursprünglich etwa 500.000 Indigenen auf Hispaniola sind im Jahr 1518 noch etwa 3000 am Leben. Ein Problem, denn den spanischen Besatzern gehen die Arbeitskräfte aus. Also wenden sie sich an die Portugiesen, die bereitwillig mit afrikanischen Sklaven aushelfen. Die Kolonialisierung Amerikas nimmt Fahrt auf. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
Um 1519 beginnt der steile Aufstieg des spanischen Konquistadors Hernán Cortés. Der ehrgeizige Spanier zeigt sich rücksichtslos. Sein Ziel: das mittelamerikanische Festland. Dem skrupellosen Cortés gelingt es, die indigenen Maya auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán zu unterwerfen. Anschließend verbündet er sich mit dem Stamm der Tlaxcalteken und wendet sich einem scheinbar übermächtigen Gegner zu: den Azteken. 1519 erreicht Cortés nach mehreren Kämpfen gegen indigene Stämme mit etwa 500 Kämpfern die prächtige Aztekenhauptstadt Tenochtitlán. Moctezuma, Herr über ein Reich, das sich vom Norden des heutigen Mexiko bis hin zur Halbinsel Yucatán erstreckt und über Hunderttausende Kämpfer verfügt, lässt ihn gewähren. Er nimmt den fremdartigen Gast freundlich auf und beherbergt ihn und seine Männer in einem Palast im Zentrum der Stadt. Ein Fehler? Cortés nimmt Moctezuma nur kurze Zeit später in dessen eigenen Palast gefangen und macht ihn zu seiner Marionette. Es kommt zum Aufstand, bei dem Moctezuma getötet wird. Cortés und seine Männer sind gezwungen, die Flucht anzutreten. Doch Cortés kommt zurück und belagert die Stadt. Ausgezehrt und von tödlichen Krankheiten dezimiert, geben die mächtigen Azteken 1521 schließlich auf. Ihr mächtiges Reich ist Geschichte. Cortés wird zum Generalgouverneur der neuen Provinz "Neuspanien" ernannt. Und die spanischen Konquistadoren ziehen weiter gen Süden. In das sagenumwobene Reich der Inka. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
1524 entdeckt Francisco Pizarro das Inka-Reich in Peru. Mit nur wenigen Hundert Männern bringt er das mächtige Reich zu Fall. Seine größten Verbündeten: Pocken, Masern und Kampfhunde. Pizarro macht sich zunutze, dass das Inka-Reich bei seiner Ankunft im Krisenmodus ist: Thronstreitigkeiten, Krankheiten und Bürgerkriege haben die Inka nachhaltig geschwächt und ebnen dem skrupellosen Analphabeten den Weg zu dem sagenhaften Goldschatz der Inka. 1524 startet Francisco Pizarro eine kleine Expedition ins heutige Peru. In der Küstenstadt Tumbes stößt er auf Gold und Silber im Überfluss. Doch ihm fehlen die Männer, um es zu stehlen. 1531 kehrt er mit drei voll bewaffneten Schiffen, 180 Männern und 27 Pferden zurück. In der Hochgebirgsstadt Cajamarca trifft er auf den Inka-Häuptling Atahualpa und seine mehrere Zehntausend Mann starke Armee. Pizarro folgt der bewährten Taktik der Konquistadoren: Er lockt den nichts ahnenden Atahualpa und seine Männer in eine Falle, um dann ein blutiges Massaker an ihnen zu verüben. Das Leben des Inka-Häuptlings wird zunächst verschont. Doch nachdem Atahualpa Pizarro sechs Tonnen Gold aus allen Tempeln seines Reichs übergeben hat, konstruiert Pizarro einen Scheinprozess gegen den Häuptling und lässt ihn grausam hinrichten. Pizarro residiert fortan als Vizekönig in der neuen Hauptstadt Ciudad de los Reyes, dem heutigen Lima. Doch 1541 erliegt er dem Tod durch das Schwert. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
Das "Vizekönigreich Neuspanien" wächst zu immenser Größe an. Die spanische Krone kämpft darum, die Hüter von "Neuspanien" zu kontrollieren. Es kommt zu Spannungen. Die spanische Krone ist beunruhigt über das brutale Treiben der Konquistadoren und erlässt 1542 eine Reihe neuer Gesetze zum Schutze der indigenen Bevölkerung. Doch die kolonialen Eliten wehren sich. Fast zeitgleich werden massive Silbervorkommen entdeckt. Mitte des 16. Jahrhunderts hat Spanien in großen Teilen Südamerikas Fuß gefasst und ein brutales "Ausbeuterregime" etabliert. Millionen von Indigenen sind seit der Landung Kolumbus' durch Gewalt und eingeschleppte Krankheiten zu Tode gekommen. Die spanische Krone will der Gewalt einen Riegel vorschieben und installiert "Leyes Nuevas" - neue Gesetze zum Schutz der indigenen Bevölkerung - sowie spezielle Appellationsgerichte, um die Ausbeutung der Indigenen zu beenden. Derweil setzt sich in den eroberten Gebieten zunehmend die europäische Lebensart durch. Die Konquistadoren werden sesshaft und verdingen sich als Politiker und Unternehmer. Es entsteht eine neue gesellschaftliche Hierarchie mit gebürtigen Spaniern an der Spitze, gefolgt von Mestizen, Indigenen und Afrikanern am Ende der Skala. Die Kolonien sind zu Motoren der europäischen Wirtschaft geworden und bilden einen bedeutenden Machtfaktor der europäischen Eliten. Als die Konquistadoren 1554 eine gewaltige Silbermine in Bolivien entdecken, steigt Spanien zum größten Silberproduzenten der Welt auf. Das Edelmetall wird zum neuen Exportschlager und ebnet den Spaniern den Weg bis nach Asien. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
Eine selbstbewusste zweite Generation von Konquistadoren, wirtschaftliche Schwierigkeiten und Gegenwind aus Europa bringen Spanien Mitte des 16. Jahrhunderts ins Wanken. Vor allem die brutalen Methoden, mit denen die spanische Krone die indigenen Territorien ausbeutet, stoßen auf Kritik. Europa startet einen Propagandafeldzug gegen Spanien: die "Schwarze Legende". Ist das spanische Weltreich in Gefahr? Die reichen Edelmetallvorkommen Mittel- und Südamerikas sind essentiell für den Fortbestand der spanischen Krone und sichern ihre Position in der Welt. Doch in dem Maße, wie sich die Gold- und Silbervorkommen in Amerika erschöpfen, erodiert auch die Macht des spanischen Herrschers Philipp II. (1527 bis 1598). Neben wirtschaftlichen Schwierigkeiten sieht sich der spanische Monarch auch wachsendem politischem Druck im In- und Ausland ausgesetzt: Die europäischen Staaten stören sich zunehmend an dem brutalen Vorgehen der Spanier in ihren Kolonialgebieten. Der Mythos des faulen, rückständigen, gierigen und brutalen Spaniers wird von den europäischen Widersachern gezielt gestreut und verbreitet sich in ganz Europa: Die "Schwarze Legende" ist geboren. Vor allem die Niederlande und England verwickeln den spanischen Monarchen immer wieder in militärische Konflikte, die 1588 in einer vernichtenden Niederlage der spanischen Armada durch die Engländer gipfeln. Und auch an der Heimatfront kriselt es gewaltig. Die nachgeborenen Generationen der Konquistadoren fühlen sich nicht mehr an die Weisungen Spaniens gebunden, eines Landes, das sie selbst nie betreten haben. Die Kolonien streben nach Unabhängigkeit und sagen sich eines nach dem anderen vom Mutterland los. Für Spanien stehen alle Zeichen auf Sturm - und der Untergang ist nicht mehr zu verhindern. Die Konquistadoren waren Eroberer, Soldaten und Abenteurer, die die sogenannte Neue Welt gewaltsam in Besitz nahmen. ZDFinfo begibt sich auf Spurensuche und untersucht deren dunkle Geschichte.
Für Millionen Jugendliche war die "Bravo" feste Instanz des Erwachsenwerdens: Fankult, Aufklärung und die erste Liebe. 65 Jahre lang beeinflusste die Jugendzeitschrift ganze Generationen. Als sie 1956 erscheint, ahnt niemand, wie sehr sie die sexuelle Revolution und gesellschaftliche Veränderungen befeuern wird. ZDFinfo zeichnet die Geschichte des Jugendblatts nach, das nach vielen Jahren Kultstatus mittlerweile ums Überleben kämpft. Die "Bravo" verkaufte jahrzehntelang mehr Hefte als jedes andere Magazin und erreichte in ihrer Zielgruppe der zehn- bis 15-Jährigen quasi 100 Prozent. Für viele Eltern gefürchteter Schund, in der DDR gar verboten - doch für Teenies in Ost und West ein unersetzlicher Wegbereiter. Welche Bedeutung hatte die "Bravo" wirklich, mit welchen Tricks hat sie die Leserschaft an sich gebunden, und war sie tatsächlich so revolutionär? Ehemalige "Bravo"-Fans und Promis wie Uschi Glas, Wolfgang Niedecken , Enie van de Meiklokjes oder Jessica und Nadja von den No Angels erinnern sich an ihre Zeit als "Bravo"-Leser und "Bravo"-Stars. Einige von ihnen erlebten, wie sich das Jugendmagazin im konservativen Nachkriegsdeutschland von der Film- und Fernsehprogrammzeitschrift über den Fokus auf die Stars des Rock 'n' Roll und der Beatmusik in die Köpfe und Herzen der jungen Leserschaft spielte. Ein Blick in die Geschichte der "Bravo" zeigt, wie das Jugendmagazin umstrittene Bands wie die Rolling Stones schon mal zu netten Schwiegersöhnen ummünzte, um sie schließlich auf Exklusivtournee nach Deutschland zu holen, welchen Einfluss das Jugendmagazin auf die Musikbranche hatte und wie geschmuggelte "Bravo"-Poster in der DDR zur harten Währung auf dem Schulhof wurden. Durch gezielte Marketingstrategien wie Starschnitte, Foto-Love-Stories und vor allem Dr. Sommer und Co. entwickelte sich die "Bravo" für die Jugendlichen nicht nur zum Exklusiv-Kontakt zu den Promis, sondern zum zentralen Aufklärungsratgeber. Auch wenn die "Bravo" stets unpolitisch war und selbst bei der Elterngeneration nicht anecken wollte, blieb sie bis zur Jahrtausendwende das Zentralorgan der deutschen Jugend. Nach der Wiedervereinigung war das Blatt entscheidend an der Schaffung eines der ersten gesamtdeutschen Pop-Phänomene beteiligt: Die Band Tokio Hotel verdankt ihren Erfolg zu einem großen Teil der Förderung durch die Zeitschrift. Und die erfolgreichste deutsche Girlband No Angels wird von der "Bravo" ganz essenziell in ihrer Karriere unterstützt. Doch im Zeitalter von Instagram, Spotify, YouTube und Co. kann die Jugendzeitschrift heute nicht mehr Schritt halten. Der Film erzählt bildgewaltig und mit den prägendsten Beats der letzten Jahrzehnte die Geschichte von Deutschlands wichtigster Jugendzeitschrift und ihrer Bedeutung für die deutsche Jugend - egal, ob in West oder Ost.
Sie gilt als kreativste Phase in der Geschichte der deutschen Popmusik - die Neue Deutsche Welle. Warum stieg die NDW so kometenhaft auf, um dann schon bald wieder zu verglühen? Die Jugend hört damals vor allem englischsprachige Pop- und Rockmusik. Deutsch wird meist nur im Schlager gesungen. Doch inspiriert vom Punk, gründen sich Ende der 70er zahlreiche neue Bands. Sie geben sich provokant und rebellisch - und: Sie singen auf Deutsch. Die Pioniere der NDW drängen bald lautstark in die Musikszene der Bundesrepublik. Schon bald wird die Welle immer bunter, immer beliebter und schließlich zum Massenphänomen. Die Plattenindustrie sucht jetzt fieberhaft nach neuen Talenten. Selbst Rock'-n'-Roll-Bands wie die Münchener Spider Murphy Gang ("Skandal im Sperrbezirk") bekommen nun das Etikett NDW verpasst. Auch jenseits der Mauer lieben viele Jugendliche die NDW-Hits aus dem Westen. DDR-Musiker nehmen den musikalischen Trend auf, doch ihre Texte werden kritisch vom Staat beäugt. Bands wie Juckreiz singen deshalb vor allem auf Livekonzerten Klartext. 1983 dominiert die NDW die bundesdeutschen Musikcharts. Aber auf den Boom in der Gunst des Publikums folgt schon bald der Überdruss. Die übermäßige Vermarktung der NDW durch die Plattenindustrie wird zum Bumerang. Bands wie Ideal oder Spliff lösen sich auf. Künstler wie Joachim Witt müssen im Musikbusiness buchstäblich wieder ums Überleben kämpfen. Acts wie Kiz ("Die Sennerin vom Königssee"), Fräulein Menke ("Hohe Berge") oder Ixi ("Der Knutschfleck") bleiben One-Hit-Wonder. Nur Shootingstar Nena überlebt den Overkill der Neuen Deutschen Welle. Ihr Titel "99 Luftballons" geht um die Welt und ist bis heute der erfolgreichste Hit der NDW im Ausland. Mit dem Abstand von 40 Jahren blicken die Macher von damals zurück auf das Phänomen NDW. Unterhaltsam und selbstironisch erzählen Friedel Geratsch von Geier Sturzflug ("Ich wollte nie in eine Schublade"), Joachim Witt ("Ich fiel so hoch von der Leiter") und Kai Havaii von Extrabreit ("Wir haben keine Schule angezündet") von ihren Karrieren. Mit dabei sind auch Markus, Uwe Fahrenkrog-Petersen (Nena-Band), Robert Görl , Ernst Ulrich Deuker und Peter Hein . Über die NDW-Ost berichtet Marion Sprawe von Juckreiz.
Die Eurokrise hat die EU fest im Griff, nach dem Reaktorunglück in Fukushima steigt Deutschland aus der Atomkraft aus, und die 19-jährige Lena Meyer-Landrut gewinnt überraschend den ESC. Deutschland erholt sich schnell von der Finanzkrise. 2010 wächst die Wirtschaft so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Es ist auch ein Jahr der internationalen Erfolge. Neben dem ESC-Sieg für Deutschland wird Sebastian Vettel jüngster Formel-1-Weltmeister. Doch nicht alles sorgt am Anfang des Jahrzehnts für Begeisterung. In Stuttgart eskaliert der Polizeieinsatz gegen die Proteste rund um das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21. In den Zehnerjahren machen immer mehr Bürger ihrem Ärger über die Politik Luft. Der Deutsche wird zum Wutbürger. Auch Unglücke und Krisen erschüttern das Land. Bei der Loveparade in Duisburg sterben in einer Massenpanik 21 Menschen, Hunderte werden verletzt. 2011 sorgt die Mordserie des NSU für Schlagzeilen. Nach dem Selbstmord der beiden Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sowie der Festnahme ihrer Komplizin Beate Zschäpe kommt heraus, dass die Köpfe des rechtsextremen Terrornetzwerks "Nationalsozialistischer Untergrund" neun Menschen mit Migrationshintergrund und eine Polizistin ermordet haben. Ende 2010 nimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew in Lubmin bei Greifswald die Pipeline Nord Stream 1 in Betrieb. Russisches Gas strömt nun direkt durch die Ostsee nach Deutschland. Russland als verlässlicher Partner - eine der großen Illusionen des Jahrzehnts. In der vierteiligen ZDFinfo-Dokumentation blicken Prominente, Zeitzeugen und Journalisten auf die 2010er-Jahre zurück und berichten über ihre Erlebnisse und Einschätzungen. Mit dabei sind unter anderen Oliver Welke, Felix von der Laden, Kerstin Ott, Aminata Belli, El Hotzo, Lena Klenke, Tarik Tesfu und Jana Pareigis. Die 2010er - ein Jahrzehnt der Illusionen und Versäumnisse, deren Folgen erst in den Jahren danach sichtbar werden. Aber vieles kommt auch in Bewegung: Ganz Deutschland wird digital, Frauen brechen ihr Schweigen, und viele machen sich stark - für Klimaschutz, Vielfalt und Demokratie.
Die "GroKo" kommt - und wird zum Wort des Jahres 2013, die neu gegründete AfD verpasst nur knapp den Einzug in den Bundestag, und Helene Fischer verhilft dem deutschen Schlager zum Comeback. Außerdem: Kirche in der Krise - der Papst tritt zurück und Tebartz-van Elst macht als Protz-Bischof Schlagzeilen. Für Aufregung sorgt zudem der NSA-Skandal mit Enthüllungen des ehemaligen CIA-Mitarbeiters Edward Snowden: Auch Deutschland ist betroffen. Anfang 2012 gerät auch er in die Schlagzeilen: Christian Wulff - Deutschlands jüngster Bundespräsident. Vorwürfe werden laut: Wulff habe in seiner Zeit als Ministerpräsident einen verbilligten Privatkredit und unangemessene Urlaubseinladungen angenommen. Wulff tritt zurück. Es ist die kürzeste Amtszeit eines Bundespräsidenten. Im Frühjahr 2013 wird die AfD gegründet. Viele Mitglieder kommen damals aus der Finanz- und Wirtschaftsbranche und wollen den Euro abschaffen. Noch richtet sich ihr Kampf vor allem gegen die EU, doch der Kurs der AfD wird sich in den Zehnerjahren nach rechts verschieben. 2013 beginnt der Siegeszug von Helene Fischer: Ihr Song "Atemlos durch die Nacht" steigt in den deutschen Charts auf und hält sich dort über zwei Jahre. Der deutsche Schlager erlebt ein Revival. Auf YouTube sorgt indessen ein neues Pop-Phänomen für Aufsehen. "Gangnam-Style" wird zum viralen Dancehit und landet sogar im Guinnessbuch der Rekorde. Ende 2013 demonstrieren proeuropäische Ukrainer auf dem Maidan-Platz in Kiew gegen den russlandfreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Noch ahnt niemand, wie sehr die Ukraine in den Fokus der Weltpolitik rücken wird. In der vierteiligen ZDFinfo-Dokumentation blicken Prominente, Zeitzeugen und Journalisten auf die 2010er-Jahre zurück und berichten über ihre Erlebnisse und Einschätzungen. Mit dabei sind unter anderen Oliver Welke, Felix von der Laden, Kerstin Ott, Aminata Belli, El Hotzo, Lena Klenke, Tarik Tesfu und Jana Pareigis. Die 2010er - ein Jahrzehnt der Illusionen und Versäumnisse, deren Folgen erst in den Jahren danach sichtbar werden. Aber vieles kommt auch in Bewegung: Ganz Deutschland wird digital, Frauen brechen ihr Schweigen, und viele machen sich stark - für Klimaschutz, Vielfalt und Demokratie.
Sommermärchen 2014 - die deutsche Elf holt den WM-Titel, Deutschland heißt Flüchtlinge willkommen, und der Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt sorgt für Entsetzen. Der deutsche Fußball macht in diesen Jahren noch mehr Schlagzeilen: Thomas Hitzlsperger ist der erste prominente Fußballer, der sich als homosexuell outet, und FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß wird wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. 2014 annektiert Russland völkerrechtswidrig die ukrainische Halbinsel Krim. EU und USA reagieren mit ersten Sanktionen. Im Frühjahr kommt es zu Kämpfen in der Ostukraine. Von Russland gesteuerte Separatisten kämpfen gegen die ukrainische Armee. Wie weit die russische Aggression gehen wird, unterschätzen damals noch viele. Die Flüchtlingskrise hat Europa im Griff. Am 31. August 2015 spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel einen historischen Satz: "Wir schaffen das!" Wenige Tage später können Geflüchtete ungehindert über Österreich nach Deutschland einreisen. Viele empfangen sie mit offenen Armen. Doch nur wenige Monate später steht die deutsche Willkommenskultur auf dem Prüfstand. In der Silvesternacht 2015 melden mehr als 600 Frauen sexuelle Übergriffe am Kölner Hauptbahnhof. Viele Täter stammen aus Nordafrika. Die veränderte Stimmung nutzt der AfD. Die einstige Anti-Euro-Partei hat ein neues Kernthema gefunden: Migration. 2015 wird Paris zum Schauplatz mehrerer Terroranschläge. Im Januar dringen Islamisten in das Redaktionsgebäude der Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" ein und erschießen elf Menschen. Mit dem Slogan "Je suis Charlie" nehmen Menschen auf der ganzen Welt Anteil. Im November verüben IS-Terroristen an mehreren Orten der Hauptstadt Anschläge. 130 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. Mit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt erreicht der islamistische Terror am 19. Dezember 2016 auch in Deutschland einen Höhepunkt. In der vierteiligen ZDFinfo-Dokumentation blicken Prominente, Zeitzeugen und Journalisten auf die 2010er-Jahre zurück und berichten über ihre Erlebnisse und Einschätzungen. Mit dabei sind unter anderen Oliver Welke, Felix von der Laden, Kerstin Ott, Aminata Belli, El Hotzo, Lena Klenke, Tarik Tesfu und Jana Pareigis. Die 2010er - ein Jahrzehnt der Illusionen und Versäumnisse, deren Folgen erst in den Jahren danach sichtbar werden. Aber vieles kommt auch in Bewegung: Ganz Deutschland wird digital, Frauen brechen ihr Schweigen, und viele machen sich stark - für Klimaschutz, Vielfalt und Demokratie.
Donald Trump wird Präsident der USA, unter dem Hashtag #MeToo berichten Frauen weltweit von sexuellen Übergriffen, und Deutschland wird immer digitaler. Außerdem: "Ehe für alle" - seit dem 1. Oktober 2017 dürfen homosexuelle Paare in Deutschland heiraten. Und das Aus für den "Echo": Nach einem Skandal um das Rap-Duo Farid Bang und Kollegah wird der Musikpreis abgeschafft. Im Januar 2017 wird Donald Trump als 45. Präsident der USA vereidigt. In seiner Antrittsrede verkündet er einen neuen Nationalstolz: "America First". Trump nutzt die sozialen Medien und prägt maßgeblich den Begriff "Fake News" - dabei verbreitet er selbst Falschinformationen. Während der US-Präsident und viele seiner Anhänger den Klimawandel leugnen, will sie etwas dagegen unternehmen: Die schwedische Schülerin Greta Thunberg macht blau fürs Klima und ruft Schülerinnen und Schüler in aller Welt auf, ihrem Beispiel zu folgen. Aus ihrer Aktion entsteht die globale Bewegung "Fridays for Future". Im Herbst 2017 erschüttert Hollywood ein Skandal. Schauspielerinnen berichten, der amerikanische Filmproduzent Harvey Weinstein habe sie sexuell belästigt. Unter dem Hashtag #MeToo teilen unzählige Frauen ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen. Bei den Präsidentschaftswahlen in der Ukraine im Frühjahr 2019 setzt sich überraschend der Schauspieler und Komiker Wolodymyr Selenskyj gegen Amtsinhaber Petro Poroschenko durch. Als er gewählt wird, ahnt kaum jemand, wie sehr der Krieg seine Amtszeit prägen wird. Die Folgen einer Meldung aus China lassen sich Ende 2019 ebenfalls kaum erahnen. In der Stadt Wuhan wird ein mysteriöser Virus entdeckt, der dem SARS-Erreger ähnlich sein soll. Die Coronakrise ist im Anmarsch. In der vierteiligen ZDFinfo-Dokumentation blicken Prominente, Zeitzeugen und Journalisten auf die 2010er-Jahre zurück und berichten über ihre Erlebnisse und Einschätzungen. Mit dabei sind unter anderen Oliver Welke, Felix von der Laden, Kerstin Ott, Aminata Belli, El Hotzo, Lena Klenke, Tarik Tesfu und Jana Pareigis. Die 2010er - ein Jahrzehnt der Illusionen und Versäumnisse, deren Folgen erst in den Jahren danach sichtbar werden. Aber vieles kommt auch in Bewegung: Ganz Deutschland wird digital, Frauen brechen ihr Schweigen, und viele machen sich stark - für Klimaschutz, Vielfalt und Demokratie.
Ihre Sendungen sind Straßenfeger und sorgen für Gesprächsstoff. Ihretwegen versammeln sich ganze Familien vor der Glotze: Deutschlands große Showmaster - unvergessene Fernsehlegenden. Ob "Wetten, dass..?", "Dalli Dalli", "Ein Kessel Buntes", "Einer wird gewinnen" oder "Am laufenden Band": "Terra X History" zeigt kleine und große Showmomente aus der Geschichte der Fernsehunterhaltung in Ost und West - von den Anfängen in den 50ern bis heute. Die Ausschnitte von damals bergen viele kollektive Erinnerungen an Deutschlands große Showmaster wie Peter Frankenfeld, Hans-Joachim Kulenkampff, Hans Rosenthal, Wim Thoelke, Helga Hahnemann, Rudi Carrell und Thomas Gottschalk. Im Mittelpunkt stehen die Persönlichkeiten, Spielverläufe, Pannen, Lacher und Aufreger. Während man sich im Westen zunächst an amerikanischen Vorbildern orientiert, versucht man sich im Osten an einer Mischung aus Show und Politik. Die Unterhaltungssendung "Da lacht der Bär" ist anfangs noch gesamtdeutsch angelegt, auch West-Künstler dürfen auftreten. Im bundesdeutschen Fernsehen etabliert Peter Frankenfeld mit "1:0" seine erste Spielshow - der Urknall der (west-)deutschen Unterhaltungssendungen. Das groß karierte Jackett wird sein Markenzeichen - er selbst zur Legende. Mit Hans-Joachim Kulenkampffs "Einer wird gewinnen" beginnt die Epoche der großen Samstagabendshows im deutschen Fernsehen. Ihm folgen Rudi Carrells "Am laufenden Band" und "Wetten, dass..?" mit Frank Elstner, später mit Thomas Gottschalk. In der DDR wird ab 1972 "Ein Kessel Buntes" zur beliebtesten Fernsehshow, in der auch internationale Stars wie ABBA auftreten. In der Dokumentation kommen Größen aus der Showbranche zu Wort, darunter Frank Elstner, Carmen Nebel und Johannes B. Kerner. Sie berichten sehr persönlich über Wetten und Spiele, denkwürdige Auftritte und unvergessene Fernsehmomente.
Es ist ein Symbol für Freiheit und Wohlstand: Das Auto hat wie keine andere Erfindung das Herz der Deutschen erobert und sie mobil gemacht. Es fährt daher von Beginn an außer Konkurrenz. "Freie Fahrt für freie Bürger", lautete einst die Parole aus Zeiten der Massenmotorisierung. Woher kommt die Leidenschaft fürs Fahren? Und: Ist diese Liebe wirklich unzerbrechlich? "Terra X History" geht dem Mythos Auto auf die Spur. Der Führerschein, ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Viele Deutsche erinnern sich noch gut an das erste eigene Auto: auch Bodybuilder und Schauspieler Ralf Moeller. Sein Vater, der in den 1960er-Jahren als Schweißer im Ruhrgebiet arbeitete, musste sich den ersten eigenen Wagen mühsam zusammensparen. Das Auto verspricht der vom Krieg gebeutelten Gesellschaft ein neues, moderneres Leben und trifft damit den Nerv der Zeit. Im Westen als Motor des Wirtschaftswunders gefeiert, bleibt das Auto im Osten für die eigene Bevölkerung oft Mangelware. Bis zu 20 Jahre warten Aspiranten in der DDR darauf, sich ein Auto kaufen zu können. Schauspielerin Gerit Kling machte diese Not erfinderisch: Zusammen mit ihrem damaligen Freund baute sie sich in den 1980er-Jahren einen Trabant komplett aus Ersatzteilen zusammen. Der Trabi, den sie liebevoll "Garfield" taufte, bahnte ein paar Jahre später für sie und ihre Schwester Anja, ebenfalls als Schauspielerin erfolgreich, den Weg in die Freiheit. Ob Rostlaube oder Luxuskarosse, kaum ein anderes Gut taugt so sehr zum Statussymbol und Statement an die Außenwelt wie das Auto. Schnell, abenteuerlich und lange Zeit fast ausschließlich männlich. Die Frau am Steuer blieb eine klischeehafte Randerscheinung in einer noch heute von Männern dominierten Verkehrswelt. Der Film blickt zurück auf über 130 Jahre Autogeschichte, die hier in unserem Land ihren Ausgang hat, und gibt tiefe Einblicke in die Beziehung zwischen den Deutschen und ihrem geliebten, bisweilen auch geschmähten Kind.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Imhotep: Wesir, Baumeister, Genie. Archäologen suchen nach seiner letzten Ruhestätte. Sie hoffen auf einen Sensationsfund mit reichlichen Grabbeigaben. In der ägyptischen Totenstadt Sakkara, im Süden von Kairo, hofft Archäologe Zahi Hawass, den Fund seines Lebens zu machen. Seit vielen Jahrzehnten durchkämmt er den Grund der Nekropole, auf der Suche nach dem Grab Imhoteps. Das antike Sakkara diente zu pharaonischer Zeit als gigantischer Friedhof. Den Namen erhielt die Totenstätte vermutlich nach Sokar, dem Gott des Totenreichs. Sakkara, das auf dem Gebiet von Ägyptens früherer Hauptstadt Memphis liegt, ist berühmt für seine Sensationsfunde. Auf rund sieben Quadratkilometern suchen Archäologen mit ihren Teams nach Grabkammern und Artefakten, die dort über 3000 Jahre hinweg hinterlassen wurden. Schon vor der Zeit als Totenstadt war Sakkara ein bedeutender Ort: Etwa 2650 vor Christus wurde dort die erste Pyramide gebaut. Ihr Bauherr: Imhotep, Wesir des ersten Königs der 3. Dynastie, Pharao Djoser. Befindet sich die Grabkammer Imhoteps möglicherweise ebenfalls in Sakkara? Bei ihren Grabungen stoßen Hawass und sein Team zunächst auf Sarkophage und Mumien, die über Jahrtausende unberührt geblieben sind. Auch nach so langer Zeit haben sie viel zu erzählen: Mumifizierungstechnik, Form der Bestattung und Grabbeigaben verweisen auf Hintergrund und sozialen Status der Verstorbenen. Mithilfe eines Röntgengerätes kann das Team die Mumien untersuchen, ohne sie zu beschädigen. Experten schätzen, dass bislang nur ein Bruchteil der Schätze gefunden wurde, die in Sakkara im Erdreich verborgen liegen. Findet das Team bei seinen Grabungen endlich einen Hinweis auf den Verbleib von Imhoteps Grab?
Wo ist Imhoteps Grab? Bis heute fehlt jede Spur von der letzten Ruhestätte des großen Bauherrn. Ägyptologe Zahi Hawass sucht im Wüstensand der Totenstadt Sakkara nach einer Antwort. Seit mehreren Jahrzehnten durchkämmt der Archäologe den Grund der südlich von Kairo gelegenen Nekropole. Immer wieder hat er dort spektakuläre Entdeckungen gemacht. Wird er nun Imhoteps Grabkammer finden? Auf seiner Suche nach dem Grab des Baumeisters der Djoser-Pyramide begeben sich Zahi Hawass und sein Team in die Unterwelt der Nekropole. Tief unter dem Wüstensand finden sie eine Grabkammer. Ein zehn Meter tiefer, senkrechter Schacht führt hinab. Vor 2500 Jahren wurde dort eine Mumie beigesetzt. Der Sarkophag ist aus Kalkstein und tonnenschwer. Der Mumie beigelegt liegt ein langer Stab. Befehligte die dort begrabene Person zu ihren Lebzeiten eine große Anzahl von Arbeitern? Ist also der Stock ein Symbol ihres sozialen Status zu Lebzeiten? Archäologe und Radiologe Basem Gehad durchleuchtet die Mumie. Es ist eine etwa 30-jährige Frau. War die dort aufwendig beerdigte Frau eine Hohepriesterin? Bei den Ausgrabungen auf dem Gelände von Sakkara macht Zahi Hawass' Team eine weitere Entdeckung: eine in einem einfachen Schilfsarg zur letzten Ruhe gebettete Mumie. Das Grab der einfachen Leute. Grabbeigaben, die etwas über ihr Leben verraten könnten, gibt es keine. Die Osteologin Afaf Wahba will mehr über den Verstorbenen erfahren. Anhand der Knochen bestimmt sie Alter, Größe und Geschlecht. Es handelt sich um eine Frau, 1,58 Meter groß und über 50 Jahre alt. Nur wenige Hundert Meter von der Djoser-Pyramide entfernt findet Zahi Hawass' Team ein weiteres Schachtgrab. 15 Meter unter der Erde steht dort ein imposanter, 25 Tonnen schwerer Kalkstein-Sarkophag. Im Inneren des Sarkophags befindet sich eine mit reichem Perlenschmuck beigesetzte Mumie. Anhand der Art ihrer Mumifizierung kann Zahi Hawass ihr Alter bestimmen: mindestens 4200 Jahre. Damit könnte sie die älteste je in Ägypten gefundene Mumie sein. Neben ihr liegt ein langer, mit Blattgold verzierter Stab. Die Hinweise sind eindeutig: Der dort bestattete Mann gehörte zur gesellschaftlichen Elite des Alten Reichs. Auch seinen Namen hinterließ er der Nachwelt. Auf dem Deckel des Steinsarges steht in roten Hieroglyphen "Hekaschebes" geschrieben. Zahi Hawass glaubt: Das Grab des Baumeisters Imhotep muss in der Nähe seines wichtigsten Bauwerks zu finden sein. Zwar wurden schon viele Grabkammern in der Umgebung der Djoser-Pyramide vor langer Zeit geplündert. Doch ein so genialer Architekt wie Imhotep müsste in der Lage gewesen sein, seine Wohnstatt im Totenreich vor den Grabräubern zu verbergen. Noch immer hat der ägyptische Wüstensand den größten Teil seiner archäologischen Schätze nicht preisgegeben. Die Suche nach Imhotep geht weiter.
Verlorene Schätze - Das Erbe des Assyrischen Reiches
GB 2024
45'
2014 zerstören IS-Terroristen in Mossul große Teile des archäologischen Erbes aus assyrischer Zeit. Unter den Trümmern entdecken Forschende Überreste eines monumentalen Königspalastes. Die Artefakte stammen aus der Zeit König Sanheribs und zeugen von der weit entwickelten Kultur der Assyrer. Ausgeklügelte Bewässerungssysteme versorgten prachtvolle Gartenanlagen. Handelt es sich um die legendären Hängenden Gärten von Babylon? Davon zumindest ist die britische Assyriologin Stephanie Dalley überzeugt. Die frühere Oxford-Forscherin glaubt, dass dieses verschollene antike Weltwunder in Wirklichkeit nicht von König Nebukadnezar in Babylon errichtet wurde, sondern von König Sanherib im etwa 480 Kilometer entfernten Ninive, dem heutigen Mossul. Die Entdeckung des Königspalastes ist eine archäologische Sensation, die wertvolle Erkenntnisse über eines der mächtigsten Reiche der Menschheitsgeschichte zutage fördert. Die Dokumentation von ZDFinfo gibt spannende Einblicke in diese Welt und zeigt zugleich, wie gefährlich die Arbeit der Archäologinnen und Archäologen in Mossul ist.
Kleopatra - die letzte Pharaonin Ägyptens. Bis heute fasziniert die legendäre Herrscherin Ägyptologen, Schriftsteller und Filmstudios in Hollywood. Doch wo ist ihre letzte Ruhestätte? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchen auch heute noch nach dem Grab Kleopatras. Dabei stoßen sie immer wieder auf Hinweise aus ihrer Regentschaftszeit. Jeder Fund ist ein Puzzlestück, das am Ende zur Ruhestätte der letzten Pharaonin führen könnte. Doch nicht nur ihre letzte Ruhestätte gibt Rätsel auf. Noch immer stellt sich die Frage, wie die Königin es in einer von Männern dominierten Welt zu solcher Macht bringen konnte. Heute weiß man, dass Kleopatra sich vor allem durch ihre geschickte Politik auszeichnete. Ihr gelang, was keinem ihrer Vorgänger glückte: die griechische und ägyptische Kultur zu vereinen. Grabungsteams aus aller Welt suchen im ägyptischen Wüstensand nach den sagenhaften Schätzen der jahrtausendealten Hochkultur am Nil. Ihr Ziel: Antworten auf die vielen Rätsel der Pharaonenzeit zu finden.
Die Pyramiden von Gizeh - wie kamen die Ägypter auf die Idee, ihre Grabmale in dieser markanten Form und Größe zu errichten? Und welche Entwicklungen ermöglichten den Pyramidenbau? Fast 4000 Jahre lang, bis ins 14. Jahrhundert, ist die Cheopspyramide das höchste Bauwerk der Welt. Sie ist das einzige noch existierende der sieben Weltwunder der Antike. Neue archäologische Funde gewähren Einblick in die Frühzeit des alten Ägypten. In der antiken Nekropole Abydos, in der sich schon die Könige der 1. Dynastie beisetzen ließen, entdecken Forscher die Überreste einer 5000 Jahre alten Großbrauerei, die vermutlich 50.000 Liter Bier pro Woche produzierte. Schon die ersten Könige konnten also Hunderte Arbeiter für Großprojekte mobilisieren. Im Fayyum-Becken werden derweil die Ruinen der Pyramide von Seila mit moderner Technik gescannt. Die Archäologen wollen herausfinden, ob sich die Form der geometrischen Pyramide mit glatten Seiten früher entwickelt hat als bisher angenommen. Und im Wadi al-Garf in der Nähe des Roten Meeres erforschen Ägyptologen die Arbeitsorganisation und Logistik des Pyramidenbaus. Denn dort finden sich Überreste von Schiffen, mit denen Kupfer aus dem Sinai für die Werkzeugherstellung nach Ägypten transportiert wurde. Grabungsteams aus aller Welt suchen im ägyptischen Wüstensand nach den sagenhaften Schätzen der jahrtausendealten Hochkultur am Nil. Ihr Ziel: Antworten auf die vielen Rätsel der Pharaonenzeit zu finden.
Die Pyramiden von Gizeh - gigantische Grabanlagen und Symbole der Macht. Doch warum wurden die letzten Ruhestätten der Könige im Laufe der Zeit immer kleiner? Bei Grabungen am Westufer des Nils in Sakkara und Abusir machen Archäologen bedeutende Entdeckungen. Sie zeigen, welche politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen dazu führten, dass nie wieder solch gigantische Grabmäler errichtet wurden. Inmitten des Pyramidenfeldes von Abusir, elf Kilometer südlich von Gizeh, erforschen tschechische Archäologen ein tiefes Schachtgrab. Es stammt aus der Spätzeit des ägyptischen Reiches und ist damit etwa 2000 Jahre jünger als die Pyramiden von Gizeh. Trotzdem ähnelt der unterirdische Komplex den Gängen und Kammern unter der Djoser-Pyramide, der ersten Pyramide Ägyptens. Wieso orientierten sich die Menschen an den uralten Bauten ihrer Vorfahren? Währenddessen erforscht der Ägyptologe Mohamed Megahed Grabanlagen in der Nähe der Djedkare-Pyramide aus der fünften Dynastie. Rund um den Pyramidenkomplex des Königs finden sich viele Gräber hoher Würdenträger aus seiner Regierungszeit. Sie zeigen, wie Macht und Reichtum einer neuen Elite mit der Größe der königlichen Pyramiden zusammenhängen. Und tief im Inneren der Sahure-Pyramide sucht der Archäologe Mohamed Ismail Khaled nach der bisher unentdeckten Grabkammer des Königs. Ein Fragment aus schwarzem Basaltstein zeigt, dass er auf der richtigen Spur ist. Doch gewaltige Steinblöcke versperren ihm und seinem Team den Weg. Grabungsteams aus aller Welt suchen im ägyptischen Wüstensand nach den sagenhaften Schätzen der jahrtausendealten Hochkultur am Nil. Ihr Ziel: Antworten auf die vielen Rätsel der Pharaonenzeit zu finden.
Die Entdeckung von Tutanchamuns Grab mit seinen prächtigen Beigaben ist eine der größten archäologischen Sensationen aller Zeiten. Doch ein wichtiges Detail gibt der Wissenschaft Rätsel auf. Die Kammer scheint viel zu klein für einen Pharao. Andere Gräber im Tal der Könige lassen vermuten: Der jung verstorbene Pharao wird übereilt und eher nachlässig begraben. Mit modernen Techniken versuchen Archäologen, die Geheimnisse des Grabes aufzudecken. Auch neue Funde an anderen Grabungsstätten helfen, mehr über Leben und Wirken des Kindkönigs zu erfahren. In der Nekropole al-Asasif bei Luxor betreten Archäologen zum ersten Mal seit Jahrhunderten eine Grabanlage, die zwar schon in der Antike geplündert wurde, aber deren Dimensionen die von Tutanchamuns Grab bei Weitem übertreffen. Und das Archäologenpaar Maria Nilsson und John Ward sucht einen von Tutanchamun errichteten, seit Jahrtausenden verschollenen Tempel. Sie erhoffen sich neue Informationen über Tutanchamuns Religionspolitik: Hat er die radikalen Glaubensreformen seines Vaters Echnaton fortgeführt, oder kehrte er zu den alten Traditionen zurück? Antworten darauf finden sich auch in Sakkara, unweit von Kairo. Dort wird ein etwa 50 Jahre nach Tutanchamuns Tod angelegtes Grab eines hohen Würdenträgers ausgegraben. Stellen die prächtigen Wandverzierungen den neuen Sonnengott Aton dar, oder sind die Menschen zu ihren alten Göttern zurückgekehrt? In ganz Ägypten suchen Grabungsteams unter dem Schutt der Jahrtausende nach Zeugnissen aus der Zeit der Pharaonen. Ihre Funde ermöglichen spannende Einblicke in die altägyptische Hochkultur.