Im irakischen Mossul sprengt der IS im Jahr 2014 den Schrein des Jona, genannt Nabi Yunus. Die Welt ist schockiert, doch in den Ruinen entdecken Archäologen noch nie gesehene Statuen. Zur Deutung ziehen Experten die Bibelgeschichte von Jona und dem Wal heran. Gibt es einen historischen Jona, der hier die Stadt Ninive vor dem Untergang bewahrt hat? Und warum wird dieser Schrein seit 1000 Jahren von Christen, Muslimen und Juden verehrt?
Am 8. März 2014 verschwindet der Malaysia-Airlines-Flug 370 nach dem Start spurlos vom Radar. An Bord sind 239 Menschen. Der Vorfall ist bis heute das größte Rätsel der zivilen Luftfahrt. Bis zum plötzlichen Verschwinden von MH370 handelt es sich um einen Routineflug von Kuala Lumpur nach Peking. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Für die Angehörigen ist diese Ungewissheit schwer zu ertragen. Keiner kann ihnen sagen, ob die Passagiere noch leben. In den Stunden nach Abbruch des Funkkontakts versucht das Krisenmanagement der Airline erfolglos, die verschollene Maschine zu orten oder herauszufinden, was an Bord passiert ist. Auch die Ermittler der Flugsicherung rätseln, wie ein Flugzeug verschwinden kann, ohne dass Pilot oder Crew einen Notruf absetzen oder einen Zwischenfall melden. Derweil stürzt sich die Presse auf die Familien, die in Peking vergeblich auf die Ankunft ihrer Verwandten warten. Einer von ihnen ist Ghyslain Wattrelos, dessen Frau zusammen mit zwei ihrer drei Kinder an Bord war. Für den Franzosen beginnt wie für die übrigen Angehörigen der 239 Vermissten das qualvolle Warten auf Antworten. Er hofft, die Maschine habe lediglich notlanden müssen. Doch je mehr Zeit ohne ein Lebenszeichen vergeht, desto wahrscheinlicher wird eine Tragödie. Am 8. März 2014 verschwindet Malaysian-Airlines-Flug 370 nur 38 Minuten nach dem Start spurlos. Ein Unfall? Erweiterter Suizid des Piloten? Oder wurde das Flugzeug gar absichtlich vom Himmel geholt?
Auch Tage nach dem Verschwinden von MH370 herrscht weiter Ungewissheit über das Schicksal der Passagiere. Bei Angehörigen wächst die Verzweiflung, die Verantwortlichen wirken überfordert. Immer neue Theorien tauchen auf. Als Satellitenfotos angeblich Trümmer im Meer zeigen, scheint ein Absturz bewiesen. Doch die Suche vor Ort bleibt erfolglos. Kurz darauf wird publik, dass zwei Iraner mit falschen Pässen an Bord waren. Haben sie das Flugzeug entführt? Sofort stürzt sich die Presse auf die Terrorismus-Hypothese. Doch als Interpol die Identität der zwei Männer klären kann, ist auch diese Theorie widerlegt. In der Zwischenzeit melden sich Augenzeugen, die gesehen haben wollen, wie ein brennendes Flugzeug als Feuerball ins Meer stürzte. Doch auch in diesem Fall finden die Suchteams vor Ort keinerlei Hinweise oder Wrackteile. Für die Angehörigen wie Grace Nathan, deren Mutter an Bord war, gleichen diese widersprüchlichen Informationen einer emotionalen Achterbahnfahrt, zumal die internationalen Medien inzwischen rund um die Uhr live über jede neue Entwicklung berichten. Ein Artikel des "Wall Street Journal" gibt der verwirrenden Geschichte schließlich eine neue Wendung. Demnach soll die Maschine laut US-Ermittlern noch stundenlang nach Abbruch des Funkverkehrs weitergeflogen sein - allerdings in eine völlig andere Richtung. GPS-Daten der Airline bestätigen die Meldung. Hat die Maschine absichtlich umgedreht und einen neuen Kurs eingeschlagen? Am 8. März 2014 verschwindet Malaysian-Airlines-Flug 370 nur 38 Minuten nach dem Start spurlos. Ein Unfall? Erweiterter Suizid des Piloten? Oder wurde das Flugzeug gar absichtlich vom Himmel geholt?
Bevor MH370 vom Radar verschwunden ist, hat die Maschine noch mehrere Wendemanöver durchgeführt. Schnell nehmen die Ermittler den Flugkapitän ins Visier - und finden belastende Indizien. Kapitän Zaharie Ahmad Shah besaß einen Flugsimulator, mit dem er zu Hause eine ähnliche Route übte. Zudem hatte er angeblich Eheprobleme und war depressiv. Doch Verwandte und langjährige Weggefährten des erfahrenen Piloten halten einen Suizid per Absturz für absurd. Derweil schockt Malaysia Airlines die Angehörigen zwei Wochen nach dem Verschwinden von MH370 mit der Erklärung, die Maschine sei westlich von Australien im südlichen Indischen Ozean abgestürzt und alle Passagiere seien tot. Zu dieser Annahme gelangen die Verantwortlichen mithilfe neuer Satellitendaten. Demnach sandte die vermisste Maschine mehrere Stunden lang nach Abbruch des Funkkontakts weiter ein elektronisches Signal an einen Satelliten, wodurch sich eine wahrscheinliche Flugroute berechnen ließ. Sofort werden Bergungsteams in das neue, erneut riesige Suchgebiet geschickt, um die Blackbox des Fliegers aufzuspüren. Mit ihren Daten könnte endlich die Wahrheit über Flug 370 aufgedeckt werden. Doch die Zeit drängt - denn die Batterien der Blackbox halten nur noch wenige Tage. Am 8. März 2014 verschwindet Malaysian-Airlines-Flug 370 nur 38 Minuten nach dem Start spurlos. Ein Unfall? Erweiterter Suizid des Piloten? Oder wurde das Flugzeug gar absichtlich vom Himmel geholt?
Die Suche nach MH370 im Indischen Ozean bleibt erfolglos. Ohne Beweis für einen Absturz klammern sich die Angehörigen an die Hoffnung - bis 2015 auf La Réunion das erste Wrackteil gefunden wird. Im Laufe der folgenden Monate werden in Afrika weitere Trümmer entdeckt. Teilweise beteiligen sich die Hinterbliebenen selbst an der Suche. Hilfe erhalten sie von einem australischen Abenteurer. Doch einige sind misstrauisch - was will der mysteriöse Fremde wirklich? Derweil bestätigt ein Team internationaler Experten durch eine Untersuchung im Labor, dass die gefundenen Wrackteile tatsächlich von der verschollenen Maschine stammen und monatelang im Wasser trieben. Hinweise auf eine mögliche Absturzursache geben die Funde allerdings nicht. Für die Angehörigen ist diese Ungewissheit frustrierend. Eine von ihnen, die Amerikanerin Sarah Bajc, übernimmt eine Führungsrolle unter den Hinterbliebenen und sorgt für mediale Präsenz. Zudem organisiert sie einen Spendenaufruf im Internet. Mit dem gesammelten Geld sollen Whistleblower, die aus Angst vor Konsequenzen noch schweigen, ermutigt werden, sich mit entscheidenden Hinweisen zu melden. Denn noch immer vermuten viele, dass die Behörden ihnen etwas verheimlichen. Am 8. März 2014 verschwindet Malaysian-Airlines-Flug 370 nur 38 Minuten nach dem Start spurlos. Ein Unfall? Erweiterter Suizid des Piloten? Oder wurde das Flugzeug gar absichtlich vom Himmel geholt?
Knapp drei Jahre nach dem Verschwinden von MH370 wird die Suche Anfang 2017 ergebnislos eingestellt. Ein Jahr später legen die Ermittler ihren mit Spannung erwarteten Abschlussbericht vor. Doch in dem Bericht finden sich keinerlei neue Erkenntnisse. Eine Beteiligung Dritter wird nicht ausgeschlossen. Einige Angehörige wie Ghyslain Wattrelos geben sich damit nicht zufrieden. Er ermittelt auf eigene Faust und stößt auf eine merkwürdige Fracht an Bord. Zusammen mit der Journalistin Florence de Changy befasst sich der Franzose, der durch MH370 seine Frau und zwei Kinder verlor, mit einer Ladung, die unter mysteriösen Umständen ohne Sicherheitskontrolle an Bord des Fliegers gelangt sein soll. Laut offiziellen Angaben handelte es sich dabei um elektronische Artikel. War diese Fracht vielleicht so wertvoll, dass eine ausländische Macht das Flugzeug abfing, damit sie Peking nie erreicht? Derweil erzählen an der Suche Beteiligte wie Peter Foley, ehemaliger Chef-Ermittler der australischen Flugsicherheitsbehörde, von den widrigen Umständen auf hoher See für die Teams im Indischen Ozean. Er erklärt, warum die Beschaffenheit des Meeresbodens im mutmaßlichen Absturzgebiet die Suche so erschwert hat. Am 8. März 2014 verschwindet Malaysian-Airlines-Flug 370 nur 38 Minuten nach dem Start spurlos. Ein Unfall? Erweiterter Suizid des Piloten? Oder wurde das Flugzeug gar absichtlich vom Himmel geholt?
2022 kehrt der Abenteurer Blaine Gibson nach Madagaskar zurück und entdeckt ein Wrackteil, das seltsame Schäden aufweist und wertvolle Hinweise auf die letzten Minuten von MH370 geben könnte. Im Laufe der Jahre werden über 30 Wrackteile gefunden. Mit ihrer Hilfe wollen Experten rekonstruieren, was mit dem Flugzeug passiert ist. Auch für die Angehörigen ist das eine wichtige Frage. Mussten die Passagiere vor dem wahrscheinlichen Absturz leiden? Auch acht Jahre nach ihrem Verschwinden bleibt Malaysia-Airlines-Flug 370 verschollen. Die Trümmer, die man entlang der Ostküste Afrikas in Ländern wie Tansania und auf Inseln wie Mauritius fand, scheinen lediglich zu belegen, dass die Maschine irgendwo im südlichen Indischen Ozean ins Meer gestürzt ist. Das widerspricht der Theorie, das Flugzeug sei bereits kurz nach dem Start über dem Südchinesischen Meer abgeschossen worden. Auch die Fracht an Bord wird von den Ermittlern als unverdächtig eingestuft. So müssen die Angehörigen wie Ghyslain Wattrelos und Grace Nathan lernen, mit dem Verschwinden von geliebten Menschen zu leben. Im Abschluss der Reihe erzählen sie, wie sie mit dem tragischen Verlust umgehen, den sie durch das bis heute größte Rätsel in der Geschichte der Luftfahrt erlitten haben. Am 8. März 2014 verschwindet Malaysian-Airlines-Flug 370 nur 38 Minuten nach dem Start spurlos. Ein Unfall? Erweiterter Suizid des Piloten? Oder wurde das Flugzeug gar absichtlich vom Himmel geholt?
Zwei neue "Boeing 737 MAX" stürzen innerhalb weniger Monate ab, 346 Menschen sterben. Grund für die Unglücke ist eine Serie von fatalen Fehlern - hauptsächlich in der Technik und Software. Eine neue Steuerungssoftware gilt als Hauptursache für die Abstürze der Boeing-Maschinen in den Jahren 2018 und 2019. Bei falschen Sensordaten ist sie gefährlich und unkontrollierbar. Auch wurden die Piloten nicht ausreichend im Umgang mit dem neuen System geschult. Die seit 1967 gebaute und immer wieder weiterentwickelte "Boeing 737" gehört zu den meistverkauften Passagierjets der Welt. Eine neue Steuerungssoftware sollte Mängel ausgleichen, führte jedoch zur Katastrophe. Die Gründe für die Abstürze sind anfangs noch unklar. Journalisten der "New York Times" gehen der Sache auf den Grund: Der Absturz zweier neuer Maschinen in einem so kurzen Zeitraum kann kein Zufall sein. In Interviews mit Luftfahrtexperten und Insidern von Boeing kommt ans Licht, dass das Risiko durch das Softwaresystem längst bekannt war. Die Verantwortlichen bei Boeing beteuern, die Mängel beheben zu wollen, betonen jedoch gleichzeitig, dass Piloten im Falle eines Problems eingreifen und die Fehler selbstständig beheben können. Tatsächlich gelingt dies aber nicht immer. In einer im Flugsimulator nachgestellten Szene mit den Daten der Blackbox einer der abgestürzten "Boeing 737 MAX" wird klar: Die Piloten waren dem Softwaresystem hilflos ausgeliefert. Es übernimmt praktisch die Kontrolle und führt den Absturz eigenständig herbei. Trotz öffentlichem Rechtfertigungsdruck und einer Anhörung vor dem US-Senat bleibt die Geschäftsführung von Boeing dabei: Die Abstürze seien vor allem auf unzureichende Kenntnis nicht-amerikanischer Piloten zurückzuführen. Die Fluggesellschaften der Unglücksmaschinen sind Lion Air aus Indonesien und Ethiopian Airlines aus Äthiopien. Doch nicht nur das Unternehmen Boeing steht in der Kritik: Auch die US-Behörde, die für die Sicherheit der Luftfahrt zuständig ist, scheint versagt zu haben.
Skurrile Lüge und Riesenblamage: Zwei Männer wollen Frankreich 1976 vor der ersten Ölkrise retten. Sogenannte Schnüffelflugzeuge können angeblich Öl- und Gasvorkommen aus der Luft orten. Die Flugzeugeigner Alain de Villegas und Aldo Bonassoli überzeugen die französische Regierung. Ihre Flugzeuge sollen Frankreich eine internationale Vorreiterrolle verschaffen und den Staatskonzern Elf zu einem der mächtigsten Mineralölunternehmen der Welt machen. Nach drei Jahren absurder Lügen, falscher Versprechen und Millionenausgaben endet das Ganovenstück - ohne dass ein einziger Tropfen Öl entdeckt wird. Der peinliche Skandal um den französischen Staatskonzern Elf und die Betrüger Alain de Villegas und Aldo Bonassoli wird unter den Teppich gekehrt. Um über eine Milliarde Francs erleichtern sie den französischen Staat. Die "Aktion Schnüffelflugzeuge" ist eine der größten Betrugsaffären der französischen Geschichte.
Juli 1985: An der "Rainbow Warrior", dem Flaggschiff von Greenpeace, explodieren zwei Bomben. Das Schiff sinkt vor der Küste von Auckland. Ein Besatzungsmitglied stirbt bei dem Anschlag. Agenten des französischen Geheimdienstes DGSE versenkten das Schiff. Frankreich wollte so verhindern, dass Greenpeace die Weltöffentlichkeit auf französische Atomwaffentests in Polynesien aufmerksam macht. Die Bomben sollten die Aktivisten einschüchtern. Doch der Plan gerät aus dem Ruder: Es gibt ein Todesopfer, zwei Agenten werden gefasst und verurteilt. Über 30 Jahre später ist immer noch nicht klar, wer den Befehl für den Anschlag gab. Eine Dokumentation über eine der größten Lügen in der Geschichte Frankreichs.
Fake oder Fakt - Wie die Wahrheit unter die Räder kommt
D 2020
30'
Der Astrophysiker Harald Lesch bereitet Themen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen für die Zuschauer allgemein verständlich und mit einem Augenzwinkern auf.
Sex, Drogen, Berge von Geld: Es ist berühmt-berüchtigt, das Leben des Jordan Belfort. Durch zweifelhafte Anlagengeschäfte verdiente der "Wolf der Wall Street" ein Vermögen. Seine Finanzdeals kosteten ihn zwar schließlich die Freiheit, doch nach einer kurzen Gefängnisstrafe feierte er mit seiner Biografie den nächsten Erfolg. Schließlich schaffte es seine Geschichte sogar in die Kinos.
Er dürfte der bislang wohl größte Raubkopierer sein: Kim Schmitz aka Kim Dotcom verdiente Millionen mit seiner Website "Megaupload". ZDFinfo stellt den zweifelhaften Unternehmer vor. Sein Unternehmen brockte dem gebürtigen Deutschen zweimal eine Gefängnisstrafe ein. "Megaupload" wird schließlich aus dem Netz genommen. Die Dokumentation zeichnet Schmitz' Werdegang nach: von der schwierigen Kindheit bis zu seiner Zeit hinter Schloss und Riegel.
Jahrelang konnte der deutsche Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi die gesamte Kunstwelt zum Narren halten. Er verdiente Millionen. Doch schließlich kam man ihm auf die Schliche. Weder Auktionshäuser noch Sachverständige merkten, dass die Werke, die Beltracchi als Originale von Malern wie Max Ernst oder Max Pechstein verkaufte, in Wahrheit von ihm selbst stammten. Doch der Betrug flog auf.
Margaret McDonald wird 2003 in Frankreich wegen Zuhälterei im großen Stil verurteilt. Wie konnte es dazu kommen, dass eine kultivierte Frau in der Sex-Industrie Karriere macht? Eine schwierige Kindheit und emotionale Probleme sind die Gründe, warum die Engländerin ihren Weg ins Rotlicht-Gewerbe fand. ZDFinfo zeichnet ein Porträt von der Sex-Unternehmerin McDonald.
Das System Pornhub - Schmutzige Geschäfte mit der Lust
D 2023
45'
Pornhub - eine Größe im weltweiten Online-Pornogeschäft, mit jährlich Milliarden Euro Umsatz. Doch jetzt steht die Plattform wegen illegal verbreiteter Privatvideos massiv in der Kritik. Opfer klagen 2020 erstmals öffentlich, dass auf Pornhub anonym und unerlaubt auch Videos von Minderjährigen oder Vergewaltigungsvideos hochgeladen würden. Schnell wird klar: Der Branchenriese kümmert sich weder ausreichend um die Kontrolle noch um die Opfer. Die Dokumentation beleuchtet das "System Pornhub" und den dahinterstehenden, weitverzweigten Pornhub-Mutterkonzern Mindgeek mit Hauptsitz in Montreal. Dazu gehören auch Sexportale wie "Redtube", "Youporn" und "My Dirty Hobby". Insgesamt gibt es 30 Tochterfirmen und mehr als 100 einschlägige Websites. "Das System Pornhub - Schmutzige Geschäfte mit der Lust" zeichnet die Entstehung, Entwicklung und das Geschäftsmodell der Online-Pornografie nach und nimmt eine Branche unter die Lupe, die von "User-generated Content" lebt. Dabei wird deutlich, was dies für die freiwilligen und unfreiwilligen Darsteller auf den Plattformen bedeutet: Frauen berichten, wie sie damit Geld verdienen, Opfer erzählen von ihrem Kampf um Löschung illegal eingestellter Privatvideos und den Folgen daraus - von Depressionen bis hin zu Suizidversuchen. Der New Yorker Anwalt Michael Bowe vertritt mehr als 30 Opfer und erklärt, wie wenig Pornhub zum Schutz seiner Mandantinnen unternommen hat - was auch ein ehemaliger, langjähriger Mindgeek-Mitarbeiter bestätigt.
Illegale Fischerei zerstört einzigartige Ökosysteme. Das Meer vor den Philippinen wird rücksichtslos ausgebeutet. Und Menschen, die für den Umweltschutz kämpfen, schweben in Lebensgefahr. Fischen mit Sprengstoff, die Jagd auf gefährdete Tiere, illegaler Goldabbau unter Wasser und Menschenhandel: Natur und Menschen auf den Philippinen sind zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Doch eine Gruppe von Fischern kämpft gegen die kriminellen Machenschaften. Die sogenannten PARA Enforcers riskieren ihr Leben. Efren Balladares, ihr Anführer, berichtet, dass neun seiner Mitstreiter bereits getötet wurden. Er selbst verlässt nur selten seine Wohnung. Obwohl er um das Leben seiner Familie fürchtet, will er weitermachen. Im Dorf Pinut-an auf der Insel Panaon gibt es ein anderes Problem: Fast die gesamte Bevölkerung ist am illegalen Goldabbau beteiligt. Sie schürfen auf dem Meeresgrund nach dem Edelmetall. Schon seit der Kolonialzeit gilt die Insel als Unterwasser-Eldorado. Doch die Arbeit birgt viele Gefahren, nicht nur für die Umwelt. Die Taucher riskieren jedes Mal den Tod, wenn sie unter Wasser in den selbst angelegten Tunneln nach Gold suchen. Aufgrund der endlosen Küstenlinie der Philippinen ist eine wirksame Überwachung der Provinzen für die Behörden nur schwer möglich. Die Region von Tawi-Tawi bietet wegen des kurzen Seeweges ein Tor nach Malaysia. Dort kämpfen Marinesoldaten und Polizei gemeinsam darum, Schmuggelkorridore zu schließen. Denn es werden nicht nur mit geschützten Wildtieren krumme Geschäfte gemacht, auch Menschenhandel ist an der Tagesordnung.
Das kleine mittelamerikanische Land ist ein wichtiges Transitland - für den globalen Handel, aber auch für Migranten. Gleichzeitig leidet Panama massiv unter den Folgen des Klimawandels. Wegen langer Trockenheit stauen sich 2023 am Panamakanal die Containerriesen. Die Lage normalisiert sich nur langsam. Den Guna-Indigenen vor der Küste hingegen steht das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Der steigende Meeresspiegel bedroht ihre Existenz. Während die Wassermassen die Inselheimat der Guna allmählich verschlucken, leidet die Festlandbevölkerung Panamas unter chronischem Wassermangel. Lang anhaltende Dürreperioden und der exzessive Süßwasserverbrauch für das Schleusensystem des Panamakanals - rund 100 Millionen Liter pro durchfahrendem Schiff - gefährden die Wasserversorgung in weiten Teilen des Landes. Die Folge: aufgebrachte Bürger, Demonstrationen und erbitterte Verteilungskämpfe um das wertvolle Nass. Gleichzeitig ist das kleine Land im Zentrum des amerikanischen Doppelkontinents Schauplatz einer schweren humanitären Katastrophe. Jedes Jahr durchqueren Hunderttausende Flüchtlinge das Land auf dem Weg von Südamerika in die USA. Davon profitieren vor allem kriminelle kolumbianische Clans, die die Reise "organisieren" und daraus ein millionenschweres Geschäftsmodell gemacht haben. Doch vor allem der rund zehntägige Fußmarsch durch den berüchtigten Darién Gap, ein Regenwald an der Grenze zu Kolumbien, wird für viele Migrantinnen und Migranten zur tödlichen Falle. Auf dem Weg durch den Dschungel lauern Schlangen und Raubtiere. Hunger, Durst und Hitze setzen den Flüchtenden zu. Heftige Regenfälle verwandeln die Urwaldbäche von einem Moment zum nächsten in reißende Flüsse. Zudem verüben Gangs immer wieder Raubüberfälle und sind für sexuelle Übergriffe verantwortlich. Der Traum von einem besseren Leben: Für viele Flüchtende wird er zum Albtraum.
Der "Central de Abasto" in der 22-Millionen-Metropole Mexiko-Stadt ist einer der größten Märkte der Welt. Auf seinen 327 Hektar Fläche treffen Handel und Kriminalität aufeinander. Etwa 500.000 Besucherinnen und Besucher zählt der Megamarkt pro Tag. Denn dort gibt es nicht nur Obst und Gemüse, sondern alles für den täglichen Bedarf. Rund 100.000 Menschen finden dort Arbeit - vom einfachen Lastenträger bis zum Großhändler. Der Abasto ist auch ein Abbild der mexikanischen Gesellschaft mit all ihren Problemen. Während es die einen mit dem Gemüsehandel zu erheblichem Reichtum gebracht haben, leben andere am Rande des Marktes in extremer Armut als Tagelöhner unter Plastikplanen. Selbst die, die als "fliegende Händler" einen Platz auf den Verkaufsflächen ergattert haben, müssen um ihre Existenz fürchten. Denn auch dort sind Erpressung, Korruption und Gewalt an der Tagesordnung - trotz massiver Polizeipräsenz und den Versprechen der Marktverwaltung, Reformen durchzusetzen. Und längst haben auch Kartelle wie "Jalisco Nueva Generación" erkannt, wie man zum Beispiel mit Avocados und Limetten, die zu den Grundnahrungsmitteln der mexikanischen Bevölkerung gehören, reich werden kann. In Michoacán, dem Hauptanbaugebiet für Avocados, erpressen sie von den Bauern immer höhere Abgaben - und schrecken nicht vor massiver Gewalt zurück. Während sich dort Bürgermilizen den kriminellen Banden entgegenstellen, wirkt sich der zunehmende Preisdruck immer mehr auf den "Central de Abasto" und seine Kundinnen und Kunden aus.
Jede und jeder kann reich werden - das ist das Credo vieler Business-Coaches und Motivationstrainer. Ihr Geschäft boomt. Das Versprechen lautet oft: Arbeite kaum, verdiene viel. Menschen geben viel Geld aus, um von ihnen zu lernen. Die Coaches sagen: Wer erfolgreich sein will, muss erst einmal in sich selbst investieren. Dass sich dabei auch schwarze Schafe in die Szene mischen, ist klar. Manche scheinen vor allem sich selbst reich zu machen. Journalistin Rabea Westarp geht auf die Suche: Wie werde ich reich? Auf diese Frage haben die Coaches unterschiedliche Antworten. Lukas Lindler, 31 Jahre alt und laut eigenen Angaben Selfmade-Millionär, glaubt, dass man sich Reichtum einfach "erklicken" kann. Dafür müsse man nur von ihm lernen. Mit seinem teuren Coaching finanziert sich der Coach seinen Lifestyle. Rolex, Lamborghini, Dubai. Das könnten alle haben, die ihm vertrauen. Etwas anderer Ansicht ist Gerald Hörhan, auch als "Investment Punk" bekannt. Er sagt, reich werde nur, wer auch hart arbeite. Sein Geld hat Hörhan mit Immobilien, Kryptowährungen und seinen Coachings gemacht. Er setzt auf gute Investments statt auf Mindset. Und hat konkrete Tipps: Man solle kleine, unattraktive Wohnungen in bester Innenstadtlage kaufen, rät er. Und sich niemals für ein Eigenheim in der Pampa verschulden. Klar ist: Coach ist in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung. Jede und jeder kann sich Coach nennen. Ob das Versprechen von Reichtum sich wirklich erfüllt? In "Die Welt der Coaches" tauchen die Hosts Rabea Westarp und Jan Stremmel tief ein in die Szene des Coaching-Business. Sie treffen Coaches und Teilnehmer und spüren nach, wo Licht und Schatten in der Szene liegen. Die Nachfrage ist groß, denn die Suche nach Glück, Gesundheit und auch Geld beschäftigt Millionen von Menschen. Und sie sind auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen: für Kurse, für Online-Coachings und Seminare.
Coaches und Heilerinnen versprechen ein gesünderes Leben und locken damit Menschen an, die unzufrieden sind mit klassischer Medizin und Psychotherapie. Diese Hilfe hat mitunter ihren Preis. Ein Blick hinter die Kulissen der boomenden Coaching-Szene - vom psychedelischen Retreat mit Zaubertrüffeln über fragwürdige Angebote wie einem Geistheiler-Seminar bis hin zu den Opfern, die nicht gesund wurden, sondern in finanzielle Abhängigkeit gerieten. Die Journalistin Rabea Westarp kommt in diesem Film Menschen nahe, die sonst Kameras eher meiden. Sowohl im intimen Rahmen eines psychedelischen Retreats in den Niederlanden durfte sie dabei sein als auch beim Seminar des Zentrums für Geistiges Heilen in Roth. Beim Retreat in den Niederlanden begeben sich Teilnehmende mit Zaubertrüffeln auf eine Reise in ihr Inneres. Im Zentrum in Rheinland-Pfalz will Gründerin Anne Hübner mit der "göttlichen Ordnungsenergie" unter anderem Wirbelsäulen richten können. Ihr Wissen gibt sie in Seminaren weiter. Es sind zwei der unzähligen Angebote auf dem Coaching-Markt, der seit Jahren rasant und unkontrolliert wächst. Dazu zeigt der Film die Arbeit von Coaches wie Nina Brockmann, die durch Social Media bekannt und erfolgreich geworden sind. Brockmann, die sich online "the gnani" nennt, verlangt für ihre Coachings teilweise Stundensätze von 500 Euro. Die Probleme dieser Industrie beleuchtet Janos Hegedüs. Der Oberarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Klinikum Mittweida klärt neben seiner Arbeit auf YouTube über fragwürdige Heilmethoden und Gesundheitscoaches auf. Angebote wie Geistheilung bezeichnet er als unwissenschaftlich. Auch Charlotte Raven kennt die Schattenseiten der Coaching-Szene. Aufgrund einer Depression sucht sie Hilfe bei Coaches. Das Ergebnis: viel Hoffnung, keine Heilung - und Coaching-Rechnungen in Höhe von 50.000 Euro. In "Die Welt der Coaches" tauchen die Hosts Rabea Westarp und Jan Stremmel tief ein in die Szene des Coaching-Business. Sie treffen Coaches und Teilnehmer und spüren nach, wo Licht und Schatten in der Szene liegen. Die Nachfrage ist groß, denn die Suche nach Glück, Gesundheit und auch Geld beschäftigt Millionen von Menschen. Und die sind auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen: für Kurse, Online-Coachings und Seminare.
In Deutschland sinkt das Glücksempfinden, die Nachfrage nach spirituellem Coaching wächst. Moderne Spiritualität ohne religiöse Bindungen liegt im Trend. Viele Menschen suchen nach Sinn. Gefragt ist in Seminaren und im Netz ein modernes spirituelles Mindset, um innere Zufriedenheit und Glück zu finden. Halt und Sinn werden immer weniger in den Kirchen gesucht, während die Coaching-Branche im Bereich Esoterik und Spiritualität boomt. Der Journalist Jan Stremmel begibt sich in die Welt der Glückssucher. In einer hektischen Welt wünschen sich Menschen verstärkt inneren Frieden und Erfüllung. Diese Sehnsucht will unter anderem ein Schamane befriedigen, der uralte Rituale praktiziert, eine Frau, die als Guru gesehen wird und die Welt durch Meditation und persönliche Weiterentwicklung verändern möchte, und ein spiritueller Coach, der seine Klienten unter anderem durch ekstatische Trancetänze zum Lebensglück verhelfen will. Solche spirituellen Praktiken, die lebensverändernde Wirkungen versprechen, ziehen viele Menschen an. Yoga und Meditation sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und werden als essenzielle Werkzeuge für das persönliche Wohlbefinden angesehen. Moderne Spiritualität, losgelöst von traditionellen religiösen Bindungen, soll neue Wege bieten - aber die Gefahr, sich dabei zu verlaufen, besteht. In "Die Welt der Coaches" tauchen die Hosts Rabea Westarp und Jan Stremmel tief ein in die Szene des Coaching-Business. Sie treffen Coaches und Teilnehmer und spüren nach, wo Licht und Schatten in der Szene liegen. Die Nachfrage ist groß, denn die Suche nach Glück, Gesundheit und auch Geld beschäftigt Millionen von Menschen. Und sie sind auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen: für Kurse, für Online-Coachings und Seminare.
Die einen wollen friedlich feiern, andere die Sau rauslassen. Damit das Nachtleben nicht aus den Fugen gerät, wachen Türsteher vor den Klubs. Ein stressiger Job für die Experten. Dem müssen sich Rafael, Sandra und ihr Team bei der Großraumdiskothek E-Dry in Geldern stellen. An diesem Abend werden 3000 Gäste erwartet, die in der Regel viel Alkohol konsumieren. Vom Team hängt ab, ob es in dieser Nacht ruhig bleibt oder Stress gibt. "Ohne uns geht es in fast keinem Lokal mehr", sagt ein Türsteher. "Bedienungen können sich nicht wehren und viele Gäste auch nicht, wenn es eskaliert. Ein erfahrener Türsteher erkennt Problemklientel schon von Weitem. Wir sind gleichzeitig Sozialarbeiter, Psychologen, Pfarrer und Hellseher. Ohne Menschenkenntnis ist man in dem Job völlig falsch." Das bestätigt auch die Soziologin Dr. Christine Preiser vom Universitätsklinikum Tübingen, die ihre Doktorarbeit über die Arbeit von Türstehern schrieb. "Man braucht eine gewisse Geduld, man braucht eine gewisse Abenteuerlust, man braucht auch ein dickes Fell, weil man ja auch jede Nacht mit Hunderten von Menschen zu tun hat, die alle so ein bisschen drüber sind. Dafür ist nicht jeder gemacht. Die Türsteher müssen Freude haben, mit Konflikten auch umzugehen. Und natürlich muss man auch mit seinen eigenen Gefühlen gut umgehen können. Wenn ich mich zu schnell anzünden lasse davon, was andere machen, dann bin ich nicht für jeden Klub geeignet, an dem ich arbeite." In dieser Folge bereiten sich Rafael, Rainer und Sandra samt ihrem Team auf eine lange Halloween-Party im E-Dry vor. Bis zu 3000 Gäste werden erwartet, und bei solchen Veranstaltungen fließt in der Regel viel Alkohol. Das Bootshaus in Köln wird regelmäßig in die Top Ten der besten Klubs der Welt gewählt - ein Ruf, den Andrea Giarrizzo an der Tür Nacht für Nacht rechtfertigen muss. Genauso wie Anke Henkel, die in Kaiserslautern vor dem Klub Markthalle arbeitet. Das Publikum ist sehr international - auch durch viele amerikanische Gäste, denn die US-Airbase Ramstein liegt nur wenige Kilometer entfernt. Insgesamt leben in der Region um Kaiserslautern rund 50.000 Amerikaner einschließlich ihrer Familien. Mirko Ferenczy hat es im Frankfurter Bahnhofsviertel immer wieder mit speziellen Krawallbrüdern zu tun. "Die Sitten sind rauer geworden, die Hemmschwelle, zuzuschlagen, ist deutlich gesunken." Die zweiteilige Dokumentation taucht ein in die Welt der deutschsprachigen Türsteher- und Klubszene. Ein seltener Einblick in eine Arbeitswelt von Menschen, die sich nicht gerne in die Karten und hinter die Kulissen schauen lassen. Wer sind die Spezialisten, die "die Tür machen"? Wie wählen sie die Gäste aus? Mit welchen psychologischen Tricks vermeiden sie Konflikte vor dem Etablissement?
In der Großraumdiskothek E-Dry in Geldern steigt mit jeder Stunde nicht nur die Stimmung, sondern bei den Gästen auch der Alkoholpegel. Immer häufiger müssen die Türsteher Gäste rausfischen. In München wird gepflegter gefeiert. Im Nobelklub P1 lagern Champagnerflaschen im Wert von fast 100.000 Euro. Ein Vorrat, der jede Woche aufgefüllt werden muss. Und bei einem Musikfestival im Heide Park Soltau muss das Security-Team 30.000 Menschen im Blick haben. Der Alltag und die Herausforderungen für die Türsteher sind so unterschiedlich wie die Klubs und Locations, bei denen sie arbeiten. In Kaiserslautern arbeitet Deutschlands bekannteste Türsteherin: Anke Henkel. Die 1,82 Meter große ehemalige Kampfsportlerin wacht über die Tür des Klubs Markthalle. Ihr Spitzname ist die "Schwarze Göttin", und sie sagt von sich: "Ich liebe die Arbeit in der Nacht. Hier kann ich so sein, wie ich will." In Geldern, kurz vor der Grenze zu den Niederlanden, lockt die Großraumdiskothek E-Dry jedes Wochenende Tausende von Partygästen an. Auf vier Tanzfloors wird bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Viel Arbeit für Rafael, Rainer und Sandra vom Services Sicherheitsdienst. Mit einem Team aus 14 Kolleginnen und Kollegen versuchen sie, die Feierwütigen im Auge zu behalten: "Wenn der Alkoholpegel steigt, ist das wie ein Flohzirkus. Man muss die Flöhe beieinanderhalten und so ein bisschen für Ruhe sorgen." Ein ganz anderes Klientel bekommt Tom, Spitzname "Hammer", Nacht für Nacht in München zu sehen. Der 38-Jährige arbeitet als Türsteher vor dem P1, der berühmten Promi-Diskothek ganz in der Nähe vom Englischen Garten. Für ihn ein Traumjob. "Für mich ist es eine erfolgreiche Nacht, wenn die Gäste die perfekte Party haben und beim Rausgehen vom Abend schwärmen." Auch Mirko Ferenczy liebt seinen Job - obwohl sein Revier gegensätzlicher kaum sein könnte. Denn der 44-Jährige "bewacht" die Türen verschiedener Klubs im Frankfurter Bahnhofsviertel und Sachsenhausen. "Es ist schlimm, wie wenig Respekt die Youngster haben und einfach losprügeln", so Ferenczy. "Es ist nicht leicht, die Leute zu filtern. Dazu gehört Erfahrung und Menschenkenntnis. Wer schon völlig betrunken ist, will nicht hören und nach Hause gehen. Zuschlagen geht auch nicht, sonst bekommen wir eine Anzeige." Erst, wenn ein Türsteher selbst tätlich angegriffen werde, gebe es "ne Schelle mit der flachen Hand". So weit kommt es im Alltag von Philipp und Vanessa selten. Die beiden leiten den Südwestfälischen Sicherheitsdienst. Sie werden für viele Veranstaltungen gebucht. Dieses Mal wartet eine besondere Herausforderung auf sie: Im Heidepark Soltau findet an einem Wochenende ein großes Musikfestival auf dem Gelände des Freizeitparks statt. 30.000 Zuschauer werden erwartet. Eine Herkulesaufgabe für das Sicherheitsteam, das durch Ereignisse wie auf der Loveparade in Duisburg besonders sensibilisiert ist.
Wenn es um Penisse geht, heißt es oft: je größer, desto besser. Aber ist das wirklich so? Die Zuschauer lernen in diesem Film Männer kennen, denen ihr XXL-Gemächt das Leben zur Hölle macht. 13,5 Zentimeter misst ein durchschnittlicher erigierter Penis. Männer, die erheblich über diesem Maß liegen, werden oft fetischisiert oder verspottet. Erfahrungen, die Fußballtrainer Scott, Künstler Joe und Cambridge-Absolvent Matt täglich machen. Das Geschlechtsorgan des 35-jährigen Scott misst stolze 24 Zentimeter. Er leidet unter den ständigen Sprüchen und Witzen seiner Mannschaftskollegen. Auch bei der Partnersuche ist sein Riesenpenis für ihn eher Fluch als Segen. Ähnlich geht es dem 22-jährigen Joe, der aufgrund seiner Penisgröße sogar schon Job-Absagen erhalten hat. Zu obszön sei der Anblick der Beule in seiner Hose. Doch Joe beschließt, das Beste aus seiner Situation zu machen, und geht in die Offensive. Das beste Stück von Cambridge-Absolvent Matt misst im erigierten Zustand fast 27 Zentimeter. Zu viel, findet Matt, und zieht eine Penis-Verkleinerung in Erwägung. Doch sind die zu erwartenden Vorteile wirklich das hohe Operationsrisiko wert? Die Zuschauer lernen auch Bonnie kennen, die sich selbst als "Size Queen" bezeichnet. Sie hat eine ausgeprägte Vorliebe für XXL-Penisse und setzt diese gerne in Amateur-Pornos in Szene. Wird ihr neuer Co-Star Andy, ein ehemaliger Klempner, Bonnies große Erwartungen erfüllen? Auch YouTuber Cam hat leidvolle Erfahrungen mit der Fetischisierung schwarzer Männer und ihrer Geschlechtsorgane gemacht. Bei der Recherche für ein Aufklärungsvideo über das "Big Black Cock"-Phänomen wagt er sich auf eine Stripshow, bei der ausschließlich schwarze Männer auf der Bühne stehen.
Nackte Haut fürs Netz, zu Hause produziert: Auf OnlyFans bieten Frauen Fotos und Videos an - in der Hoffnung auf leicht verdientes Geld. Doch sie müssen auch viel Hass und Häme ertragen. So wie Betty, Barty, Manon und Noochka: Sie liefern ihren Abonnenten aber nicht nur täglich freizügigen erotischen Content. Sie reagieren auch auf Sonderwünsche ihrer Topabonnenten. Die Grenzen, was dabei geht und was nicht, bestimmen sie selbst. Für die 27 Jahre alte Barty kommt die Plattform OnlyFans gelegen, als sie arbeitslos ist und dringend Geld braucht. Die in der Regel männlichen Abonnenten zahlen zwischen rund fünf bis fünfzig US-Dollar pro Monat, um auf die Inhalte zugreifen zu können. Die zumeist weiblichen Creators können den Betrag teilweise selbst festlegen. Allerdings liegen die Einnahmen Schätzungen zufolge bei Durchschnitts-Performern bei nur rund 180 US-Dollar pro Monat. OnlyFans berechnet eine Provision von 20 Prozent aller Einnahmen, die ein Creator über die Plattform erzielt; die restlichen 80 Prozent gehen an den Inhaber des Accounts, die anschließend versteuert werden. Es gilt: Je mehr Abonnenten, desto rentabler der Account. Und die Kunden müssen bei der Stange gehalten werden: mit regelmäßigen Posts. Das Angebot reicht dabei von Fotos in Spitzenunterwäsche bis hin zu Livestreams oder Pay-per-View-Content. Doch nur sehr prominente OnlyFans-Accounts können Einnahmen in Millionenhöhe verbuchen. Nicht allen Online-Sexarbeiterinnen geht es vorrangig um Geld. Bei einigen der Frauen steckt der Wunsch dahinter, die Deutungshoheit über den eigenen Körper zurückzugewinnen oder ein tiefsitzendes Trauma zu verarbeiten. Betty, Barty, Anaïs, Manon und Noochka erzählen offen über ihre Arbeit auf OnlyFans, ihre Beweggründe, das Verhältnis zu ihren Familien und zu den Kunden.
Mit frauenverachtenden Aussagen erreicht Andrew Tate Millionen Follower. Wie ist der rasante Aufstieg des umstrittenen Internetstars zu erklären? Wer zieht im Hintergrund die Fäden? Zwei Jahre lang recherchiert Reporter Matt Shea in Tates Online-Netzwerk "The War Room". Er spricht mit ehemaligen Mitgliedern und Mitarbeitern von Tate und mit Frauen, die auf die Betrugsmasche hereingefallen sind. Und enttarnt den mutmaßlichen Kopf des Netzwerks. Iggy Semmelweis (bürgerlicher Name: Miles Sonkin) steht offenbar an der Spitze des "War Room", wo zahlende Mitglieder lernen, Frauen zu manipulieren und zum Drehen von Sexvideos zu zwingen. Der BBC liegen 12.000 Seiten Chatprotokolle aus dem War Room vor. Daraus geht hervor, dass Iggy neue Mitglieder gezielt kontaktiert, um ihnen anhand von Büchern und Onlinekursen beizubringen, Frauen gefügig zu machen. Dabei scheint es einen fest vorgeschriebenen Ablauf zu geben, wie zwei betroffene Frauen bestätigen: Zunächst wird den Frauen eine romantische Beziehung vorgegaukelt, anschließend werden sie sozial isoliert, dürfen Freunde und Familie nicht mehr sehen und werden dazu überredet, sich als Zeichen der ultimativen Loyalität den Namen des Mannes tätowieren zu lassen. Sind die Frauen schließlich in die gewünschte Abhängigkeit geraten, werden sie zur Sexarbeit genötigt, wobei die Gewinne aus dem Webcam-Business größtenteils oder ganz an die Männer fließen. Andrew Tate und sein Bruder werden im Dezember 2022 in Rumänien wegen Vergewaltigung, Menschenhandels und Bildung einer kriminellen Organisation angeklagt. Trotz der laufenden Ermittlungen reisen sie im Februar 2025 in die USA aus. Dort ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft in Florida gegen die Brüder. Muss sich Iggy Semmelweis als mutmaßlicher Drahtzieher ebenfalls verantworten?
Rund um Airbnb und Co. ist eine illegale Sexindustrie entstanden. Kriminelle nutzen die Onlineplattformen - etablieren in angemieteten Appartements Pop-up-Bordelle. Die beiden "Spur"-Autoren Jan-Philipp Scholz und Annkathrin Weis tauchen ein in die dunkle Welt illegaler Prostitution, stoßen auf verzweifelte Vermieter, einen Schwarzmarkt für gefälschte Airbnb-Accounts und versteckte Foren voll frauenverachtender Inhalte. Bei einem Dreh im Frankfurter Bahnhofsviertel entdecken die Autoren in mehreren Airbnbs Sexarbeiterinnen aus Osteuropa - darunter auch mutmaßliche Zwangsprostituierte. Die Recherchen führen die Autoren bis zu Drahtziehern des Geschäftes in Norditalien. Diese gewähren exklusive Einblicke, wie sie Online-Wohnungen für ihre Zwecke nutzen und Frauen ausbeuten. Schließlich steht das Team in Irland vor den Toren des Tech-Konzerns Airbnb und will wissen: Wie ist der Markführer mit dem dunklen Geschäft der Pop-up-Bordelle verflochten? Die Doku beleuchtet auch die fatalen Folgen dieser neuen Form der Sexarbeit. Denn vor allem Frauen sind in den Online-Wohnungen meist völlig schutzlos, beobachten Expertinnen: "Manchmal wissen sie noch nicht einmal, in welcher Stadt sie gerade sind", berichtet Sexarbeit-Beraterin Claudia Robbe von ihrem Alltag beim Fraueninformationszentrum in Stuttgart. Auch die Polizei steht vor einem neuen Phänomen bei der illegalen Prostitution - und selbst erfahrene Beamte geben zu, nicht zu wissen, wo sie bei ihren Ermittlungen ansetzen sollen. Denn schon nach wenigen Tagen werden zwangsprostituierte Frauen einfach ins nächste Pop-up-Bordell geschickt - und ihre Spur verliert sich. Mehr unter https://diespur.zdf.de
Die Frage, ob iranische Fundamentalisten die Hand an der Bombe haben, treibt die Welt um. Denn trotz massiver Sanktionen konnten sie über Jahrzehnte eine eigene Atomindustrie aufbauen. Die zweiteilige ZDFinfo-Dokumentation "Iran und die Bombe" zeichnet mithilfe von Archivmaterial, beteiligten Wissenschaftlern, Diplomaten und Politikern die historische Genese des iranischen Atomprogramms nach. Es ist eine Geschichte voller Lügen und Geheimnisse. Der erste Teil, "Vom Partner zum Feind", zeigt den Sinneswandel des Westens. Zu Zeiten des Schahs gilt der Iran noch als verlässlicher Partner und wird aktiv von den USA unterstützt. Das ändert sich, als islamische Fundamentalisten an die Macht kommen und sich das Atomprogramm zu eigen machen. Im Film zu Wort kommt unter anderen Mehdi Sarram, der 1967 Irans ersten Nuklearreaktor zum Laufen gebracht hat. Im Interview mit dem ehemaligen Außenminister Joschka Fischer geht es um die zentrale Frage, warum internationale Bemühungen um eine Lösung des Konflikts seit Dekaden scheitern. Baut der Iran an der Atombombe? Diese Sorge treibt die Welt seit Jahrzehnten um. Der Zweiteiler "Iran und die Bombe" zeichnet die Genese des iranischen Atomprogramms nach, das sich trotz massiver Sanktionen immer weiterentwickeln konnte. Eine Geschichte voller Lügen und Geheimnisse.
Baut der Iran an der Atombombe? Diese Sorge treibt die Welt um. Und einiges spricht dafür, dass die Mullahs tatsächlich mehr wollen als nur die friedliche Nutzung der Nukleartechnik. Die zweiteilige ZDFinfo-Dokumentation "Iran und die Bombe" zeichnet mithilfe von Archiven, beteiligten Wissenschaftlern, Diplomaten und Politikern die historische Genese des iranischen Atomprogramms nach. Es ist eine Geschichte voller Lügen und Geheimnisse. Der zweite Teil, "Auf dem Weg zur Atommacht", zeigt eine Entwicklung, die stark abhängig von den Politikwechseln in den USA ist. Während nach Jahren des Stillstands Barack Obama eine Lösung sucht und sein Atomabkommen mit dem Iran feiert, macht Donald Trump dieses mit einer einzigen Unterschrift wieder zunichte. Die zweiteilige Dokumentation erläutert, wie europäische Atomhändler und kriminelle Wissenschaftler Irans Atomaufstieg unterstützen. Und sie sucht Antworten auf die Frage, warum ein Land, das mit eigenen Gas- und Ölvorkommen keine Atomenergie benötigt, dennoch ein Atomprogramm aufrechterhält. In Interviews, unter anderen mit dem ehemaligen Außenminister Joschka Fischer, geht es vor allem darum, warum internationale Bemühungen um eine Lösung des Konflikts seit Dekaden scheitern. Baut der Iran an der Atombombe? Diese Sorge treibt die Welt seit Jahrzehnten um. Der Zweiteiler "Iran und die Bombe" zeichnet die Genese des iranischen Atomprogramms nach, das sich trotz massiver Sanktionen immer weiterentwickeln konnte. Eine Geschichte voller Lügen und Geheimnisse.
Illusionen des Atomzeitalters - Strahlende Zukunftsträume
D 2023
45'
Am Anfang standen große Hoffnungen: Energie im Überfluss, ungeahnte Antriebe für Erde und Weltraum, selbst der Hunger der Welt schien stillbar - dank bestrahlter Superpflanzen. Doch als Erstes demonstriert eine Waffe die ungeheure Kraft, die im Atomkern steckt. Im August 1945 markieren die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki den Beginn der nuklearen Aufrüstung. Zehn Jahre später gehen die ersten Kernkraftwerke ans Netz. Die Hoffnung, die Generationen von Forschern und Erfindern seit der ersten gelungenen Kernspaltung im Jahr 1938 beflügelte, erweist sich als trügerisch. Die Waffe, die nach Lesart des US-Militärs im Krieg gegen Japan mehr Leben gerettet als zerstört haben soll, wird zum "Must-have" im Wettrüsten des Kalten Krieges. Die Zahl der Atommächte wächst stetig. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges verfügen sie zusammen über mehr als 60.000 Atomsprengköpfe. Doch nicht nur die militärische, auch die zivile Nutzung hat ihre tödlichen Risiken: Spätestens als 1986 in Tschernobyl ein Atomreaktor explodiert, ist die Zeit der Illusionen vorüber. Dennoch setzen viele Länder weiter - und verstärkt - auf die Kernkraft. 25 Jahre danach erschüttert die Katastrophe in den japanischen Reaktoren von Fukushima die Weltöffentlichkeit - und erneut stellt sich die Frage, wie lang das Atomzeitalter noch dauern wird. "Terra X History" zeigt, wie systematisch Militärs und Atomindustrie über Jahrzehnte Gefahren verharmlost und Risiken verschwiegen haben.
Die Entdeckung der Kernspaltung führt in ein neues Zeitalter. Die Frage ist: Wie wird die Menschheit dieses neue Energiepotenzial für sich nutzen? In Hiroshima wird die Welt zum ersten Mal Zeuge des gewaltigen Zerstörungspotenzials der Atombombe. Die Kernwaffe wird zum Spielball politischer Machtkämpfe und die Atomkraft gleichzeitig zum Hoffnungsträger für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Es ist ein kalter Dezembertag im Jahr 1938. Am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin beschießen die Chemiker Otto Hahn und Fritz Straßmann Uranatome mit Neutronen. Doch ihre Messergebnisse ergeben nach damaligem Wissensstand keinen Sinn. Hahn schickt einen Brief mit seinen Beobachtungen an die Physikerin Lise Meitner. Sie erkennt sofort: Hahn und Straßmann ist die Kernspaltung gelungen. Die internationale Wissenschaftsgemeinde ist elektrisiert. Doch die Entdeckung kommt zu einem explosiven Zeitpunkt. Könnte Hitler sich diese Technologie zunutze machen? Aus Angst vor der deutschen Atombombe wird eines der größten Forschungsprojekte aller Zeiten ins Leben gerufen. Baupläne für die Bombe werden zum Zielobjekt internationaler Spione und das Wissen über die Atombombe zum bestgehüteten Geheimnis unserer Zeit. Der Abwurf der ersten Bombe auf die japanische Stadt Hiroshima beendet das geheime Wettrüsten - zugunsten der USA. Die Welt blickt entsetzt auf die Waffe, die von nun an die globalen Machtverhältnisse bestimmt. Schon bald sind auch die Sowjetunion und Großbritannien in Besitz der Atombombe. In medienwirksamen Testversuchen demonstrieren die Siegermächte das enorme Zerstörungspotenzial ihrer Nuklearwaffe. Gleichzeitig löst die mögliche friedliche Nutzung der Kerntechnik einen euphorischen Technikglauben aus. Denn sie verspricht Unglaubliches: sicheren, sauberen und vor allem bezahlbaren Atomstrom für alle. Während erste Atomkraftwerke entstehen, wird die Atombombe zum ultimativen Machtinstrument für die USA und die Sowjetunion, die sich im Kalten Krieg waffenstarrend gegenüberstehen. Die USA testet immer stärkere Bomben: auf Kosten der eigenen Soldaten, die als Versuchskaninchen der radioaktiven Strahlung ausgesetzt sind. Potenzielle Folgen auf Menschen und Umwelt werden jahrzehntelang vertuscht. Mit der Entwicklung erster Interkontinentalraketen wird das Wettrüsten zwischen Ost und West auf eine neue Eskalationsstufe gehoben. 1962 droht der Konflikt schließlich außer Kontrolle zu geraten. Die Kubakrise führt die Welt zum ersten Mal an den Rand einer internationalen, nuklearen Katastrophe. In der ZDFinfo-Reihe "Das Atomzeitalter" geben Zeitzeugen und Experten Einblicke in eine Epoche, die unsere Gesellschaften verändert hat und unseren Planeten über Jahrtausende prägen wird. Es ist ein Zeitalter der Angst, der Faszination, der Hoffnung und zerstörter Illusionen. Was waren seine prägenden Momente? Wo führt es uns hin? ZDFinfo auf Spurensuche nach den Ursprüngen eines strahlenden Zeitalters.
Die Kubakrise bringt die Welt an den Rand eines Atomkrieges. Den Mächtigen wird klar, dass die Existenz der menschlichen Zivilisation auf dem Spiel steht. Die folgende Zeit prägen bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen, geopolitische Spannungen und tragische Katastrophen. Eine Zeit, in der die zivile und militärische Nutzung der Atomkraft gesellschaftliche und politische Debatten nachhaltig beeinflusst. In den 1970er-Jahren wird die Kerntechnologie zum Prestigeobjekt vieler Nationen. Wer sie beherrscht, dem gehört die Zukunft. Auch in Deutschland ist die Begeisterung groß: Alle der damals im deutschen Bundestag vertretenen Parteien befürworten den massiven Ausbau der Kernenergie. Sie erscheint im Vergleich zu fossilen Brennstoffen modern, kostengünstig, emissionsarm und ressourcenschonend. Um den rasch steigenden Energiehunger zu stillen, präsentiert sich die Atomwirtschaft in Deutschland als Garant einer heimischen Energiequelle, die trotz Uranimporten sicherstellt, "dass die Lichter nicht ausgehen". Doch es gibt auch eine Schattenseite: Der Kalte Krieg und der NATO-Doppelbeschluss befeuern das Wettrüsten und somit auch die Angst vor dem nuklearen "Overkill". Die internationale Friedensbewegung erwacht zu neuem Leben - und auch die Umweltschützer in Deutschland wachsen zu einer kritischen Masse heran. Die Frage nach einer sicheren Endlagerung des Atommülls und der Unfall im US-amerikanischen Atomkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg bringen besonders in Deutschland Schwung in die neuen, sozialen Bewegungen. In Ländern wie Frankreich, Großbritannien oder den USA dagegen glaubt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung weiterhin an die große Zukunft der Atomkraft. Nach weltweit 30 Unfällen in den ersten 25 Jahren kommt es schließlich zu dem, was theoretisch gar nicht möglich sein sollte: dem ersten Super-GAU. In Tschernobyl kommt es am 26. April 1986 im Block 4 zu einer explosionsartigen Kernschmelze. In der ZDFinfo-Reihe "Das Atomzeitalter" geben Zeitzeugen und Experten Einblicke in eine Epoche, die unsere Gesellschaften verändert hat und unseren Planeten über Jahrtausende prägen wird. Es ist ein Zeitalter der Angst, der Faszination, der Hoffnung und zerstörter Illusionen. Was waren seine prägenden Momente? Wo führt es uns hin? ZDFinfo auf Spurensuche nach den Ursprüngen eines strahlenden Zeitalters.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands scheint eine Zeitenwende möglich. Zerbricht mit der bipolaren Weltordnung auch die Notwendigkeit von Atomwaffen? Eine Hoffnung, die sich als Illusion erweist. Immer mehr Atommächte betreten die Weltbühne und sorgen für eine neue Bedrohungslage. Die zivile Nutzung der Kerntechnik wird ab jetzt durch den Unfall von Tschernobyl geprägt, die Sensibilität für mögliche Risiken wächst. Das 21. Jahrhundert wird die Menschheit vor weitere Herausforderungen stellen und der Kernenergie neue Relevanz verleihen, denn der Klimawandel wird ab sofort im Fokus politischer und gesellschaftlicher Debatten stehen. In Deutschland wird der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen, zurückgenommen und dann doch vollzogen. Hohe Investitionen, komplizierte Materialprüfungen und die Aufgabe, den radioaktiven Abfall entsorgen zu müssen, lassen die einstige Zukunftstechnologie zunehmend alt aussehen. Gleichzeitig feiert man in der Nuklearmedizin enorme Erfolge. Sogenannte offene Radionuklide werden für diagnostische und therapeutische Zwecke eingesetzt. Zudem werden weitere radioaktive Substanzen und kernphysikalische Verfahren eingesetzt, um Krankheiten wie Krebs zu behandeln. Auch junge Ingenieure sehen die Atomtechnik weiterhin als Zukunftstechnologie, als Möglichkeit, den Klimawandel zu bekämpfen. Mit neuen Reaktorkonzepten will man die CO2-arme Atomkraft jetzt noch effizienter und sicherer machen. Doch der Krieg in der Ukraine, neue politische Konflikte, mögliche terroristische Angriffe und Fukushima zeigen, wie gefährlich die Atomtechnik nach wie vor ist. Der Abriss veralteter und der Rückbau stillgelegter Atommeiler und ihr radioaktiver Abfall werden die Menschheit noch über Jahrhunderte intensiv beschäftigen. In der ZDFinfo-Reihe "Das Atomzeitalter" geben Zeitzeugen und Experten Einblicke in eine Epoche, die unsere Gesellschaften verändert hat und unseren Planeten über Jahrtausende prägen wird. Es ist ein Zeitalter der Angst, der Faszination, der Hoffnung und zerstörter Illusionen. Was waren seine prägenden Momente? Wo führt es uns hin? ZDFinfo auf Spurensuche nach den Ursprüngen eines strahlenden Zeitalters.
Am 26. April 1986 ereignete sich die bis heute größte Nuklear-Katastrophe der Geschichte: Die Explosion im ukrainischen AKW Tschernobyl verseuchte riesige Landstriche. Zwei Jahre nach der Katastrophe beging Waleri Legassow, Leiter der Tschernobyl-Untersuchungskommission, Selbstmord und hinterließ Tonbänder - sein Vermächtnis. In ihnen tat er kund, was er öffentlich nicht preisgeben durfte: die für ihn wahren Schuldigen. "ZDF-History" zeigt die Katastrophe von Tschernobyl aus Insider-Sicht. Aussagen aus Legassows Vermächtnis werden ergänzt durch Interviews mit Augenzeugen wie Alexey Breuss, der 1986 Ingenieur im Unglücksblock 4 war. Selten oder nie gesehenes Filmmaterial aus ukrainischen Archiven, hochwertige Grafiken und szenische Rekonstruktionen machen die Ereignisse von damals wieder lebendig. Eine spannende Suche nach den wahren Gründen und Folgen der Katastrophe, die lange verschleiert wurden.