Krypto-Queen Ruja Ignatova, Wirecard-Manager Jan Marsalek, Hochstaplerin Anna Sorokin: "Terra X History" zeigt drei unglaubliche Betrugsfälle und die Menschen, die alle Welt täuschten. Es geht um Geld, um sehr viel Geld. Ignatova soll Unsummen veruntreut haben. Scheinbuchungen in Milliardenhöhe werden Marsalek vorgeworfen. Und Sorokin gab sich als deutsche Millionenerbin aus und legte damit die New Yorker Schickeria aufs Kreuz. Auf die Ergreifung von Ruja Ignatova wurden 100.000 Dollar ausgesetzt. Die Deutsche aus Schramberg im Schwarzwald machte mit der von ihr 2014 gegründeten Krypto-Währung OneCoin Furore. Medien nannten sie die "Krypto-Queen", weil sie grandiose Auftritte vor ihren Anhängern absolvierte, die an sie glaubten wie an eine Heilsbringerin. Millionen Menschen, die in ihre "Währung" investierten, galt sie als Hoffnung auf ein besseres Leben. Im Oktober 2017 setzte sie sich nach Osteuropa ab. Ein Hollywoodfilm soll ihre Vita verfilmen, mit Kate Winslet in der Hauptrolle. Auch Ex-Manager Jan Marsalek setzte sich wahrscheinlich Richtung Osten ab. Mit einem Privatflugzeug floh er nach Minsk, als der Wirecard-Skandal 2020 publik wurde. Dem ehemaligen Vorstandsmitglied wird Bilanzfälschung aufgrund von Scheinbuchungen im Umfang von mindestens 1,9 Milliarden Euro vorgeworfen. Geld, das es wohl nie gab. Der Zusammenbruch von Wirecard gilt als größter Wirtschaftsskandal Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Als bekannteste Hochstaplerin unserer Zeit gilt Anna Sorokin. Sie gab sich als reiche Erbin aus und täuschte damit erfolgreich die New Yorker High Society. Mit dieser Masche erschlich sie sich Geld und geldwerte Leistungen in Höhe von 275.000 US-Dollar. 2017 wurde Sorokin wegen Betrugs verhaftet und 2019 zu einer Haftstrafe von mindestens vier Jahren verurteilt. Ihre Geschichte sorgte weltweit für Aufsehen. Wie funktioniert das Muster von Täuschung und Betrug? Wie gelingt es, andere Menschen hinters Licht zu führen? "Terra X History" blickt auf drei spektakuläre True-Crime-Geschichten über Geld, Macht und Gier.
Grace Kelly, Romy Schneider, Audrey Hepburn - sie sind die großen Stars der Filmgeschichte. Von Millionen verehrt, bis heute. Doch ist da alles Gold, was glänzt? Wie war ihr Leben wirklich? Grace Kelly gilt als Hitchcocks "Lieblingsblondine". Audrey Hepburn wird mit "Frühstück bei Tiffany" zur Stilikone. Romy Schneider begeistert als "Sissi" Millionen Fans. "ZDF-History" zeigt ihre großen Momente auf der Leinwand und ihren Kampf um privates Glück. Mit 18 Jahren kehrt Grace Kelly ihrer wohlhabenden Familie in Philadelphia den Rücken. Sie will nach New York, um Schauspiel zu studieren. Altmeister Alfred Hitchcock ist von ihrer Aura und ihrem Talent begeistert und macht sie zu seiner "Lieblingsblondine". Wie gern Hitchcock noch mehr Filme mit Grace Kelly gedreht hätte, zeigt der Briefwechsel der beiden. Doch nach ihrer Hochzeit mit Fürst Rainier von Monaco steht Grace Kelly nie wieder vor einer Kamera. Warum hat die Oscarpreisträgerin alles darangesetzt, Fürstin zu werden? Ihre Familie zahlte sogar eine horrende Mitgift, damit sie ins Fürstentum einheiraten konnte. Auch Audrey Hepburn wurde als Schauspielerin nie wirklich glücklich. Der Film "Frühstück bei Tiffany" macht sie 1961 zum Star. Doch sie wünscht sich vor allem eines: ein glückliches Familienleben. Ihr Sohn Sean Hepburn Ferrer erzählt im Interview mit "ZDF-History", warum sie gerade das nie bekommen hat. Als produktivste der drei "Leinwandgöttinnen" gilt Romy Schneider: 58 Filme hat sie hinterlassen. Dabei wurde sie nur 43 Jahre alt. "ZDF-History" fragt auch nach den Gründen für den frühen Tod der begnadeten Darstellerin, die von sich selbst sagte: "Im Film kann ich alles, im Leben nichts."
Das Format bietet Einblicke in die Welt der Muslime in Deutschland. Von konservativ bis liberal, von politisch über kulturell bis religiös oder theologisch sind alle Lebenseinstellungen zu finden.
Wer wissen will, was außerhalb des Landes auf der politischen und gesellschaftlichen Bühne passiert, der ist hier richtig: Das Magazin liefert in ausführlichen und unterhaltsamen Beiträgen Antworten.
Einkaufen ist in Deutschland teuer geworden. Supermärkte und Discounter machen satte Gewinne. Ein Verdacht drängt sich auf: Machen sie sich auf Kosten der Verbraucher die Taschen voll? Klar ist: Der Preisanstieg ist nicht allein auf gestiegene Produktionskosten, Ernteausfälle oder Energiepreise zurückzuführen. Die vier großen Lebensmittelhändler beherrschen 80 Prozent des Marktes - davon entfällt die Hälfte auf Rewe und Edeka. Welche Preissetzungsmacht haben sie gegenüber den Lebensmittelherstellern oder den Verbrauchern? Die Reportage verfolgt den Weg der Lebensmittel vom Erzeuger bis ins Supermarktregal. Gespräche mit Landwirten und Blicke hinter die Kulissen der industriellen Lebensmittelproduktion. Wo können die Erzeuger den höchsten Umsatz erzielen, und mit welchen Produkten erzielen die Supermärkte die höchsten Gewinne? Wie geht der Vergleich Markenprodukte mit Eigenmarken aus? Warum gibt es gerade bei "Ja!" und Co. so hohe Preissteigerungen? Der Film geht der Frage nach: Wie sieht der Preiskampf aus zwischen Herstellern, Supermärkten und Verbrauchern? Und welche Möglichkeiten Verbraucherinnen und Verbraucher haben, diesen Preiskampf zu beeinflussen.
Aus einer kleinen Apotheke in North Carolina wird der größte Lebensmittelkonzern der Welt. Sebastian Lege lüftet das Geheimnis von Pepsi. PepsiCo stellt nicht nur Cola her. Mittlerweile gehört das Unternehmen zu den größten Snackherstellern der Welt. Sebastian Lege zeigt, was in Lay's, Doritos und Co. steckt und mit welchen Methoden es PepsiCo an die Spitze geschafft hat. Los geht die Pepsi-Geschichte 1893 in North Carolina. Der Apotheker Caleb Bradham mischt aus Zucker, Zitronenöl, Cola-Nüssen und einigen anderen Zutaten seine erste Limonade. "Brad's Drink" soll die Verdauung fördern und enthält dafür das Enzym Pepsin. Einige Jahre später ändert Bradham den Namen seiner Limo: Die Pepsi-Cola ist geboren. Mit seinem neuen Getränk expandiert Bradham. Großes Vorbild ist von Anfang an Coca-Cola. Schon 1908 lässt er an 250 Standorten abfüllen. Zunächst mit durchwachsenem Erfolg. 1939 gelingt dann der Durchbruch - dank geschickten Marketings: "Twice as much for a nickel" ist der neue Claim. Er verkauft die Pepsi-Cola zum halben Preis der Coca-Cola. Damit beginnt die Aufholjagd. Pepsi investiert in den folgenden Jahren intensiv in Marketing und wird belohnt. In öffentlichen Geschmackstests entscheiden sich die Testpersonen immer wieder für Pepsi. Seitdem hat sich die Rezeptur der Pepsi aber häufig verändert. Ein Geschmackstest zeigt, welche Cola heute besser ankommt. 1961 fusioniert Pepsi mit Frito-Lay. Die heutige PepsiCo entsteht. Und damit ein Riese im Lebensmittelgeschäft. Die Basis sind vor allem salzige Snacks wie die berühmten Doritos. Aus einem einfachen Maissnack hat sich ein breites Sortiment an Tortilla-Chips entwickelt. Produktentwickler Sebastian Lege entschlüsselt die Rezeptur der Maissnacks. In den frühen 2000ern zeichnet sich ein neuer Konkurrenzkampf mit dem Erzrivalen Coca-Cola ab. Beide wollen im wachsenden Markt der Energydrinks mitmischen. Sie liefern sich einen Wettbewerb um "Rockstar Energy". PepsiCo kauft Rockstar auf und rührt kräftig die Werbetrommel. "Party like a Rockstar" lautet der Werbeslogan. Energydrink gegen Kaffee - was hält länger wach? Ein Experiment liefert die Antwort.
Mit Nuss-Nougat-Creme zum Welterfolg. Gestartet mit einer kleinen Konditorei, ist Ferrero heute ein Weltkonzern. Sebastian Lege zeigt, wie das gelingen konnte. Haselnüsse, Kakao, Palmfett und Waffeln. Mit diesen Zutaten hat Ferrero die Supermarktregale erobert. Wie entstehen daraus immer neue Produkte? Und ist nutella wirklich einzigartig? Sebastian Lege lüftet das Geheimnis der berühmtesten Ferrero-Süßigkeiten. Die Geschichte von Ferrero beginnt im Jahr 1946 im kleinen italienischen Dorf Alba. Dort betreiben die Brüder Pietro und Giovanni Ferrero eine Konditorei. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind Rohstoffe knapp. Schokolade ist kaum zu bekommen. Da haben sie die Idee, Kakao durch Haselnüsse zu ersetzen. Diese wachsen praktischerweise direkt vor der Haustür. Sie vermischen Haselnüsse mit Fett, Zucker und Kakao. So entsteht Giandujot. Daraus wird 1964 nutella. Das Produkt ist so erfolgreich, dass es viele Nachahmer findet. Die "besseresser" Sebastian Lege, Lilly Temme und Florian Reza untersuchen, ob die berühmteste Nuss-Nougat-Creme der Welt wirklich so einzigartig ist, wie sie beworben wird. Sie analysieren die Zutaten, testen den Geschmack und prüfen die Streichfähigkeit im Labor. Dabei zeigt sich: Einige der Nachahmer sind eine ernst zu nehmende Konkurrenz zum Original. nutella bleibt nicht das einzige Erfolgsprodukt von Ferrero. 1957 kommt eine Praline mit dem Namen Mon Chéri auf den Markt. Sie besteht aus Schokolade, Likör und der berühmten Piemont-Kirsche. Das klingt ganz einfach, doch in der kleinen Süßigkeit steckt eine Menge Tüftelei. Das größte Geheimnis verbirgt sich in der Kirsche. Sie heißt zwar Piemont-Kirsche, aber diese Sorte gibt es gar nicht. Im Piemont wachsen auch so gut wie keine Kirschen. Ferrero selbst macht ein großes Geheimnis um seine Zulieferer. Aus gutem Grund, denn die berühmte Piemont-Kirsche kommt nicht einmal aus Italien. Mit nutella und Mon Chéri beginnt Ferrero seine Expansion in andere europäische Länder. Das erste große Werk wird im damaligen Allendorf eröffnet. Ferrero expandiert weiter in die ganze Welt. Auch das Sortiment wird größer. Mit kinder Schokolade, kinder bueno und duplo erobert das italienische Familienunternehmen die Supermärkte. duplo kommt 1964 nach Deutschland. Mit dem Claim "Die wahrscheinlich längste Praline der Welt" hat es sich einen Namen gemacht. Der Chocolatier Thomas Jaeschke überprüft, ob es sich beim duplo tatsächlich um die längste Praline der Welt handelt oder nur um einen Schokoriegel. Dabei zeigt sich auch: Ferrero ist sehr geschickt darin, ähnliche Kinderprodukte immer wieder neu zu vermarkten. Fast alle enthalten Waffeln, Kakao, Palmfett oder Haselnüsse. Damit mischt das Unternehmen immer neue Leckereien zusammen. Und streicht damit fette Profite ein.
"Captain Iglo" gilt als Werbeikone. Dank ihm ist Iglo zur beliebtesten Marke im Tiefkühlfach geworden. Sebastian Lege zeigt, mit welchen Tricks Iglo unser Vertrauen gewonnen hat. Kaum eine Marke steht so sehr für Tiefkühlgerichte wie Iglo. So gut wie jeder kennt die Fischstäbchen, den Spinat mit dem Blubb und das Schlemmerfilet. Sebastian Lege, Florian Reza und Lilly Temme lüften das Geheimnis von Iglos Erfolg. Die Geschichte von Iglo beginnt mit der Erfindung der Tiefkühlkost. 1912 reist der Entdecker und Geschäftsmann Clarence Birdseye in die nordamerikanische Arktis. Dort beobachtet er die Inuit, wie sie Fisch an der eiskalten Luft einfrieren. Das inspiriert ihn: Er erfindet den ersten Schockfroster. Damit friert er die ersten Lebensmittel so ein, dass sie nach dem Auftauen wieder fast genauso schmecken wie vorher. Die Tiefkühlindustrie ist geboren. Eines der ersten Tiefkühlprodukte: Fischstäbchen. Der Konzern Unilever steigt ein und übernimmt die Idee für Europa. Seit 1961 gibt es die berühmten Iglo-Fischstäbchen zu kaufen. Bis heute ist Iglo die beliebteste Marke für Tiefkühlfisch in Deutschland. Sind die Produkte wirklich so besonders? Produktentwickler Sebastian Lege zeigt, ob es Unterschiede zur Konkurrenz gibt und wie sie sich im Geschmackstest schlagen. Mit überraschendem Ergebnis. Eine frühe Erfolgsstrategie von Iglo: Es richtet seine Produkte an Kindern und Müttern aus. Das Unternehmen schafft es, eigentlich unbeliebte Lebensmittel wie Fisch selbst an die Kleinsten zu verkaufen. 1961 gelingt Iglo der nächste Coup: der Rahmspinat "mit dem Blubb". Vorher bitterer Spinat wird zum gesunden und leckeren Gemüse. Sebastian Lege zeigt, was eigentlich im Rahmspinat mit dem Klecks steckt. Denn Sahne allein sorgt nicht dafür, das beliebteste Tiefkühlgemüse Deutschlands zu werden. In den 1990er-Jahren stößt das Unternehmen auf neue Probleme. Die Kabeljau-Fischerei im Atlantik hat die Fischbestände an den Rand des Aussterbens gebracht. Ein neuer Fisch muss in die Panade. Der Alaska-Seelachs bildet seitdem die Basis für viele Iglo-Produkte. Mit dem neuen Fisch kommt auch ein neues Versprechen: Nachhaltig soll die Fischerei sein. Dafür gründet Unilever gemeinsam mit dem MSC eine neue Organisation: den Marine Stewardship Council . Das MSC-Siegel soll dafür sorgen, dass die Meere geschont werden. Die "besseresser" Lilly Temme und Florian Reza nehmen das Siegel unter die Lupe und finden heraus, was es wirklich bringt. In den frühen 2000ern geht es für Iglo turbulent weiter. Unilever trennt sich von der Marke, es folgen mehrere Verkäufe an andere Unternehmen. Mit den neuen Inhabern kommen auch neue Produkte: Unter dem Label "Green Cuisine" will Iglo mit vegetarischen und veganen Fertiggerichten neue Zielgruppen anlocken. Sebastian Lege vergleicht die neuen Produkte mit der bestehenden Konkurrenz. Dabei fällt auf: Vegetarische Iglo-Fertiggerichte sind oft nicht ganz ausgereift. Ein Grund dafür ist die komplizierte Entwicklung von neuen Fleisch- und Fischersatzprodukten. In Berlin zeigt Experte Adam Erdös, wie Fleischersatz entwickelt wird und warum das so schwierig ist.
McDonald's, Burger King und Subway - Sebastian Lege zeigt, was wirklich in Burgern, Shakes und Sandwiches steckt. Burger King wirbt mit gegrilltem Fleisch über offenem Feuer, dabei steckt dahinter nur eine effiziente Maschine. Das Teriyaki-Sandwich von Subway hat wenig mit dem asiatischen Klassiker zu tun. Und McDonald's Milchshake wird vor allem aus Wasser hergestellt. Sebastian Lege ist Produktentwickler und kennt die Tricks der Lebensmittelindustrie. Er deckt auf, wie die großen Fast-Food-Konzerne in Deutschland günstig ihre Produkte herstellen. Dabei baut Sebastian Lege die bekannten Gerichte nach und zeigt, aus welchen Zutaten sie wirklich bestehen. Er nimmt sich einen Klassiker vor: das Teriyaki-Sandwich. Der Belag bei Subway hat herzlich wenig mit dem bekannten asiatischen Gericht zu tun. Interessant wird es auch beim Milchshake von McDonald's. Wird der echte Klassiker mit echtem Speiseeis hergestellt, verwendet McDonald's vor allem Wasser und andere Zutaten. Sonst wäre der Shake in der Herstellung viel zu teuer. Bei Burger King werden die Burger in der Werbung über offenem Feuer gegrillt. In Wirklichkeit sind Infrarotgrills im Einsatz, einzig das heruntertropfende Fett entzündet sich und sorgt für Flammen. Die Fast-Food-Konzerne stehen mit ihrem kalorienreichen Essen in der Kritik und produzieren Jahr für Jahr enorm viel Verpackungsmüll. Arbeitnehmerrechte und Hygienemängel sind weitere Themen, mit denen sich der Film beschäftigt.
Mit Atombombentests und martialischen Drohungen versetzen Nordkorea und sein Diktator Kim Jong Un die Welt immer wieder in Sorge. Aus dem Inneren des Landes dringt wenig nach außen, denn ausländischen Journalisten wird nur selten die Einreise erlaubt. Wie Mangelwirtschaft, Blockwart-Kultur und Denunziantentum das Alltagsleben prägen, davon ist in der offiziellen Propaganda nichts zu sehen. Glitzerbauten, riesige Statuen des Vaters und des Großvaters von Kim Jong Un, aufwendige Inszenierungen von Macht und Größe sollen der Erbauung dienen - und über die Niederungen des kommunistischen Alltags hinwegtrösten. Reporter Michael Höft hat sich die Erkundung des sportlichen Nordkorea vorgenommen. Stadien, Sporthallen, Reitklubs, Bolzplätze und Wintersportresorts sind Orte, die Nordkorea dem Besucher aus dem kapitalistischen Ausland gerne zeigt. Über das Thema Sport findet sich ein leichter und unkomplizierter Zugang zu den Menschen in dem hermetisch abgeriegelten Land. Die Dokumentation begleitet verschiedene Hobby- und Leistungssportler in ihrem Trainingsalltag.
Wie weit sind Menschen bereit zu gehen, um ihre Freiheit zu erlangen? Packende Fluchtgeschichten zeigen Bilder aus Nordkorea, die unter Lebensgefahr heimlich aufgenommen wurden. Eine Familie will mitsamt der alten Großmutter und der kleinen Kinder durchs Gebirge aus Nordkorea, dem repressivsten Staat der Erde, entkommen. Ein Pfarrer aus Südkorea hilft ihnen und wird zum selbstlosen Helden. Im Mittelpunkt des Films steht eine Mutter, die verzweifelt versucht, ihr Kind wiederzusehen, das sie zurücklassen musste; eine fünfköpfige Familie - darunter kleine Kinder und eine ältere Großmutter -, die sich auf eine tückische Reise über den Yalu-Fluss und in die feindlichen Berge Chinas begeben; und ein Mann Gottes, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, diesen verzweifelten Menschen zu helfen. Sollten sie gefasst werden, drohen schwerste Strafen, möglicherweise sogar die Hinrichtung. Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea ist über viele Quadratkilometer so vermint, dass dieser Fluchtweg nicht infrage kommt. Deshalb müssen Nordkoreaner, die ihr Land verlassen wollen, nicht nur einen Stacheldrahtzaun überwinden und einen reißenden Fluss überqueren, sondern sich anschließend noch heimlich über China, Vietnam und Laos bis nach Thailand durchschlagen. Erst dort sind sie sicher und werden nicht mehr an die Schergen von Kim Jong Un ausgeliefert. Was wir von Nordkorea sehen, ist zumeist genau das, was das Kim-Regime uns sehen lassen will: die Atomraketen, die großen Paraden und die emotionale Vergötterung der Kims. Der Film wirft einen Blick auf den Alltag der 26 Millionen Nordkoreaner, die weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten sind und sich nicht vorstellen können, dass es noch ein anderes Leben gibt als das, das sie führen. Historische Rückblenden und politische Exkurse erlauben eine geopolitische Einordnung der aktuellen Situation zwischen Nord- und Südkorea.
In einer zehnjährigen Geheimmission begeben sich zwei Männer in das brutalste Regime der Welt. Sie wollen Nordkoreas Verstrickungen in den internationalen Waffen- und Drogenhandel beweisen. Es gelingt ihnen, über die "International Korean Friendship Association" in die höchsten Kreise der Diktatur vorzudringen. Mit versteckten Kameras dokumentieren sie ihre Verhandlungen über den Bau einer illegalen Waffenfabrik in Uganda. Der arbeitslose dänische Koch Ulrich Larsen tritt an den investigativen Filmemacher Mads Brügger heran, weil er Nordkoreas illegale Machenschaften enthüllen will. Er möchte, dass darüber ein Film gemacht wird, und filmt selbst mit geheimer Kamera. Von 2011 bis 2017 infiltriert er schrittweise die dänische und internationale "Korean Friendship Association" und bekommt dort die Aufgabe, Investoren für Nordkorea zu finden. Der Filmemacher erfindet dafür einen finanzkräftigen Investor, Mr. James. Der ehemalige Fremdenlegionär und Kokain-Dealer soll als norwegischer Öl-Milliardär auftreten und Waffen und Drogen von Nordkorea ordern. Nach einem Crashkurs in der Kunst der Spionage gelingt es den beiden Amateur-Agenten, einen Vertrag über einen Waffendeal mit Nordkorea zum Abschluss zu bringen. Doch dann droht der dänische Koch aufzufliegen. Annie Machon, ehemalige Mitarbeiterin des britischen Nachrichtendienstes MI5, ordnet mit dem Maulwurf und Mr. James die Ereignisse ein.
In einer zehnjährigen Geheimmission schleichen sich zwei Männer in das gefährlichste Regime der Welt ein. Sie wollen Nordkoreas Verstrickungen in den internationalen Waffenhandel beweisen. Der Maulwurf Ulrich Larsen und der erfundene Investor Mr. James reisen mit koreanischen Offiziellen nach Uganda, um dort den Bau einer Waffenfabrik in die Wege zu leiten. Sie finden so heraus, wie Nordkorea die UN-Sanktionen unterläuft. Der Film dokumentiert die Zeit von 2017 bis 2020. Der Maulwurf Ulrich Larsen übersteht einen Check auf Wanzen durch den KFA-Präsidenten Alejandro Cao de Benós und treibt zusammen mit seinem Komplizen Mr. James ein vermeintliches großes Waffengeschäft mit Nordkorea voran. Mit versteckten Kameras und Mikrofonen wird der Abschluss von Verträgen im Geheimen aufgezeichnet. Annie Machon, ehemalige Mitarbeiterin des britischen Nachrichtendienstes MI5, ordnet mit dem Maulwurf und Mr. James die Ereignisse ein.
Nordkorea: Das kleine Land in Ostasien gibt sich unbeugsam, seine Herrscherfamilie scheint unantastbar. Aber mit welchen Strategien schützt sich das Regime vor dem Zusammenbruch? Der Film ergründet den Führerkult des Landes und zeigt, wie Diktator Kim Jong Un mit totaler Kontrolle sein Volk beherrscht. Ein hochrangiger nordkoreanischer Flüchtling gibt Einblicke in die dunklen Finanzgeschäfte des Landes. Ein Nuklearwaffenspezialist deckt auf, mit wessen Hilfe Nordkorea die Atombombe entwickeln konnte. Und schlussendlich beantwortet der Film die zentrale Frage: Was will das Regime in Pjöngjang, was will Kim Jong Un?
In Nordkorea droht Menschen der Tod, wenn sie zum Beispiel den korpulenten Machthaber Kim Jong Un als "fett" bezeichnen. Über den Alltag in diesem rätselhaften Land ist wenig bekannt. Viele Menschen in Nordkorea leiden unter chronischer Unterernährung. Doch wer sich über die Zustände im Land beschwert, kann schnell in einem Arbeitslager enden. Trotz der Entbehrungen in ihrem harten Alltag sind die meisten Nordkoreaner extrem stolz auf ihr Land. Nordkorea, auch das "Einsiedler-Königreich" genannt, bleibt für den Westen ein Rätsel - in einem Chaos aus Fehlinformationen, internationalem Misstrauen und Angst. Die Bewohner leben isoliert von der Welt, provoziert durch die Politik ihrer eigenen Regierung. Viele von ihnen betrachten sich als bloße Marionetten des Staatsapparates. Die Dokumentation zeigt: Es sind ganz normale Menschen, die einfach nur zu überleben versuchen. Und trotz allem Leid und der Mangelernährung bedeutet den Nordkoreanern der Stolz auf ihr Land sehr viel. Mit nahezu religiöser Leidenschaft bewundern sie die Kim-Familie, die seit fast 70 Jahren über das Königreich herrscht. Diese mit verdeckter Kamera in Nordkorea produzierte Dokumentation gibt einzigartige Einblicke in die täglichen Herausforderungen der Bewohner dieses rätselhaften Landes.
Der "Central de Abasto" in der 22-Millionen-Metropole Mexiko-Stadt ist einer der größten Märkte der Welt. Auf seinen 327 Hektar Fläche treffen Handel und Kriminalität aufeinander. Etwa 500.000 Besucherinnen und Besucher zählt der Megamarkt pro Tag. Denn dort gibt es nicht nur Obst und Gemüse, sondern alles für den täglichen Bedarf. Rund 100.000 Menschen finden dort Arbeit - vom einfachen Lastenträger bis zum Großhändler. Der Abasto ist auch ein Abbild der mexikanischen Gesellschaft mit all ihren Problemen. Während es die einen mit dem Gemüsehandel zu erheblichem Reichtum gebracht haben, leben andere am Rande des Marktes in extremer Armut als Tagelöhner unter Plastikplanen. Selbst die, die als "fliegende Händler" einen Platz auf den Verkaufsflächen ergattert haben, müssen um ihre Existenz fürchten. Denn auch dort sind Erpressung, Korruption und Gewalt an der Tagesordnung - trotz massiver Polizeipräsenz und den Versprechen der Marktverwaltung, Reformen durchzusetzen. Und längst haben auch Kartelle wie "Jalisco Nueva Generación" erkannt, wie man zum Beispiel mit Avocados und Limetten, die zu den Grundnahrungsmitteln der mexikanischen Bevölkerung gehören, reich werden kann. In Michoacán, dem Hauptanbaugebiet für Avocados, erpressen sie von den Bauern immer höhere Abgaben - und schrecken nicht vor massiver Gewalt zurück. Während sich dort Bürgermilizen den kriminellen Banden entgegenstellen, wirkt sich der zunehmende Preisdruck immer mehr auf den "Central de Abasto" und seine Kundinnen und Kunden aus.
Containerschiffe - Die dunklen Geschäfte der Reeder
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Frachtschiffe sind das Herz des internationalen Handels. Den Reedereien geht es vorwiegend um Gewinne. Folgen sind Preistreiberei, unterbrochene Lieferketten, Billiglöhne und Umweltschäden. 85 Prozent des täglichen Konsums werden übers Meer transportiert. Ein einziges Schiff kann genauso viele Waren transportieren, wie in 150 Supermärkte passen. Schiffseigner sind meist multinationale Reedereien. Deren Gewinne haben sich im Jahr 2021 versechsfacht. Mit Beginn der COVID-19-Pandemie sind die Seetransportpreise explodiert, die Kapazitäten wurden, so der Vorwurf, künstlich verknappt. Die Rechnung zahlen die Konsumenten: leere Regale und steigende Preise. Experten vermuten, dass die Schiffseigner willkürlich Container aus dem Markt nehmen und Häfen nicht zuverlässig anfahren, um ihre Gewinne zu erhöhen. Damit nicht genug, erhalten die Seeleute oft miserable Löhne und leiden unter schlechten Arbeitsbedingungen. Und auch die Umwelt leidet. Unter Missachtung internationaler Gesetze werden in Ländern wie Indien oder Bangladesch ausgemusterte Frachter verschrottet. Die Giftstoffe aus ihrem Inneren gefährden dort Arbeiter und Anwohner.
Achtung, Traumschiffe - Kreuzfahrt-Branche auf neuem Kurs
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Kreuzfahrten boomen wieder. In den Häfen Europas legen sogar mehr Ozeanriesen an als noch vor der Pandemie. Doch die Branche hat auch ihre Schattenseiten. Insider berichten. Umweltbelastungen und Gesundheitsschäden durch Schiffsabgase sind die größten Probleme der Branche. Doch es gibt auch wenig bekannte Sicherheitsrisiken an Bord der Traumschiffe, die für die Touristen im schlimmsten Fall den Tod zur Folge haben. 2012 havarierte die "Costa Concordia" vor der Küste Italiens. 32 Menschen starben. Zwar wurden nach dem Unglück internationale Vorschriften geändert, aber schon das nächste Unglück zeigte die Grenzen des neuen Konzepts: 2019 geriet die "Viking Sky" vor Norwegen in Seenot. Das Kreuzfahrtschiff mit über 1300 Menschen an Bord drohte an einem Unterwasserriff zu zerschellen. Bei stürmischer See waren die Rettungsboote nicht sicher einsetzbar und eine schnelle Evakuierung kaum durchführbar. Denn je größer die Ozeanriesen werden, desto mehr Menschen reisen und können im Notfall nicht gerettet werden. Aber auch, wenn alles gut geht, steht die Kreuzfahrtbranche vor ungelösten Problemen, etwa den massiven Umweltbelastungen durch die Schiffe. In den Häfen und angrenzenden Wohnvierteln herrscht dicke Luft, Anwohner in Marseille oder Rotterdam wollen die Gefahren für ihre Gesundheit nicht mehr länger hinnehmen. Die Reedereien werben mit Abgasfiltern und "grünen" Antrieben wie Elektro oder Flüssiggas. Doch selbst Insider kritisieren einige dieser Aktivitäten als PR-Maßnahme und Greenwashing. Die Branche steht an einem Wendepunkt: Viele Menschen träumen von einer Kreuzfahrt, aber gleichzeitig sollen weder Umwelt noch Gesundheit leiden. Darauf muss die Branche reagieren.
Urlaub - die schönste Zeit im Jahr. Doch wie werden wir in Zeiten von Flugscham, Bahnchaos und Klimakrise an unsere Traumziele reisen? Schnell ans Ziel kommen, um den Alltag hinter sich zu lassen, ist der Wunsch vieler Deutscher, wenn es um Urlaub geht. Kein Wunder, dass das Flugzeug 2023 weit vor der Bahn das beliebteste Verkehrsmittel für Urlaubsreisen war. Aber können wir uns das noch leisten? Das erklärte Ziel der EU ist es, bis 2030 die Emissionen durch den Flugverkehr um 55 Prozent zu senken. Doch wie soll das gehen mit wieder steigenden Passagierzahlen? Sie zeigen: Ohne Luftfahrt läuft es nicht. Aber liegt die Zukunft des Fliegens nun im Wasserstoff, Strom oder doch in den sogenannten nachhaltigen Luftfahrttreibstoffen? Harald Lesch spricht mit Professorin Dr. Christiane Voigt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt über die Emissionen des Luftverkehrs und wie sie sich minimieren lassen. Forschende arbeiten seit Jahren an Konzepten, um die Luftfahrt effizienter zu gestalten: Denn Kerosin sparen ist nicht nur gut für das Klima, sondern spart auch Kosten für die Airline. Auf der Suche nach Lösungen schauen Wissenschaftler längst nicht mehr nur in den Himmel, sondern auch in unsere Ozeane. Dort haben sie ein Tier entdeckt, mit dessen Hilfe sie bis zu 20 Prozent Kerosin einsparen wollen. Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Ist es vielleicht doch möglich, das klimaneutrale Fliegen? Aber es muss nicht immer das Flugzeug sein, das uns in den Urlaub bringt. Wer keinen Ozean überqueren möchte, könnte auch die Bahn nehmen. Man denke an den berühmten Orientexpress. Doch bei den Deutschen ist die Bahn als Transportmittel für den Urlaub abgeschlagen auf dem letzten Platz. Warum ist das so, und wie lässt sich das vielleicht wieder ändern? Die Regierung will Bahnfahrten bis 2030 verdoppeln. Doch es mangelt schon jetzt an Lokführern. Lässt sich der Fachkräftemangel mit automatisch fahrenden Zügen entschärfen? In Japan testet man bereits selbstfahrende Versionen des extrem pünktlichen Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen. Auch die Schweiz ist berühmt für die Pünktlichkeit ihrer Züge. Dort gibt es seit den 80er-Jahren einen integralen Taktfahrplan. Was steckt dahinter, und lässt sich das auf Deutschland übertragen? Der geplante Deutschlandtakt soll Bahnfahren attraktiver machen. Harald Lesch wagt den Blick in die Zukunft des Reisens und kommt zu einer grundsätzlichen Erkenntnis, die für uns alle gilt: Reisen kann so viel mehr sein, als nur schnell ans Ziel zu kommen.
Das Wetter spielt verrückt. Ist das das neue Normal? Dürren, Überschwemmungen, Bergrutsche. Was muss noch passieren, bis wir endlich das tun, was nötig ist? Wir rutschen von einem Klimaextrem ins nächste. Am deutlichsten zeigt sich das in den Wetterkatastrophen. Was wir derzeit erleben, ist Klimawandel in Echtzeit. Und doch scheint das Thema keine Rolle mehr in unseren Köpfen zu spielen. Wie kommt das? Wir leben im Hotspot der Klimaerwärmung. Kein anderer Kontinent erwärmt sich schneller als Europa. Mit zwei Grad sind die Temperaturen in den vergangenen 100 Jahren in den Alpen doppelt so stark gestiegen wie im Rest der Welt. Der Mittelmeerraum erwärmt sich rasant, viel schneller als der weltweite Durchschnitt. Was macht Europa zum traurigen Spitzenreiter? Dass der Klimawandel fatale Folgen für uns hat, ist schon lange bekannt. Bereits im 19. Jahrhundert wurde der Treibhauseffekt entdeckt. Doch trotz zahlreicher Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte passiert zu wenig. Die Erkenntnis verhärtet sich, dass wir die Erwärmung nicht stoppen, geschweige denn umdrehen werden. "Sollen sich doch andere kümmern, ich habe genug eigene Sorgen." In den heutigen Zeiten mit all ihren Unsicherheiten ist diese Haltung nur allzu verständlich. Wir scheinen uns mit dem Klimawandel abzufinden, die Wahrnehmung einer akuten Krise verschwindet, obwohl sich die Katastrophen in Serie ereignen. Extreme werden zur neuen Normalität. Ein Teufelskreis. Denn wenn wir die Notwendigkeit des Handelns nicht mehr erkennen, ist unser Schicksal schon besiegelt. Prof. Harald Lesch macht sich auf die Reise, herauszufinden, warum es uns als Menschheit so schwerfällt, den Klimawandel zu bekämpfen. Zusammen mit der Psychologin Lea Dohm geht er dieser Frage nach. Die Gründe dafür, dass wir nicht genug tun, zeigen sich im Blick in die menschliche Natur und in unseren eigenen Kopf. Was muss passieren, damit wir endlich ins Handeln kommen? Wie können wir das Klima noch retten?
Klimakrise. Das Wort, das niemand mehr hören will. Und doch müssen wir etwas tun angesichts der sich häufenden Wetterkatastrophen. Doch wie? Was muss passieren, damit wir endlich ins Handeln kommen und die fatalen Folgen noch abwenden? Harald Lesch macht den Check. Welche Maßnahmen lohnen sich wirklich? "Die Technik wird uns retten!" Gerne verlassen wir uns auf die menschliche Innovationskraft. Es braucht ja nur pfiffige Erfinder, die eine Maschine entwickeln, mit der sich die Atmosphäre wieder kühlen lässt. Oder wenn wir es vielleicht doch nicht rückgängig machen können, könnten wir die Erwärmung wenigstens stoppen? Hierzu gibt es schon Technologien. Ist die Hoffnung auf Rettung durch Technik berechtigt oder nur ein frommer Wunsch? Wir können uns auch direkt mit der Natur verbünden. Moore, Wälder, Ozeane sind sehr effektive Kohlendioxidsenker. Indem wir uns um diese Naturräume kümmern und sie wiederherstellen, ließe sich die Katastrophe bestimmt noch abwenden. Die Hoffnung ist berechtigt, aber wie lässt sie sich umsetzen? Der Elefant im Raum bleibt die Energiefrage. Solange wir fossile Energieträger weiter verbrennen, bringen auch die besten Ideen keine Linderung. Ohne einen Umstieg auf eine andere Energiegewinnung wird das Klima nicht zu retten sein. Viele andere Länder haben das längst begriffen. Selbst in China gibt es einen Schwenk hin zu erneuerbaren Energieträgern. Wo steht Deutschland? Ein Umdenken hat auch hier schon seit langem stattgefunden. Aber wie wirkt sich das aus? In einer Zeit, in der sich Deutschland wirtschaftlich erholen muss, ist der Hunger nach preiswerter Energie riesengroß. Können die Erneuerbaren da mithalten? Am Ende sind die Einzigen, die uns retten können, wir selbst. Wir müssen als Gesellschaft umdenken. Es braucht neue Wege, um Menschen zu motivieren, neue Werte und Einstellungen und eine gemeinsame Form des Anpackens. Denn diese außergewöhnliche Zeit verlangt nach außergewöhnlichen Lösungen - und nach Mut, gemeinsam zu handeln. Harald Lesch öffnet die Tür zu einer Zukunft, in der wir uns der Klimakrise entgegenstemmen.
Der Astrophysiker Harald Lesch bereitet Themen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen für die Zuschauer allgemein verständlich und mit einem Augenzwinkern auf.
Im Kampf gegen die Klimakrise wird eine Chance oft unterschätzt: die Natur. Mit ihrer Hilfe ließe sich die Katastrophe vielleicht noch verhindern. Hochwasser, Hitze, Dürren - die Folgen der Klimakrise spüren wir auch diesen Sommer. Intakte Ökosysteme können diese dämpfen und speichern gleichzeitig Unmengen an CO2. Bäume, Flussauen, Moore und unsere Ozeane - Prof. Harald Lesch entdeckt die Wunderwaffen der Natur. Wenn es um das Klima geht, reden alle davon, Bäume zu pflanzen. Begangene Umweltsünden wie zum Beispiel eine Flugreise in ferne Länder könnten wir kompensieren, indem wir zusätzlich Bäume pflanzten. Doch wie sinnvoll sind solche Projekte wirklich? Es gibt nicht nur Wälder, in denen CO2 gespeichert und somit der Atmosphäre entzogen werden kann: Auch andere Landschaften wie Flussauen sind natürliche CO2-Senken. Dazu schützen sie uns gleichzeitig vor Hochwasser. Wir brauchen mehr von ihnen. Unerwartete Helfer dabei sind Biber. Durch die Biberdämme gestalten sich Landschaften neu. Doch der effizienteste CO2-Speicher an Land sind die Moore. Obwohl sie nur drei Prozent der Fläche bedecken, binden die Weltmoore doppelt so viel CO2 wie alle Wälder der Erde zusammen. Aber in Deutschland haben wir etwa 95 Prozent der Moore trockengelegt. Wie kann eine Renaturierung gelingen? Nicht nur an Land brauchen wir natürliche Helfer: Die größte Kohlenstoffsenke der Erde sind die Meere. Sie binden rund einen Drittel der menschengemachten Emissionen - ein unverzichtbarer Puffer in der Klimakrise. Keine technische Errungenschaft kann da mithalten. Auch hier können wir anpacken - Aufforstung geht unter Wasser ebenso wie an Land. Forschende entwickeln neue Wege, um Seegraswiesen anzupflanzen. Harald Lesch durchforstet die Klimalandschaften der Welt, um zu verstehen, welche Mittel in der Natur bereitstehen, um unser Klima zu retten.
Vermüllt, versauert, ausgebeutet - Reha für die Ozeane
30'
Der Astrophysiker Harald Lesch bereitet Themen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen für die Zuschauer allgemein verständlich und mit einem Augenzwinkern auf.
Die Getränkeindustrie stellt jedes Jahr 470 Milliarden Plastikflaschen her, von denen die meisten nur einmal verwendet und dann weggeworfen werden. Coca-Cola, der weltweit größte Hersteller von Erfrischungsgetränken, hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um zu verhindern, dass seine Plastikflaschen die Umwelt verschmutzen. Doch das Unternehmen hat seine Ziele zur Verringerung des Plastikmülls schon oft verfehlt. Wird es also dieses Mal anders sein? In diesem Film wird Coca-Colas "Eine Welt ohne Müll"-Strategie unter die Lupe genommen. In den 1950er-Jahren wurde Coca-Cola ausschließlich in Glasflaschen verkauft, die das Unternehmen sammelte, wusch und wieder befüllte. Doch dann begann das Unternehmen, Mehrwegflaschen durch Einmal-Plastikflaschen zu ersetzen - ein Trend, der bis heute anhält. Nun verspricht Coca-Cola, Plastikmüll zu verringern, indem es seine Verpackungen zu 100 Prozent recycelbar macht, bis 2030 für jede Flasche oder Dose, die es verkauft, eine zu sammeln und zu recyceln - und zwar unabhängig davon, wo sie herkommt - und seine Flaschen zu 50 Prozent aus recyceltem Plastik herzustellen. Kritiker argumentieren jedoch, dass dieser Plan, der ausschließlich auf Recycling basiert, das Problem nicht lösen wird und dass wiederbefüllbare Flaschen die beste Lösung sind, da sie die Menge des anfallenden Plastiks reduzieren und so die Abfallsysteme entlasten. Kann der weltgrößte Hersteller von Erfrischungsgetränken angesichts des dringenden Handlungsbedarfs bei der Bewältigung des Problems wirklich eine Trendwende beim Plastikmüll herbeiführen?
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Forschung ist ein mühsames Geschäft. Der Weg zu neuen Erkenntnissen oft steinig. Wen wundert's, dass Erfolge besonders gefeiert und Irrtümer gerne geschönt oder gar vertuscht werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die Welt besser verstehen und Probleme lösen. Ihre Arbeit liefert Ergebnisse, die nicht immer der Allgemeinheit dienen oder Fortschritt bedeuten. Sie können auch Schaden verursachen und zu Missbrauch verleiten. Irrtümer in der Wissenschaft können fatale Folgen haben. Manchmal auch noch, wenn sie längst widerlegt sind, wie im Fall der Rassentheorien. Schon in den 1970er-Jahren erbringt die Genforschung den endgültigen Beweis, dass es keine Menschenrassen gibt. Doch die überholten Theorien halten sich hartnäckig und führen noch immer zu Unterdrückung und Leid. Anfang des 20. Jahrhunderts taucht in der Medizin die Methode auf, psychische Krankheiten chirurgisch zu heilen. Dass man mit dem Skalpell das Gehirn eher schädigt als heilt, mussten Patienten erfahren, die nach einer sogenannten Lobotomie oft nur noch vor sich hin vegetierten. Wieso konnten Ärzte rund eine Million Patienten mit dieser höchst umstrittenen Therapie über Jahrzehnte behandeln? Wieso wurde dafür sogar der Nobelpreis verliehen? Die Dokumentation hinterfragt auch die Erkenntnisse der Ernährungswissenschaften. In den 1970ern war beispielsweise die Atkins-Diät der Renner. Das vermeintliche Erfolgsrezept: Mit Fett gegen das Fett kämpfen. Wie seriös ist das Versprechen, damit lästige Pfunde loszuwerden? Und was ist wirklich von Diäten zu halten? Besonders fehleranfällig sind Wissenschaften, die die Zukunft vorhersagen wollen. So kommen Klimatologen zu ziemlich unterschiedlichen Aussagen darüber, wann die nächste Eiszeit kommt. Die Doku erklärt, wie die Prognosen erstellt werden und ob wir uns demnächst richtig warm anziehen müssen.
Forschung ist ein mühsames Geschäft. Der Weg zu neuen Erkenntnissen oft steinig. Wen wundert's, dass Erfolge besonders gefeiert und Irrtümer gerne geschönt oder gar vertuscht werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die Welt besser verstehen und Probleme lösen. Ihre Arbeit liefert Ergebnisse, die aber nicht immer der Allgemeinheit dienen oder Fortschritt bedeuten. Sie können auch Schaden verursachen und zu Missbrauch verleiten. Beispiel Medizin: Das vermeintlich harmlose Schlafmittel Contergan löst in den 1960er-Jahren einen aufsehenerregenden Skandal aus, der bis heute nachwirkt. Damals werden 5000 Kinder mit Missbildungen geboren. Wer hatte das zu verantworten? Beispiel Ökonomie: Als die Investmentbank "Lehman Brothers" 2008 Insolvenz anmeldet, sind Analysten und Ökonomen überrascht. Wieso hat niemand kommen sehen, dass eine Bank die ganze Weltwirtschaft in den Abgrund reißt? Nicht immer gelten Forschungsergebnisse von Anfang an als gesichert. Der Zweifel schwingt bei Wissenschaftlern häufig mit. Besonders deutlich wird das bei den Untersuchungen des Neandertalers. Vor mehr als 160 Jahren entdeckt, wurde er von den Paläontologen lange für einen primitiven Schlägertyp mit Keule gehalten. Dank modernster wissenschaftlicher Methoden weiß man heute, dass er intelligent und kreativ war. Große Skepsis gehört bei Forscherinnen und Forschern auch dazu, wenn es um die Atomkraft geht. Ist ihr Nutzen als Energiequelle das Risiko wert, das die radioaktiven Strahlen mit sich bringen? Und birgt Atomkraft - als Waffe genutzt - nicht die Gefahr, die Welt komplett zu zerstören?
Wissenschaft extrem - Forschende, die an Grenzen gehen
Gipfelstürmer und Sturmjäger
45'
Sie fegen mit bis zu 300 Stundenkilometern über Städte und zerstören alles, was ihnen nahe kommt: Tornados. Doch für Tim Samaras bieten diese Naturgewalten den ultimativen Nervenkitzel. Samaras will zum Kern der Tornados und herausfinden, welche Geheimnisse sich darin verbergen. David A. Johnston hatte ein Faible für Vulkane und alles drum herum. George Mallory wollte in den 1920ern den höchsten Gipfel der Welt erreichen. Dass Tim Samaras als Sturmjäger sein Leben riskiert, spielt für den Adrenalinjunkie augenscheinlich keine Rolle. Er will die Technologie zur Vorhersagung von Stürmen verbessern. Dafür geht er ein hohes Risiko ein. Und seine harte Arbeit und Forschung zahlen sich aus: Tim Samaras entwirft eine robuste Stahlsonde. Sie ist 15 Zentimeter hoch, hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern und ist ausgestattet mit Instrumenten zur Messung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Druck und Windgeschwindigkeit. Damit können erstmalig wertvolle Daten aus dem Inneren eines Tornados erfasst werden. Nun will er sie am perfekten Tornado messen. Doch er muss sich beeilen, wenn er seine Messgeräte aufstellt. Wartet er zu lange, gerät er selbst in den Sturm und schafft es bei Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde nicht, rechtzeitig zu entkommen. Auch David A. Johnston hat sich Naturgewalten kühn in den Weg gestellt. Seine Leidenschaft galt den Vulkanen - wie dem Mount St. Helens in Washingtons Kaskadengebirge. Seit 1857 ruhte der Riese. Unzählige Bergsteiger hatten ihn erklommen. Doch 1980 kam Leben in die Sache. Seismographen registrierten Erdbeben, und Johnston machte sich auf den Weg. Einen Tag vor der Katastrophe nahm Johnston Proben aus dem Krater. Die Gasemissionen sind ein wichtiges Puzzleteil. Durch seinen Mut konnten etliche Menschenleben gerettet werden. Gipfelstürmer George Mallory stellte in den 1920er-Jahren atemberaubende Höhenrekorde auf. Er ebnete den Weg für weitere Bergsteigerpioniere wie Edmund Hillary. George Mallory war schon als Kind auf jedes Möbelstück geklettert. Er war sehr geschickt darin, neue Routen zu finden, und hatte ein angeborenes Gespür dafür, wie man sich in diesen Gegenden zurechtfindet. Nach seinem Geschichtsstudium in Cambridge arbeitete Mallory als Lehrer an der Charterhouse School in Surrey. Er kletterte in diesen Zeiten viel, wurde sehr bekannt und erfolgreich und galt als exzellenter Bergsteiger. 1921 wurde er zu einer Mount-Everest-Expedition eingeladen. Der Everest war legendär und noch völlig unerschlossen. Niemand wusste, wie man zum Gipfel kam. Mallory erreichte ihn nicht. Drei Jahre später, mit 37, unternahm er einen neuen Aufstiegsversuch, wissend, es könnte sein letzter sein. Die erste Mondlandung, die Röntgentechnik, gefährliche Expeditionen oder auch Durchbrüche in der Medizin: Für viele große Fortschritte der Menschheit haben Forscherinnen und Forscher ihr Leben riskiert.
Wissenschaft extrem - Forschende, die an Grenzen gehen
Revolutionäre
45'
Galileo Galilei, Giordano Bruno und die antike Universalgelehrte Hypatia von Alexandria: Sie sprengten die geistigen Grenzen ihrer Welt - und machten sich mächtige Feinde. Galileo Galilei: Mit seinen Entdeckungen im All bringt er das christliche Weltbild ins Wanken. Hypatia - Mathematikerin, Astronomin, Philosophin: einst hoch geschätzt, später brutal getötet. Giordano Bruno: Er legt das Fundament für künftige Astronomen. Im Jahr 1610 verbringt der 46-jährige Galileo Galilei die Nächte damit, ins unendliche Nichts zu starren. Mit einem selbst gebauten, leistungsstarken Fernrohr sieht er, was kein Mensch vor ihm sehen konnte. Diese Entdeckung wird sein Leben grundlegend ändern: Er sieht vier helle Objekte, die den Planeten Jupiter umkreisen, und erkennt, dass es seine Monde sind. Damit stellt Galileo alles infrage: Warum umkreisen sie nicht die Erde? Ist sie nicht das Zentrum des Universums? Ist das Ptolemäische Weltbild falsch - und damit auch die Lehren der Kirche? Ein ketzerischer Gedanke - mit dem er die Glaubenshüter der Kirche gegen sich aufbringt. Über Hypatias Leben und Werk ist kaum etwas bekannt. In den wenigen Quellen, die es gibt, wird sie als einflussreiche Frau mit profundem Wissen beschrieben. Sie gehört zu den letzten großen Denkern Alexandrias. Durch ihre Arbeit als Bibliothekarin, Mathematikerin und Astronomin hat Hypatia in Alexandria einen exzellenten Ruf. Aufgrund politischer Umbrüche gerät Hypatia zwischen die Fronten und wird schließlich ermordet. Giordano Bruno erforscht alles - von den Weiten des Universums bis zu den kleinsten Teilchen der Materie. Der Kirche gefällt seine bahnbrechende Theorie nicht. Doch er lässt sich nicht abbringen und gerät immer wieder mit der Kirche in Konflikt. Schließlich wird er bei lebendigem Leib verbrannt. Die erste Mondlandung, die Röntgentechnik, gefährliche Expeditionen oder auch Durchbrüche in der Medizin: Für viele große Fortschritte der Menschheit haben Forscherinnen und Forscher ihr Leben riskiert.
Wissenschaft extrem - Forschende, die an Grenzen gehen
Pioniere der Medizin
30'
Hexerei, Science-Fiction - oder Wissenschaft? Pioniere der Medizin wie Michael Servetus, Alexander Bogdanow und Jesse Lazear wenden ungeheuerliche Methoden an - im Dienste der Forschung. Jesse William Lazear bereitet den Weg für die Impfung gegen Gelbfieber. Alexander Bogdanow bereichert mit seinen Experimenten die Forschung rund ums Blut. Michael Servetus stößt auf eine große wissenschaftliche Entdeckung, die hundert Jahre verborgen bleibt. Bei seiner Forschungsarbeit erlag Jesse William Lazear selbst dem Gelbfieber. Aufzeichnungen lassen vermuten, dass er sich absichtlich infiziert hatte, um seine Studie im Selbstversuch voranzutreiben. Lazear konnte beweisen, dass Gelbfieber ein Virus ist. Es brauchte Zeit, bis das von der wissenschaftlichen Gemeinde akzeptiert wurde. Aber 1915 wurde eine Gelbfieber-Kommission eingerichtet. Was wiederum dazu führte, dass Max Theiler einen wirksamen Impfstoff gegen das Virus entwickelte. Doch wir verdanken es der Arbeit von Lazear, dieses Stadium erreicht und es geschafft zu haben, vor 100 Jahren eine der tödlichsten Krankheiten zu besiegen. Auch Alexander Bogdanow war sein eigenes Versuchskaninchen, um die Wirkung von Bluttransfusionen als "Jungbrunnen" zu testen. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Funktionen und die Zusammensetzung des Blutes noch unbekannt. Eine Gefahr: die Rhesus-Faktor-Unverträglichkeit. Doch sie ist nur eines von vielen Risiken bei Bluttransfusionen. 1928 starb der Philosoph und Autor utopischer Romane, nachdem er sich das Blut eines an Tuberkulose erkrankten Studenten injiziert hatte. Michael Servetus, dem die Entdeckung des Lungenkreislaufs zugesprochen wird, opferte sich ebenfalls im Dienste der Wissenschaft selbst auf. Der Universalgelehrte stand mit seiner Arbeit im Visier der katholischen Kirche, denn er stellte die Lehre der Dreifaltigkeit in seinen theologischen Schriften infrage. Im März 1553 wurde Michael Servetus auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ein schmerzhafter und grauenvoller Tod - den die Inquisition für den vermeintlichen Ketzer bewusst als Strafe gewählt hatte. Die erste Mondlandung, die Röntgentechnik, gefährliche Expeditionen oder auch Durchbrüche in der Medizin. Für viele große Fortschritte der Menschheit haben Forscherinnen und Forscher ihr Leben riskiert.
Wissenschaft extrem - Forschende, die an Grenzen gehen
Furchtlose Frauen
43'
Die Geschichte der Wissenschaft ist männlich dominiert. Doch auch Frauen haben viel für die Forschung riskiert, für ihre Visionen gekämpft und nachfolgenden Generationen den Weg geebnet. Marie Curie, Dian Fossey und Elizabeth Fleischman sind nur drei Wissenschaftlerinnen, die vielfältige Hürden bewältigen mussten, um ihre Forschung voranzutreiben. Heute gelten sie als Ikonen auf ihren Spezialgebieten der Chemie und Physik, Zoologie und Medizin. Marie Curie wurde als Frau in ihrem Heimatland Polen nicht an Universitäten zugelassen. Und so ging sie nach Paris, um an der Sorbonne Physik zu studieren. Dass sie schlechter Französisch sprach als ihre größtenteils männlichen Kommilitonen, hielt sie nicht davon ab, 1893 als Beste ihr Lizenziat der Physik abzulegen. Im Zuge ihrer Promotion zu den Becquerel-Strahlen entdeckte sie die Radioaktivität und erhielt gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre Curie 1903 den Physik-Nobelpreis. Doch Marie Curies unermüdliche Forschungsarbeit mit den gefährlichen Strahlen forderte einen hohen Preis. Auch die Zoologin Dian Fossey hat für ihre Arbeit hart gekämpft und damit den Grundstein für den heutigen Schutz der Gorillas gelegt. Heute gibt es mehr Berggorillas in freier Wildbahn als zu Lebzeiten der Forscherin. Als Jugendliche hatte sie den Wunsch, Tierärztin zu werden. Ihre schlechten Noten hinderten die Amerikanerin an einem Medizinstudium. Bei einer Afrikareise in den 1960er-Jahren entdeckte sie ihre Leidenschaft für Gorillas. In den Virunga Mountains in Ruanda baute sie eine Forschungsstation auf und begann erstmals, Berggorillas zu beobachten. Aus ihrer rein wissenschaftlichen Neugier entwickelte sich bald eine tiefe emotionale Bindung und Faszination. Fossey setzte sich für den Schutz der Berggorillas ein, ging energisch gegen Wilderer vor, schaffte sich viele Feinde. Mit nur 53 Jahren wurde die Zoologin in ihrer Hütte im Schlaf erschlagen und ist neben ihrem Lieblingsgorilla begraben. Elizabeth Fleischman eröffnete im Jahr 1896 San Franciscos erste Röntgenklinik. Dabei hatte sie keine Ausbildung in Medizin, in Physiologie oder Anatomie. Sie hatte sich selbst weitergebildet. Mithilfe ihrer Röntgenaufnahmen konnten Ärzte Fremdkörper lokalisieren und Knochen- und Schädelverletzungen untersuchen. Im Jahr 1900 wurde ihr die Mitgliedschaft der neu gegründeten Roentgen Ray Society angeboten. Niemand kannte damals die zerstörerische Kraft der Röntgenstrahlen, was fatale Folgen für Fleischmans Gesundheit zur Folge hatte. Die erste Mondlandung, die Röntgentechnik, gefährliche Expeditionen oder auch Durchbrüche in der Medizin: Für viele große Fortschritte der Menschheit haben Forscherinnen und Forscher ihr Leben riskiert.
Wissenschaft extrem - Forschende, die an Grenzen gehen
Vergessene Welten
D 2023
45'
Cuiabá, Brasilien, 20. April 1925: Drei Männer machen sich auf den Weg in die "Grüne Hölle" des Amazonas - auf der Suche nach der versunkenen Stadt "Z". Percy Fawcett leitet die Expedition - ohne GPS oder nähere Kenntnis über die Gefahren des Dschungels. Die Paläontologen Edward Drinker Cope und Othniel Charles Marsh bekämpfen sich 20 Jahre lang. Und Nikolai Wawilow setzt mit seiner Samen-Sammlung Weichen. Wie man heute vermutet, kamen Fawcett und seine Begleiter nie an ihrem Ziel an. Die Letzten, die den Abenteurer und seine Gefolgschaft noch einmal zu Gesicht bekamen, waren ein paar Menschen aus der indigenen Bevölkerung. Im Jahr 1927 erklärte die Royal Geographical Society die Männer schließlich für verschollen. Doch die Welt wollte nicht wahrhaben, dass die wagemutigen Forscher einfach spurlos verschwunden sein sollen. Fawcett war seiner Zeit voraus. Die damalige Wissenschaft sah in den Regenwäldern Zentral- und Südamerikas nichts als unberührte und menschenleere Natur. Er aber glaubte an die Existenz von Hochkulturen in diesen Gebieten. Heute ist klar und sichtbar, wie recht er hatte. Ab Ende des 18. Jahrhunderts boomte in Amerika die Paläontologie. In der Zeit des Aufbruchs Mitte des 19. Jahrhunderts machten zwei Männer auf sich aufmerksam. Einer von ihnen war Bauernsohn Edward Drinker Cope, der andere Othniel Charles Marsh. Er hatte an der Universität von Yale unter anderem Paläontologie und Chemie studiert. Anfangs verstanden sich die beiden Männer gut - bis es zum Krieg um Ehre und Ruhm kam, trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere und Forschungsansätze. Die zwei Paläontologen bekriegten sich 20 Jahre lang. Am Ende standen sie mit leeren Händen da - zwei gebrochene und einsame Männer. Dabei haben sie über 130 neue Dinosaurierarten entdeckt. Nikolai Wawilow - der Forscher hatte sich Anfang des 20. Jahrhunderts den Pflanzen und Samen verschrieben. Er reiste dafür in die entlegensten Regionen der Welt. Longyearbyen liegt auf dem 78. Breitengrad und ist die nördlichste Siedlung der Welt. In dem Ort führt ein geheimnisvoller Gang über 100 Meter tief in den Permafrostboden. Dort befindet sich der "Weltweite Saatgut-Tresor". In der weltgrößten Saatgutbank lagern heute weit über 1,1 Millionen Samenproben. Darunter befinden sich auch 60 Kisten mit der Spendernummer 17-39-36-5 und der Aufschrift "N. I. Wawilow". Der Russe war einer von denjenigen, die mit ihren Samen-Sammlungen ein solches Projekt erst ermöglicht haben. Die erste Mondlandung, die Röntgentechnik, gefährliche Expeditionen oder auch Durchbrüche in der Medizin: Für viele große Fortschritte der Menschheit haben Forscherinnen und Forscher ihr Leben riskiert.