Rund um Airbnb und Co. ist eine illegale Sexindustrie entstanden. Kriminelle nutzen die Onlineplattformen - etablieren in angemieteten Appartements Pop-up-Bordelle. Die beiden "Spur"-Autoren Jan-Philipp Scholz und Annkathrin Weis tauchen ein in die dunkle Welt illegaler Prostitution, stoßen auf verzweifelte Vermieter, einen Schwarzmarkt für gefälschte Airbnb-Accounts und versteckte Foren voll frauenverachtender Inhalte. Bei einem Dreh im Frankfurter Bahnhofsviertel entdecken die Autoren in mehreren Airbnbs Sexarbeiterinnen aus Osteuropa - darunter auch mutmaßliche Zwangsprostituierte. Die Recherchen führen die Autoren bis zu Drahtziehern des Geschäftes in Norditalien. Diese gewähren exklusive Einblicke, wie sie Online-Wohnungen für ihre Zwecke nutzen und Frauen ausbeuten. Schließlich steht das Team in Irland vor den Toren des Tech-Konzerns Airbnb und will wissen: Wie ist der Markführer mit dem dunklen Geschäft der Pop-up-Bordelle verflochten? Die Doku beleuchtet auch die fatalen Folgen dieser neuen Form der Sexarbeit. Denn vor allem Frauen sind in den Online-Wohnungen meist völlig schutzlos, beobachten Expertinnen: "Manchmal wissen sie noch nicht einmal, in welcher Stadt sie gerade sind", berichtet Sexarbeit-Beraterin Claudia Robbe von ihrem Alltag beim Fraueninformationszentrum in Stuttgart. Auch die Polizei steht vor einem neuen Phänomen bei der illegalen Prostitution - und selbst erfahrene Beamte geben zu, nicht zu wissen, wo sie bei ihren Ermittlungen ansetzen sollen. Denn schon nach wenigen Tagen werden zwangsprostituierte Frauen einfach ins nächste Pop-up-Bordell geschickt - und ihre Spur verliert sich. Mehr unter https://diespur.zdf.de
Im Juli 2018 macht der französische Zoll in der Karibik einen Sensationsfang: 1,5 Tonnen Kokain, versteckt in den Ballasttanks eines Segelbootes. Der Schmuggler - ein unbeschriebenes Blatt. Martin Lepage ist Kanadier, Mitte 50 und Rettungssanitäter im Ruhestand. Er ist Vater von zwei Söhnen und hat bislang ein unauffälliges Leben geführt. Er behauptet, von dem Kokain nichts gewusst zu haben. Ist er in eine Falle gelockt worden? Das Video geht damals um die Welt: Ein Rennsegelboot steht mitten in der Karibik in Flammen. Das Inferno wird vom französischen Zoll gefilmt, der das Boot kontrollieren wollte. Der Skipper Martin Lepage und sein Mitsegler haben sich in ihr Rettungsboot geflüchtet. Es gelingt dem Zoll, den Brand zu löschen. Als die Zöllner an Bord gehen, entdecken sie, versteckt in den Ballasttanks des Bootes, 50 große Päckchen Kokain. Die Segler und das Boot werden in den Hafen von Fort-de-France, der Hauptstadt des französischen Überseegebietes Martinique, gebracht. Noch nachts wird das Kokain gewogen, es handelt sich um gut 1,5 Tonnen. Martin Lepage und sein Mitsegler werden festgenommen und verhört. Wer ist Martin Lepage? Wurde dem gutmütigen Mann das Kokain untergeschoben, wie er behauptet? Der Rettungssanitäter aus Quebec hat immer von einer Weltumsegelung geträumt. Doch wie ist er an dieses teure Rennsegelboot gekommen? Die "Livie" ist in Seglerkreisen eine Ikone, das Boot hat viermal an der härtesten Einhandregatta der Welt, der "Vendée Globe", teilgenommen und ist sehr wertvoll. Womit hat Lepage das Boot bezahlt? Ist er verstrickt in einen internationalen Drogendeal, der viel zu komplex für ihn ist? Oder wurde ihm eine Falle gestellt? Die vierteilige Dokumentation rollt den spannenden Fall auf. Zöllner, der Staatsanwalt und ein Polizist geben Einblick in die damaligen Ermittlungen. Journalisten, die den Fall recherchiert haben, kommen zu Wort, genauso wie Freunde und Bekannte von Martin Lepage und sein Anwalt. Im Zentrum aber steht der Kanadier selbst, der seine abenteuerliche Geschichte erzählt.
Der verurteilte kanadische Kokainschmuggler Martin Lepage gibt zu, dass er bislang die Wahrheit verschwiegen hat. Er will nun erzählen, wie er den Schmuggel organisiert hat. Im Sommer 2016 ist er von einem Mitglied eines kanadischen Motorradklubs angesprochen worden, ob er interessiert sei, Kokain von den Antillen nach Kanada zu transportieren. Er soll damit 2000 Dollar pro Kilo verdienen. Lepage erklärt sich bereit. Zunächst soll es um etwa 300 Kilo gehen. Lepage sieht über 500.000 schnell verdiente Dollar und sich selbst als ganzen Kerl, der abenteuerlich über das Meer segelt. Zunächst braucht er ein Boot und wird in Frankreich fündig. Er entscheidet sich für ein berühmtes Rennboot, die "Livie". Das Boot hat mehrmals an der härtesten Einhandregatta der Welt teilgenommen und ist eine Ikone in Seglerkreisen. Lepage wird sich mit dem Vorbesitzer einig und lässt das Boot in Frankreich überarbeiten und umbauen. Warum entscheidet er sich für so ein auffälliges Boot? Woher hat er das Geld für den Kauf und teuren Umbau? Er zahlt alles in bar und kehrt den Lebemann heraus. Der mit dem Fall betraute Polizist Clément Godart rollt seine Untersuchungen auf. Er ist sich sicher, dass die Hells Angels hinter dem groß angelegten Drogendeal stehen. Lepage überquert mit einem Mitsegler den Atlantik mit Ziel Quebec. Als Zwischenziel steuern sie Martinique an. Die Insel ist eine Drehscheibe im internationalen Kokaingeschäft. Sie wollen dort zwei Wochen bleiben, das Kokain übernehmen und weitersegeln. Doch der Plan geht nicht auf. Ein Putschversuch in Venezuela führt zu Verzögerungen, dann macht die beginnende Hurrikan-Saison ein Weitersegeln unmöglich. Martin Lepage fliegt erst mal nach Hause und überlegt, das Boot wieder zu verkaufen. Will er aussteigen aus dem Geschäft? Er bekommt keine Chance dazu. Seine Auftraggeber lassen ihm keine Wahl.
Kokainschmuggler Martin Lepage nimmt in der Karibik in einer spektakulären Umladung auf hoher See 1,5 Tonnen Kokain mit an Bord seines Segelschiffes und nimmt Kurs auf Kanada. Doch die Fahrt wird nach zwei Tagen gestoppt. Der französische Zoll hatte das Boot schon länger im Visier, da es monatelang verwaist im Hafen von Martinique lag. Lepage und sein Mitsegler versuchen vergeblich, das Boot mitsamt der brisanten Ladung zu versenken. Gegen Ende der Hurrikan-Saison ist Lepage von Kanada zurück nach Martinique geflogen, um seinen Schmuggelauftrag durchzuführen. An seiner Seite ist Langis Bélanger, ein ehemaliger Soldat, der im Afghanistankrieg gekämpft hatte. Sie erhalten von ihrem Auftraggeber eine verschlüsselte Nachricht mit GPS-Koordinaten für den Ort der Kokain-Übergabe auf hoher See. Weil er schlecht navigiert, kommt Lepage viel zu spät zum Treffpunkt, es ist zunächst keiner dort. Schließlich kommt ein venezolanisches Fischerboot mit der heißen Ladung. Zwei Tage später wird Lepage vom Zoll gestellt und festgenommen. Er verbringt seine Haft in Ducos auf Martinique, in einem der heruntergekommensten Gefängnisse Frankreichs. Die Haftbedingungen sind schlimm, das Gefängnis ist überbelegt, und es herrscht Gewalt. Lepage wird von den Mithäftlingen mit einigem Respekt behandelt, er bekommt den Spitznamen "Boss" - wegen der großen Menge Kokain, die er geschmuggelt hat. Lepage weiß nicht, wie lange er im Gefängnis sein wird. Wenn er Pech hat, 15 Jahre. Die Behörden ermitteln weiter. Natürlich wollen sie an die Hintermänner, doch Lepage schweigt. Er fürchtet um sein Leben. Während seiner Haft wird in Kanada sein Sohn ermordet. Ist es eine Warnung seiner Auftraggeber? Ist er indirekt schuld am Tod seines Sohnes?
Der Kanadier Martin Lepage wird nach seinem versuchten Schmuggel von 1,5 Tonnen Kokain in Martinique zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Es ist ein mildes Urteil, weil er Ersttäter ist. Nach drei Jahren kommt er bereits frei und kehrt nach Kanada zurück. Doch möglicherweise hat er bereits vorher schon Drogen geschmuggelt. Normalerweise beauftragen Netzwerke keine unerfahrenen Kuriere mit solch großen Mengen. Ist Lepage wirklich ein kleiner Fisch? Der Ablauf seines Schmuggelversuches ähnelt erstaunlicherweise einem geplatzten Schmuggel, bei dem Kanadier 2004 aufgeflogen waren. Handelt es sich um die gleichen Hintermänner? Der Mitsegler von Martin Lepage war Langis Bélanger. Dessen Bruder Réal Bélanger hat enge Verbindungen zur Drogenmafia und stand 2004 im Zentrum der Ermittlungen. Der damalige Drahtzieher Raymond Desfossés wurde zwar verhaftet, führt aber seine Geschäfte nach Überzeugung der Ermittler aus dem Gefängnis fort. In der Dokumentation gibt ein ehemaliger Freund des Drogenkönigs aufschlussreiche Einblicke in das Drogennetzwerk und die Verbindungen zu den kanadischen Hells Angels. Martin Lepage schweigt weiter über seine Auftraggeber. Während seiner Haft wurde sein Sohn ermordet. Wollte man dem Schmuggler damit drohen? Die kanadischen Ermittler sehen keinen Zusammenhang zwischen Lepages Schmuggel und dem Mord an seinem Sohn. Er selbst muss mit der Ungewissheit leben und mit der Tatsache, dass seine Frau ihn verlassen hat und er während der Haft an Krebs erkrankt ist. Es ist eine traurige Bilanz. Trotzdem gibt Lepage seine großen Träume nicht auf.
Kokain für Deutschland - Koksen, Dealen, Schmuggeln
D 2022
45'
Internationale Drogen-Syndikate überschwemmen den europäischen Markt mit immer mehr Kokain. Die Dealer-Gangs sind perfekt organisiert und lassen Ermittlern kaum eine Chance. Seit 2017 haben sich die Kokainreste im Berliner Abwasser verdoppelt, der Umsatz in ganz Deutschland steigt vor allem seit der Pandemie enorm. Das Suchtpotenzial der Droge wird oft unterschätzt, Verbote schrecken kaum. ZDFinfo zeigt, wie Kokain unser Land flutet. Die Dokumentation von Daniel Sager beleuchtet neue internationale Schmuggelrouten und -methoden, die Strafverfolgungsbehörden immer größere Probleme bereiten. Ein Indiz für die ansteigende Kokain-Welle: Obwohl die Anzahl der Kontrollen in Deutschland stagniert, hat sich die sichergestellte Menge in den letzten Jahren verdoppelt. Anfang 2021 gelang Zollfahndern im Hamburger Hafen der bisher größte Kokainfund in Deutschland und Europa: 16 Tonnen.
Auf den Philippinen sind Drogen ein landesweites Problem. Schätzungen gehen von vier Millionen Abhängigen aus. Sebastian Perez Pezzani taucht ein in eine Welt voller Elend und Gewalt. Jährlich werden Drogen im Wert von Hunderten Millionen Euro gehandelt. Rodrigo Duterte, ehemaliger Präsident der Philippinen, ist für sein hartes Vorgehen berüchtigt. Seine Todesschwadronen exekutieren jeden, der im Verdacht steht, mit Drogen zu tun zu haben. Sebastian Perez Pezzani begleitet eine Spezialeinheit bei ihrem nächtlichen Kampf gegen Drogenbarone. Er trifft sich mit Dealern und Abhängigen. Und er besucht die Hinterbliebenen von gänzlich Unbeteiligten, die den Todesschwadronen zum Opfer fielen, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Schließlich macht er sich auf den Weg in das berüchtigte Gefängnis von Quezon City mitten in der Metropolregion Manila. In dem Gebäude sitzen mehr als 3000 Häftlinge, obwohl es nur für 800 ausgelegt ist. Dort haben Gangs das Sagen. Selbst hinter Gittern steuern sie den Drogenhandel mit "Shabu", einer billigen synthetischen Droge, die schnell süchtig macht. Der Journalist Sebastian Perez Pezzani begibt sich an die härtesten Orte der Welt und dokumentiert das Leid der Menschen, deren Alltag von Armut, Elend und Kriminalität beherrscht wird.
Durch seine guten Verbindungen ins Drogenmilieu wurde der 14-jährige Richard Wershe Jr. vom FBI als Informant angeheuert. Er überlebte mehrere Mordanschläge. Dann ließ das FBI ihn fallen. Mit 14 begann Richard Wershe Jr., mit Drogen zu dealen. Als "White Boy Rick" machte er in den 1980er-Jahren in Detroit Karriere als Krimineller. 1987, im Alter von 17 Jahren, wurde er mit acht Kilogramm Kokain erwischt und sitzt seitdem im Gefängnis. Rick erhielt damit die längste Haftstrafe für einen nicht gewalttätigen Minderjährigen im US-Bundesstaat Michigan. Bereits mehrere Anträge auf Freilassung wurden bis heute abgelehnt. 2017 wurde sein Fall nach fast 30 Jahren im Gefängnis erneut geprüft und eine Freilassung in Aussicht gestellt. Am 14. Juli 2017 entschied die Bewährungskommission einstimmig, Rick nach 29 Jahren in Haft auf Bewährung zu entlassen. Doch während seiner Haft beteiligte er sich an Autohehlerei und wurde direkt nach seiner Entlassung in Florida wieder inhaftiert. Seine Unterstützer kämpfen weiterhin für seine Freilassung.
Das Personal im Armeegefängnis MCTC hat es mit schwierigen Fällen zu tun: einem notorischen Trinker, einem Schläger und einem frustrierten Koch, der seine Aggressionen an Kameraden auslässt. Trunkenheit im Dienst ist oft ein Problem, aber Ben Johnson konnte nicht einmal im Kampfeinsatz die Finger vom Alkohol lassen. Declan Jones legt sich ständig mit dem Personal an, und Travis Norbert hat keine Lust mehr auf seinen Alltag bei der Army. Johnson sträubt sich, seine Alkoholsucht als Problem zu sehen. Bekommt er sie in den Griff, und kann er zurück zur Truppe, oder ist er ein zu großes Risiko für seine Kameraden? Travis Norberts Begeisterung für den Dienst soll durch Spezialkurse wie Häusernahkampf wieder geweckt werden. Declan Jones weiß, dass er aus der Army geworfen wird und nimmt Disziplin und Befehle deshalb nicht ernst. Kann Sergeant McHenry ihn so weit auf das Zivilleben vorbereiten, dass er nicht sofort wieder Ärger bekommt? Das Armeegefängnis MCTC im britischen Colchester ist keine gewöhnliche Haftanstalt. Die Insassen: Soldaten. Dort können sie sich beweisen. Wer hat das Zeug, in der Armee zu bleiben, und wer muss am Haftende gehen?
Sexualstraftäter haben einen schweren Stand im MCTC - auch ihre Mitgefangenen haben Frauen und Töchter. Kann Häftling Koro ihnen und dem Personal beweisen, dass er seine Tat ernsthaft bereut? Zwei Deserteure, die jahrelang auf der Flucht waren, warten nach ihrer Festnahme auf ihre Militärgerichtsverfahren. Wird ihr Hoffen auf eine milde Bestrafung erhört, oder bekommen sie die volle Wucht des Gesetzes zu spüren? Und Sergeant McHenry hat einen ungewöhnlichen Plan für den jährlichen Pace-Sticking-Wettbewerb der Militärpolizei-Brigade: Er will mit einem Team antreten, zu dem auch zwei Häftlinge gehören. Können die beiden beweisen, dass sie trotz ihrer Vergehen nicht nur gute, sondern hervorragende Soldaten sind? Das Armeegefängnis MCTC im britischen Colchester ist keine gewöhnliche Haftanstalt. Die Insassen: Soldaten. Dort können sie sich beweisen. Wer hat das Zeug, in der Armee zu bleiben, und wer muss am Haftende gehen?
Militärische Ausbildung ist teuer. Deshalb wäre es unklug, jeden verurteilten Soldaten aus der Armee zu entlassen. Doch was, wenn die Verurteilten nicht mehr beim Militär bleiben wollen? Jacob Morris hat sich unerlaubt von der Truppe entfernt, Reece Wood sitzt eine Strafe wegen Betrugs ab. Beide sind sich sicher: Die Armee ist nichts für sie. Zwei schwierige Fälle für die Ausbilder am Armeegefängnis MCTC. Lassen sich die Männer überzeugen, dass das Militärleben ihnen durchaus etwas zu bieten hat und womöglich nicht die Ursache, sondern sogar eine mögliche Lösung ihrer Probleme ist? Das Personal muss die Unterkünfte auf den Kopf stellen, auf der Suche nach einem eingeschmuggelten Mobiltelefon. Einer der Häftlinge soll damit seine Ex-Freundin belästigt haben. Das Armeegefängnis MCTC im britischen Colchester ist keine gewöhnliche Haftanstalt. Die Insassen: Soldaten. Dort können sie sich beweisen. Wer hat das Zeug, in der Armee zu bleiben, und wer muss am Haftende gehen?
In der JVA Bruchsal in Baden-Württemberg sitzen mehr als 400 Männer unter höchster Sicherheitsstufe mit überwiegend langen Haftstrafen, darunter 60 "Lebenslängliche". "Man wird miteinander alt", so Marcus Bornhäuser, seit 22 Jahren als Justizvollzugsbeamter in Bruchsal tätig, "manche Personen begleitet man bis zum Tod." Die Autoren lernen Intensivtäter wie Manuel kennen, der offen zugibt: "Ich würde mich noch nicht entlassen." Die Justizvollzugsanstalt Bruchsal, 1848 als Männerzuchthaus erbaut, hat sich im strahlenförmigen Hauptgebäude rein äußerlich nicht viel verändert. Doch hinter den alten Mauern des sogenannten "Stern von Bruchsal" und schweren Holztüren findet heute modernster Regelvollzug statt. Von Beginn an bis zum heutigen Tag ist die Strafanstalt männlichen Insassen vorbehalten. Für Timo, der wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt wurde, ist es trotzdem "ein richtiges Scheißleben". Er hat erst drei Jahre seiner Strafe verbüßt, mindestens zwölf hat er noch vor sich: Frühestens nach 15 Jahren hinter Gittern kann ein "Lebenslänglicher" in Deutschland einen Antrag auf vorzeitige Entlassung stellen. In den neuen Gebäuden der Sozialtherapie sitzen in der JVA Bruchsal schwere Gewalt- und Sexualstraftäter ein, bei denen das Gericht zusätzlich die Sicherungsverwahrung angeordnet hat. Nach dem Vollzug der regulären Haftzeit ziehen diese in gesonderte Anstalten um. Die Unterbringung ist unbefristet, wird aber mindestens jedes Jahr geprüft. In Bruchsal gibt es für diese Gefangenen die Möglichkeit zur Prüfung schon während der Strafhaft. Einer, der das Therapieangebot nutzt, ist Intensivtäter Manuel. Die meisten Straftäter - ob im Regelvollzug oder in der Sicherungsverwahrung - verlassen ihre Anstalt irgendwann als freie Menschen. Doch nicht wenige sitzen 25 Jahre oder länger. Die 45-minütige Begleitreportage zeigt den Knastalltag von vier ganz unterschiedlichen Gewaltstraftätern und geht der Frage nach: Kann man in Deutschland nach einer Verurteilung sein ganzes Leben lang in Haft sein?
Wenn Frauen in Haft kommen, verlieren sie oft mehr als ihre Freiheit. Der Kontakt zur Familie bricht ab. Doch in der JVA Frankfurt III gibt es für einige eine Chance auf einen Neuanfang. Nur etwa sechs Prozent der Inhaftierten in Deutschland sind Frauen. Viele sind suchtkrank oder traumatisiert. Die JVA Frankfurt III ist Deutschlands größte Frauenhaftanstalt. Dort gibt es alle Haftarten: von kurzen Freiheitsstrafen bis hin zu lebenslanger Haft. "Wir kommen mit allen Straftaten in Kontakt", sagt Justizvollzugsbeamtin Reetz. Doch hinter jeder Strafakte steckt eine individuelle Geschichte. Lisa M. zum Beispiel. Die 33-Jährige ist drogenabhängig und sitzt unter anderem wegen Betrugs und Diebstahl in Haft. Ihre drei Töchter sieht sie seit Jahren nicht. Im Gefängnis macht sie eine Ausbildung in der Systemgastronomie - eine Chance für einen Neustart. Doch der Alltag bleibt hart: Haftraumkontrollen, feste Abläufe, die Trennung von der Familie. Regine S. kennt dieses Leben. Die 49-Jährige ist ebenfalls drogenabhängig, zum zweiten Mal in der JVA inhaftiert und mittlerweile clean: "Ich hoffe, dass mir die Leute draußen noch mal eine Chance geben." Für Mütter, die ihre Kinder mit in den Vollzug bringen, gibt es in Frankfurt ein Mutter-Kind-Heim. Im geschlossenen Bereich können Kinder bis zu drei Jahren mit ihren Müttern zusammenleben. Auch Katarina A. lebt dort mit ihrem Baby. Ihr Kind kam während ihrer Haft per Kaiserschnitt zur Welt. "Mein Mann durfte nicht bei der Geburt dabei sein, stattdessen waren Justizbeamte im Raum", erzählt sie. Während ihr Neugeborenes mit ihr in Haft ist, wachsen ihre älteren Kinder beim Vater auf. "Mein großer Sohn weiß, wo ich bin. Der Kleine denkt, ich bin in einer Therapieeinrichtung." Neben dem Alltag der Inhaftierten beleuchtet die Dokumentation auch die Arbeit der Justizvollzugsbeamten und Sozialarbeiter. In Frankfurt kümmern sich rund 170 Mitarbeitende um die Inhaftierten. Sozialarbeiterin Marjorie Schol arbeitet mit Frauen, die schwere Gewaltverbrechen begangen haben. "Es ist wichtig, die Frauen in ihren Geschichten ernst zu nehmen - aber auch ihre Verantwortung nicht aus den Augen zu verlieren." Die Dokumentation zeigt die Herausforderungen, Ängste und Hoffnungen der Frauen hinter Gittern. Ein Blick auf ein Leben, das für viele nicht vor, sondern erst in der Haft wirklich beginnt.
Jung, weiblich, straffällig - was bedeutet die Haft für junge Frauen? Die Doku begleitet sie im Jugendvollzug - zwischen Alltag und dem Wunsch nach Veränderung. Nur rund vier Prozent der Inhaftierten im Jugendstrafvollzug sind weiblich. Die Doku zeigt den Alltag der 16- bis 21-Jährigen zwischen Schule, Kontrollen und Zukunftsplänen - und gibt seltene Einblicke in das Innenleben des weiblichen Jugendstrafvollzugs. In der JVA Zweibrücken und der JVA für Frauen in Berlin-Lichtenberg leben junge Frauen zwischen 16 und 21 Jahren, die zum Teil schwere Straftaten begangen haben. Die Dokumentation begleitet sie durch einen Alltag, der wenig mit ihrem Leben draußen gemein hat - geprägt von festen Abläufen, klaren Regeln und Kontrolle. Samira sitzt in der JVA für Frauen Berlin-Lichtenberg. Am Anfang wollte sie nur raus. "Die ersten Monate waren sehr, sehr schwer. Ich hab lange gebraucht, um mich hier einzugewöhnen." Der Verlust der Freiheit traf sie hart - besonders der Kontakt zu ihrer Familie und ihrem Freund fehlt ihr. Ohne Handy und Social Media sind Telefonate aus dem Haftraum ihr einziger Kontakt nach draußen. In der JVA Zweibrücken geben sich die Zwillingsschwestern Anna und Emmi gegenseitig Halt. Anna wurde zuerst inhaftiert, fast zwei Jahre später folgte Emmi. Draußen fehlte beiden jede Struktur: "Ich bin morgens erst nach Hause gekommen und hab dann bis 16.00 Uhr geschlafen. Hab Scheiße gebaut", sagt Emmi. Jetzt arbeiten sie regelmäßig, erleben erstmals einen geregelten Alltag - mit festen Zeiten, Aufgaben und klaren Grenzen. Neben den jungen Frauen kommen die Justizvollzugsbeamtinnen Renate Render und Sabine Eckert zu Wort. Sie sprechen über Nähe und Distanz und das tägliche Ringen um Struktur, Sicherheit und Erziehung. Denn Streit, Drogenspürhunde und Suchterkrankungen gehören ebenso zum Gefängnisalltag wie Kochabende, Sport und erste Liebesgeschichten. "Knast in Deutschland" zeigt das Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Entwicklung, zwischen Abschottung und Zusammenhalt - und lässt diejenigen zu Wort kommen, die meist nur eine Randnotiz in den Strafvollzugsstatistiken sind und oft übersehen werden.
Italiens Gefängnisse - kein Hauch von Dolce Vita! Verfallene, überfüllte Anstalten, in denen Häftlinge oft unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen - und das im Herzen Europas. Rund 61.000 Häftlinge drängen sich in Italiens Gefängnissen, obwohl nur Platz für 51.000 ist - eine Belegungsrate von 120 Prozent, teils sogar 200 Prozent. Schimmel, katastrophale Hygiene und Gewalt prägen den Alltag. Italiens Strafvollzug zählt zu den härtesten Europas. Die Doku ermöglicht Einblicke in zwei unterschiedliche italienische Gefängnisse, enthüllt dabei tiefgreifende Missstände im italienischen Strafvollzug, wo Überbelegung, Geld- und Personalmangel zu katastrophalen Zuständen führen. Während der deutsche Häftling Norbert im EU-finanzierten Mustergefängnis in Mailand vergleichsweise privilegiert lebt, zeigt das Hochsicherheitsgefängnis Secondigliano in Neapel eine andere Realität. Gefangene nähen dort Polizeiuniformen. Doch die Personalnot ist überall spürbar. Schockierende Videoaufnahmen belegen Gewalt durch Aufseher während des Corona-Lockdowns, die das erschütternde Bild abrunden. Die dreiteilige Reportage-Reihe "Deutsche im Knast" gewährt packende Einblicke in das Leben deutscher Häftlinge im Ausland - ein intensiver Blick auf ihren Alltag hinter Gittern und die Herausforderungen fern der Heimat.
Hinter Gittern in Paraguay: Enge, schlechtes Essen, ein undurchsichtiges Justizsystem. Auch deutsche Staatsbürger kämpfen mit den Verhältnissen und der allgegenwärtigen Korruption. Yves S. und Remy N. kämpfen täglich für die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse. Während Yves immer knapp bei Kasse ist und sich nur eine Zelle mit vier Mann "leisten" kann, hat Remy das System im Griff. Als Boss einer Zellengang betreibt er lukrative Geschäfte. Yves S. sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft, man wirft ihm vor, an der Ermordung eines Deutschen beteiligt gewesen zu sein. Er streitet alles ab und verzweifelt an dem Justizsystem, das ihn seit mittlerweile drei Jahren in Untersuchungshaft hält. Mithilfe eines illegalen Handys studiert er online Jura, um sich für seinen Prozess zu wappnen. Remy hingegen fühlt sich in seinem Knast wohl, er hat dank seiner Einkünfte ein Leben fast wie in Freiheit: jederzeit Besuch von Frau und kleinem Sohn, Internet, gutes Essen, alle Bediensteten des Gefängnisses respektieren ihn als Anführer seines Zellentraktes. "Nur verreisen kann ich nicht, aber das mache ich nach meiner Entlassung", sagt er. Paraguays Gefängnisse machen immer wieder Schlagzeilen: Rivalisierende Gangs tragen ihre Kriege aus, es kommt zu Übergriffen und sogar Geiselnahmen des Gefängnispersonals. Resozialisierungsmaßnahmen finden oft nur durch kirchliche Träger statt. Ehemalige Häftlinge kümmern sich vor allem um die Ärmsten der Armen, die sich kein eigenes Essen leisten können und die wegen der grassierenden Drogenprobleme medizinische Versorgung brauchen, aber sich nichts leisten können. Die Reportage-Reihe "Deutsche im Knast" gewährt packende Einblicke in das Leben deutscher Häftlinge im Ausland - ein intensiver Blick auf ihren Alltag hinter Gittern und die Herausforderungen fern der Heimat.
Fußball im Stadion: Emotion und Spannung pur. Tausende vereint in Jubel, Wut und Enttäuschung. Wer sammelt sich dort friedlich, und wo überschreitet die Leidenschaft Grenzen? Im Fußballstadion treffen sie alle aufeinander: Akademiker und Arbeitslose, frenetische Ultras und Familien mit Kindern. Gleichzeitig ist das Stadion allzu oft Ort von Grenzüberschreitungen, verbotener Pyrotechnik und Gewalt. Die Kosten für Polizeieinsätze bei Hochsicherheitsspielen sind nirgendwo sonst so hoch wie beim Fußball. Die Autoren Mario Kottkamp, Kristian Sommer und Kameramann Joscha Lienen sind langjährige Kenner der Fußballszene und bei Fans und in den Vereinen bestens vernetzt. Sie schauen mit exzellenten Zugängen in den Kosmos der Fußballfans, Ultras und der Szenerie dahinter: Was treibt sie an? Was lieben sie? Was hassen sie? Die Dokumentation ist nah dran an den Emotionen rund um die Spiele und zeigt die Menschen dahinter. Fanforscher, Experten und Verantwortliche ordnen ein, historische Archive zeigen die Entwicklung von Fanszenen, Ultras und Hooligans über die vergangenen Jahrzehnte: Wie hat sich das "Phänomen Ultras" in den letzten Jahren verändert? Was sind Unterschiede zwischen Ultras und Hooligans? Wie sind diese Fangruppen organisiert? Und wie sicher ist das Stadionerlebnis Fußball heute noch? Die Dokumentation "Inside Fankurve" lässt diejenigen zu Wort kommen, über die oft aus der Ferne geurteilt wird - ein Blick in eine Szene, bei der das Herz für den Fußball am lautesten schlägt.
Die Bundeswehr ist einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Jedes Jahr starten dort Menschen ihre Karriere. Damit betreten sie eine Welt, die sich von der zivilen stark unterscheidet. Das Leben in der Kaserne ist streng reglementiert und die Ausbildung eng getaktet. Wer dort Karriere machen will, braucht Durchhaltevermögen und Ehrgeiz. Und muss bereit sein, im Rahmen eines Auslandseinsatzes auch in Krisengebieten Dienst zu tun. Da die Bundeswehr ein so großer Arbeitgeber ist, verwundert es nicht, dass junge Menschen sich eine Zukunft beim Bund vorstellen können. Doch wie sieht der erste Tag in der Kaserne tatsächlich aus? Die militärische Welt unterscheidet sich stark von der zivilen. Alles ist reglementiert - vom Bettenmachen bis zur Uniform. Nach wie vor ist die Bundeswehr ein beliebter Ausbildungsort, um den Traum vom Fliegen zu verwirklichen. Doch müssen sich die Bewerber auf eine harte Testphase einstellen, um diese Pilotenausbildung auf höchstem Niveau zu erhalten. Wie sieht eine solche Bewerbung aus? Und wie geht es Piloten in der letzten Prüfungsphase vor dem Erhalt des begehrten Scheins? Die Grundausbildung bei der Bundeswehr ist zunächst für alle gleich. Drei Monate lang lernen junge Frauen und Männer in 450 Ausbildungsstunden militärisches Grundwissen. Egal, ob sie die bei den Panzergrenadieren, bei den Gebirgsjägern oder bei der Marine absolvieren. Wer eine Offizierslaufbahn einschlagen möchte, wird im Assessment-Center für Führungskräfte der Bundeswehr in Köln auf Herz und Nieren geprüft. Jährlich sind es 6500 Bewerber, die in drei Tagen alle Tests durchlaufen. Aber lediglich 2500 bestehen. Wer von diesen Pilot werden will, muss härteste flugpsychologische Tests bestehen. Da ist das Nadelöhr mehr als klein. Leon ist 20 Jahre alt und hat bereits eine Ausbildung als Baugeräteführer. Auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Job verpflichtet er sich für acht Jahre bei der Bundeswehr. ZDFinfo zeigt seinen allerersten Tag in der Kaserne, die sogenannte Einschleusung. Alin ist 28 Jahre alt und begeistert von ihrer Ausbildung zum Feldwebel bei der Militärpolizei. Die ehrgeizige junge Frau trainiert auch in ihrer Freizeit unablässig im Fitnesscenter, um ihrem Job gerecht zu werden. Sie setzt sich in der harten Männerwelt durch. Denn immer noch ist der Frauenanteil beim Militär eher gering. Ihr größtes Ziel: Berufssoldatin werden. Markus hat bereits zehn Jahre bei der Bundeswehr gedient. Nun möchte er seinen Traum vom Fliegen verwirklichen. Der ehemalige Obermaat der Marine bewirbt sich für die Helikopterausbildung. Doch da gibt es noch ein paar Tausend, die ebenfalls Pilot werden wollen. Wird er sich gegen die harte Konkurrenz durchsetzen können? Lennard dagegen steht kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung als Helikopterpilot bei der Marine. Die letzte Hürde ist der Instrumentenflug. Vor dem Start muss er den Flugplan erstellen. In der Luft kommt es zu einem unerwarteten Kurswechsel, eine Kollision droht. Kann er die Gefahr umfliegen? Bekommt er den begehrten Pilotenschein? Die vierteilige Serie "Beim Bund" begleitet junge Frauen und Männer bei ihren ersten Erfahrungen mit der militärischen Welt, zeigt Erfolge und Niederlagen in der Ausbildung und schaut in den normalen Alltag der jungen Rekruten. Vom Rasieren am Morgen bis zum Wachdienst auf einem selbst gebauten Jägerbett im Schnee am Abend, vom Bettenmachen bis zum Rucksack-Check.
Die Bundeswehr ist einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Jedes Jahr starten rund 18.000 Menschen ihre Karriere in Uniform. Für Führungskräfte gibt es eine strenge Aufnahmeprüfung. Die Bundeswehr bietet zahlreiche Ausbildungen und interessante Studiengänge an. Doch das strenge Reglement und die Hierarchie sind nicht für jeden geeignet. Wer alle Prüfungen und harten Jahre übersteht, darf sich über eine anerkannte Ausbildung freuen. Einige junge Menschen auf der Suche nach einer beruflichen Orientierung finden bei der Bundeswehr Perspektiven. Doch stoßen sie bei der Entscheidung, zum Bund zu gehen, manchmal auf Unverständnis in ihrer Umgebung. Fritz aus München weiß noch nicht so recht, was er mit seinem Leben anfangen soll. Er jobbte lange herum. Nun soll es etwas Richtiges sein. Er entscheidet sich, Gebirgsjäger zu werden. Mit dem harten Kasernenleben hat er aber nicht gerechnet. Zwischen der bunten Werbung für den Job und der Wirklichkeit - beispielsweise bei der obligatorischen Grundausbildung - gibt es Unterschiede. Nicht jeder ist für die strenge Hierarchie geeignet. Und einige verwechseln Outdoor-Begeisterung mit Biwak - dem Überleben bei Schnee und Eis in einer selbst gebauten Unterkunft bei Minusgraden. Für die begehrte Pilotenausbildung auf höchstem Niveau bei der Bundeswehr ist das Auswahlverfahren ungeheuer streng. Zwar hat die Bundeswehr ihre Zulassungen für diesen Job gelockert - man braucht kein Abitur mehr, und die Altersbegrenzung ist aufgehoben -, aber dennoch ist das Nadelöhr sehr eng. Da bleiben am Ende eines Aufnahmeverfahrens nur eine Handvoll übrig. Von einer solchen Karriere träumt Markus, 37 Jahre alt und früher Obermaat. Er muss noch die harten Tests im Vorfeld bestehen. Ist die Altersaufhebung für Piloten doch etwas gewagt vom Bund? Leon muss in der Grundausbildung Schießen lernen. Mit scharfer Waffe. Anschließend steht eine Prüfung an. Wenn er die nicht besteht, war's das mit der Karriere beim Bund. Dabei hat er sich für acht Jahre verpflichtet. Und Alin unterrichtet Feldjäger-Neulinge bei einer Verkehrskontrolle. Was ist der Unterschied zwischen Polizei und den Feldjägern? Was fasziniert eine junge Frau in der Feldjägerausbildung? Die vierteilige Serie "Beim Bund" begleitet junge Frauen und Männer bei ihren ersten Erfahrungen mit der militärischen Welt, zeigt Erfolge und Niederlagen in der Ausbildung und schaut in den normalen Alltag der jungen Rekruten. Vom Rasieren am Morgen bis zum Wachdienst auf einem selbst gebauten Jägerbett im Schnee am Abend, vom Bettenmachen bis zum Rucksack-Check.
Jedes Jahr starten rund 18.000 Menschen ihre Karriere bei der Bundeswehr. Frauen sind dort eine Selbstverständlichkeit. Aber mehr im zivilen Bereich als im militärischen. Es gibt bei der Bundeswehr nicht nur eigene Krankenhäuser, sondern auch eine eigene Feuerwehr. Wenn ein Flugzeug abstürzt, muss die Pistenbereitschaft innerhalb von 60 Sekunden löschen. Dafür trainieren die Feuerwehrleute an der modernsten Ausbildungsstätte Europas. Einer der Höhepunkte in der Grundausbildung ist das Schießen mit dem automatischen Gewehr. Die jungen Rekruten schwanken zwischen Faszination und Respekt. Doch wie sieht es tatsächlich aus, wenn sie zum ersten Mal schießen und treffen sollen? Vielleicht auch irgendwann auf Menschen? Welche Gedanken gehen ihnen durch den Kopf? Vielleicht müssen sie irgendwann in einen Auslandseinsatz. Auch da schwanken viele zwischen Abenteuerlust und Angst vor dem Ungewissen. Abenteuerlust ist gefragt, wenn es bei Schnee und Eis ins Gebirge geht. Es ist kein gemütliches Camping, wenn Gebirgsjäger bei jedem Wetter in jeder Lage draußen überleben sollen. Da steigt der ein oder andere doch aufgrund seiner körperlichen Konstitution aus. Und macht sich Gedanken, ob es das ist, was er will. Justine ist 20 Jahre alt und begeistert von ihrer Ausbildung als Brandschützerin. Nun muss sie zum ersten Mal eine riesige Transportmaschine des Typs "A400M" löschen. Der Crash hat einen Flügel abgerissen. Sie trainiert mit ihren Kollegen auf der modernsten Anlage Europas für den Ernstfall. Leon ist in der Grundausbildung und hat zum ersten Mal eine scharfe Waffe in der Hand. Nach theoretischem Training geht es auf den Schießplatz, wo er die Schießprüfung bestehen muss. Die Aufregung ist groß. Auch der Gedanke an einen Auslandseinsatz mit Waffe beschäftigt ihn. Fritz will Gebirgsjäger werden. Mehr noch: Er träumt vom Dasein als Spezialist bei den Hochgebirgsjägern. Doch zunächst muss er in der Grundausbildung die Nacht im Gebirge bei Schnee und Eis überstehen. Und da gibt es Alarm mitten in der Nacht. Pilot Lennard bekommt seinen Pilotenschein offiziell überreicht - für ihn steht die Zukunft offen. Er darf der Familie seinen Job zeigen - ein emotionales Ereignis. Dann kommt noch eine Überraschung. Die vierteilige Serie "Beim Bund" begleitet junge Frauen und Männer bei ihren ersten Erfahrungen mit der militärischen Welt, zeigt Erfolge und Niederlagen in der Ausbildung und schaut in den normalen Alltag der jungen Rekruten. Vom Rasieren am Morgen bis zum Wachdienst auf einem selbst gebauten Jägerbett im Schnee am Abend, vom Bettenmachen bis zum Rucksack-Check.
Jedes Jahr starten rund 18.000 Menschen ihre Karriere bei der Bundeswehr. Die Bundeswehr verfügt nicht nur über eigene Krankenhäuser, sondern auch über eine Feuerwehr, bei der ausgebildet wird. Eine der wichtigsten Aufgaben in der heutigen Zeit: der Kampf gegen biologische Waffen. Im Spürpanzer Fuchs werden die Soldaten ausgebildet, wie diese aufgespürt und analysiert werden - eine hochwissenschaftliche Tätigkeit. Der Höhepunkt der zweieinhalbmonatigen Grundausbildung ist am Ende die Rekrutenbesichtigung. Leon muss mit seinen Kameraden alle Szenarien durchspielen, die er zuvor gelernt hat: Hindernisse mit 30 Kilogramm schwerem Gepäck überwinden, einen Feuerüberfall überstehen, ein improvisiertes Camp errichten, mit der Gasmaske aufklären und einen Verwundetentransport. Das ist anstrengend, und so mancher denkt ans Aufgeben. Fritz ist auserwählt, stellvertretend für seine Kameraden sein Gelöbnis auf die Fahne abzulegen. Mit dem Eid verpflichtet er sich, mit seinem Leben für Demokratie und Freiheit einzustehen. Der 23-Jährige ist Zeitsoldat bei den Gebirgsjägern. Ob er diesen Schwur tatsächlich ernst nimmt und seine Ausbildung zu Ende bringt, ist jedoch fraglich. Justine ist in der Ausbildung zur Brandschützerin. Sie muss eine riesige Transportmaschine des Typs "A400M" löschen. Der Crash hat einen Flügel abgerissen. Mit ihren Kollegen rennt sie wagemutig ins Feuer. Der angehende Feuerwehrmann Dennis kämpft dagegen mit einem Baum, den er fällen soll. Im Spürpanzer Fuchs arbeiten René und sein Trupp. Sie spüren unsichtbare, aber umso gefährlichere ABC-Waffen auf. Nur 30 dieser mit Hightech ausgerüsteten Panzer gibt es bei der Bundeswehr. Im ebenfalls hoch ausgerüsteten Labor analysiert Julia die biologischen Waffen. Besonders gefragt ist ihr Team, wenn es um die Aushebung eines Terrorlabors geht. Die vierteilige Serie "Beim Bund" begleitet junge Frauen und Männer bei ihren ersten Erfahrungen mit der militärischen Welt, zeigt Erfolge und Niederlagen in der Ausbildung und schaut in den normalen Alltag der jungen Rekruten. Vom Rasieren am Morgen bis zum Wachdienst auf einem selbst gebauten Jägerbett im Schnee am Abend, vom Bettenmachen bis zum Rucksack-Check.
Die Fremdenlegion: 9000 Elitesoldaten aus aller Welt, ausgebildet mit Drill und Gehorsam, einsatzbereit für den Kampf. Der Weg in die Legion ist hart, bleiben dürfen nur die Besten. Täglich kommen Männer aus der ganzen Welt zur Legionskaserne im französischen Aubagne. Sie suchen eine zweite Chance im Leben. Doch was sie erwartet, ahnen sie nicht: scharfer Befehlston, harte Tests, wenig Schlaf, wenig zu essen, eine extreme Zeit. Die Dokumentation "Fremdenlegion - Rekruten im Härtetest" begleitet mit exklusiven Zugängen diejenigen, die unbedingt Legionär werden wollen. Die Légion étrangère, die französische Fremdenlegion, gilt für viele als Mythos, als legendär und berüchtigt. Seit 1831 gab es keinen bewaffneten Konflikt, an dem Frankreich beteiligt war, an dem die Fremdenlegion nicht an vorderster Front mitkämpfte. Jedes Jahr bewerben sich an die 10.000 junge Männer, wollen Legionär werden. Angenommen werden am Ende nur rund 1600 von ihnen. Der Film begleitet vier junge Männer durch die Selektion, wie das Aufnahmeverfahren offiziell heißt: den Chilenen David del Solar de la Sotta, den Kroaten Alan Gracin, den Franzosen Adrien Macquart und den Madegassen Navola Rakotoson. Ihre körperliche Fitness wird wieder und wieder getestet, ebenso ihre mentale und intellektuelle Eignung. Besonders wichtig ist auch: Kommen sie in der Gruppe mit den anderen klar? Halten sie den Druck aus, die Befehle, das ständige Antreiben, den Mangel an Schlaf und Essen? Können sie sich unterordnen? Sind sie wirklich bereit, alles zu geben? ZDFinfo dokumentiert die Fremdenlegion über eine mehrteilige Doku-Reihe. Dabei werden Kandidaten und Legionäre begleitet, vom ersten Kontakt mit der Legion über das strenge Auswahlverfahren bis hin zu den Spezialeinheiten wie den Dschungelkriegern in Französisch-Guyana. Die Filme bieten Einblicke in eine Welt, die sich nur sehr selten nach außen öffnet.
Elitekämpfer im Dschungel: Im 3. Regiment der Fremdenlegion werden Legionäre und Spezialeinheiten befreundeter Armeen unter besonders harten Bedingungen geschult. Die Dschungelkampfschule gehört zu den härtesten militärischen Trainingsprogrammen. Die Soldaten campieren im Regenwald, Essen ist rationiert, es gibt keine Sanitäranlagen. Bedingungsloser Gehorsam ist Pflicht, und selbst kleinste Fehler werden hart bestraft. Seit 1973 ist das 3. Infanterie-Regiment der französischen Fremdenlegion (3e Régiment étranger d'infanterie) in Französisch-Guyana stationiert. Eine Region, die zu 90 Prozent aus Wald besteht und zu den regenreichsten Gebieten der Welt gehört. Unwirtliche Bedingungen sowohl für die Legionäre als auch für deren Ausrüstung, die die ZDFinfo-Dokumentation mit exklusiven Zugängen begleitet. "Harpie-Mission" wird der Kampf gegen illegale Goldsucher genannt. Legionäre durchkämpfen noch vor Sonnenaufgang und im strömenden Regen den Dschungel, um Goldsuchern auf die Spur zu kommen. Diese stammen meist aus Brasilien, sind in mafiaähnlichen Strukturen organisiert und teilweise schwer bewaffnet. Eine zweite Mission in Französisch-Guyana nennt sich "Titan": Legionäre schützen den internationalen Weltraumbahnhof in Kourou. Seit 2008 übernehmen sie diese Aufgabe. Die Dokumentation "Fremdenlegion - Trainingshölle Regenwald" begleitet einen Bodentrupp während seiner Patrouille. Mit speziellen Kettenfahrzeugen rücken die Legionäre am frühen Morgen aus der Kaserne aus. Sie formieren sich auf dem Gelände des Weltraumbahnhofes und beobachten mit Feldstechern das Areal. Die Hand immer am Abzug der Waffe, jederzeit schussbereit. Weltbekannt und legendär ist die französische Fremdenlegion durch ihr Dschungel-Trainingscenter, dem CEFE (Centre d'entraînement en forêt équatoriale). Dort werden Legionäre, aber auch Soldatinnen und Soldaten befreundeter Armeen im Dschungelkampf trainiert. Dabei geht es hart zur Sache. In der Regel besteht ein Kurs aus rund 50 Teilnehmenden, ein Großteil schafft es nicht, bis zum Ende durchzustehen. Täglich kommt es zu Verletzungen, viele Teilnehmer scheiden aufgrund totaler Erschöpfung oder Dehydrierung aus. ZDFinfo begleitet einen Legionär und eine Offiziersanwärterin des französischen Militärs bei ihren täglich härter werdenden Anforderungen, die sie immer wieder an ihre physischen und mentalen Grenzen führen. Werden sie bis zum Ende des Kurses durchhalten? ZDFinfo dokumentiert die Fremdenlegion über eine mehrteilige Doku-Reihe. Dabei werden Kandidaten und Legionäre begleitet, vom ersten Kontakt mit der Legion über das strenge Auswahlverfahren bis hin zu den Spezialeinheiten wie den Dschungelkriegern in Französisch-Guyana. Die Filme bieten Einblicke in eine Welt, die sich nur sehr selten nach außen öffnet.
Elitekämpfer in der Luft: Frankreichs Fremdenlegion betreibt auf Korsika ihr einziges Fallschirmjäger-Regiment. Es gilt als besonders harte Prüfung mit einzigartigen Herausforderungen. Die Fallschirmjäger sind die einzige Einheit, für die sich Legionäre extra bewerben müssen. Nur die besten Anwärter haben nach der Grundausbildung eine Chance. Wer zugelassen wird, steht vor knochenharten Wochen in der Luft, aber auch im Wasser. Der dritte Teil der ZDFinfo-Doku-Serie "Fremdenlegion" begleitet eine Gruppe junger Legionäre bei ihrer Ankunft in Calvi. Sie haben ihre viermonatige Legionärs-Grundausbildung abgeschlossen und sich als Fallschirmjäger beworben. Obwohl auf Korsika nur die Besten genommen werden, fangen die Soldaten als Fallschirmjäger wieder bei null an. Wieder müssen sie sich beweisen. Sport wird über den ganzen Tag verteilt betrieben, die Übungen werden immer schwieriger, damit die - ohnehin schon sehr trainierten - Legionäre noch mehr Kondition aufbauen. Erste Station für die jungen Legionäre ist eine Grundausbildung im Fallschirmspringen. Das Filmteam um Autorin Dunja Keuper begleitet die Gruppe beim Bodentraining und bei ihren ersten Sprüngen. Nach sechs Sprüngen, die sich in ihrer Schwierigkeit steigern, ist es geschafft: Die Legionäre bekommen das Fallschirmspringer-Grundabzeichen. Aber wie viele von ihnen werden die harten Prüfungen bestehen? Das 2. Regiment der Französischen Fremdenlegion auf Korsika besteht aus rund 1300 Elitesoldaten. Jeder Legionär ist dabei nicht nur Fallschirmspringer, sondern wird darüber hinaus noch als Experte in einem bestimmten Einsatzgebiet ausgebildet: Häuserkampf, Gebirgskampf, amphibischer Kampf oder als Scharfschütze. Die Dokumentation begleitet eine Gruppe von Legionären, die zur Kompanie für amphibischen Kampf gehört. Einer ihrer Trainingskurse schließt mit einer besonders berüchtigten Prüfung ab: dem Acht-Kilometer-Schwimmen mit Flossen in maximal vier Stunden. Nur, wer diese Herausforderung meistert, besteht. Der Deutsche Dennis Nowka ist einer der Legionäre, die es ins Regiment auf Korsika geschafft haben. Weitere Experten im Film sind Eckard Michels, Historiker am Birbeck College der University of London, und Nina Leonhard vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam. Sean McFate aus den USA war selbst Fallschirmspringer und ist heute Militärstratege an der National Defense University in Washington. Die Französische Fremdenlegion ist eine der weltweit am besten ausgebildeten militärischen Eliteeinheiten. Sie zeichnet sich nicht nur durch eine hohe Spezialisierung, sondern auch durch ihren Korpsgeist und ihr ausgeprägtes Traditionsbewusstsein aus. ZDFinfo dokumentiert die Französische Fremdenlegion über eine mehrteilige Doku-Serie mit exklusiven Einblicken. Dabei werden Legionäre vom ersten Kontakt mit der Legion über das strenge Auswahlverfahren bis hin zu den Spezialeinheiten Dschungelkrieger, Scharfschützen, Gebirgsjäger und Fallschirmspringer begleitet. Für diese Dokumentation wurde im November und Dezember 2024 auf Korsika gedreht.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Ein Gigant aus Beton: 1943 beginnt der Bau der U-Boot-Werft "Valentin" in Bremen-Farge. Es ist eines der größten Rüstungsprojekte der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Im Bunker Valentin soll das neuartige U-Boot vom Typ XXI produziert werden und die erhoffte Wende im Seekrieg bringen. Mehr als 10.000 KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene müssen für den Bau der bombensicheren Fabrik Zwangsarbeit leisten. Das U-Boot soll in der Bunkerwerft im Fließbandverfahren hergestellt werden. Die einzelnen U-Boot-Teile, sogenannte Sektionen, sollen aus Bremen, Hamburg und Danzig angeliefert und im Bunker montiert werden. "Der Bunker Valentin war ja kein Reparatur-Bunker", erklärt Historiker Prof. Sönke Neitzel, "sondern eine U-Boot-Werft zur Herstellung von U-Booten. Und das gab es nur da. Es ist die einzige überbunkerte U-Boot-Werft der Weltgeschichte." Tausende Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter müssen auf der Großbaustelle unter unmenschlichen Bedingungen schuften. Bei Hitze und Frost und ohne Schutzkleidung müssen sie körperlich schwere und gefährliche Arbeit verrichten. "Sie haben uns immer angeschrien: 'schnell, schnell, du verfluchter Hund'", erinnert sich Zeitzeuge Marian Hawling. Mehr als 1600 Menschen überleben die Tortur nicht und sterben an körperlicher Erschöpfung, Unterernährung oder durch die Willkür der Aufseher. Das gewaltige Relikt aus der NS-Zeit ist heute eine Gedenkstätte. Damit das Leid der Zwangsarbeiter im U-Boot-Bunker nicht in Vergessenheit gerät, klären Historikerinnen und Historiker vor Ort über die Geschichte des Bunkers auf. Sie organisieren Workshops, Führungen und Kulturveranstaltungen. "Ich finde es wichtig, dass wir uns mit diesem Ort auseinandersetzen, das sind wir den Opfern und ihren Angehörigen schuldig", sagt Historiker Dr. Marcus Meyer, und er betont, wie wichtig es sei, Erinnerungskultur und Freiheitsrechte zu bewahren. In der Dokumentation "Hitlers U-Boot-Fabrik - Bunker Valentin" beleuchten Historiker und Zeitzeugen die Geschichte des Bunkerbaus und die damit verbundenen Schicksale.
Am Ende seiner Herrschaft hauste Adolf Hitler im Schutz meterdicker Stahlbetonwände in seinem Bunker tief unter der Berliner Reichskanzlei. Hier gestand er unter Tränen: "Der Krieg ist verloren." Handlanger feierten dort Orgien, der Führer heiratete Eva Braun und beging dann mit ihr Selbstmord, das Ehepaar Goebbels brachte seine Kinder um und tötete sich danach selbst.
Autor Michael Kloft rekonstruiert in dieser Dokumentation mit Interviews und seltenem Archivmaterial die Tage vor und nach Hitlers Selbstmord im Jahr 1945. Zeitzeugen erinnern sich. Hitlers Sekretärin Traudl Junge beschreibt in einem ihrer seltenen Fernsehinterviews die gespenstischen Szenen des "Untergangs". War der Diktator in den letzten zehn Tagen seiner Herrschaft ein physisches und psychisches Wrack?
Die letzten zehn Tage Adolf Hitlers in seinem Bunker tief unter der Berliner Reichskanzlei: Diese letzten Tage wurden vielfach in Büchern, Erinnerungsberichten und Kinofilmen beschrieben. Anlass für Autor Michael Kloft, die Ereignisse von 1945 für seine Dokumentation zu rekonstruieren. War Hitler zu diesem Zeitpunkt ein physisches und psychisches Wrack, das auf nicht mehr vorhandene Truppen wartete? Oder handelte es sich um einen Plan?
Hat Hitler sich erschossen, wie es die preußische Soldatenehre erforderte? Oder erhielt er von seinem treu ergebenen Diener den Fangschuss - nachdem er eine Giftkapsel zerbissen hatte? Hat Magda Goebbels ihre sechs Kinder selbst umgebracht, oder hat ein Arzt die Tat in ihrem Auftrag vollbracht? Autor Michael Kloft befragte die letzten noch lebenden Zeitzeugen.
Am 2. Februar 1943 kapituliert die 6. Armee in Stalingrad. Es ist einer der großen Wendepunkte des Zweiten Weltkrieges. Der lange Schatten von Stalingrad reicht bis in die Gegenwart. Die Erinnerung an die verlustreiche Schlacht prägte eine ganze Generation auf deutscher und russischer Seite. Wie wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus dem Sterben an der Wolga ein Mythos? "ZDF-History" geht auf Spurensuche. Stalingrad - für viele Deutsche steht es für den Anfang vom Ende des deutschen Vernichtungskrieges im Osten. Nur 6000 deutsche Soldaten überlebten Kessel und Gefangenschaft. Für sie blieb die Schlacht an der Wolga unvergessen - ein Leben lang. Die grausamen Kämpfe hinterließen tiefe Wunden. Bei manchem Überlebenden sollten sie nie mehr heilen. Für Russland, das in Stalingrad mehr als eine halbe Million Tote zu beklagen hatte, spielt der Sieg noch heute eine zentrale Rolle im nationalen Selbstverständnis. Welche Folgen hat eine der bedeutendsten Schlachten des Krieges noch in der Gegenwart? Was sagen uns die Erinnerungen der Stalingradkämpfer, die Hunderte von Briefen und Tagebüchern hinterlassen haben? Welche Botschaft geht von schriftlichen Quellen aus und von den Fotografien, die ihnen beiliegen? Renommierte Historikerinnen und Historiker erklären die Schlacht. Originalquellen lassen das Geschehen nacherleben. So zeigt die Dokumentation ein multiperspektivisches Gesamtbild eines welthistorischen Ereignisses - von der Vorgeschichte über den Verlauf der Schlacht und den Nachwirkungen bis in die Gegenwart.
Sie waren Väter, Brüder, Söhne - und zogen als Soldaten der Wehrmacht in den Zweiten Weltkrieg. "ZDF-History" erzählt, wie normale Männer den Alltag zwischen Leben und Tod erlebten. Die Kriegserfahrung prägte das Leben von Millionen deutscher Männer. Manche erzählten davon, viele schwiegen. Diese "Erlebnisgeneration" ist nicht mehr unter uns - doch bieten Tagebücher und Briefe Einsichten in ihren Kriegsalltag, in ihr Denken und Fühlen. Die offenen Bekenntnisse und Schilderungen dreier Männer, unmittelbar aufgeschrieben in Briefen und Tagebüchern, bieten unverstellte Einblicke in ihre Kriegserlebnisse der Jahre 1939 bis 1945. Siegfried Bethke, schon vor dem Krieg Berufssoldat und Jagdflieger in der Luftwaffe, will sich bewähren, bemerkt aber bald, dass die Angst sein ständiger Begleiter wird - zum Helden ist er nicht geboren, und er schämt sich dafür. Felix Elger ist als Besatzungssoldat fasziniert von Frankreich, um dann an der Ostfront alle Schrecken des Winterkrieges kennenzulernen - fast jeden Tag schreibt er an seine Frau und lässt sie in seine Seele blicken. 1942 fällt er - kurz nachdem seine Tochter geboren wurde, die er nie kennenlernen konnte. Als 18-Jähriger muss der Abiturient Walter Matte an der Ostfront kämpfen. 1944 gerät er in sowjetische Gefangenschaft und kann heimlich ein winziges Tagebuch weiterführen, bis er im Herbst 1945 schwer krank entlassen wird und zu seiner Mutter ins Rheinland zurückkehrt. Was diese Männer in ihren schriftlichen Bekenntnissen zum Ausdruck bringen, ist nicht geprägt vom Wissen der Nachkriegszeit, sondern unmittelbar und unverarbeitet. 18 Millionen Männer dienten in der Wehrmacht, fast jeder Dritte kam ums Leben. Jeder erlebte "seinen eigenen" Krieg - das typische oder repräsentative Kriegserlebnis kann es deshalb kaum geben. Doch es gibt Denkmuster, die viele Männer dieser Generation teilten. Renommierte Historiker wie Felix Römer und Sönke Neitzel erforschen die Mentalität der Kriegsgeneration und analysieren, wie deutsche Männer den "Alltag in der Hölle" bewältigten.