Die Reihe beschäftigt sich mit Themen rund um Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Dabei sieht das Konzept nicht vor, nur Probleme anzuprangern, sondern sich auf die Suche nach sinnvollen Lösungsansätzen zu begeben.
Trabi, Sandmännchen, Skisprungmatte - aus der DDR stammen viele geniale Erfindungen. Besonders in der jungen DDR wird Mangel zum Motor für Kreativität und Improvisation. Die 1950er- und 1960er-Jahre sind eine Zeit voller Tüftlergeist und Mut: Es fehlen Rohstoffe und Maschinen. Not wird zur stärksten Währung im Sozialismus, Pragmatismus trifft auf Pioniergeist. Aus Schrott und Mangel schafft die DDR Geniales. Die DDR der 1950er- und 1960er-Jahre möchte sich politisch selbstbewusst auf der Weltbühne behaupten. Gleichzeitig kämpft sie täglich gegen den Mangel. Rohstoffe, Maschinen und selbst einfache Alltagsgüter sind knapp. Was es im Überfluss gibt: Ideenreichtum. "Not macht erfinderisch" wird zum ungeschriebenen Gesetz, das den Alltag, die Industrie und die Kultur prägt. Aufgrund von Blechmangel entsteht das Kultauto der DDR: der Trabant. Er wird aus Duroplast, einem Verbundwerkstoff aus Baumwollfasern und Kunstharz, gebaut. Robust, günstig und unverwechselbar, wird er zum Symbol für Mobilität und ein Stück ersehnte Freiheit. Auch im Kinderfernsehen wird getüftelt: Das Sandmännchen, das ursprünglich als charmantes Gegengewicht zum westdeutschen Pendant gedacht war, ist heute noch die älteste laufende Kindersendung Deutschlands. Die Skisprungmatte ist damals eine sportliche Weltsensation und macht Sommertraining auf der Schanze möglich. Eine Innovation, die den Sozialismus überlebt hat. Skisprungweltmeister Jens Weißflog erinnert sich an die oft improvisierten, aber genialen Lösungen im DDR-Sport. Ausgewähltes Archivmaterial zeigt, wie eng Pragmatismus und Pioniergeist in einem Land beieinanderlagen, in dem nichts vergeudet und alles weiterverwertet wurde. Zu Gast sind Prominente wie Schauspielerin Anja Kling, Boxlegende Axel Schulz und Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss sowie Musiker Bürger Lars Dietrich, Schauspielerin Rhea Harder-Vennewald, Influencerin Olivia Schneider oder Schauspieler Hendrik Duryn. Sie bestaunen und kommentieren die genialsten Erfindungen der DDR und geben persönliche Einblicke in ihre Kindheitserinnerungen. Die dreiteilige Dokumentation für ZDFinfo erzählt von überraschenden Erfindungen der DDR. Es geht um kleine Geistesblitze und große Einfälle, oft zwischen Ideologie und Improvisation, in einem System voller Widersprüche.
Die DDR träumt in den 1970ern von der Weltspitze - mit Plattenbau und Supersportwagen. Fortschritt wird zur Staatsaufgabe, getragen von Improvisation und dem Können vieler. Doch der Plan hat Lücken. Nicht jede Idee passt ins System. Die Wissenschaft soll aufblühen und der DDR Devisen bringen. Doch die Planwirtschaft duldet keine Neugier. Forschung ist nur erlaubt, solange sie auf Linie bleibt. In den frühen 1970er-Jahren wird der Plattenbau zum Wegweiser in die Zukunft. Sozialistisch genormt, schnell errichtet und bezahlbar, bietet er Millionen Menschen ein eigenes Zuhause. Für viele bedeutet er den Sprung in eine neue Wohnwelt mit Bad, Heizung und Balkon. Auch auf der Straße will die DDR glänzen: Mit dem Melkus RS 1000, einem handgefertigten Sportwagen auf Wartburg-Basis, zeigt sie, dass auch Sozialismus schnell und elegant sein kann. Während im Westen der Rock 'n' Roll für Aufruhr sorgt, versucht der Staat im Osten dagegenzuhalten: "Lipsi" heißt der linientreue Gesellschaftstanz, der von oben verordnet wird, aber keine Chance gegen die heimlich eingeschalteten Westsender hat. Der Alltag im Osten ist längst durchmischt mit dem, was eigentlich nicht zu sehen oder zu hören sein darf. Prominente Gäste wie Musiker Bürger Lars Dietrich, Schauspielerin Anja Kling und Moderator Wolfgang Lippert testen und probieren, was der Zukunftsblick der DDR ersonnen hat. Die dreiteilige Dokumentation für ZDFinfo erzählt von überraschenden Erfindungen der DDR. Es geht um kleine Geistesblitze und große Einfälle, oft zwischen Ideologie und Improvisation, in einem System voller Widersprüche.
Ende der 1970er-Jahre jagt die DDR nach Devisen - und setzt auf Hightech wie die Funktelefonanlage Blaumeise 3. Auch in der Raumfahrttechnik will man den Westen einholen. Hinter verschlossenen Türen entstehen Meisterleistungen wie die erste künstliche Bandscheibe oder fast unzerstörbares Glas. Doch die DDR wird von der Geschichte eingeholt. Nach der Wende verschwindet vieles, was Weltspitze gewesen ist. Die DDR der 1980er-Jahre gerät ins Wanken, doch hinter verschlossenen Türen wird weitergeträumt: von der Zukunft, vom Weltraum und von internationalem Ruhm. Was in diesen Jahren entsteht, ist oft visionär, manchmal sogar genial. In Jena entwickelt ein Expertenteam mit dem ASTRO ein Navigationssystem, das die berühmte Raumstation Mir durch den Kosmos steuert. In Berlin gelingt Forschern eine medizinische Sensation: die weltweit erste künstliche Bandscheibe. Während Robotron am Großcomputer tüftelt, entsteht mit der "Blaumeise" eine Funktelefonanlage für den Export nach Mexiko. Aufgrund von Glasmangel lässt das Regime unzerstörbare Gläser produzieren. Viele dieser Superfest-Gläser sind noch heute im Einsatz, doch in der Marktwirtschaft war ihre Langlebigkeit nie gefragt. Im Studio erinnern sich die Schauspielerinnen Anja Kling und Rhea Harder-Vennewald und die Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss und Hendrik Duryn an ein Land voller Erfindergeist und Gegensätze. Mit großem Spaß wird am ersten Spielautomaten der DDR gezockt und voller Eifer probiert, das Superfest-Glas doch noch zu zerschlagen. "DDR genial" erzählt in dieser Folge vom letzten, leisen Triumph eines Landes kurz vor dem Aus. Vom klugen Trotz der Entwickler, von heimlichen Weltleistungen und von einer Gesellschaft, in der eine Flucht im selbst gebauten Heißluftballon am Ende realistischer war als ein Platz in der Zukunft. Die dreiteilige Dokumentation für ZDFinfo erzählt von überraschenden Erfindungen der DDR. Es geht um kleine Geistesblitze und große Einfälle, oft zwischen Ideologie und Improvisation, in einem System voller Widersprüche.
Nach Ende des Krieges wurde Ideologie nie wieder so massiv in deutsche Kinderköpfe gehämmert wie bei den Jungen Pionieren in der DDR. Aus ihnen sollten die neuen, besseren Menschen werden. Fleißig, diszipliniert und hilfsbereit, sauber und gesund sollten sie sein. Und vor allem: mit den Kindern der sozialistischen Sowjetunion in Freundschaft verbunden. In den Propagandafilmen der DDR erscheint diese Vision bereits als gelebte Wirklichkeit. In ihnen werden Kinder als strahlende Idole einer neuen Gesellschaftsform gefeiert, die mit leuchtenden Augen und wehenden Fahnen den Sozialismus in die Welt hinaustragen, begeistert in Reih und Glied marschieren und unermüdlich ihren Pioniergruß wiederholen: "Immer bereit!"
Jugendliche, die nicht ins Raster des DDR-Regimes passten, wurden oft jahrelang eingesperrt. In den sogenannten Jugendhäusern herrschten Willkür, Gewalt und militärischer Drill. Die Jugendhäuser sind ein bisher unbekanntes, kaum erforschtes und besonders finsteres Kapitel der DDR-Geschichte. Betroffene leiden noch heute unter den traumatischen Folgen ihrer Inhaftierung. Neben Kapitalverbrechen reichten auch weitaus kleinere Vergehen aus, Jugendliche in die Jugendhäuser zu sperren. Allein das Vertreiben von westlichen Schallplatten oder die Planung einer Flucht über die deutsch-deutsche Grenze waren strafbar. Elf Jugendhäuser gab es in der DDR insgesamt. Der Vollzugsalltag war in allen Einrichtungen militärisch organisiert. Egal, ob zum Speisesaal, zur Schule oder zu den Arbeitsstätten: Die Gruppe der Inhaftierten durfte sich nur im Exerzierschritt fortbewegen. Vor allem das Konzept der sogenannten Selbsterziehung traumatisierte viele junge Häftlinge und trieb viele sogar in den Selbstmord. Unter den Insassen herrschte eine strenge Hierarchie, nur die Stärksten setzten sich durch. Neue Häftlinge wurden regelmäßig mit brutalen Aufnahmeritualen gequält. Auch sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen waren keine Seltenheit. Einige der Wärter waren bei den Bestrafungen von Fehlverhalten nicht zimperlich. Bei Regelverstößen wurde die sogenannte Achterbahn angeordnet: das endlose Marschieren im Treppenhaus. Manche Vollzugsmitarbeiter traktierten Gefangene regelmäßig mit Gummiknüppeln. Unter katastrophalen und gefährlichen Bedingungen mussten die Jugendlichen oft im Drei-Schicht-System Zwangsarbeit verrichten und wurden auch in Export-Betrieben eingesetzt. Westliche Firmen wie zum Beispiel IKEA profitierten davon. Nach ihrer Haft leiden die ehemaligen Strafgefangenen oft unter posttraumatischen Belastungsstörungen und Depressionen.
"Wir müssen alles erfahren!", fordert Erich Mielke, der Leiter des DDR-Inlandsgeheimdienstes. Die etwa 200.000 Mitarbeiter seiner "Staatssicherheit" spionieren dafür rund um die Uhr. Nach der Wende finden Bürgerrechtler tonnenweise Akten, Tonbänder, Filme, aber auch rätselhafte Gläser mit "Geruchsproben" in den Stasiarchiven. Sie geben tiefe Einblicke in die geheime Welt von Mielkes Agenten und Zuträgern, in ihr Tun und Denken. Die Stasi hat bei vielen, die sie überwachte, tiefe Wunden hinterlassen. Betroffene schildern, wie sie persönlich ins Visier der Stasi gerieten, wie sie belauscht, bespitzelt oder gar Ziel von Mordanschlägen wurden. Experten ordnen die persönlichen Erlebnisse in die Geschichte der Staatssicherheit und der DDR insgesamt ein. "Terra X History" zeigt Anspruch und Wirklichkeit eines der mächtigsten Geheimdienste der Welt.
Die DDR sei "ein sauberer Staat", so Staatschef Erich Honecker. Was nicht in dieses offizielle Bild passte, wurde totgeschwiegen - wie Prostitution, Alkoholismus und Drogenmissbrauch. So prangerte man Prostitution als Problem kapitalistischer Gesellschaften an, das im Sozialismus überwunden sei. Alkohol und Drogen galten ebenso als auszurottende "Überbleibsel des Kapitalismus". Tatsächlich aber wurde in der DDR ordentlich gesoffen. Auch das "älteste Gewerbe der Welt" florierte - in Interhotels in Rostock und Ostberlin, vor allem aber zu Messezeiten in Leipzig. Hier mischte sogar die Staatssicherheit als Zuhälter der käuflichen Liebe mit, um die Gäste aus dem Westen abzuschöpfen. Fortschrittlich gab sich die DDR dagegen beim Thema Homosexualität. Der Paragraf 175, der Liebe unter Männern unter Strafe stellte, wurde in der DDR bereits 1968 abgeschafft - im Westen verschwand er erst 1994. Doch die Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben existierte nur auf dem Papier. Sie passten nicht ins offizielle Bild des "sozialistischen Menschen", ebenso wenig wie Punks, die es ab Anfang der 1980er-Jahre auch in der DDR gab. Ihre No-Future-Attitüde konterkarierte das offizielle Bild einer strahlenden sozialistischen Zukunft. Sie mussten mit Zwangsmaßnahmen des Staates rechnen. Seit seiner Gründung stand der Arbeiter- und Bauernstaat auch Religionen kritisch gegenüber. Der Handlungsspielraum der Kirchen wurde immer weiter eingeschränkt. Mitte der 1980er-Jahre konnte dann ausgerechnet die in den USA beheimatete Religionsgemeinschaft der Mormonen in der DDR Fuß fassen und einen Tempel errichten, den ersten in einem sozialistischen Land.
Sie galt als einflussreichste Frau der DDR, machte als Ministerin Karriere und verteidigte bis zu ihrem Tod im chilenischen Exil Mauer und Stacheldraht: Margot Honecker. Wer war sie wirklich? Aussagen von Vertrauten, wie von ihrem Enkel Roberto, und Auszüge aus unbekannten Dokumenten zeichnen das Bild einer Frau, die in der DDR ihren Traum von einer besseren Welt verwirklicht sah - und sich die Schuld am Scheitern dieses Traums nicht eingestehen wollte. Wie niemand sonst verkörperte Margot Honecker die Geschichte des zweiten deutschen Staates von der Gründung bis zu seinem Ende. Vor allem die Ehe mit Erich Honecker machte die kommunistisch erzogene Jugendfunktionärin aus Halle zur "blauen Eminenz" der DDR - so genannt wegen ihrer auffällig schimmernden Haare. Ihretwegen hatte Erich Honecker Anfang der 1950er-Jahre Frau und Kind verlassen und einige Jahre mit ihr in wilder Ehe zusammengelebt, ehe die Beziehung gegen den Willen der Parteiinstanzen legitimiert wurde. Über das Privatleben der Honeckers drang bis zum Ende der DDR nur wenig nach außen. Vertraute berichten von schweren Ehekrisen - 15 Jahre jünger als ihr Mann, war Margot Honecker offenbar amourösen Abenteuern nicht abgeneigt. Erst der Machtverlust mit dem Ende der DDR und die darauffolgende Flucht vor der Strafverfolgung schweißte das Paar wieder zusammen. Seit 1963 bestimmte Margot Honecker mit harter ideologischer Hand über die DDR-Volksbildung. Tatsächlich war ihre Macht wohl noch weitaus größer - nicht zuletzt in den 1980er-Jahren, als sich die SED gegen die Reformpolitik von Kremlchef Gorbatschow abschottete. Ebenso wenig wie ihr Mann konnte Margot Honecker begreifen, warum "ihre" Jugend zuletzt nicht mehr in "ihrem" Staat leben wollte. Für sie waren die Umwälzungen seit 1989 eine vom Westen gesteuerte "Konterrevolution".
2025 ist Wladimir Putin ein Vierteljahrhundert an der Macht. Aber wie ist er dorthin gekommen? Das plattformübergreifende Filmprojekt "Der Pate von St. Petersburg" erzählt von Putins Aufstieg in einer der gefährlichsten Städte der Welt der 1990er-Jahre. Als Vizebürgermeister und Strippenzieher wird er zum zweiten Mann der Stadt. In einer Zeit grausamer Fehden rivalisierender Verbrecherbanden knüpft er ein Netzwerk aus KGB- und Mafia-Seilschaften: eine Basis für Russlands künftige Machtelite, die auf dem Weg nach oben deutliche Spuren von Korruption, schwarzen Kassen und rätselhaften Todesfällen hinterlässt. Der Film stützt sich auf exklusive Zugänge zu Putins damaligem Umfeld, einen Untersuchungsbericht aus dem St. Petersburger Stadtparlament, Gespräche mit deutschen Akteuren, ungehörte Augenzeugen und bisher nicht gesehene Filmaufnahmen. Die Doku enthüllt, wie Putin, der für viele Beobachter aus dem Westen aus dem Nichts zu kommen schien, ein Geflecht knüpfte, das später in der Lage war, einen ganzen Staat zu durchdringen und zu kontrollieren. Heute sitzen die "Petersburger" in einflussreichen Positionen - sofern sie sich nicht mit Putin überworfen haben. Denn vermeintliche Verräter und Abtrünnige betrachtet er als Feinde.
Trotz Sanktionen verdient Russland am Ölexport. Damit finanziert das Land den Krieg gegen die Ukraine. Mithilfe von sogenannten Schattentankern wird Öl über die Weltmeere transportiert. Exklusive Aufnahmen und Interviews sowie geleakte Dokumente enthüllen, wie Russland mithilfe einer großen Schattenflotte Sanktionen umgeht. Und die Lage spitzt sich zu: Russische Tanker sollen auch an der Zerstörung von Unterseekabeln beteiligt sein. Trotz harter Sanktionen gegen den Export von Rohöl und Erdölprodukten gelingt es Russland, Milliarden in seine Kriegskasse zu spülen. Wie ist das möglich, wie schaffen es russische Tanker, trotz weltweiter Embargomaßnahmen ungestört auf den Weltmeeren zu operieren? Und welche Rolle spielen dabei dubiose Briefkastenfirmen, manipulierte Schiffstransponder und undurchsichtige Handelswege? ZDF-Reporter Arndt Ginzel beobachtet auf offener See, wie russisches Öl von einem Schiff auf ein anderes umgepumpt wird. Damit versucht Russland, die Herkunft seines Öls zu verschleiern. Aber nicht nur Russland profitiert von diesem Handel. Auch internationale Firmen und Dienstleister verdienen an den Schattenoperationen mit - oft auch auf Kosten von Menschen und Natur. In der Reportage kommen Angehörige von vermissten Seeleuten, Experten für Schiffsmanipulationen und Politiker zu Wort, die schärfere Kontrollen und noch härtere Sanktionen fordern. Wird es dem Westen gelingen, die Schattenflotte zu stoppen und den Geldstrom zu kappen, der Putins Krieg antreibt? Mehr unter https://diespur.zdf.de
Wladimir Putin führt Russland mit harter Hand. An seiner Seite steht eine kleine Clique eingeschworener Gefolgsleute: Putins Helfer. Wer sind die Männer, die gemeinsam mit ihrem Präsidenten das größte Land der Welt beherrschen? Und wie sicher kann sich der vermeintlich starke Mann im Kreml ihrer Treue wirklich sein? Es ist ein System des Gebens und Nehmens. Putins engster Kreis sichert ihm die Herrschaft und erhält dafür im Gegenzug Macht und Reichtum. Zum engeren Zirkel der Macht gehören Kriegsherren, wie der jüngst ums Leben gekommene Ex-Putschist und Söldnerchef Jewgeni Prigoschin und der Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow. Ihnen gegenüber stehen Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Oberbefehlshaber Waleri Gerassimow. Gemeinsam konkurrieren sie um die militärische Macht und die Gunst des Mannes im Kreml. Eine mindestens genauso wichtige Rolle spielen für den ehemaligen KGB-Agenten Putin die Hintermänner der russischen Geheimdienste. An der Spitze von FSB und SWR sitzen seine Getreuen: Alexander Bortnikow, Sergei Naryschkin und Nikolai Patruschew spielen im russischen Machtzirkel eine entscheidende Rolle. Sie verbindet eine langjährige und enge Männerfreundschaft zu Wladimir Putin, ihm verdanken sie ihren Aufstieg. Seine in weiten Teilen des Landes noch ungebrochene Popularität verdankt Wladimir Putin vor allem den gleichgeschalteten Medien und ihren Propagandisten, die im riesigen Russland Millionen Haushalte mit regimekonformen "Nachrichten" versorgen. Wladimir Solowjow, Dmitri Kisseljow und Margarita Simonjan, allesamt TV-Stars in Russland und die Sprachrohre Putins. Ein weiterer Stützpfeiler des Systems Putin sind die Oligarchen. Milliardenschwere Männer wie die Rotenberg-Brüder, Alexej Miller und Roman Abramowitsch stehen dem Staat mit ihrem Vermögen zur Seite und helfen aus, wenn es um schwierige Finanztransaktionen geht. "Terra X History" zeigt, wer die Komplizen des Kreml sind.
J.D. Vance - wer ist der US-Vizepräsident, der Donald Trump einmal warnend mit Adolf Hitler verglich und sich heute als glühender Anhänger des US-Präsidenten gibt? Die Dokumentation zeichnet den Weg des politischen Aufsteigers J.D. Vance nach, der in prekären Verhältnissen im Rust Belt Ohios aufwächst und bis ins Zentrum der Regierungsmacht gelangt. Welche Vision hat der einflussreiche Anhänger der MAGA-Bewegung für Amerika? Der heute 40-Jährige verbringt seine Kindheit in den Appalachen Kentuckys und in einer Industriestadt in Ohio. Hat seine Herkunft seine politischen Motive beeinflusst? Vance, der das abgehängte Amerika verinnerlicht und ohne Vater und mit einer suchtkranken Mutter heranwächst - und heute als Amerikas Vizepräsident an jahrzehntealten Allianzen der USA rüttelt. Vance absolviert den Militärdienst und schließt sein Jurastudium an der Yale University erfolgreich ab. In Yale trifft er auch seine Frau Usha, die indische Eltern hat. Wieso vertritt der US-Vize und bekennende Katholik so harte Positionen in der Einwanderungspolitik, setzt sich gar für Massenabschiebungen ein? Schon früh veröffentlicht er seine Memoiren "Hillbilly Elegy". Sie verschaffen ihm internationale Bekanntheit als Erklärer der Wählerschaft Trumps und rühren Olaf Scholz nach eigener Aussage zu Tränen. Mit zunehmender Hinwendung zum Politikbetrieb, unter anderem mit Unterstützung des libertären Investors und Milliardärs Peter Thiel, wandelt sich der einst scharfe Gegner Donald Trumps zum loyalen Unterstützer des fast doppelt so alten Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl 2024. Hat Vance seine Ideale verraten oder jetzt erst gefunden? Welche Ziele verfolgt der wandelbare Politstar, dessen Auftritte auf der Weltbühne Deutschland und Europa heute so irritieren? Was hofft er mit seinem disruptiven Stil wie auf der Münchener Sicherheitskonferenz und beim Besuch des ukrainischen Präsidenten im Weißen Haus zu bewirken? Wofür steht der konservative Politiker und Vater dreier Kinder, der sich viel ideologischer als Trump verhält? In welchem Verhältnis steht er zum US-Präsidenten? Welche Rolle spielt Vance in der Regierung wirklich? Welchen Einfluss übt er aus? Wie viel verbindet Vance noch mit dem Rust Belt, und welche Mission sieht er für sich, für Amerika, für die Welt? Experten und Expertinnen ordnen ein: "J.D. Vance ... ist jemand, den man in Zukunft vielleicht noch ernster nehmen muss als Donald Trump selbst, weil er eben sehr viel klarer ist und sehr viel radikaler ist in seinen Positionen", so Liana Fix vom "Council on Foreign Relations" in Washington im Interview.
Den Weg zurück ins Weiße Haus schaffte Donald Trump auch mithilfe einiger Milliardäre aus dem Silicon Valley. Was versprechen sich Musk, Zuckerberg, Bezos und andere von diesem Präsidenten? KI, Bitcoin, ein neues Internet - Tech-Giganten sind in Goldgräberstimmung, seit die regulierungsfreudige Regierung Joe Bidens abgewählt ist. KI könnte den größten Boom der Technikgeschichte auslösen, hoffen sie. Andere sehen große Gefahren für die Demokratie. "Noch nie in der Weltgeschichte hatten Konzerne eine solche Macht", erklärt die renommierte Harvard-Professorin Shoshana Zuboff mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen in Washington. "Trump und Musk können machen, was sie wollen." Und das scheinen sie durchaus auch zu tun. Kahlschlag bei den Behörden und massive Investitionsschübe für die künstliche Intelligenz. Dazu Deregulierung und offener Druck auf Staaten, die eine ungebremste Tech-Branche kritisch sehen. Zudem scheinen die Grenzen zwischen Regierungswirken und Wirtschaftsinteressen eingerissen, wenn selbst der Präsident mit seiner eigenen Kryptowährung Geld verdient und die Tech-Bosse sich gleich nach der Wahl in Mar-a-Lago die Klinke in die Hand gaben, um das Land in ihrem Sinne umzugestalten. ZDF-Autor Gert Anhalt verfolgt den Aufstieg der Superhirne und Superreichen von den Garagen des Silicon Valley bis in die Wandelgänge von Washington. Was bewog die einst für eher liberal gehaltenen Unternehmer, sich so sehr für Donald Trump einzusetzen? Welche Wechselbeziehungen gab es zwischen den diversen Regierungen und den Konzernen? Und hatte Joe Biden recht, als er in seiner Abschiedsrede vor einer Oligarchie in Amerika warnte?
Der Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 hat die USA in ihren Grundfesten erschüttert und das mächtigste Land der Welt ins Wanken gebracht. Wie konnte es so weit kommen? Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Ausschreitungen nicht im luftleeren Raum entstanden sind. Vielmehr ist die US-Geschichte durchzogen von gewaltsamen Konflikten, die bis heute nachwirken und eine zutiefst gespaltene Gesellschaft hervorgebracht haben. Tradierter Rassismus, ein übersteigerter Waffenkult, Abstiegsängste und die manipulativen Kräfte der sozialen Medien haben in den USA einen Nährboden geschaffen, der Ausschreitungen wie den Sturm aufs Kapitol erst möglich gemacht hat. Die Dokumentation zeichnet anhand dieser prägenden Bruchlinien in der US-Gesellschaft nach, welchen Anteil sie an der derzeitigen politischen Verunsicherung haben. Zu Wort kommen der Schriftsteller Russell Banks, der Historiker Eric Foner, Täter und Opfer des Sturms aufs Kapitol, klassische weiße Trump-Wähler aus dem ländlichen Arbeitermilieu sowie Nachfahren des Massakers von Tulsa, bei dem 1921 fast 300 Schwarze von einem weißen Lynch-Mob ermordet wurden.
Die Pentagon-Leaks sind der größte US-Geheimdienstskandal seit Edward Snowden. Hunderte streng geheime Dokumente kursierten im Internet, veröffentlicht von einem jungen US-Nationalgardisten. Im April 2023 nimmt das FBI den 21-jährigen Militärangehörigen Jack Teixeira fest. Der IT-Spezialist hatte sich in seiner Einheit unerlaubt Zugang zu den Geheimdokumenten verschafft und Fotos davon in einem geschlossenen Chat auf der Onlineplattform Discord gepostet. Es handelte sich um sensible Informationen über Russlands Angriffskrieg in der Ukraine, über Waffenlieferungen, Standorte von Truppenverbänden und deren Stärke, das iranische Atomprogramm bis hin zu möglichen Szenarien einer chinesischen Invasion in Taiwan. Haben die Sicherheitsbehörden versagt? Jack Teixeira wurde bei seiner Bewerbung bei den Luftstreitkräften routinemäßig einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Dabei war auch eine Überprüfung seiner sozialen Kontakte vorgesehen. Doch Teixeiras Online-Freunde wurden nicht befragt, ebenso wenig wurden die Inhalte unter die Lupe genommen, mit denen er sich in seinen Gruppen auf Discord beschäftigte. Es ging um militärische Themen, aber vor allem um extreme Gewalt, mit eindeutig rassistischer, homophober und antisemitischer Ausrichtung. Bei einer genaueren Überprüfung seines Hintergrundes hätte er die Sicherheitsfreigabe für seinen Beruf nie erhalten dürfen. Doch wie konnte sich ein junger Soldat mit niedrigem militärischem Rang überhaupt regelmäßig Zugang zu streng geheimen Informationen verschaffen? In ihrem Untersuchungsbericht weist die Air Force auf systematische Fehler im Umgang mit Verschlusssachen auf der "Otis Air National Guard Base" hin und kritisiert die dortige "Kultur der Gleichgültigkeit". Mehrere Personen hätten Teixeira bei Verstößen ertappt. Doch es gab keine Konsequenzen. Jack Teixeira wird in sechs Fällen des Besitzes und der Weitergabe geheimer Militärdokumente angeklagt. Laut Anklageschrift könnten seine Veröffentlichungen "zum Schaden der Vereinigten Staaten oder zum Vorteil einer ausländischen Nation verwendet werden". Erst im März 2024 bekennt sich Teixeira schuldig. Bei seiner Verurteilung drohen ihm über 16 Jahre Haft. In der investigativen Dokumentation gehen Reporter der "Washington Post" der Frage nach, wie sich Teixeira die geheimen Informationen beschafft hat und warum seine Vorgesetzten Warnsignale ignoriert haben. Welche Beweggründe haben Jack Teixeira getrieben? Online-Freunde geben Einblicke in seine Persönlichkeit und in die dunkle Welt einiger Discord-Gruppen, in denen keinerlei Kontrolle über die Inhalte herrscht.
Illusionen des Atomzeitalters - Strahlende Zukunftsträume
D 2023
45'
Am Anfang standen große Hoffnungen: Energie im Überfluss, ungeahnte Antriebe für Erde und Weltraum, selbst der Hunger der Welt schien stillbar - dank bestrahlter Superpflanzen. Doch als Erstes demonstriert eine Waffe die ungeheure Kraft, die im Atomkern steckt. Im August 1945 markieren die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki den Beginn der nuklearen Aufrüstung. Zehn Jahre später gehen die ersten Kernkraftwerke ans Netz. Die Hoffnung, die Generationen von Forschern und Erfindern seit der ersten gelungenen Kernspaltung im Jahr 1938 beflügelte, erweist sich als trügerisch. Die Waffe, die nach Lesart des US-Militärs im Krieg gegen Japan mehr Leben gerettet als zerstört haben soll, wird zum "Must-have" im Wettrüsten des Kalten Krieges. Die Zahl der Atommächte wächst stetig. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges verfügen sie zusammen über mehr als 60.000 Atomsprengköpfe. Doch nicht nur die militärische, auch die zivile Nutzung hat ihre tödlichen Risiken: Spätestens als 1986 in Tschernobyl ein Atomreaktor explodiert, ist die Zeit der Illusionen vorüber. Dennoch setzen viele Länder weiter - und verstärkt - auf die Kernkraft. 25 Jahre danach erschüttert die Katastrophe in den japanischen Reaktoren von Fukushima die Weltöffentlichkeit - und erneut stellt sich die Frage, wie lang das Atomzeitalter noch dauern wird. "Terra X History" zeigt, wie systematisch Militärs und Atomindustrie über Jahrzehnte Gefahren verharmlost und Risiken verschwiegen haben.
1970 beginnt die Sowjetunion mit dem Bau des Atomkraftwerkes Tschernobyl. Ein Prestigeprojekt, denn es soll das größte Atomkraftwerk der Welt werden - dank des Superreaktors RBMK. Der sowjetische Reaktor RBMK ist eine schwer zu kontrollierende Anlage. Ingenieure und KGB-Agenten warnen die Regierung in Moskau vor tödlichen Risiken. 1983 kommt es zu einem ernsten Störfall in Tschernobyl, doch er wird totgeschwiegen. Seit 1971 arbeitet der junge Atomingenieur Nikolai Steinberg auf der gigantischen Baustelle des Atomkraftwerkes Tschernobyl. Im Studium in Moskau hat er erstmals von dem geheimen Reaktor RBMK erfahren, der die Wirtschaft der Sowjetunion mit Energie versorgen soll. Im Nirgendwo baut die Sowjetunion ein Paradies für Atomingenieure und deren Familien. Es entstehen das Atomkraftwerk Tschernobyl mit vier Reaktorblöcken und die ukrainische Stadt Prypjat. Es ist eine Stadt vom Reißbrett für die "Atomschtschiki", jene Atom-Technikerinnen und Techniker, die im und um das Atomkraftwerk arbeiten und leben. Die junge Stadtplanerin Maria Protsenko wird Chefarchitektin der Stadt. Die Atomstadt Prypjat ist für die neu ankommenden Sowjetbürger ein Paradies: Es gibt Schulen, Schwimmbäder, Kindergärten, Kultur- und Einkaufszentren. Aus der Stadt verkehrt täglich ein superschnelles Tragflächenboot über die Flüsse Prypjat und Dnjepr in die Metropole Kiew. Die Reihe "Tschernobyl - Die Katastrophe" ist eine Spurensuche nach der Wahrheit. Wie konnte es zur Explosion des Atomkraftwerkes im April 1986 kommen? Und was verschweigt Moskau bis heute über den Unfall? Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben Einblicke in den Aufstieg und Niedergang von Tschernobyl - ein Ort, an dem der Glaube an die Atomkraft zur folgenschweren Katastrophe wurde.
Am 26. April 1986 gegen 1.23 Uhr explodiert in Tschernobyl ein Reaktor. Was als Sicherheitstest beginnt, endet im Inferno. Es ist die größte Atomkatastrophe der Welt - bis heute. Überlebende wie der Atomingenieur Boris Stolyarchuk schildern die Ereignisse der Unglücksnacht. Der damals 26-Jährige erlebt die Explosionen auf Block 4 und ist sich sicher, dass er die Nacht nicht überleben wird. Am nächsten Morgen ist die Welt eine andere. Der junge Arzt Alexander Bugar wird am 26. April 1986 frühmorgens ins Krankenhaus von Prypjat gerufen, um die akuten Strahlen- und Brandverletzungen der ersten Opfer aus dem Atomkraftwerk zu behandeln. Der junge Atomingenieur Oleksiy Breus trifft an diesem Tag zum letzten Mal seinen Freund, den Reaktorfahrer Leonid Toptunow. Der junge Mann, der den Sicherheitstest in Block 4 mit durchführt, wird den Unfall nicht überleben. Der Atomingenieur Nikolai Steinberg - der Mann, der Tschernobyl mit aufgebaut hat - hört am Morgen des 26. April gut 1000 Kilometer von Tschernobyl entfernt Gerüchte über einen nuklearen Unfall. Doch zu diesem Zeitpunkt ist das Geheimhaltungssystem der Sowjetunion bereits in Aktion getreten. Die Agenten des sowjetischen Geheimdienstes KGB schotten die Stadt komplett ab. Die Wahrheit über das, was im nordukrainischen Atomkraftwerk wirklich passiert ist, soll vertuscht werden. Die Reihe "Tschernobyl - Die Katastrophe" ist eine Spurensuche nach der Wahrheit. Wie konnte es zur Explosion des Atomkraftwerkes im April 1986 kommen? Und was verschweigt Moskau bis heute über den Unfall? Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben Einblicke in den Aufstieg und Niedergang von Tschernobyl - ein Ort, an dem der Glaube an die Atomkraft zur folgenschweren Katastrophe wurde.
Der Sowjetführer Michail Gorbatschow erhält geheime Mitteilung über eine Explosion im Atomkraftwerk Tschernobyl. Wie wird der Hoffnungsträger auf die Katastrophe reagieren? Selbst nach Entdeckung einer radioaktiven Wolke über Schweden schweigt Moskau. Spezialisten vor Ort wagen nicht, die Evakuierung Prypjats zu beschließen. Erst 36 Stunden nach der Katastrophe wird die verstrahlte Stadt evakuiert. Die Wucht der Explosion hat den sowjetischen RBMK-Superreaktor komplett zerstört. Die Reaktor-Bodenplatte, 2000 Tonnen schwer, hat es aus der Verankerung gerissen: Jetzt liegen mehr als 200 Tonnen Uran-Brennstoff und über 1800 Tonnen weißglühenden Grafits frei. Radioaktive Partikel steigen durch Hitze hoch in den Himmel und verstrahlen große Teile Europas. Der erste offene Atomreaktor der Welt ist eine Gefahr für die Menschheit - und eine Gefahr für das ganze politische System. Als die Sowjetunion den 1. Mai mit riesigen Paraden feiert, ahnen ihre Bürger nicht, was im ukrainischen Tschernobyl geschehen ist. Vor Ort kämpft das Kraftwerkspersonal gegen die Folgen der Katastrophe. Trotz Zerstörung und Todesgefahr verlässt keiner seinen Posten. Helikopterpilot Sergej Wolodin ist am Morgen des 26. April 1986 der Erste, der den explodierten Reaktor überfliegt. Er misst tödliche Strahlungsdosen. Doch das muss geheim bleiben. Der Atomingenieur Oleksij Breus versucht am Unglücksort, den havarierten Reaktor zu kühlen. Boris Stolyarchuk wird nach Moskau in eine Spezialklinik für Strahlenopfer gebracht, wo die ersten Männer der Katastrophennacht sterben - darunter der Reaktorfahrer Leonid Toptunow. Er steuerte den Reaktor in der Unglücksnacht. Die Reihe "Tschernobyl - Die Katastrophe" ist eine Spurensuche nach der Wahrheit. Wie konnte es zur Explosion des Atomkraftwerkes im April 1986 kommen? Und was verschweigt Moskau bis heute über den Unfall? Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben Einblicke in den Aufstieg und Niedergang von Tschernobyl - ein Ort, an dem der Glaube an die Atomkraft zur folgenschweren Katastrophe wurde.
Die Welt fordert von der Sowjetunion Aufklärung nach dem Unfall von Tschernobyl. Moskau macht das Kraftwerkspersonal zu Sündenböcken und verschweigt Fehler in der Sowjettechnik. Dem radioaktiven Fallout können die Menschen in der Nordukraine nicht entgehen. Im Juni 1986 gesteht die Regierung in Moskau die Niederlage gegen die Strahlung ein und lässt eine Sperrzone errichten. 130.000 Menschen verlieren ihre Heimat und werden umgesiedelt. Im Sommer 1986 wagt Nikolai Steinberg ein gefährliches Experiment an einem der Reaktoren von Tschernobyl - er will endlich nachweisen, dass der RBMK aufgrund seiner Konstruktion zur Ursache für den Unfall geworden ist. Moskau aber hält weiter an der Theorie fest, das Kraftwerkspersonal trage allein die Schuld an der Katastrophe. Während die Sowjet-Regierung der Welt die Wahrheit weiter vorenthält, wird den vermeintlich Schuldigen von Tschernobyl der Prozess gemacht. Erst vier Jahre nach dem Reaktorunfall kann Nikolai Steinberg die ganze Wahrheit über den einstigen sowjetischen Vorzeigereaktor RBMK öffentlich machen - doch seine Erkenntnisse gehen in den Wirren der zusammenbrechenden Sowjetunion unter. Die Reihe "Tschernobyl - Die Katastrophe" ist eine Spurensuche nach der Wahrheit. Wie konnte es zur Explosion des Atomkraftwerkes im April 1986 kommen? Und was verschweigt Moskau bis heute über den Unfall? Zeitzeuginnen und Zeitzeugen geben Einblicke in den Aufstieg und Niedergang von Tschernobyl - ein Ort, an dem der Glaube an die Atomkraft zur folgenschweren Katastrophe wurde.
Der Astrophysiker Harald Lesch bereitet Themen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen für die Zuschauer allgemein verständlich und mit einem Augenzwinkern auf.
Der Astrophysiker Harald Lesch bereitet Themen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen für die Zuschauer allgemein verständlich und mit einem Augenzwinkern auf.
Die Diskussion um die Atomkraft ist zurück, doch der Elefant im Raum bleibt oft unerwähnt. Denn ob Ausstieg oder Wiedereinstieg, eine Frage bleibt: Wohin mit dem hoch radioaktiven Abfall? In Zeiten der Klimakrise wirkt die Atomkraft für viele wieder attraktiv. Doch allein die Frage nach einem Endlager scheint schwer lösbar: Einer neuen Studie zufolge könnte es in Deutschland noch rund 40 Jahre dauern, bis überhaupt ein Standort feststeht. Diese Folge von "Terra X Harald Lesch" beschäftigt sich mit einem der drängendsten Probleme unserer Zeit, das trotz seiner Brisanz oft aus dem Fokus rückt. Denn nachdem im April 2023 das letzte deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet wurde, werden bis zu 27.000 Kubikmeter hoch radioaktiver Abfälle übrig bleiben. Die Überreste strahlen teils noch Hunderttausende Jahre lang. Harald Lesch nimmt die Zuschauer mit in das Felslabor Mont Terri in der Schweiz. Dort will er wissen: Wie lösen unsere Nachbarn das Problem? In der Schweiz soll die Entscheidung über einen Endlager-Standort bereits 2031 fallen. In Deutschland dagegen könnte es einer neuen Studie zufolge erst 2074 so weit sein. Und erst danach könnte mit dem Bau der nötigen Infrastruktur begonnen werden. Verpasst Deutschland durch den Atomausstieg etwas? Immerhin setzen andere Länder nach wie vor auf Atomkraft. Und Technologien wie Mini-AKWs, Schnelle Brüter und Transmutation versprechen mehr Effizienz und weniger Müll. Doch selbst bei aller Technologieoffenheit gilt: Das Müllproblem bleibt. Dabei dachte man hierzulande schon in den Siebzigerjahren, man hätte eine passende Lösung für stark strahlenden Abfall gefunden: Ein Salzstock nahe Gorleben in Niedersachsen sollte auf seine Eignung als Endlager geprüft werden. Doch das Vorhaben, dort ein nukleares Entsorgungszentrum zu errichten, löste heftige Proteste aus. Als ein Zwischenlager für hoch radioaktiven Müll eingerichtet wird und Castor-Transporte anrollen, kommt es zu extremen Auseinandersetzungen, die zum Teil noch bis heute nachwirken. 2020 scheidet der Salzstock Gorleben aufgrund neuer geologischer Kriterien schließlich als Standort aus. Während in Deutschland die Suche nach dem Endlager weitergeht, hat ein anderes Land längst Tatsachen geschaffen. Finnland steht kurz davor, als erstes Land weltweit ein Endlager in Betrieb zu nehmen. Warum gelingt den Finnen, womit wir uns so schwertun? Harald Lesch beleuchtet die Herausforderungen der Endlagersuche und zeigt, wie dringend wir eine Lösung finden müssen. Denn eines ist klar: Keine Lösung ist beim Thema Atommüll wirklich keine Lösung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg liefern sich Ost und West einen Wettlauf um die Nukleartechnik. Welche geheimen Pläne verfolgt die DDR in der Atomforschung - und welche Folgen hat sie bis heute? 30 Jahre nach dem Ende der DDR erzählt ZDFinfo die wahre Geschichte der Kernforschung im Osten. Es geht um Bomben und billigen Strom: In der DDR wird das erste deutsche Kernkraftwerk eröffnet. Und der ostdeutsche Staat liefert Uran für sowjetische Atomwaffen. Die ZDFinfo-Dokumentation unternimmt eine Zeitreise in die Ära des Wettrüstens und die Anfänge der Atomenergie. In Deutschland startet der Wettlauf um das erste Kernkraftwerk. Für Ost und West soll es der Aufbruch in ein neues Zeitalter sein, und für die DDR soll es die Lösung ihres Energieproblems darstellen. Strom lieferte bis dahin nur die heimische Braunkohle. Und das nicht gerade energieeffizient. Schon 1946 wird unter dem Tarnnamen Wismut, die Bezeichnung eines chemischen Elements, in Thüringen Uran abgebaut. Streng geheim und unter brachialen Bedingungen arbeiten bis zu 40.000 Bergarbeiter für die Atomwaffen der Sowjetunion. So ist die DDR lange Jahre der viertgrößte Uran-Produzent der Welt. Ohne das Uran aus Thüringen hätte es die Atommacht UdSSR nicht gegeben. Im Wettlauf mit dem sogenannten Klassenfeind BRD gelingt der DDR 1967 der erhoffte Vorsprung: In Rheinsberg geht das erste Kernkraftwerk auf deutschem Boden in Betrieb. Wenige Monate später zieht Westdeutschland in Bayern nach. Die DDR feiert ihren Erfolg. Gewaltige Werke sollen entstehen, 20 sind geplant. Die Geschichte der Kernkraft ist vor allem auch eine Geschichte der Spionage und Geheimhaltung. Militärpläne für Atomschläge auf deutschem Boden sind Top Secret. Atomphysiker Klaus Fuchs spioniert für die Sowjetunion. Heinz Barwich, Direktor des Rossendorfer Zentralinstituts für Kernforschung bei Dresden, dagegen wechselt mithilfe der CIA auf die andere Seite und setzt sich in den Westen ab. Ihre Geschichten sind bis heute geheimnisumwittert. Jahrelang gilt Atomkraft als risikolos und wird als sozialistische Energieschöpfung gefeiert. Doch hinter den Kulissen: schwerwiegende Mängel, Brände, marode Werke. Der Umgang mit Atommüll bleibt ein Staatsgeheimnis. Morsleben wird zur gefährlichsten Atommüll-Deponie auf dem Gebiet der DDR. Radioaktive Abfälle werden ohne jede Verpackung einfach abgeschüttet. Gefahren für die Umwelt? Oder gar Gesundheit? Offiziell kein Problem. Jegliche Kritik wird im Keim erstickt. Unter dem Dach der evangelischen Kirche entsteht in den 80ern eine unabhängige Friedensbewegung. Auch die wird unterdrückt. Repressionen und sogar Mordversuche an Kritikern folgen. Sicherheitsmängel werden dokumentiert, aber streng geheim gehalten. Sogar ein beinahe Super-GAU in Greifswald wird verschwiegen: Im Kernkraftwerk Lubmin, knapp 220 Kilometer zur deutschen Grenze, löst ein Elektriker durch Schlamperei fast eine Kernschmelze aus. In der Öffentlichkeit: kein Wort davon. Bis zur Wende hält die Stasi alles geheim. 1986 dann die Katastrophe - Tschernobyl. Doch auch davon bekommt die DDR-Bevölkerung kaum etwas mit. Plötzlich gibt es Lebensmittel zu kaufen, die der Westen nicht mehr abnehmen wollte. Doch die Meldung über die Reaktorkatastrophe - in der DDR-Berichterstattung nur eine Randnotiz. Erst mit der Wende wird das Ausmaß der zahlreichen Mängel und Vorfälle bekannt und gelangt an die Öffentlichkeit. Von der großen Atomvision bis zur Wende - Autor Matthias Hoferichter erzählt mit Zeitzeugen und an den Schauplätzen von damals die Dimensionen der Kernkraft in der DDR und die Herausforderungen, vor denen wir heute noch stehen.
Der Astrophysiker Harald Lesch bereitet Themen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen für die Zuschauer allgemein verständlich und mit einem Augenzwinkern auf.
Die SS - Inbegriff für Terror und Tod unter dem Hakenkreuz. Der Film zeigt den Aufstieg der SS von einer unbedeutenden Wachtruppe zu Hitlers wichtigstem Machtinstrument. Kein Bereich im NS-Staat bleibt unberührt: SS-Chef Heinrich Himmler dehnt den Einfluss seines schwarzen Ordens auf Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aus. Der Film zeigt geheime Dokumente, die den aggressiven Machtzuwachs der SS beleuchten. Die Lebenswege vieler SS-Führer widersprechen der Legende von den disziplinierten und tugendhaften Elite-Nazis, die Himmlers Propaganda verbreitet. Die SS-Wochenzeitung "Das Schwarze Korps" verrät viel über das verzerrte Selbstbild der SS: als arischer Eliteverband, der die ganze Familie umfasst. Nazi-Kitsch wie Gebrauchsgeschirr und Porzellanfiguren der SS-eigenen Manufaktur Allach sollen Identität stiften - genauso wie die Rituale des pseudoreligiösen Kults, um den sich SS-Chef Himmler persönlich kümmert. Den Preis zahlen die Opfer der SS. Die bei SS-Familien beliebten Porzellanfiguren aus Allach werden von Zwangsarbeitern in Konzentrationslagern hergestellt. In den KZs zeigt sich der wahre Kern der SS: brutaler Terror, rücksichtslose Ausbeutung, Völkermord. Die SS - Hitlers Henker, die tödlichste Organisation der Weltgeschichte. Das sechsteilige Doku-Projekt deckt auf, wie das menschenverachtende Weltbild des schwarzen Ordens Hunderttausende Deutsche zu Tätern macht.
Heinrich Himmler - ein Mann, getrieben von Germanentümelei, Siedlerträumen und Rassenwahn. Der Film entlarvt den vermeintlichen "Reichsheini" als fanatischen Haupttäter des Holocaust. Sein unscheinbares Äußeres täuscht so manchen Rivalen. In Wahrheit ist Himmler ein eiskalter Taktiker, ein Netzwerker der Macht im Nazireich. Seine Ideen zur Stärkung der "arischen Rasse" für ein großgermanisches Reich führen zu Massenmord und millionenfachem Leid. Die Dokumentation nutzt neue Quellen wie den Dienstkalender des SS-Chefs, um seine Motive offenzulegen. Der studierte Agrarökonom träumt von einem Leben als Siedler. Im Konzentrationslager Dachau lässt er einen "Kräutergarten" anlegen. KZ-Häftlinge müssen mithelfen, Vitamine, Heilpflanzen und naturnahen Anbau zu erforschen. Biologische Landwirtschaft im Zeichen der SS. Himmlers Interesse allerdings gilt nicht in erster Linie Gesundheit oder Natur, sondern der kruden Idee vom immerwährenden Kampf der Rassen, die er zwanghaft auf Menschen übertragen will. Sein eigens gegründeter Verein "Ahnenerbe" soll nach Zeugnissen arischer Frühzeit suchen, die eine Überlegenheit der "nordischen Rasse" beweisen sollen. Himmlers Rassenwahn geht so weit, dass er die Brautwahl seiner SS-Männer mitbestimmt und Tausende blonde Kinder in Polen rauben lässt. Am Ende steht das Menschheitsverbrechen, der Holocaust.
Reinhard Heydrich gilt einst als Vorzeige-Nazi: blond, groß, wagemutig. In Wahrheit ist er der skrupellose Vollstrecker des Holocaust. Am Ende wird ihm die eigene Arroganz zum Verhängnis. Nach seinem Rauswurf aus der Marine 1931 setzt Heydrich alles daran, Karriere zu machen. Als Chef des SS-Geheimdienstes baut er den Terrorapparat des Regimes auf. Die Attentäter, die ihn 1942 töten, ahnen nichts von seiner zentralen Rolle beim Massenmord. Heydrichs Machtstreben kennt keine Grenzen. Auf der Wannseekonferenz im Januar 1942 präsentiert er sich als Organisator der "Endlösung". Einige Monate zuvor war er zum "Stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren" ernannt worden. Immer an seiner Seite: seine Frau Lina, überzeugte Nationalsozialistin wie ihr Mann. Heydrich ist ehrgeiziger Sportler und spielt virtuos Geige. Bei seinen Untergebenen gilt er als humorlos und kalt. In Tschechien soll Heydrich die Rüstungsproduktion ankurbeln. Als "Stellvertretender Reichsprotektor" hält er sich für unangreifbar - und verzichtet auf Personenschutz. Das wird ihm zum Verhängnis. Tschechoslowakische Widerstandskämpfer verüben am 27. Mai in der Prager Vorstadt ein Attentat auf ihn. Einige Tage später stirbt Heydrich. Die Vergeltung der Nazis ist brutal: Zwei Dörfer werden dem Erdboden gleichgemacht, Tausende Unschuldige ermordet. Als "Heydrichiade" geht der deutsche Rachefeldzug in die Geschichte der Tschechen ein. "Zu Ehren" des getöteten Obergruppenführers nennt die SS die erste große Mordaktion in den Vernichtungslagern des Ostens "Aktion Reinhardt".
Die Waffen-SS - von der Propaganda zur militärischen Elite stilisiert. Tatsächlich stehen die SS-Soldaten für Kriegsverbrechen und hohe Verluste. Vor allem auf der eigenen Seite. Unverhältnismäßig viele Angehörige der Waffen-SS sterben im Gefecht. Die Gründe sind militärische Unerfahrenheit und blindes Draufgängertum. Um den Nachschub an Rekruten zu sichern, werden Zehntausende Ausländer angeworben. Die Waffen-SS ist eine Vielvölkerarmee. Mit eigenen Kriegsberichterstattern lässt SS-Chef Himmler das Bild seiner Männer als "Supersoldaten" verbreiten - hart, tapfer und vor allem immer erfolgreich. Mit der Realität hat das wenig gemein. Die Ausbildung ist unzureichend, besonders auf taktischem Gebiet. Wichtiger sind Himmler bedingungsloser Gehorsam und nationalsozialistische Gesinnung. Ihre Niederlagen und vor allem ihre Kriegsverbrechen zeichnen das wahre Bild der Männer der Waffen-SS - geschult zu fanatischen und skrupellosen Rassekriegern.
Der Holocaust wird nur möglich durch das moralische Versagen von Zehntausenden Männern und Frauen der SS. Die Mörder handeln aus fanatischem Hass - oder mit abgestumpfter Gleichgültigkeit. Das Personal des Massenmordes trägt die Uniform der SS-Totenkopfverbände. Für viele junge Deutsche sind diese SS-Einheiten attraktiv. Sie versprechen Karriere, Macht und das Gefühl, einer Elite anzugehören. Im Mittelpunkt der Ausbildung stehen Gehorsam und Gewaltbereitschaft. Die Konzentrationslager Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald sind die ersten Zentren von Himmlers Totenkopf-Truppe. Dort werden Kommunisten, Homosexuelle, Sinti, Roma und Juden festgehalten und gequält. Nach 1939 überzieht ein immer dichter werdendes Netz von Lagern Hitlers wachsendes Reich. Bis Kriegsende sind es über 1000 Haupt- und Nebenlager. Besondere Bedeutung kommt den Vernichtungslagern im besetzten Polen zu. Im Rahmen der sogenannten Aktion Reinhardt - benannt nach dem getöteten SS-General Reinhard Heydrich - entstehen in Treblinka, Sobibor und Belzec Lager, die nur einen Zweck haben: den Massenmord an Juden. Gleichzeitig wächst der Lagerkomplex von Auschwitz zur monströsen Mordfabrik heran.
Nach 1945 entziehen sich die meisten SS-Täter ihrer Verantwortung. Durch Leugnen, neue Identitäten oder Flucht nach Südamerika. Geheime Nazi-Netzwerke helfen ihnen, der Justiz zu entkommen. Beim Untertauchen leisten auch Geistliche im Vatikan und der US-Geheimdienst Beistand. In der BRD organisiert Himmler-Tochter Gudrun finanzielle Hilfe für Komplizen ihres Vaters. Parallel dazu verherrlichen Rechtsradikale in vielen Ländern die Geschichte der SS. Die bundesdeutsche Justiz tut sich lange schwer mit der Aufklärung von SS-Verbrechen. An vielen Gerichten arbeiten alte Nazis - als Richter oder Staatsanwälte. Zentrale Koordination für Fahndung und Beweissicherung gibt es nicht. 1958 ändert sich das mit der "Zentralen Stelle" im baden-württembergischen Ludwigsburg. Von hier aus soll die Aufklärung von NS-Verbrechen vorangetrieben und Beweismaterial gesammelt werden. Ende 1963 sorgt Generalstaatsanwalt Fritz Bauer in Frankfurt am Main für Aufsehen - mit dem ersten sogenannten Auschwitz-Prozess. In der DDR liegen die Ermittlungen gegen Naziverbrecher beim Ministerium für Staatssicherheit, das eifrig Akten und Dokumente aus der NS-Zeit gesammelt hat. Ob Anklage erhoben wird, hängt jedoch vor allem davon ab, ob es dem DDR-Regime nützlich erscheint. "Nazi-Jägerin" Beate Klarsfeld heftet sich an die Fersen von SS-Verbrechern und trägt entscheidend dazu bei, dass Mörder wie der Gestapo-Mann Klaus Barbie vor Gericht kommen.
Mehr als 13 Jahre ist Eva Braun Hitlers heimliche Geliebte. Bis heute gilt sie als unpolitisches und unbedarftes Anhängsel des Massenmörders. Doch wer war die "Braut des Bösen" wirklich? Offiziell ist Eva Braun auf dem Berghof als Hitlers Privatsekretärin. Erst nach ihrem Tod wird sie in Deutschland zur öffentlichen Person. Gemeinsam mit Adolf Hitler nahm sie sich am 30. April 1945 im Bunker unter der Berliner Reichskanzlei das Leben. Zuvor hatte der Diktator seine langjährige Geliebte noch geheiratet. Verborgen vor der Volksgemeinschaft verbrachte sie die meiste Zeit in München oder auf Hitlers Berghof in den Alpen. Die erste wissenschaftliche Biografie von Heike Görtemaker will das Image vom blonden und unpolitischen Dummchen an der Seite des Diktators revidieren. Hinter der aufgesetzten Fröhlichkeit Brauns, meint die Biografin, habe sie eine Frau gefunden, die sehr bestimmt gewesen sei und mit unglaublicher Härte versucht habe, ihre Ziele zu erreichen - bis zur letzten Konsequenz, bis zum Tod. Autor Michael Kloft hat für diese Dokumentation Heike Görtemaker ausführlich befragt sowie die umfangreichen Privatfilme und zahlreichen Fotoalben der Eva Braun ausgewertet.