Große Kriminalfälle der Geschichte - sie zeigen immer wieder, wozu Menschen fähig sind. Sie stellen Ermittler und Justiz vor Aufgaben, die manchmal unlösbar erscheinen. Und sie werfen stets die Frage auf, wie sich eine Gesellschaft vor Verbrechen schützen kann - und darf. "ZDF-History" dokumentiert große Kriminalfälle aus der Geschichte wie das Geiseldrama von Gladbeck - und stellt die Frage nach der Mitverantwortung der Medien.
Mobbing, Körperverletzung, Drogendelikte und Raub. Laut Polizeilicher Kriminalitätsstatistik hat die Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zugenommen. Der Anteil tatverdächtiger Kinder bis 13 Jahren ist in den letzten fünf Jahren um 43 Prozent gestiegen. Es gibt mehr Gewalttaten, mehr Raub und Körperverletzung. Konsequenzen oder Strafen schrecken die Jugendlichen offenbar nicht ab. Im sächsischen Plauen terrorisiert eine Bande Minderjähriger wochenlang die Kleinstadt. Die Gruppe besteht aus etwa 30 Jugendlichen im Alter von zehn bis 15 Jahren - darunter Deutsche und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Auf ihre Kappe gehen Einbrüche, Raubüberfälle und Körperverletzungen. Geschäftsmann Jörg Rödel ist eines der Opfer der Bande. Sein Selfservice-Kiosk wurde bereits vier Mal ausgeraubt. Laut eigenen Angaben entstanden dem Geschäftsmann knapp 10.000 Euro Schaden. Obwohl die Polizei in Plauen durch erhöhte Präsenz und einer eigens geschaffenen Ermittlungsgruppe die Lage verbessern konnte, will der junge Kioskbesitzer einige seiner Automaten nun woanders aufstellen. Die Berliner Friedrich-Bergius-Schule hat gerade Schlagzeilen gemacht, denn die Lehrer dort haben sich mit einem Brandbrief über die chaotischen Zustände an der Schule an die Schulaufsicht gewandt. Sie klagen darin über aggressive Schüler, Gewalttaten und Mobbing. Ein richtiger Unterricht sei kaum noch möglich. Es vergehe kein Tag ohne Beleidigungen und Bedrohungen von Lehrern. Seit Januar 2025 ist Engin Çatik nun neuer Schulleiter. Er hat bereits an anderen Schulen der Stadt gezeigt, wie man solche Probleme lösen kann. "Mir ist herbe langweilig, ist schon scheiße hier", sagt Macadon über seine aktuelle Situation. Der Auszubildende sitzt gerade im Jugendarrest von Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt Düsseldorf. Wegen gefährlicher Körperverletzung wurde er zu sieben Tagen Arrest verurteilt. Der Jugendarrest soll ein Vorgeschmack auf eine richtige Gefängnisstrafe sein und die Jugendlichen abschrecken. "Ich baue auf jeden Fall keine Scheiße mehr. Man lernt aus seinen Fehlern", gibt sich der 19-Jährige geläutert. Auch die 18-jährige Tara war schon einmal im Jugendarrest. Ihren ersten Diebstahl beging sie im Alter von zehn Jahren. Einbruch, räuberischer Diebstahl und Hausfriedensbruch stehen bei ihr im Strafregister. "Das war nicht cool, und das wird mir jetzt im Nachhinein echt vieles schwerer machen. Schließlich habe ich jetzt 'ne riesige Akte". Taras Mutter Eli musste jahrelang hilflos mit ansehen, wie ihre Tochter immer krimineller wurde. Heute ist sie froh, dass ihre Tochter den Weg aus der Kriminalität geschafft hat. Tara möchte den Schulabschluss nachholen und eine Ausbildung zur Köchin machen. Heiko Teggatz von der Deutschen Polizeigewerkschaft warnt, es müsse etwas passieren. "Das große Problem, das Polizei und auch Justiz haben, ist eben genau die Tätergruppe unter 14 Jahren, weil es dort schlichtweg keine Strafmündigkeit gibt." Teggatz sagt weiter, das Alter für die Strafmündigkeit müsse herabgesetzt, die Regelung an die heutige Zeit angepasst werden. Eine "ZDF.reportage" über junge Menschen, die bereits früh auf die schiefe Bahn geraten sind.
Palmasola ist das größte Gefängnis Boliviens. Doch obwohl dort die gefährlichsten Verbrecher des Landes eingesperrt sind, findet sich in der gesamten Haftanstalt kein einziger Wärter. Mehr als 5000 Gefangene leben in dieser Gefängnisstadt, die eigentlich nur für 800 Insassen gebaut wurde. Die Aufseher bewachen nur das Außengelände, innerhalb der Mauern sorgen die Disciplinas, eine Gruppe von Häftlingen, für Recht und Ordnung. Die Gefangenen verwalten sich selbst. Im Gefängnisblock PC 4 haben sie eine kleine Stadt erschaffen, in der es Restaurants, Geschäfte, Häuser und sogar Spielhallen gibt. Häftlinge wohnen dort mit ihren Frauen und Kindern inmitten von Mördern, Drogenhändlern und Vergewaltigern. "Regiert" wird Block PC 4 von Leonidas, dem mächtigsten Insassen Palmasolas. Mit seiner Erlaubnis begibt sich Reporter Sebastian Perez Pezzani für fünf Tage in die Haftanstalt, um mit den Menschen zu sprechen, die dort gestrandet sind. Schwerstverbrecher, die von der Gesellschaft verstoßen sind und vom bolivianischen Rechtssystem vergessen wurden. Der Journalist Sebastian Perez Pezzani begibt sich in dieser Reihe an unwirkliche und gefährliche Orte in aller Welt.
Sexualstraftäter haben einen schweren Stand im MCTC - auch ihre Mitgefangenen haben Frauen und Töchter. Kann Häftling Koro ihnen und dem Personal beweisen, dass er seine Tat ernsthaft bereut? Zwei Deserteure, die jahrelang auf der Flucht waren, warten nach ihrer Festnahme auf ihre Militärgerichtsverfahren. Wird ihr Hoffen auf eine milde Bestrafung erhört, oder bekommen sie die volle Wucht des Gesetzes zu spüren? Und Sergeant McHenry hat einen ungewöhnlichen Plan für den jährlichen Pace-Sticking-Wettbewerb der Militärpolizei-Brigade: Er will mit einem Team antreten, zu dem auch zwei Häftlinge gehören. Können die beiden beweisen, dass sie trotz ihrer Vergehen nicht nur gute, sondern hervorragende Soldaten sind? Das Armeegefängnis MCTC im britischen Colchester ist keine gewöhnliche Haftanstalt. Die Insassen: Soldaten. Dort können sie sich beweisen. Wer hat das Zeug, in der Armee zu bleiben, und wer muss am Haftende gehen?
Das Personal im Armeegefängnis MCTC hat es mit schwierigen Fällen zu tun: einem notorischen Trinker, einem Schläger und einem frustrierten Koch, der seine Aggressionen an Kameraden auslässt. Trunkenheit im Dienst ist oft ein Problem, aber Ben Johnson konnte nicht einmal im Kampfeinsatz die Finger vom Alkohol lassen. Declan Jones legt sich ständig mit dem Personal an, und Travis Norbert hat keine Lust mehr auf seinen Alltag bei der Army. Johnson sträubt sich, seine Alkoholsucht als Problem zu sehen. Bekommt er sie in den Griff, und kann er zurück zur Truppe, oder ist er ein zu großes Risiko für seine Kameraden? Travis Norberts Begeisterung für den Dienst soll durch Spezialkurse wie Häusernahkampf wieder geweckt werden. Declan Jones weiß, dass er aus der Army geworfen wird und nimmt Disziplin und Befehle deshalb nicht ernst. Kann Sergeant McHenry ihn so weit auf das Zivilleben vorbereiten, dass er nicht sofort wieder Ärger bekommt? Das Armeegefängnis MCTC im britischen Colchester ist keine gewöhnliche Haftanstalt. Die Insassen: Soldaten. Dort können sie sich beweisen. Wer hat das Zeug, in der Armee zu bleiben, und wer muss am Haftende gehen?
Militärische Ausbildung ist teuer. Deshalb wäre es unklug, jeden verurteilten Soldaten aus der Armee zu entlassen. Doch was, wenn die Verurteilten nicht mehr beim Militär bleiben wollen? Jacob Morris hat sich unerlaubt von der Truppe entfernt, Reece Wood sitzt eine Strafe wegen Betrugs ab. Beide sind sich sicher: Die Armee ist nichts für sie. Zwei schwierige Fälle für die Ausbilder am Armeegefängnis MCTC. Lassen sich die Männer überzeugen, dass das Militärleben ihnen durchaus etwas zu bieten hat und womöglich nicht die Ursache, sondern sogar eine mögliche Lösung ihrer Probleme ist? Das Personal muss die Unterkünfte auf den Kopf stellen, auf der Suche nach einem eingeschmuggelten Mobiltelefon. Einer der Häftlinge soll damit seine Ex-Freundin belästigt haben. Das Armeegefängnis MCTC im britischen Colchester ist keine gewöhnliche Haftanstalt. Die Insassen: Soldaten. Dort können sie sich beweisen. Wer hat das Zeug, in der Armee zu bleiben, und wer muss am Haftende gehen?
Italiens Gefängnisse - kein Hauch von Dolce Vita! Verfallene, überfüllte Anstalten, in denen Häftlinge oft unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen - und das im Herzen Europas. Rund 61.000 Häftlinge drängen sich in Italiens Gefängnissen, obwohl nur Platz für 51.000 ist - eine Belegungsrate von 120 Prozent, teils sogar 200 Prozent. Schimmel, katastrophale Hygiene und Gewalt prägen den Alltag. Italiens Strafvollzug zählt zu den härtesten Europas. Die Doku ermöglicht Einblicke in zwei unterschiedliche italienische Gefängnisse, enthüllt dabei tiefgreifende Missstände im italienischen Strafvollzug, wo Überbelegung, Geld- und Personalmangel zu katastrophalen Zuständen führen. Während der deutsche Häftling Norbert im EU-finanzierten Mustergefängnis in Mailand vergleichsweise privilegiert lebt, zeigt das Hochsicherheitsgefängnis Secondigliano in Neapel eine andere Realität. Gefangene nähen dort Polizeiuniformen. Doch die Personalnot ist überall spürbar. Schockierende Videoaufnahmen belegen Gewalt durch Aufseher während des Corona-Lockdowns, die das erschütternde Bild abrunden. Die dreiteilige Reportage-Reihe "Deutsche im Knast" gewährt packende Einblicke in das Leben deutscher Häftlinge im Ausland - ein intensiver Blick auf ihren Alltag hinter Gittern und die Herausforderungen fern der Heimat.
Hinter Gittern in Paraguay: Enge, schlechtes Essen, ein undurchsichtiges Justizsystem. Auch deutsche Staatsbürger kämpfen mit den Verhältnissen und der allgegenwärtigen Korruption. Yves S. und Remy N. kämpfen täglich für die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse. Während Yves immer knapp bei Kasse ist und sich nur eine Zelle mit vier Mann "leisten" kann, hat Remy das System im Griff. Als Boss einer Zellengang betreibt er lukrative Geschäfte. Yves S. sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft, man wirft ihm vor, an der Ermordung eines Deutschen beteiligt gewesen zu sein. Er streitet alles ab und verzweifelt an dem Justizsystem, das ihn seit mittlerweile drei Jahren in Untersuchungshaft hält. Mithilfe eines illegalen Handys studiert er online Jura, um sich für seinen Prozess zu wappnen. Remy hingegen fühlt sich in seinem Knast wohl, er hat dank seiner Einkünfte ein Leben fast wie in Freiheit: jederzeit Besuch von Frau und kleinem Sohn, Internet, gutes Essen, alle Bediensteten des Gefängnisses respektieren ihn als Anführer seines Zellentraktes. "Nur verreisen kann ich nicht, aber das mache ich nach meiner Entlassung", sagt er. Paraguays Gefängnisse machen immer wieder Schlagzeilen: Rivalisierende Gangs tragen ihre Kriege aus, es kommt zu Übergriffen und sogar Geiselnahmen des Gefängnispersonals. Resozialisierungsmaßnahmen finden oft nur durch kirchliche Träger statt. Ehemalige Häftlinge kümmern sich vor allem um die Ärmsten der Armen, die sich kein eigenes Essen leisten können und die wegen der grassierenden Drogenprobleme medizinische Versorgung brauchen, aber sich nichts leisten können. Die Reportage-Reihe "Deutsche im Knast" gewährt packende Einblicke in das Leben deutscher Häftlinge im Ausland - ein intensiver Blick auf ihren Alltag hinter Gittern und die Herausforderungen fern der Heimat.
Japans Gefängnisse: ein unnachgiebiges System aus Vorschriften und Verboten. Auch Deutsche sitzen dort ihre Strafe ab und müssen sich den strikten Regeln unterwerfen. Meist haben sie versucht, Drogen zu schmuggeln, und erhielten die Standardstrafe für diese Vergehen: acht Jahre. Im Männergefängnis Fuchu und im Knast für Frauen in Tochigi leben sie nun einen eng begrenzten, immer von Strafen und Isolierung bedrohten Alltag. Eintönige Arbeit, kaum Heizung, kaum Kontakte. Nur unter strengen Auflagen durfte das ZDF-Team in den beiden Gefängnissen, in denen auch Ausländer ihre Strafe absitzen, filmen. Und dennoch gibt der Film einen tiefen Einblick in den japanischen Strafvollzug, der in seinen Ursprüngen nach preußischem Vorbild gestaltet ist. Marschieren im Gleichschritt, reden nur mit Erlaubnis, nicht aus dem Fenster schauen, das sind nur einige Regeln, an die sich Gefangene zu halten haben. Tun sie es nicht, droht Einzelhaft, und das bedeutet: den ganzen Tag in nur einer Sitzposition verharren, nicht reden, nicht bewegen. Japans Strafvollzug setzt ganz und gar auf Disziplin, will durch Gehorsam und Arbeit die Straftäterinnen und Straftäter wieder zu respektablen Mitgliedern der Gesellschaft machen. Resozialisierung findet manchmal auf skurrilem Wege statt: So ist die vorherrschende Farbe im Frauengefängnis rosa, vom Zellentrakt über Handtücher und Schuhe bis hin zu den Gittern der Unterkünfte. Ein Albtraum in Pink - das und der ewige Drill führt manche Gefangenen an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Die Reportage-Reihe "Deutsche im Knast" gewährt packende Einblicke in das Leben deutscher Häftlinge im Ausland - ein intensiver Blick auf ihren Alltag hinter Gittern und die Herausforderungen fern der Heimat.
Dezember 2020. 50 Jahre nach den Verbrechen des Zodiac-Killers knackt ein IT-Experte eine der chiffrierten Botschaften des Mörders. Ist einer der größten Cold Cases der USA nun gelöst? Diese Nachricht sorgt weltweit für Aufsehen - auch jenseits des Atlantiks, wo sich Fayçal Ziraoui, Absolvent einer Eliteuni, während der COVID-Pandemie im Lockdown langweilt. Als er erfährt, dass noch zwei weitere Codes zu knacken sind, ist sein Ehrgeiz geweckt. Der mathematikbegeisterte Franzose taucht ein in die Geschichte und die Abgründe eines der bekanntesten Kriminalfälle der USA. Dazu schließt er sich der riesigen Online-Community der "Sleuths" an, in der sich unzählige Amateurermittler einen regelrechten Wettlauf um die Aufklärung der Identität des Zodiac-Killers liefern. Jener Mann, der Ende der 1960er-Jahre die Bevölkerung San Franciscos in Angst und Schrecken versetzte, bis er eines Tages spurlos verschwand. Er soll für fünf Tote, zwei Schwerverletzte und unter anderem Bombendrohungen gegen Schulkinder verantwortlich sein. Dazu führte er ein makabres Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei und der Presse, die er mit zahlreichen Briefen und chiffrierten Texten bombardierte. Als Fayçal Ziraoui erfährt, dass auch das FBI noch immer in dem Fall ermittelt, versucht er auf eigene Faust, die letzten Codes zu entschlüsseln - einer davon soll den Namen des Verbrechers enthalten. Fayçal Ziraoui versucht, eines der größten Rätsel der Kriminalgeschichte zu lösen: Wer ist der mysteriöse Zodiac-Killer, der Amerika Ende der 1960er-Jahre in Angst und Schrecken versetzte?
Die Entschlüsselung der Codes des Zodiac-Killers ist für Fayçal Ziraoui anfangs nur ein spannendes Puzzle. Doch der ungelöste Fall des Serienkillers zieht ihn immer mehr in den Bann. Er setzt alles daran, eine lange, noch nicht entschlüsselte Botschaft zu entziffern. Und er kommt zu dem Ergebnis, dass die Nachricht des Serienmörders Koordinaten beinhaltet. Ein schrecklicher Verdacht kommt auf: Führt der Text zu einer bislang unentdeckten Bombe? Ein Blick zurück: 1970 droht der Zodiac-Killer mit einem Bombenanschlag auf einen Schulbus. Dazu kommt es zwar nicht, aber laut Fayçal Ziraoui verweisen die Koordinaten auf eine Stelle in der Nähe einer Schule am Lake Tahoe. An jenem See ist 1970 die Krankenschwester Donna Lass spurlos verschwunden. Dazu wird der Name des Sees auf einer Postkarte des Zodiac-Killers erwähnt. Nach der Entzifferung des ersten Geheimtextes macht sich Fayçal Ziraoui an die Lösung des letzten Codes. Der sogenannte Code "Z 13" besteht aus nur 13 Symbolen und könnte die Identität des Mörders aufdecken - der Heilige Gral der Zodiac-Suche. Und tatsächlich stößt Fayçal Ziraoui auf einen Namen. Er ist von seinem Ergebnis überzeugt, doch als er es im Internet mit der Community der Zodiac-Jäger teilt, schlagen ihm Skepsis und Ablehnung entgegen. Fayçal Ziraoui versucht, eines der größten Rätsel der Kriminalgeschichte zu lösen: Wer ist der mysteriöse Zodiac-Killer, der Amerika Ende der 1960er-Jahre in Angst und Schrecken versetzte?
Fayçal Ziraoui ist überzeugt, den Zodiac-Killer enttarnt zu haben. Der Serienmörder versetzte San Francisco zwischen Ende der 1960er und zu Beginn der 1970er in Angst und Schrecken. Der Absolvent der Pariser Eliteuni glaubt, zwei entscheidende Codes sowie eine Postkarte des Killers geknackt zu haben. Um Beweise vor Ort zu finden, begibt er sich auf Spurensuche in die kalifornische Sierra Nevada zu einem Ort, der sich "Loch zur Hölle" nennt. Fayçal Ziraoui will den Hinterbliebenen der Opfer des Zodiac-Killers unbedingt Antworten zu ihren immer noch offenen Fragen geben. Dafür schreckt er selbst vor der gefährlichen Wildnis nicht zurück. Rund um die Berge "Round Top" und "Little Round Top" schlägt er sich durch die wilde Landschaft und muss sich mit wilden Tieren wie Schwarzbären und Klapperschlangen auseinandersetzen. Auf Satellitenbildern meint er, auf der Spitze eines der Berge das unvergleichliche Zeichen des Zodiac-Killers gesehen zu haben. Wird es ihm gelingen, ein vor 50 Jahren verschwundenes Mädchen dort zu finden? Fayçal Ziraoui versucht, eines der größten Rätsel der Kriminalgeschichte zu lösen: Wer ist der mysteriöse Zodiac-Killer, der Amerika Ende der 1960er-Jahre in Angst und Schrecken versetzte?
In der kalifornischen Sierra Nevada findet Fayçal Ziraoui eine Steinformation, die wie ein Fadenkreuz aussieht - das Zeichen des Zodiac-Killers. Er vermutet dort das Grab von Donna Lass. Die junge Frau war 1970 verschwunden und gilt als mutmaßliches Opfer des Zodiac-Killers. Doch zu Ziraouis Enttäuschung nimmt die kalifornische Polizei keine neuen Ermittlungen auf. Und nicht nur das: Nun gerät Ziraoui selbst unter Verdacht. Die Amateurermittlerszene reagiert gereizt auf seine Enthüllungen. Während Ziraoui von seiner Deutung der verschlüsselten Botschaften überzeugt ist, bemühen sich führende Zodiac-Amateurermittler, seine Darstellung zu entkräften. Allerdings haben sie selbst viel zu verlieren, sollte er recht haben. Denn die Szene rund um den Zodiac-Killer ist längst zu einem einträglichen Geschäft geworden. Doch Ziraouis Vermutungen bestätigen sich: Monate nach dessen Besuch bei der Polizei stellt sich anhand einer DNA-Analyse heraus, dass ein 1986 in der Sierra Nevada gefundener Schädel tatsächlich der von Donna Lass ist. Fayçal Ziraoui versucht, eines der größten Rätsel der Kriminalgeschichte zu lösen: Wer ist der mysteriöse Zodiac-Killer, der Amerika Ende der 1960er-Jahre in Angst und Schrecken versetzte?
In Alltagssituationen wiegen sich Menschen häufig in Sicherheit. Doch die kann trügerisch sein. Denn aus dem Nichts heraus können Menschen plötzlich zum Verbrechensopfer werden. In Wien geht ein extrem gefährlicher Täter um. Er attackiert obdachlose Menschen, die vollkommen arg- und wehrlos sind. Und in Trier ist ein alleinstehender Mann auf der Suche nach Liebe und Zuneigung. Das nutzen skrupellose Täter für ihre Pläne aus. Ein scheinbar beschaulicher Abendspaziergang wird für ein dänisches Ehepaar zur mörderischen Falle. Denn auch die beiden Skandinavier werden Opfer einer tragischen Zufallsbegegnung. Für die Ermittler ist es ein nervenaufreibender Wettkampf gegen die Zeit, denn die Täter können jederzeit wieder zuschlagen. Die Doku-Serie "Ermittler!" begleitet Kommissare, Staatsanwälte und Rechtsmediziner bei der Lösung ihrer spektakulärsten Fälle. Erstmals öffnen sie dafür ihre Ermittlungsakten und zeigen Tatortfotos sowie Polizeivideos. Und sie berichten, wie sie den Tätern auf die Spur gekommen sind.
Maria (28), Levke (8) und Emilie (17) - drei Entführungsfälle in Deutschland und Dänemark, die für die Ermittler zur Nervenprobe werden und tragisch enden. Die 28-jährige Maria war auf Mallorca feiern und ist anschließend verschwunden. In Cuxhaven ist die achtjährige Levke wie vom Erdboden verschluckt. Und in Dänemark ist die 17-jährige Emilie nach einem Partyabend allein unterwegs und verschwindet. Die Kommissare Canedo, Bettels und Isager-Nielsen blicken auf diese drei spektakulären Fälle und die anschließenden Ermittlungen zurück. Die Doku-Serie "Ermittler!" begleitet Kommissare, Staatsanwälte und Rechtsmediziner bei der Lösung ihrer spektakulärsten Fälle. Erstmals öffnen sie dafür ihre Ermittlungsakten und zeigen Tatortfotos sowie Polizeivideos. Und sie berichten, wie sie den Tätern auf die Spur gekommen sind.
Bei vielen Verbrechen sind die Opfer zur falschen Zeit am falschen Ort. So auch im Winter 1987, als die neunjährige Christina aus Osnabrück in einem verwilderten Garten ermordet wird. Sie hatte nicht den üblichen Schulweg genommen, sondern einen Heckenpfad. Es gibt einen Verdächtigen, den Kinder in der Nähe des Tatorts gesehen haben. Aber man kann ihm nichts nachweisen. Erst 25 Jahre später greift Oberstaatsanwalt Feldkamp den Fall wieder auf. Inzwischen ist der DNA-Einsatz in der Kriminalistik so fortgeschritten, dass die Ermittler sich berechtigt Hoffnung machen können. Ein 45-Jähriger gerät in den Fokus von Polizei und Staatsanwaltschaft. Doch warum wurde Christina vergewaltigt und dann umgebracht? Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass das Kind höchstwahrscheinlich rein zufällig zum Opfer wurde. In einem zweiten Fall ermittelt die Kripo im niedersächsischen Quakenbrück. 2004 wird eine Taxifahrerin erstochen aufgefunden. Zunächst deutet vieles auf einen Raubmord hin. Mysteriös ist allerdings ein Fahrrad, das neben dem Taxi auf der Straße liegt, und ein mit mehreren Messerstichen schwer verletzter Jugendlicher. Staatsanwältin Kathrin Krüger findet heraus, dass das 13- jährige Opfer auf dem Rad zufällig in Tatortnähe gefahren war. Im September 1976 verschwindet die 15- jährige Petra im osthessischen Bad Hersfeld auf dem Weg zu einer Freundin. Kurz darauf wird ihre Leiche im Gebüsch gefunden. Sie wurde erdrosselt und sexuell missbraucht. Vom Täter keine Spur. 26 Jahre später übernimmt Kommissar Schmidt den Cold Case, spricht mit den Hinterbliebenen und stellt fest, dass er Petra früher sogar gekannt hatte. Vor allem aus dieser Motivation heraus setzt der Ermittler alles daran, den Fall doch noch zu lösen. Kann er nach so langer Zeit den Täter überführen, und war auch Petra ein Zufallsopfer? Die Doku-Serie "Ermittler!" begleitet Kommissare, Staatsanwälte und Rechtsmediziner bei der Lösung ihrer spektakulärsten Fälle. Erstmals öffnen sie dafür ihre Ermittlungsakten und zeigen Tatortfotos sowie Polizeivideos. Und sie berichten, wie sie den Tätern auf die Spur gekommen sind.
938 Frauen wurden 2023 Opfer von vollendeten oder versuchten Tötungsdelikten. Meistens sind Männer die Täter. Und sehr oft verbindet Täter und Opfer eine persönliche Geschichte. Patriarchale Strukturen, übersteigertes Besitzdenken, die sogenannte Familienehre - fast immer spielt einer dieser Gründe eine Rolle, wenn Frauen von ihnen nahestehenden Menschen angegriffen werden. Die Männer fühlen sich im Moment der Tat im Recht. In München wurde eine Frau vier Jahre lang von ihrem Ex-Freund und späteren Mörder verfolgt, bedrängt und bedroht. Mehrfach erstattete sie Anzeige, verteilte sogar Zettel mit Hilferufen in ihrem Umfeld. Doch im August 2016 starb die 45-Jährige durch zahlreiche Messerstiche im Treppenaufgang ihres Wohnhauses. Carina überlebte die Trennung von ihrem deutlich älteren Freund nur wenige Tage. Mit 15 lernte sie ihn kennen; ein Jahr lang war das Paar glücklich. "Dann wurde er immer eifersüchtiger und kontrollbesessen. Die Trennung fiel Carina nicht leicht, aber danach fühlte sie sich befreit.", erzählt Carinas beste Freundin. Mit einem Trick lockte der Ex-Freund Carina in den Wald, erdrosselte sie und versuchte, ihre Leiche zu verbrennen. Saadiya wurde Opfer eines sogenannten Ehrenmordes. Die junge Mutter wurde von ihrem Ehemann verdächtigt, eine Affäre zu haben. Er tötete nicht nur den vermeintlichen Nebenbuhler, sondern verletzte auch seine Frau mit zahlreichen Messerstichen so schwer, dass sie starb. Die damals achtjährige Tochter musste die Tat mit ansehen. Später stellte sich heraus, dass Saadiya ihre angebliche Affäre nur flüchtig kannte. Der Täter sowie vier seiner Brüder und Cousins wurden verurteilt, teils zu lebenslanger Haft. So wie diese drei sind allein im Jahr 2023 360 Frauen in Deutschland Opfer eines Femizids geworden. Das heißt, fast jeden Tag des Jahres kam es zur gezielten Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts und patriarchaler Denkmuster der Täter, und das in jeder Alters- und Gesellschaftsschicht. "Was die Täter eint, ist ihre Erfahrung, dass Gewalt als probates Mittel zur Konfliktlösung taugt. Was sie selber als Kind erfahren haben, leben sie als Erwachsene aus.", so Prof. Dr. Deborah Felicitas Hellmann, Professorin für Psychologie an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen.
Viele Morde werden in Liebesbeziehungen begangen. Doch das macht die Aufklärung nicht unbedingt leichter, denn die Taten sind oft minuziös geplant und schwer zu durchschauen. In Flensburg wird eine Marokkanerin als vermisst gemeldet. Ermittler Hauke Bahnsen glaubt nicht, dass die junge Mutter freiwillig verschwunden ist. An einem See bei München liegt eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche. Ein Fall für Staatsanwalt Lafleur. Und auf Mallorca wird ein ermordeter Deutscher auf seiner Segeljacht entdeckt. Auch seine Lebensgefährtin ist schwer verletzt. Juan Canedo von der Guardia Civil stehen bei den Ermittlungen einige Überraschungen bevor. Drei Mordfälle, die für die Ermittler zur Nervenprobe werden. Die Doku-Serie "Ermittler!" begleitet Kommissare, Staatsanwälte und Rechtsmediziner bei der Lösung ihrer spektakulärsten Fälle. Erstmals öffnen sie dafür ihre Ermittlungsakten und zeigen Tatortfotos sowie Polizeivideos. Und sie berichten, wie sie den Tätern auf die Spur gekommen sind.
Gefahr droht. Jahr für Jahr ziehen ungarische Reiterhorden mordend und brandschatzend durch deutsche Lande. In der Not ruft König Otto im Jahr 955 zur entscheidenden Schlacht. 7000 Panzerreiter versammeln sich auf dem Lechfeld, um den Feind endgültig zu schlagen. Einer der tapferen Kämpfer ist Heinrich Tangel aus Tannroda. Wie viele andere in Ottos Heer ist er zunächst kein Ritter, sondern ein schlichter Kämpfer auf einem Pferd. Wann wurde aus dem Reiter ein Ritter? Diese Frage beschäftigt die Forschung seit Jahrzehnten. Einer der ersten wahren Ritter könnte Heinrich Tangel aus Tannroda in Thüringen gewesen sein. Mit seiner Geschichte beginnt die "Terra X"-Zeitreise in die "Welt der Ritter". Als Ritter bezeichnete man zunächst vor allem die Berufssoldaten zu Pferd. Tangel hingegen war ein freier Bauer, der nur in Kriegszeiten zum Waffendienst verpflichtet war und ansonsten seine Felder bestellte. Das Schicksal von Männern wie Heinrich interessiert Wissenschaftler heute ganz besonders, weil zu seinen Lebzeiten das Rittertum, wie wir es uns heute vorstellen, erste Formen annahm. Nach der gewonnenen Schlacht zeichnet König Otto die erfolgreichen Kämpfer aus und "befördert" viele nichtadlige Reiter durch die Schwertleite zu Rittern. Diese Möglichkeit des sozialen Aufstiegs war außergewöhnlich. Adlig war man von Geburt, aber Ritter konnte man durch Tüchtigkeit werden. Allerdings gehörte auch das nötige Kleingeld dazu. Die Ausrüstungskosten waren enorm. Das Pferd allein kostete so viel wie zwölf Kühe, die Bewaffnung mehr als doppelt so viel. Den Gegenwert von 45 bis 50 Kühen hatte kaum ein freier Bauer übrig für eine neue Existenzgründung als Ritter. Im "Terra X"-Experiment wird geprüft, was ein Ritter für sein Geld erwarten durfte. Eine Highspeed-Kamera erlaubt einen nie gesehenen Blick darauf, wie genau ein Kettenhemd gegen Schwerter und Pfeile schützte. Rechtsmediziner Prof. Markus A. Rothschild und Militärhistoriker Roland Schewe kommentieren die Ergebnisse. Gegen Schwerthiebe und -stiche bot das Kettenhemd ausreichend Schutz, etwa wie eine Kevlarweste, die heute Soldaten und Polizisten tragen. Als dann allerdings verbesserte Langbögen und Armbrüste ins Spiel kamen, hatte das Kettenhemd ausgedient. Nur der Ritter in Vollpanzerung war gegen die Fernwaffen einigermaßen geschützt. Heinrich hatte Glück, er erhält von seinem König eine Burg samt Land und Leuten. Sie sichert sein Einkommen. Wie im Mittelalter eine Burg gebaut wurde, zeigt "Terra X" in einem einzigartigen Langzeit-Experiment in Guédelon bei Paris. Hier wird eine Burg Stein für Stein nur mit mittelalterlichen Werkzeugen gebaut. Warum nur ein Bruchteil der europäischen Burgen heute noch erhalten ist, zeigt eine spektakuläre 3-D-Animation der Belagerung und Stürmung einer frühen Burg, die so manchen "Burgirrtum" widerlegt.
Als Papst Urban im Jahr 1095 zum ersten Kreuzzug aufrief, legte er nicht so viel Wert auf die Herkunft der Recken wie auf deren Entschlossenheit, Jerusalem zurückzuerobern. "Wer Räuber war, kann Ritter werden", versprach Urban, und Zehntausende folgten seinem Ruf. Viele weitere Kreuzzüge sollten folgen. Während der ersten beiden Züge quälten sich gewaltige Heerscharen aus Europa auf dem Landweg rund um das Mittelmeer und durch endlose Wüstengebiete. Immer wieder wurden sie unterwegs von Wegelagerern und Feinden aus dem Hinterhalt angegriffen. Erst, als die Seefahrerstädte Genua und Venedig neue Transportschiffe entwickelt hatten, konnten Ritter auch "Kreuzfahrten" ins Heilige Land buchen - ein gewaltiges Geschäft. Immer mehr Ritter wählten schließlich den Seeweg, unter ihnen Heinrich von Neuffen. Im zweiten Teil der "Terra X"-Reihe "Die Welt der Ritter" überlässt Heinrich seiner Frau Adelheid die Verwaltung der heimischen Burg und bricht unter dem Stauferkaiser Friedrich II. zum fünften Kreuzzug auf. Seine Seereise hatte er sich allerdings anders vorgestellt. Der Transport von Rittern und ihren Pferden auf dem Mittelmeer war zwar eine logistische Meisterleistung, aber längst keine Vergnügungsfahrt. Im Bauch riesiger Transportschiffe saßen Pferde und Ritter gleichermaßen in der Falle. Piraten und Stürme hatten leichtes Spiel, Schiffbrüche waren nicht selten. Wer überlebte, war schwach von der Seekrankheit und dem fauligen Wasser an Bord. Von Neuffen jedoch hatte großes Glück: Er überstand nicht nur die Überfahrt, sondern auch den Kreuzzug. Schließlich kehrte er gesund und beladen mit Souvenirs aus dem Heiligen Land zu seiner Burg zurück. Dass die Ehefrau die Herrschaft über eine Burganlage und den zugehörigen Landbesitz übernahm, war nicht die Regel, kam aber vor. Die eine oder andere Burgherrin musste sogar Feinde abwehren und Belagerungen überstehen. Quellen belegen solche Auseinandersetzungen. Sogar im Gerichtskampf durften Frauen ihr Recht durchsetzen - auch gegen Männer. In seinem berühmten Fechtbuch erklärt beispielsweise der Fechtmeister Hans Talhoffer nicht nur den Männern, wie ein Gerichtskampf zu gewinnen ist, sondern widmet ein ganzes Kapitel den speziell für Frauen empfohlenen Techniken. Wunschbild der mittelalterlichen Männer scheinen solche Frauen aber nicht gewesen zu sein. Der damals in Mode gekommene Minnesang beschwor ein ganz anderes Frauenbild: Die bewunderte Frau, die sogenannte Minneherrin, wird stets als schön, edel und gut gekleidet beschrieben. Sie bleibt zu jeder Zeit damenhaft zurückhaltend, und ihr Minneritter ist gezwungen, sie aus der Ferne anzubeten. Analog zur Gottesliebe des Kreuzritters wird vom Minneritter reine Liebe für seine Herrin erwartet.
Götz von Berlichingen gilt als Räuber, bestenfalls als Raubritter, der seinen Lebensunterhalt durch Fehde und Überfälle bestritt. Und doch ist er einer der letzten echten Ritter. Er verhält sich gar nicht viel anders als seine Standesgenossen in den Jahrhunderten zuvor, aber die Welt der Ritter hatte sich im 16. Jahrhundert verändert. Sein Handeln passt nicht in die neue Zeit, und er wird immer wieder mit Strafen belegt. Auch Kaiser Maximilian, der sich selbst als "den letzten Ritter" bezeichnete, knüpfte an ritterliche Traditionen an - zumindest auf dem Hobbysektor. Er veranstaltete glanzvolle Turniere und versuchte sich sogar als Dichter von Ritterromanen. Im Alltag jedoch war Maximilian kein mittelalterlicher Ritter mehr, sondern ein moderner Fürst. In der Kriegsführung setzte er auf ein Heer aus Landsknechten, denn Ritter von Stand waren ihm viel zu teuer und nicht effektiv genug. Außerdem begeisterte er sich sehr für moderne Technologie und entwarf sogar selbst Kanonen. Seine Kavallerie bestand längst nicht mehr nur aus Rittern. Wer ein guter Kämpfer war, durfte in der Reiterei bleiben, ansonsten ersetzten nichtadlige Berufskrieger den Ritter von Stand. 1000 Jahre lang beherrschten die Ritter das Kriegsgeschehen, aber mit Maximilian ging das Zeitalter der "Männer in Eisen" zu Ende. Götz beruft sich zwar noch auf die "alten ritterlichen Rechte und Pflichten seines Standes" und behauptet: "Wo immer Unrecht ist, nehme ich mich der Sache an." Tatsächlich verhalf er seinen Hintersassen zu Recht, trieb Buß- und Strafgelder ein und sorgte für Schadensersatz. Sogar mit der reichen Stadt Nürnberg, mit Bischöfen und Fürsten legte er sich an - natürlich immer gegen eine entsprechende Beteiligung. Was aus mittelalterlicher Sicht das Recht des Ritters war, wurde zu Beginn der Neuzeit zum kriminellen Delikt. Maximilian dagegen war gewissermaßen der erste "Freizeitritter" der Geschichte und nahm damit alle modernen Ritter-Events und Onlinespiele vorweg. Tatsächlich waren seine Turniere vor allem eine großartige Show, ein sportliches Großereignis, das die Besucher aus ganz Europa anlockte. Und so ein Ritter-Grand-Prix des Mittelalters war mindestens genauso gefährlich wie moderne Autorennen. Immer wieder stürzten Ritter bei diesem "Extremsport" zu Tode oder wurden von splitternden Lanzen verletzt. Was im Detail passiert, wenn zwei Ritter aufeinandertreffen, zeigt "Terra X" in einem Experiment in der Crashtest-Anlage eines Automobilherstellers. So mancher Helm, der eigentlich schützen sollte, führte im Turnier zum Genickbruch. Wer es sich leisten konnte, ließ eine Genickstütze an Helm und Panzer schrauben - auch eine Erfindung des Mittelalters.
Richard Löwenherz, der legendäre englische König, lässt eine Superburg in der Normandie erbauen: Bald ist seine Burg Gaillard Schauplatz erbitterter Kämpfe mit König Philipp II. von Frankreich. Château Gaillard gilt jahrzehntelang als uneinnehmbar und hat ein außergewöhnliches Verteidigungssystem. Mit zwei Ringmauern gehört sie schon damals zu den eindrucksvollsten Burgen ihrer Zeit und trotzt sieben Monate lang der Belagerung durch die Franzosen. Für Philipp II. ist die Festung pure Provokation. Sie steht nur wenige Kilometer von seiner eigenen Burg entfernt und zeigt dem jungen französischen König deutlich, mit welcher Entschlossenheit Richard Löwenherz die Normandie erobern will. Etwa 6000 Menschen waren am Bau der Burg beteiligt, die in einer Rekordzeit von zwei Jahren hochgezogen wurde. Viele Facharbeiter wurden mehr oder weniger freiwillig aus dem ganzen Reich des englischen Königs rekrutiert: Steinmetze, Schreiner, Wasser- und Kohleträger. Richard Löwenherz nahm dabei auf Menschenleben keine Rücksicht. Bäche von Blut sollen während der Bauzeit die Mauern hinuntergeflossen sein. Die Architektur der mittelalterlichen Festung ist ihrer Zeit weit voraus. Fünf Türme blicken über das Land und lassen kilometerweit entfernte Feinde erkennen. Der umliegende Graben ist zwölf Meter tief, und ein riesiger Keller ist Rückzugsort für die Bewohner sowie Vorratslager. Sieben Monate lang trotzt Château Gaillard allen Versuchen Philipps II., sie einzunehmen. Aber schließlich fällt die Burg an den französischen König - Richard Löwenherz erlebt das nicht mehr. Eingebettet in die Geschichte des Machtkampfes zwischen England und Frankreich schildert die Dokumentation den Bau der ultimativen Festung des Mittelalters und den unerbittlichen Kampf um sie. Historiker enthüllen die Geheimnisse ihrer Konstruktion und der entscheidenden Eroberungstaktiken.
Die Belagerung von La Rochelle Kardinal Richelieu gegen die Hugenotten
F 2020
45'
Vor 400 Jahren wird die französische Hafenstadt La Rochelle Schauplatz einer gewaltigen Belagerung. Um die Stadt vom Meer abzuschneiden, errichten die Belagerer sogar einen gigantischen Deich. 1627 tobt ein Konfessionskrieg in Frankreich. Die protestantischen Franzosen, Hugenotten genannt, sind König Ludwig XIII. ein Dorn im Auge. Er will ihre Hochburg La Rochelle vernichten. Aber die Stadt leistet erbitterten Widerstand. La Rochelle ist die größte protestantische Bastion Frankreichs. Ihre günstige Lage an der Atlantikküste sichert den Bürgern die Unterstützung ihres Bündnispartners England. Beide Lager sind durch ihren Glauben vereint und stellen sich gegen den katholischen König Ludwig XIII. Dieser will die Stadt so schnell wie möglich einnehmen, um sich auf seinen eigentlichen Krieg mit den Habsburgern konzentrieren zu können. Aber La Rochelle hat aus früheren Belagerungen gelernt. Eingebettet in eine Bucht, umgeben von Sümpfen und drei Kilometer langen Festungsmauern, scheint die Stadt uneinnehmbar. Die rechte Hand des Königs, Kardinal Richelieu, greift zu drastischen Mitteln: Auf offenem Meer lässt er einen riesigen Deich bauen. Der Weg der Engländer ist damit versperrt, ebenso jegliche Möglichkeit, Nachschub in die Stadt zu bringen. Kardinal Richelieu will La Rochelle aushungern und so den protestantischen Widerstand endgültig brechen.
Der Kampf um Orléans Entscheidung im Hundertjährigen Krieg
F 2020
45'
Frühling 1429. Seit sechs Monaten belagern englische Truppen Orléans. Sie suchen die Entscheidung im Hundertjährigen Krieg. Die Lage ist verfahren - bis ein junges Mädchen alles ändert. Die Belagerung gilt als Wendepunkt des Krieges. Die Engländer setzen alles daran, die Stadt auszuhungern - dort herrscht Mutlosigkeit. Doch dann erscheint Jeanne d'Arc, die Jungfrau von Orléans. Geleitet von göttlichen Visionen wendet sie das Blatt. Im Oktober 1428 beginnt die Belagerung von Orléans. Die englische Armee ist entschlossen, die strategisch wichtige Stadt an der Loire zu erobern. Aber Orléans verfügt über eine große Artillerie, eine entschlossene Bürgerwehr und starke Festungsanlagen. Von Beginn der Belagerung an machen die Engländer strategische Fehler. Es gelingt ihnen nicht, die Stadt vollständig von ihren Versorgungswegen abzuschneiden. Aber erst mit dem Eintreffen von Jeanne d'Arc nimmt der Kampf eine historische Wende. Die "Jungfrau von Orléans" hat dem französischen Erbprinzen den Sieg über die Engländer versprochen. Gemeinsam mit der Bürgerwehr, dem französischen Militär und unterstützt von der Krone erringt das junge Bauernmädchen entscheidende Siege für Frankreich.
Das kulturelle Gedächtnis der Menschheit hat Lücken. "Terra X"-Moderator Harald Lesch begibt sich auf die Spuren von Wissen, das im Lauf der Zeit scheinbar verloren gegangen ist. Wir könnten so einige Erkenntnisse und Erfindungen aus der Vergangenheit heute wieder gut gebrauchen. Sei es Glas, so hart wie die "Bologneser Träne", eine antibiotische Salbe aus dem Mittelalter oder ein windgestützter Schiffsantrieb aus den 20er-Jahren. Der Film beginnt mit einem mythischen Kriegswerkzeug des frühen Mittelalters. Das sogenannte Griechische Feuer galt lange als Wunderwaffe, die Byzanz einst vor einer arabischen Invasion rettete. Das Rezept schien mit dem Zusammenbruch von Byzanz für immer verloren. Doch der modernen Forschung ist es in einem spektakulären Experiment gelungen, die Funktionsweise der Waffe zu rekonstruieren. Ihr Geheimnis liegt in einem eigentlich modernen Brennstoff: Rohöl. Überhaupt gilt das Mittelalter als dunkle Epoche, in der nur wenig neues Wissen generiert wurde. Harald Lesch tritt den Gegenbeweis an. Denn viele geniale Erfindungen und Ideen gingen mit den Kulturbrüchen des Mittelalters verloren und werden gerade erst wiederentdeckt. So zum Beispiel das Geheimnis der Wikinger-Navigation. Die Nordmänner gelten als eines der bedeutenden Seevölker der Geschichte, doch wie ihre Navigationskunst funktionierte, blieb lange ein Geheimnis. Eine Gruppe von Forschern im dänischen Roskilde zeigt nun, wie die Wikinger mithilfe eines Sonnensteins navigierten, lange bevor der magnetische Kompass Einzug in Europa hielt. Auch beim Thema Medizin waren unsere Vorfahren manchmal geradezu brillant. Ein über 1000 Jahre altes Rezept für eine Augensalbe entpuppt sich als Heilmittel für eines der größten Probleme der modernen Medizin: die multiresistenten Krankenhauskeime. Die Kombination aus Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Wein und Ochsengalle ergibt ein auch nach heutigen Maßstäben hochwirksames Antibiotikum. Ein eindrückliches Beispiel dafür, dass wir noch heute viel vom verlorenen Wissen der Vergangenheit lernen können. Manchmal entsteht auch durch Zufall Großes. Wenn heißes, flüssiges Glas in einen Wassereimer fällt, entstehen sogenannte Bologneser Tränen. Der Kopf einer solchen Träne ist nahezu unzerstörbar, doch bricht der Schweif, explodiert die Träne innerhalb von Millisekunden. Ein Phänomen, das seit Jahrhunderten erforscht wird, dessen Lösung aber erst heute bereitsteht. Die Spannungen im Glas sind nicht nur der Schlüssel zur Stabilität der Träne, sondern auch die Grundlage für moderne Hightech-Gläser in Autos und Smartphones. Dabei muss man in der Geschichte nicht unbedingt weit zurückgehen, um auf geniale Erfindungen zu stoßen. Ein Segelsystem aus den 1920er-Jahren könnte die moderne Seefahrt revolutionieren, denn die Klimafrage ist heute drängender denn je. Der "Flettner-Rotor", benannt nach seinem Erfinder Anton Flettner, nutzt die Windkraft und sorgt für sinkenden Treibstoffverbrauch bei Schiffen. Eine geniale Idee, die erst verkannt und dann vergessen wurde. Harald Lesch moderiert in einem Studio, in dem die Welten und Erfindungen vergangener Zeiten mithilfe von aufwendig gestalteten Requisiten und Computeranimationen wiederauferstehen. Das "Terra X"-Team hat Forscher und Experten auf der ganzen Welt aufgesucht und begleitet, die sich damit beschäftigen, einst verlorenes Wissen zu verstehen und für uns nutzbar zu machen.
Der "Terra X"-Dreiteiler "Ein Tag in ..." ist eine ebenso ungewöhnliche wie spannende Zeitreise in den Alltag vergangener Epochen. Diese Folge führt ins mittelalterliche Frankfurt am Main. Das Leben von Kaisern und Königen ist umfassend erforscht und dokumentiert. Der Alltag von ganz normalen Menschen hingegen ist wenig bekannt, steckt aber voller Überraschungen und eröffnet einen neuen, verblüffenden Blick auf unsere Geschichte. Diese Folge der "Terra X"-Reihe "Ein Tag in ..." zeigt, wie es gewesen wäre, im mittelalterlichen Frankfurt am Main zu leben. Der Film erzählt einen Tag im Leben des Wundarztes Jakob Althaus im Jahr 1454. Er beginnt mit einem frühmorgendlichen Notfall und endet mit einem nächtlichen Kneipenbesuch. Jakobs Geschichte ist erfunden, und dennoch ist sie wahr, recherchiert und verdichtet aus historischen Biografien und spektakulären Erkenntnissen der Forschung. Während das Heilige Römische Reich Deutscher Nation als zersplittertes Sammelsurium souveräner Territorien politisch im Mittelalter steckt, schlägt in Frankfurt bereits der Puls der neuen Zeit. Der Tuchhandel und die Messe haben die Stadt zum "Kaufhaus der Deutschen" gemacht, in dem Waren und Wissen aus aller Welt gehandelt werden. Ein gewisser Johannes Gutenberg stellt die technische Revolution der Zeit, den Buchdruck mit beweglichen Lettern, auch in Frankfurt vor. Als bedeutender Steuerzahler ist die freie Reichsstadt nur dem Kaiser untertan. Die Könige lassen sich in Frankfurt am Main wählen und später, wie die Kaiser auch, krönen. Aber die Forscher haben auch herausgefunden, wie weit Frankfurt im Alltag von den Standards einer modernen Stadt entfernt ist. Das tägliche Leben folgt damals dem mittelalterlichen Weltbild einer unantastbaren göttlichen Ordnung der Dinge. Erlasse, berufsständische Regelwerke der Zünfte und Benimmbücher regeln pedantisch den Alltag. Von der Körperhygiene - Ärzte wie Jakob haben sich in jedem Fall aus Gründen der Höflichkeit die Hände zu waschen - bis zum Umgang mit der knöchelhoch stehenden Kloake auf den Straßen. Hat der angesammelte Unrat eine gewisse Höhe erreicht, wird einfach neues Pflaster verlegt. Auf Jakobs Weg zu seinen Patienten erlebt der Zuschauer die beengten Lebensbedingungen in der Stadt. Trickreich bauen die Frankfurter sogar Häuser auf Stelzen, um Wohnraum zu schaffen, ohne wichtige Wege zu verlieren - die ersten Fußgängerpassagen entstehen. Großfamilien samt Tieren und Handwerksgesellen leben auf engstem Raum, praktisch ohne Licht, denn die Fenster werden klein gehalten, damit die Wohnungen nicht auskühlen. Und trotzdem: Die Menschen frieren so sehr, dass das Nutzvieh im Erdgeschoss als tierische Fußbodenheizung dienen muss. Wegen der Dunkelheit sind Unfälle im Haushalt an der Tagesordnung - eine typische Verletzungsursache in der mittelalterlichen Stadt, wie Forscher der Universität von Odense in Dänemark entdeckt haben. Dort befindet sich die größte Sammlung mittelalterlicher Knochen in Europa. Die Funde zeigen aber auch: Die Wundärzte des Mittelalters operieren bereits komplizierte Verletzungen erstaunlich erfolgreich. Wundärzte wie Jakob, der wie die meisten seiner Kollegen seine Lehrjahre auf den Schlachtfeldern Europas verbracht hat, beherrschen sogar Eingriffe am offenen Schädel. Nicht nur das: Ein Forscherteam der Universität von Nottingham entdeckt in einem mittelalterlichen Rezeptbuch die Beschreibung für eine Salbe, die sich in ersten Tests als hochwirksam gegen heutige multiresistente Keime erweist. Es ist ein Alltag voller Widersprüche, den Jakob auf seinem Weg durch die Stadt erlebt: die herzhafte Beschimpfungskultur des Mittelalters, die hohe Gewaltbereitschaft der Bürger in Ermangelung einer Polizei und das bizarr anmutende Bestrafungssystem der "Schandmasken". Gleichzeitig verändert der technische Fortschritt das Leben der Menschen und ihr Denken. Die mechanische Uhr definiert das Zeitverständnis und die Arbeitsbeziehungen neu. Und das kalte Wetter, das die "Kleine Eiszeit" nach Deutschland bringt, setzt den Erfindungsreichtum in Gang: Daunendecken, Glasfenster und Dämmung der Wände schützen seitdem gegen Kälte und Krankheiten im Alltag.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Ruhelose Seelen, die den Gräbern entsteigen und als Vampire ihr Unwesen treiben - ist das nur ein Schauermärchen? Forscher wollen den Ursprung der Legende finden. In Bulgarien werden mehrere Jahrhunderte alte Leichname gefunden - brutal aufgespießt. Haben sie etwas mit dem Ursprung des Vampir-Mythos zu tun? Warum wollten die Menschen die Toten damals festnageln? Der Vampir gehört zu den am meisten gefürchteten mythologischen Geschöpfen aller Zeiten. Doch der romantische Vampir heutiger Romane hat wenig mit dem schrecklichen, untoten Wesen zu tun, an das unsere Vorfahren glaubten. Warum dachten sie, dass die Toten ihren Gräbern entsteigen? Und warum waren sie fest davon überzeugt, dass es blutsaugende Vampire gibt? Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte in der Realität, die die Entstehung dieser Vorstellung erklären? Genau das versuchen Archäologen und andere Wissenschaftler jetzt mit modernsten Methoden herauszufinden.
Das Ungeheuer von Loch Ness: Bis heute glauben viele, dass es wirklich in dem schottischen See existiert. Zahlreiche Sichtungen und Fotos scheinen dafürzusprechen. Manche meinen, es sei ein Plesiosaurus - eine Reptilienart, die vor mehr als 60 Millionen Jahren mit den Dinosauriern ausgestorben ist. Aber wie soll sie sich gerade an diesem Ort über so lange Zeit erhalten haben? Erstmals wurde das Ungeheuer im Jahr 565 erwähnt - in der Lebensbeschreibung des irischen Mönches und Missionars Columban von Iona. Der hatte mit einem Kreuzzeichen einen Mann gerettet, der von einem wilden Tier aus dem Wasser angegriffen worden war. Mittlerweile ist die Legende vom Ungeheuer im See eine einnahmeträchtige Touristenattraktion. Doch Experten gehen der Sache auf den Grund. Sie glauben, dass missverstandene Naturphänomene oder ganz gewöhnliche Tiere für den Mythos verantwortlich sind. Können ihre Argumente überzeugen?
Im alten Ägypten dient die Sphinx als Verkörperung der mächtigen Pharaonen. Aber warum lassen sie sich als Wesen darstellen, das neben ihrem eigenen Kopf den Körper eines Löwen besitzt? Die Große Sphinx von Gizeh ist die berühmteste. Im antiken Griechenland wird der positive, gottähnliche Charakter der Sphinx jedoch umgedeutet. Dort gilt sie als menschenfressendes Monster, das überaus bedrohlich ist. Wie ist dieser Wandel zu erklären? Vor Tausenden von Jahren gehört die Sphinx zu den beliebtesten mythologischen Wesen in der Alten Welt. Sie ist nicht nur in Einzelfiguren erhalten, sondern auch in Form einer ganzen Armee: Die Prachtstraße zwischen den Tempelanlagen von Luxor und Karnak säumen mehr als 600 dieser Mischwesen, die den mächtigen ägyptischen Gott Amun-Re bei Prozessionen schützen sollen. Wissenschaftler versuchen, die Bedeutung der Sphinx für die Ägypter zu rekonstruieren. Sie stützen sich dabei auf Inschriften in den Tempelanlagen oder auf Steinen, die bei anderen Ausgrabungen gefunden wurden. Für die alten Ägypter sind die Sphinx-Statuen lebendige Wesen und edle Wächter. Doch die Griechen sehen sie Jahrhunderte später als bösartige, menschenfressende Monster. Was steckt hinter dieser radikal anderen Interpretation?
Der Riesenkrake als Seeungeheuer versetzt Menschen seit Jahrhunderten in Angst und Schrecken. Steckt dahinter ein echtes Tier, wie zum Beispiel ein Riesenkalmar? Den Erzählungen nach verschlang das Wesen Menschen und konnte Schiffe zum Sinken bringen. Der Biologe Charles Paxton macht sich auf die Suche nach plausiblen Erklärungen. Ist es ein Phänomen, das übergreifend für die Angst vor dem Unbekannten steht? Der Mythos vom Kraken entstammt der nordischen Mythologie. Doch es gibt auch Berichte von Seeleuten, die das Seeungeheuer angeblich gesehen haben. Sie sprechen von Tentakeln, die so dick sind wie Baumstämme. Der Film versucht mit wissenschaftlichen Methoden herauszufinden, ob es eine natürliche Erklärung für dieses Phänomen gibt, und zieht dabei nicht nur naturwissenschaftliche Fakten heran, sondern auch Deutungen aus der Psychologie. Steht der Krake für die Angst vor dem Unbekannten und dient gleichzeitig als verschlüsselte Warnung?
Im mexikanischen Teotihuacán ist eine Pyramide dem Gott Quetzalcoatl, in Gestalt einer gefiederten Schlange, geweiht. Die Menschen verehren und fürchten dieses unheimliche Wesen. Hat die Federschlange in dem Tempel gelebt, und wurde sie mit Menschenfleisch besänftigt? Unter dem Tempel finden Forscher einen geheimen Gang, der zu einer großen Kammer führt. Warum nur betrieben die Menschen einen derartigen Aufwand für dieses Geschöpf? Die gefiederte Schlange ist ein furchterregendes wildes Tier. In der alten Stadt Teotihuacán in Mexiko wollen Forscher herausfinden, ob die Verehrung dieses Wesens mit realen Erkenntnissen erklärt werden kann. Sie erkunden die Geheimnisse eines gewaltigen Tempels, der an allen Seiten mit unzähligen Steinskulpturen dieser unheimlichen Gottheit verziert ist. In sorgfältig angelegten Gräbern finden Experten zahlreiche Menschenopfer. Warum brachten die Bewohner von Teotihuacán ihre eigenen Bürger dem Schlangen-Geschöpf als Opfer dar? Der unter der Pyramide gefundene Geheimgang, der zu einer großen Kammer führt, wirft Fragen auf. Wozu hat er gedient und warum all die Mühen unter der Erde? Hat das mythologische Wesen hier vielleicht wirklich gelebt? Im Weltbild der damaligen Völker gilt die gefiederte Schlange als Vermittler zwischen Unterwelt, Erde und dem Götterhimmel. Sie anzubeten und ihr Opfer darzubringen, sichert das eigene Überleben.
Drachen gelten als mythische Geschöpfe. Sie spielten zu allen Zeiten und in allen Kulturen eine wichtige Rolle. Was ist der Ursprung aller Geschichten rund um das Feuer speiende Fabelwesen? In manchen Kulturen gilt der Drache als Zeichen des Bösen. In anderen wird er verehrt und um Hilfe gebeten. Immer werden ihm magische Kräfte zugeschrieben. Doch woher kommt der Glaube, Drachen könnten das Wetter beeinflussen oder verheerende Feuer auslösen? Ein Wissenschaftlerteam begibt sich auf die Suche nach dem Ursprung der Drachen-Mythen. In der Schweiz finden Archäologen eine große Menge frühzeitlicher Dinosaurier-Knochen. Haben die Menschen einst solche Funde als Beweise für die Existenz von Drachen gedeutet? Mittelalterliche Handschriften aus Europa enthalten zahlreiche Abbildungen und Beschreibungen eines Ungeheuers, das Angst und Schrecken verbreitet. In China dagegen gilt der Drache als gutmütig und wird als spirituelles Wesen verehrt. Wie lassen sich diese großen Unterschiede erklären? Und welche Funktion hat der Drache in den Geschichten, die sich die Menschen seit Jahrhunderten erzählen?
Dämonen - im Mittelalter glaubte man, diese bösartigen Wesen könnten in den Körper von Menschen eindringen und die Besessenen dazu benutzen, in der Welt ihr Unwesen zu treiben. Man traf umfangreiche Schutzmaßnahmen, um die dunklen Geister fernzuhalten. Wenn sie jedoch zugeschlagen hatten, wurde mit Exorzismen und brutalen Gehirnoperationen versucht, die Dämonen aus dem Körper der Betroffenen zu vertreiben. Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen wollen herausfinden, wie diese Vorstellung entstanden ist. Gibt es Erfahrungen in der Realität, die die Menschen in ihrem Glauben an Dämonen bestärkt haben? In Europa dachte man, Dämonen seien gefallene Engel, die die Menschheit verderben und von Gott abbringen wollen. Unzählige Frauen wurden beschuldigt, mit Dämonen zu kooperieren. Viele wurden als Hexen verfolgt und hingerichtet. Wodurch ist diese panikartige Angst vor den dunklen Wesen entstanden? Und hatte der Mythos von den Dämonen vielleicht auch eine kontrollierende Funktion in der Gesellschaft?