Mit der Wiedervereinigung Deutschlands scheint eine Zeitenwende möglich. Zerbricht mit der bipolaren Weltordnung auch die Notwendigkeit von Atomwaffen? Eine Hoffnung, die sich als Illusion erweist. Immer mehr Atommächte betreten die Weltbühne und sorgen für eine neue Bedrohungslage. Die zivile Nutzung der Kerntechnik wird ab jetzt durch den Unfall von Tschernobyl geprägt, die Sensibilität für mögliche Risiken wächst. Das 21. Jahrhundert wird die Menschheit vor weitere Herausforderungen stellen und der Kernenergie neue Relevanz verleihen, denn der Klimawandel wird ab sofort im Fokus politischer und gesellschaftlicher Debatten stehen. In Deutschland wird der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen, zurückgenommen und dann doch vollzogen. Hohe Investitionen, komplizierte Materialprüfungen und die Aufgabe, den radioaktiven Abfall entsorgen zu müssen, lassen die einstige Zukunftstechnologie zunehmend alt aussehen. Gleichzeitig feiert man in der Nuklearmedizin enorme Erfolge. Sogenannte offene Radionuklide werden für diagnostische und therapeutische Zwecke eingesetzt. Zudem werden weitere radioaktive Substanzen und kernphysikalische Verfahren eingesetzt, um Krankheiten wie Krebs zu behandeln. Auch junge Ingenieure sehen die Atomtechnik weiterhin als Zukunftstechnologie, als Möglichkeit, den Klimawandel zu bekämpfen. Mit neuen Reaktorkonzepten will man die CO2-arme Atomkraft jetzt noch effizienter und sicherer machen. Doch der Krieg in der Ukraine, neue politische Konflikte, mögliche terroristische Angriffe und Fukushima zeigen, wie gefährlich die Atomtechnik nach wie vor ist. Der Abriss veralteter und der Rückbau stillgelegter Atommeiler und ihr radioaktiver Abfall werden die Menschheit noch über Jahrhunderte intensiv beschäftigen. In der ZDFinfo-Reihe "Das Atomzeitalter" geben Zeitzeugen und Experten Einblicke in eine Epoche, die unsere Gesellschaften verändert hat und unseren Planeten über Jahrtausende prägen wird. Es ist ein Zeitalter der Angst, der Faszination, der Hoffnung und zerstörter Illusionen. Was waren seine prägenden Momente? Wo führt es uns hin? ZDFinfo auf Spurensuche nach den Ursprüngen eines strahlenden Zeitalters.
Pakt der Diktatoren Wie Hitler und Stalin den Weg in den Krieg planten
D 2020
43'
Nazideutschland und die Sowjetunion sind ideologische Gegner und politische Rivalen. Dennoch kommt es im August 1939 zum Hitler-Stalin-Pakt. Was treibt die beiden Diktatoren zum Handschlag? Mit dem Abschluss des Nichtangriffspaktes klären die beiden Staaten ihr Verhältnis - und stecken Interessensphären ab. Ein geheimes Zusatzprotokoll regelt die Aufteilung Osteuropas. Es ist der letzte große Schachzug, bevor der Zweite Weltkrieg beginnen kann. Der Hitler-Stalin-Pakt prägt die ersten Monate des Zweiten Weltkrieges. Mehrere Handelsabkommen treten in Kraft und ermöglichen umfassende Rohstofflieferungen der Sowjetunion an das Deutsche Reich. Der Beschluss der beiden Mächte hat weitreichende Folgen für Millionen Menschen in Europa. Im Juni 1941 bereitet der Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion der Zusammenarbeit ein Ende.
Der Holocaust wird nur möglich durch das moralische Versagen von Zehntausenden Männern und Frauen der SS. Die Mörder handeln aus fanatischem Hass - oder mit abgestumpfter Gleichgültigkeit. Das Personal des Massenmordes trägt die Uniform der SS-Totenkopfverbände. Für viele junge Deutsche sind diese SS-Einheiten attraktiv. Sie versprechen Karriere, Macht und das Gefühl, einer Elite anzugehören. Im Mittelpunkt der Ausbildung stehen Gehorsam und Gewaltbereitschaft. Die Konzentrationslager Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald sind die ersten Zentren von Himmlers Totenkopf-Truppe. Dort werden Kommunisten, Homosexuelle, Sinti, Roma und Juden festgehalten und gequält. Nach 1939 überzieht ein immer dichter werdendes Netz von Lagern Hitlers wachsendes Reich. Bis Kriegsende sind es über 1000 Haupt- und Nebenlager. Besondere Bedeutung kommt den Vernichtungslagern im besetzten Polen zu. Im Rahmen der sogenannten Aktion Reinhardt - benannt nach dem getöteten SS-General Reinhard Heydrich - entstehen in Treblinka, Sobibor und Belzec Lager, die nur einen Zweck haben: den Massenmord an Juden. Gleichzeitig wächst der Lagerkomplex von Auschwitz zur monströsen Mordfabrik heran.
Die Waffen-SS - von der Propaganda zur militärischen Elite stilisiert. Tatsächlich stehen die SS-Soldaten für Kriegsverbrechen und hohe Verluste. Vor allem auf der eigenen Seite. Unverhältnismäßig viele Angehörige der Waffen-SS sterben im Gefecht. Die Gründe sind militärische Unerfahrenheit und blindes Draufgängertum. Um den Nachschub an Rekruten zu sichern, werden Zehntausende Ausländer angeworben. Die Waffen-SS ist eine Vielvölkerarmee. Mit eigenen Kriegsberichterstattern lässt SS-Chef Himmler das Bild seiner Männer als "Supersoldaten" verbreiten - hart, tapfer und vor allem immer erfolgreich. Mit der Realität hat das wenig gemein. Die Ausbildung ist unzureichend, besonders auf taktischem Gebiet. Wichtiger sind Himmler bedingungsloser Gehorsam und nationalsozialistische Gesinnung. Ihre Niederlagen und vor allem ihre Kriegsverbrechen zeichnen das wahre Bild der Männer der Waffen-SS - geschult zu fanatischen und skrupellosen Rassekriegern.
Nach 1945 entziehen sich die meisten SS-Täter ihrer Verantwortung. Durch Leugnen, neue Identitäten oder Flucht nach Südamerika. Geheime Nazi-Netzwerke helfen ihnen, der Justiz zu entkommen. Beim Untertauchen leisten auch Geistliche im Vatikan und der US-Geheimdienst Beistand. In der BRD organisiert Himmler-Tochter Gudrun finanzielle Hilfe für Komplizen ihres Vaters. Parallel dazu verherrlichen Rechtsradikale in vielen Ländern die Geschichte der SS. Die bundesdeutsche Justiz tut sich lange schwer mit der Aufklärung von SS-Verbrechen. An vielen Gerichten arbeiten alte Nazis - als Richter oder Staatsanwälte. Zentrale Koordination für Fahndung und Beweissicherung gibt es nicht. 1958 ändert sich das mit der "Zentralen Stelle" im baden-württembergischen Ludwigsburg. Von hier aus soll die Aufklärung von NS-Verbrechen vorangetrieben und Beweismaterial gesammelt werden. Ende 1963 sorgt Generalstaatsanwalt Fritz Bauer in Frankfurt am Main für Aufsehen - mit dem ersten sogenannten Auschwitz-Prozess. In der DDR liegen die Ermittlungen gegen Naziverbrecher beim Ministerium für Staatssicherheit, das eifrig Akten und Dokumente aus der NS-Zeit gesammelt hat. Ob Anklage erhoben wird, hängt jedoch vor allem davon ab, ob es dem DDR-Regime nützlich erscheint. "Nazi-Jägerin" Beate Klarsfeld heftet sich an die Fersen von SS-Verbrechern und trägt entscheidend dazu bei, dass Mörder wie der Gestapo-Mann Klaus Barbie vor Gericht kommen.
Reinhard Heydrich gilt einst als Vorzeige-Nazi: blond, groß, wagemutig. In Wahrheit ist er der skrupellose Vollstrecker des Holocaust. Am Ende wird ihm die eigene Arroganz zum Verhängnis. Nach seinem Rauswurf aus der Marine 1931 setzt Heydrich alles daran, Karriere zu machen. Als Chef des SS-Geheimdienstes baut er den Terrorapparat des Regimes auf. Die Attentäter, die ihn 1942 töten, ahnen nichts von seiner zentralen Rolle beim Massenmord. Heydrichs Machtstreben kennt keine Grenzen. Auf der Wannseekonferenz im Januar 1942 präsentiert er sich als Organisator der "Endlösung". Einige Monate zuvor war er zum "Stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren" ernannt worden. Immer an seiner Seite: seine Frau Lina, überzeugte Nationalsozialistin wie ihr Mann. Heydrich ist ehrgeiziger Sportler und spielt virtuos Geige. Bei seinen Untergebenen gilt er als humorlos und kalt. In Tschechien soll Heydrich die Rüstungsproduktion ankurbeln. Als "Stellvertretender Reichsprotektor" hält er sich für unangreifbar - und verzichtet auf Personenschutz. Das wird ihm zum Verhängnis. Tschechoslowakische Widerstandskämpfer verüben am 27. Mai in der Prager Vorstadt ein Attentat auf ihn. Einige Tage später stirbt Heydrich. Die Vergeltung der Nazis ist brutal: Zwei Dörfer werden dem Erdboden gleichgemacht, Tausende Unschuldige ermordet. Als "Heydrichiade" geht der deutsche Rachefeldzug in die Geschichte der Tschechen ein. "Zu Ehren" des getöteten Obergruppenführers nennt die SS die erste große Mordaktion in den Vernichtungslagern des Ostens "Aktion Reinhardt".
Heinrich Himmler - ein Mann, getrieben von Germanentümelei, Siedlerträumen und Rassenwahn. Der Film entlarvt den vermeintlichen "Reichsheini" als fanatischen Haupttäter des Holocaust. Sein unscheinbares Äußeres täuscht so manchen Rivalen. In Wahrheit ist Himmler ein eiskalter Taktiker, ein Netzwerker der Macht im Nazireich. Seine Ideen zur Stärkung der "arischen Rasse" für ein großgermanisches Reich führen zu Massenmord und millionenfachem Leid. Die Dokumentation nutzt neue Quellen wie den Dienstkalender des SS-Chefs, um seine Motive offenzulegen. Der studierte Agrarökonom träumt von einem Leben als Siedler. Im Konzentrationslager Dachau lässt er einen "Kräutergarten" anlegen. KZ-Häftlinge müssen mithelfen, Vitamine, Heilpflanzen und naturnahen Anbau zu erforschen. Biologische Landwirtschaft im Zeichen der SS. Himmlers Interesse allerdings gilt nicht in erster Linie Gesundheit oder Natur, sondern der kruden Idee vom immerwährenden Kampf der Rassen, die er zwanghaft auf Menschen übertragen will. Sein eigens gegründeter Verein "Ahnenerbe" soll nach Zeugnissen arischer Frühzeit suchen, die eine Überlegenheit der "nordischen Rasse" beweisen sollen. Himmlers Rassenwahn geht so weit, dass er die Brautwahl seiner SS-Männer mitbestimmt und Tausende blonde Kinder in Polen rauben lässt. Am Ende steht das Menschheitsverbrechen, der Holocaust.
Die SS - Inbegriff für Terror und Tod unter dem Hakenkreuz. Der Film zeigt den Aufstieg der SS von einer unbedeutenden Wachtruppe zu Hitlers wichtigstem Machtinstrument. Kein Bereich im NS-Staat bleibt unberührt: SS-Chef Heinrich Himmler dehnt den Einfluss seines schwarzen Ordens auf Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aus. Der Film zeigt geheime Dokumente, die den aggressiven Machtzuwachs der SS beleuchten. Die Lebenswege vieler SS-Führer widersprechen der Legende von den disziplinierten und tugendhaften Elite-Nazis, die Himmlers Propaganda verbreitet. Die SS-Wochenzeitung "Das Schwarze Korps" verrät viel über das verzerrte Selbstbild der SS: als arischer Eliteverband, der die ganze Familie umfasst. Nazi-Kitsch wie Gebrauchsgeschirr und Porzellanfiguren der SS-eigenen Manufaktur Allach sollen Identität stiften - genauso wie die Rituale des pseudoreligiösen Kults, um den sich SS-Chef Himmler persönlich kümmert. Den Preis zahlen die Opfer der SS. Die bei SS-Familien beliebten Porzellanfiguren aus Allach werden von Zwangsarbeitern in Konzentrationslagern hergestellt. In den KZs zeigt sich der wahre Kern der SS: brutaler Terror, rücksichtslose Ausbeutung, Völkermord. Die SS - Hitlers Henker, die tödlichste Organisation der Weltgeschichte. Das sechsteilige Doku-Projekt deckt auf, wie das menschenverachtende Weltbild des schwarzen Ordens Hunderttausende Deutsche zu Tätern macht.
Schlager begleiten uns ein Leben lang. In jedem Song steckt ein Stück Zeitgeist - und jede Menge Erinnerungen. Ein Blick zurück in die Schlagercharts ist auch ein Blick in die Geschichte. "Terra X History" geht auf eine musikalische Zeitreise, von der Nachkriegszeit bis in die "Goldenen Jahre" des deutschen Schlagers. Wie hat sich der Schlager im geteilten Deutschland entwickelt? Gab es einen "Schlager Ost" und einen "Schlager West"? Nach dem verheerenden Krieg sehnen sich viele Deutsche nach Ruhe und Ablenkung - auch musikalisch. Schlager werden zur kleinen Flucht aus dem oft trostlosen Alltag. Rudi Schuricke landet mit den "Capri-Fischern" den ersten großen deutschen Nachkriegshit. Wie kaum ein anderes Lied spiegelt es die Sehnsucht nach einer heilen Welt wider. In den 50er-Jahren ist die Schlagerwelt zwischen Ost und West noch halbwegs in Ordnung: Die Grenzen sind durchlässig, Künstler dürfen "hüben wie drüben" Konzerte geben. Es gibt Lizenzverträge zwischen westdeutschen Plattenfirmen und der ostdeutschen Monopolgesellschaft Amiga. Hits von ostdeutschen Schlagerstars wie Bärbel Wachholz oder Lutz Jahoda gibt es auch im Westen zu kaufen. Und auf ostdeutschen Plattentellern drehen sich Scheiben von Heidi Brühl, Freddy Quinn und Peter Beil. Der Mauerbau 1961 beendet auch die musikalische Zusammenarbeit jäh - westdeutsche Schlagerstars verschwinden quasi über Nacht aus dem Katalog von Amiga. Im Westen beflügelt der Sound der Beatmusik die deutsche Schlagerszene, in der DDR hingegen werden Songs mit englischen Wörtern verboten. Die Siebziger gelten als die "Goldenen Jahre" des Schlagers: Die "ZDF-Hitparade" bietet Stars wie Udo Jürgens, Howard Carpendale, Mary Roos, Jürgen Drews und Wencke Myhre eine Bühne für Hits, die bis heute auf keiner Party fehlen dürfen. Die Dokumentation erinnert an die großen deutschen Schlager. Prominente Schlagerstars wie Michael Holm, Olli Dittrich und Claudia Jung erzählen von unvergesslichen Momenten und erinnern sich an persönliche Erlebnisse.
In den 80er-Jahren wird die Schlagerwelt ordentlich aufgemischt: Die Neue Deutsche Welle bringt frische Töne in die Hitparaden. Auch Rock und Volksmusik mischen sich mit dem Schlager. Provokante Auftritte, sinnfreie Texte - nicht jeder kann sich mit den bunten Vögeln der Neuen Deutschen Welle anfreunden. In den 80ern rücken DDR und Bundesrepublik musikalisch wieder enger zusammen. "Über sieben Brücken..." wird zum gesamtdeutschen Hit.
Auch die Sorge um die Umwelt, das "Waldsterben" und die Angst vor einem möglichen Atomschlag kommen in Zeiten des Kalten Krieges in Schlagern zum Ausdruck: "Eiszeit" von Peter Maffay, "Die weißen Tauben sind müde" von Hans Hartz oder "Besuchen Sie Europa" von Geier Sturzflug sind Beispiele für die politische Stimmung in der Bundesrepublik der 80er-Jahre. Höhepunkt ist der Auftritt von Nicole beim "Grand Prix Eurovision" 1982 mit "Ein bisschen Frieden", mit dem die 17-jährige Schlagersängerin den ersten Platz für Deutschland holt. Die deutsch-deutsche Teilung wird von Udo Lindenberg im "Sonderzug nach Pankow" beklagt - schließlich darf der Kultsänger damit sogar im Ostberliner "Palast der Republik" auftreten. Nach dem Mauerfall werden politische Botschaften in deutschen Schlagern eher zur Seltenheit. Dafür rücken Rock und Schlager enger zusammen, auch der volkstümliche Schlager spielt mit "Herzilein" enorme Summen ein. Mit Andrea Berg und Helene Fischer kommt neuer Wind in die Schlagerwelt. Ihre Auftritte ähneln denen amerikanischer Topstars und begeistern auch ein junges Publikum.
Für ihr Publikum geben sie alles: die perfekte Show, als Stimmungsmacher. Doch abseits der Bühne bestimmen oft Ängste, Einsamkeit und auch Drogen ihr Leben. Bei Harald Juhnke und Falco führen Alkohol- und Drogenexzesse letztlich zum Tod. Popsängerin Nena bekommt nach einem frühen Schicksalsschlag die Kurve und ist noch heute erfolgreich. Schlagerstar Udo Jürgens zahlt einen hohen Preis für seinen Ruhm. Während der Hochphase seiner Karriere habe er nur für zwei Dinge gelebt: Für den Beruf und für die Liebe, hat Udo Jürgens rückblickend gesagt. Seine Familie zerbricht an den vielen Affären und dem Erfolg, den er über alles stellte. Bei Sängerin Nena ist es der Tod ihres ersten Kindes, der sie zunächst verzweifeln lässt. Aus der Bewältigung des Schicksalsschlages schöpft sie schließlich neue Kraft - für eine zweite Karriere. Heino hat stets eine große Fangemeinde, polarisiert aber auch. Die einen lieben seine Volksmusik, die anderen können die "Musik von gestern" nicht mehr ertragen. Zur Melodie von "Schwarzbraun ist die Haselnuss" seien einst auch Soldaten der Wehrmacht marschiert, halten ihm Kritiker vor. Heino kümmert das wenig. Mithilfe von Weggefährten und Vertrauten blickt "ZDF-History" auf die erfolgreichen, schillernden und die traurigen Momente im Leben unserer großen Musikstars.
Ihre Sendungen sind Straßenfeger und sorgen für Gesprächsstoff. Ihretwegen versammeln sich ganze Familien vor der Glotze: Deutschlands große Showmaster - unvergessene Fernsehlegenden. Ob "Wetten, dass..?", "Dalli Dalli", "Ein Kessel Buntes", "Einer wird gewinnen" oder "Am laufenden Band": "Terra X History" zeigt kleine und große Showmomente aus der Geschichte der Fernsehunterhaltung in Ost und West - von den Anfängen in den 50ern bis heute. Die Ausschnitte von damals bergen viele kollektive Erinnerungen an Deutschlands große Showmaster wie Peter Frankenfeld, Hans-Joachim Kulenkampff, Hans Rosenthal, Wim Thoelke, Helga Hahnemann, Rudi Carrell und Thomas Gottschalk. Im Mittelpunkt stehen die Persönlichkeiten, Spielverläufe, Pannen, Lacher und Aufreger. Während man sich im Westen zunächst an amerikanischen Vorbildern orientiert, versucht man sich im Osten an einer Mischung aus Show und Politik. Die Unterhaltungssendung "Da lacht der Bär" ist anfangs noch gesamtdeutsch angelegt, auch West-Künstler dürfen auftreten. Im bundesdeutschen Fernsehen etabliert Peter Frankenfeld mit "1:0" seine erste Spielshow - der Urknall der (west-)deutschen Unterhaltungssendungen. Das groß karierte Jackett wird sein Markenzeichen - er selbst zur Legende. Mit Hans-Joachim Kulenkampffs "Einer wird gewinnen" beginnt die Epoche der großen Samstagabendshows im deutschen Fernsehen. Ihm folgen Rudi Carrells "Am laufenden Band" und "Wetten, dass..?" mit Frank Elstner, später mit Thomas Gottschalk. In der DDR wird ab 1972 "Ein Kessel Buntes" zur beliebtesten Fernsehshow, in der auch internationale Stars wie ABBA auftreten. In der Dokumentation kommen Größen aus der Showbranche zu Wort, darunter Frank Elstner, Carmen Nebel und Johannes B. Kerner. Sie berichten sehr persönlich über Wetten und Spiele, denkwürdige Auftritte und unvergessene Fernsehmomente.
Götz George, Harald Juhnke, Klaus Kinski, Manfred Krug und Mario Adorf. Ihre Namen stehen für schauspielerische Glanzzeiten, aber auch für persönliche Tiefpunkte und Schicksalsschläge. "ZDF-History" zeigt die bewegenden und spannenden Biografien von Deutschlands größten Leinwandhelden: Lebensgeschichten mit Licht- und Schattenseiten. Etwa Klaus Kinski, das Enfant terrible des deutschen Films, dessen "Ausraster" noch heute Kult sind. Mit seinen Filmrollen faszinierte und polarisierte er gleichermaßen. Oder Harald Juhnke; er hatte eine Schwäche, die seine Karriere immer wieder bedrohte: Alkohol. Doch das Publikum verzieh dem wohl populärsten deutschen Entertainer der Nachkriegszeit seine zahlreichen Eskapaden. Als Schauspieler, Sänger, Comedian begeisterte er Millionen. Auch Manfred Krug galt als Darsteller mit Ecken und Kanten. Ihm gelang das Kunststück, in beiden Teilen Deutschlands als Schauspielstar gefeiert zu werden. Ein weiteres Idol war Götz George, der nicht nur als "Schmuddelkommissar" zu gefallen wusste. Mit dabei auch Mario Adorf, der seine Liebe zur Bühne und bald auch zur Leinwand schon in den Hungerjahren der Nachkriegszeit entdeckte und der mit inzwischen 90 Jahren immer noch vor der Kamera steht.
Legendäre Scheidungen - teuer, schmutzig und skurril
D 2025
45'
Die große Liebe soll es sein! Doch was zu Beginn wie ein Feuer brennt, ist am Ende oft nur noch Asche. "Terra X History" schaut auf sechs besonders prominent gescheiterte Beziehungen. Welche ist die schmutzigste Scheidung, welche die blutigste, die schnellste, die teuerste und welche die skurrilste Trennung der Geschichte? Und wer ließ sich am häufigsten scheiden? Der Film erzählt die Hintergründe spektakulärer Ehekriege. Die Hollywood-Romanze von Johnny Depp und Amber Heard endete in einer der größten öffentlichen Promi-Schlammschlachten der Geschichte. In einem aufsehenerregenden Gerichtsprozess ging es um die gescheiterte Ehe, um Drogen, Lügen und Gewalt. Am Ende standen für die Öffentlichkeit beide als Verlierer da. Fast 500 Jahre zuvor erlebte eine Beziehung, die wie kaum eine andere die Geschichte Englands prägte, ein blutiges Finale: Heinrichs VIII. ließ seine Gattin Anne Boleyn wegen angeblichen Ehebruchs hinrichten. Kurzen Prozess machten auch Popikone Britney Spears und Jason Alexander. Die beiden konnten gar nicht schnell genug wieder voneinander loskommen. Der Spontanehe folgte die schnellste Scheidung aller Zeiten - nach nur 55 Stunden. Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau Melinda hingegen waren lange 27 Jahre verheiratet. Was als Büroromanze begann, mündete in die vermutlich teuerste Scheidung überhaupt. Weniger teuer, aber dafür umso häufiger ließ sich Schauspielerin Liz Taylor scheiden. Bis heute gilt sie als die Frau mit den meisten Scheidungen. Als schönste Frau der Welt gefeiert, machte sie eben auch wegen ihrer vielen Ehemänner von sich reden. Zwölf Jahre dauerte das zähe Ringen um die Annullierung der skandalträchtigen Ehe von Caroline von Monaco und Philippe Junot. Es ist eine der skurrilsten Scheidungen der Geschichte. Im Mittelpunkt: das Fürstentum Monaco und der Heilige Stuhl in Rom.
Legendäre Dinner - Geschichte, die durch den Magen geht
D 2023
45'
Ob bei politischen Verhandlungen, Staatsbesuchen oder royalen Hochzeiten - es wird gegessen. Essen schafft Atmosphäre, bringt Gespräche in Gang und macht manchmal sogar Geschichte. "Terra X History" blickt hinter die Kulissen von legendären Dinnern und erzählt dabei die Geschichte hinter der Speisekarte. Ob Menüfolge, Tischwäsche oder Tafelsilber - alles ist mit Bedacht gewählt, alles hat Symbolwert. Es ist kein Zufall, was bei großen Ereignissen auf den Tisch kommt. Bei der Hochzeit von Prinzessin Elizabeth - der späteren Queen - und ihrem Philip zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird alles aufgetischt, was das noch kriegsgeschädigte Land zu bieten hat. Die Briten wollen es krachen lassen und allen Gästen zeigen: Wir haben gesiegt - und uns ein Fest redlich verdient. Selbstverständlich ist die Speisefolge mit einer Portion Nationalstolz garniert - von der "Seezunge Mountbatten" bis zur "Eisbombe Elizabeth". Als 1963 US-Präsident John F. Kennedy die Bundesrepublik besucht, herrscht im Vorfeld große Aufregung. Bundeskanzler Adenauer und Kennedy gehören unterschiedlichen Generationen an, der US-Präsident hält Adenauer für "verknöchert und unflexibel". Doch ein festliches Dinner in Bad Godesberg, bei dem norwegischer Lachs und Wachteleier serviert werden, sorgt für gute Stimmung und zeigt, dass in Bonn die Zeichen auf Erneuerung und Modernität stehen. Der Film wirft eine neue Perspektive auf Ereignisse der Zeitgeschichte und zeigt, dass auch Geschichte durch den Magen gehen kann.
Essen im geteilten Deutschland: Toast Hawaii oder Karlsbader Schnitte? Hamburger oder Grilletta? Hotdog oder Ketwurst? Wie sah es aus auf deutschen Tellern in Ost und West? In der Bundesrepublik herrschen ein Jahrzehnt nach dem Krieg Wirtschaftswunder und Überfluss: Die Deutschen im Westen schlemmen und gönnen sich wieder was. Im Osten hingegen wird "Konsumsozialismus" propagiert. Die Banane wird zum Symbol des Mangels. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der deutschen Esskultur von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart. Es ist die Zeit großer Veränderungen: In beiden Teilen Deutschlands werden nach dem Krieg neue Foodtrends entwickelt. Technische Innovationen erobern die Küchen - aber auch Essen aus anderen Ländern wie Pizza, Soljanka und Döner verändern die Essgewohnheiten hierzulande. Amerikanische Fast-Food-Ketten erobern die westdeutschen Städte, auch im Osten wird man in Sachen Essen immer experimentierfreudiger. Das Thema Essen führt zu Hüftspeck in Ost und West. Mit Fitness und Diäten wird ab den 70ern den Fettröllchen der Kampf angesagt. Mit viel Humor und Anekdoten unternimmt die Dokumentation einen bunten, appetitanregenden Streifzug durch die deutsch-deutsche Esskultur.
Die 80er-Jahre gelten als bieder. Ein Irrtum. In dem Jahrzehnt wurden wichtige Weichen gestellt für die Gegenwart. Klimakrise, Digitalisierung, Diskussion über Rollenbilder: Es begann damals. Warum werden die 80er-Jahre so unterschätzt? Was macht die neunte Dekade des 20. Jahrhunderts so besonders, warum hat es unsere Aufmerksamkeit verdient? Tatsächlich fanden in den 80er-Jahren tiefgreifende gesellschaftspolitische Veränderungen statt. Eine Klimakatastrophe, die den Planeten vielerorts unbewohnbar machen wird. Ein Kalter Krieg, der droht, in einen heißen Krieg umzuschlagen. Russen, die in Europa Atomwaffen zünden könnten. Viren, die die Welt in Angst und Schrecken versetzen: Für all jene, die die 1980er-Jahre bewusst erlebt haben, mag unsere krisengeschüttelte Gegenwart immer wieder Déjà-vus hervorbringen. Weil die heutigen Nachrichten an Bilder der 80er erinnern: Wo AIDS das "Killer-Virus" war, wo sich Ost und West im Kalten Krieg gegenüberstanden, wo Identitäten und Rollenbilder neu ausgehandelt wurden, wo die Menschen radikal gegen den Klimawandel aufstanden, was heute junge Umweltbewegungen wie "Fridays for Future" oder die "Letzte Generation" tun. Selbst die Revolution unserer Alltagswelt durch die Digitalisierung begann mit der ersten Generation von Personal Computern in den 80er-Jahren. Die Journalistin Sophie Apelt, geboren im Jahr 1992, kennt die 80er-Jahre nur aus dem Schulbuch und aus Erzählungen. Sie begibt sich auf eine Spurensuche, um herauszufinden, ob die Menschen die Signale von Klimawandel, Auswirkungen des Turbokapitalismus, Kaltem Krieg und Digitalisierung damals schon richtig gedeutet oder nur erlebt haben. Dafür wühlt sie sich durch Archivmaterial und trifft prominente Gesprächspartner aus zwei Generationen. Die einen haben die 80er-Jahre als Erwachsene erlebt - wie der Schauspieler und Comedian Ingolf Lück, der Sänger und Songschreiber Heinz Rudolf Kunze und die Moderatorin Frauke Ludowig. Die anderen waren zu jung und kennen die 80er-Jahre nur aus dem Fernsehen: der Comedian Torge Oelrich, die Sängerin Ivy Quainoo und die Moderatorin Nele Ludowig. Wie schauen sie auf die 80er-Jahre? Ein neuer Blick auf ein unterschätztes Jahrzehnt.
In den 90er-Jahren feiern die Deutschen ihre Einheit und den Aufbruch. Doch die Euphorie weicht bald der Ernüchterung - vor allem im Osten. Im Westen blüht die bunte Spaßgesellschaft. Alles scheint möglich in den Wendejahren. Doch die Krisen kommen. Im Osten des Landes bricht die Wirtschaft zusammen, der Einheitskanzler wird mit Eiern beworfen. In Europa gibt es Krieg. Gleichzeitig erobert das Internet die Welt und der Spaß die Kultur. Kaum ein Jahrzehnt bietet so viele Chancen wie das der 90er-Jahre. Deutschland wächst politisch zusammen, und neue Technologien revolutionieren die Welt. Doch die wirtschaftlichen Herausforderungen sind enorm. Dazu bröckelt die Mauer in den Köpfen nur langsam. Der Unmut über Bundeskanzler Helmut Kohl wächst. Der erhoffte Frieden nach dem Ende des Kalten Krieges bleibt aus. Neue und kaum noch durchschaubare Konflikte beschäftigen die Welt. Auf dem Balkan herrscht Krieg. Deutschland muss sich mit wachsenden Flüchtlingszahlen auseinandersetzen. Und infolgedessen auch mit Rassismus. Doch in diesen Jahren des Umbruchs wird es auch bunter in Deutschland. Die Loveparade wird zum Großereignis, Hip-Hop-Künstler mit Migrationshintergrund stürmen die Charts, und im Sport feiert man neue deutsche Helden. Comedyshows und Klamauk erfahren einen Boom im Fernsehen. Wie erlebten die Deutschen diese Wendejahre? Welche Musik hörten sie, welche Filme sahen sie, welche Träume hatten sie? In der ZDF-Dokumentation erinnern sich Prominente aus Ost und West an die Zeit nach dem Mauerfall. Neben Henry Maske, Sebastian Krumbiegel und Esther Schweins reflektieren Hajo Schumacher und Elisabeth Niejahr über die Ereignisse. Akteure und Beobachter von damals erzählen von ihren Erwartungen, Ängsten und von den Herausforderungen, die sich ihnen in den 90ern stellten. So entsteht ein ganz persönlicher Blick auf den Beginn dieses spannenden Jahrzehnts.
Die Euphorie über den Mauerfall ist schnell verflogen, die Lebensverhältnisse in Ost und West gleichen sich nur langsam an. Im Osten der Republik steigt die Arbeitslosigkeit an. Die Stimmung ist mehr und mehr getrübt. Die Treuhand steuert die Anpassung der ehemals planwirtschaftlich arbeitenden volkseigenen Betriebe der DDR an die neuen Bedingungen der Marktwirtschaft. Im Transformationsprozess bleiben etliche Unternehmen auf der Strecke. Zugleich wird die DDR zum Eldorado westdeutscher Aufbauhelfer jeglicher Couleur, auch einige unseriöse sind dabei. Einer der windigsten ist der Bauunternehmer Jürgen Schneider. 1994 bricht sein mit Krediten finanziertes Firmenkonstrukt zusammen. Er hinterlässt einen Schuldenberg von mehr als fünf Milliarden D-Mark und flieht ins Ausland, wo er schließlich vom FBI in Miami gefasst wird. Mobiltelefon, Computer und schließlich das World Wide Web beginnen jetzt, den Alltag der Deutschen spürbar zu verändern. Sogenannte Dotcom-Firmen, die ihre Profite im Bereich der Telekommunikations- und Informationstechnik, der Softwareherstellung und Biotechnologie generieren wollen, drängen in Scharen an die Börse. Die Börsenkurse werden plötzlich zum Kantinenthema, und der Traum vom schnell verdienten Geld scheint zum Greifen nah.
Gegen Ende des Jahrzehnts ändert sich vieles auf der politischen Bühne in Deutschland. Nach der Wahl 1998 gibt es erstmals eine rot-grüne Koalition im Bundestag. Kanzler: Gerhard Schröder. Außenminister: Joschka Fischer von den Grünen. Die neue Regierung stimmt dem Einsatz der Bundeswehr im Kosovokrieg zu, der erste Kampfeinsatz deutscher Soldaten seit dem Zweiten Weltkrieg. Auch in der CDU kriselt es. Erste Absetzbewegung von Übervater Kohl. Musikalisch haben die letzten Jahre der 90er einiges an bunter Vielfalt zu bieten. Guildo Horn und sein Songschreiber Stefan Raab erzeugen einen Medienhype. Sie verschaffen dem Grand Prix einen neuen Popularitätsschub. Auch der Techno bestimmt maßgeblich den Lifestyle der in den 90ern pubertierenden Generation. Er ist der prägende Musikstil der Dekade.
Die Eurokrise hat die EU fest im Griff, nach dem Reaktorunglück in Fukushima steigt Deutschland aus der Atomkraft aus, und die 19-jährige Lena Meyer-Landrut gewinnt überraschend den ESC. Deutschland erholt sich schnell von der Finanzkrise. 2010 wächst die Wirtschaft so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Es ist auch ein Jahr der internationalen Erfolge. Neben dem ESC-Sieg für Deutschland wird Sebastian Vettel jüngster Formel-1-Weltmeister. Doch nicht alles sorgt am Anfang des Jahrzehnts für Begeisterung. In Stuttgart eskaliert der Polizeieinsatz gegen die Proteste rund um das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21. In den Zehnerjahren machen immer mehr Bürger ihrem Ärger über die Politik Luft. Der Deutsche wird zum Wutbürger. Auch Unglücke und Krisen erschüttern das Land. Bei der Loveparade in Duisburg sterben in einer Massenpanik 21 Menschen, Hunderte werden verletzt. 2011 sorgt die Mordserie des NSU für Schlagzeilen. Nach dem Selbstmord der beiden Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sowie der Festnahme ihrer Komplizin Beate Zschäpe kommt heraus, dass die Köpfe des rechtsextremen Terrornetzwerks "Nationalsozialistischer Untergrund" neun Menschen mit Migrationshintergrund und eine Polizistin ermordet haben. Ende 2010 nimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew in Lubmin bei Greifswald die Pipeline Nord Stream 1 in Betrieb. Russisches Gas strömt nun direkt durch die Ostsee nach Deutschland. Russland als verlässlicher Partner - eine der großen Illusionen des Jahrzehnts. In der vierteiligen ZDFinfo-Dokumentation blicken Prominente, Zeitzeugen und Journalisten auf die 2010er-Jahre zurück und berichten über ihre Erlebnisse und Einschätzungen. Mit dabei sind unter anderen Oliver Welke, Felix von der Laden, Kerstin Ott, Aminata Belli, El Hotzo, Lena Klenke, Tarik Tesfu und Jana Pareigis. Die 2010er - ein Jahrzehnt der Illusionen und Versäumnisse, deren Folgen erst in den Jahren danach sichtbar werden. Aber vieles kommt auch in Bewegung: Ganz Deutschland wird digital, Frauen brechen ihr Schweigen, und viele machen sich stark - für Klimaschutz, Vielfalt und Demokratie.
Die "GroKo" kommt - und wird zum Wort des Jahres 2013, die neu gegründete AfD verpasst nur knapp den Einzug in den Bundestag, und Helene Fischer verhilft dem deutschen Schlager zum Comeback. Außerdem: Kirche in der Krise - der Papst tritt zurück und Tebartz-van Elst macht als Protz-Bischof Schlagzeilen. Für Aufregung sorgt zudem der NSA-Skandal mit Enthüllungen des ehemaligen CIA-Mitarbeiters Edward Snowden: Auch Deutschland ist betroffen. Anfang 2012 gerät auch er in die Schlagzeilen: Christian Wulff - Deutschlands jüngster Bundespräsident. Vorwürfe werden laut: Wulff habe in seiner Zeit als Ministerpräsident einen verbilligten Privatkredit und unangemessene Urlaubseinladungen angenommen. Wulff tritt zurück. Es ist die kürzeste Amtszeit eines Bundespräsidenten. Im Frühjahr 2013 wird die AfD gegründet. Viele Mitglieder kommen damals aus der Finanz- und Wirtschaftsbranche und wollen den Euro abschaffen. Noch richtet sich ihr Kampf vor allem gegen die EU, doch der Kurs der AfD wird sich in den Zehnerjahren nach rechts verschieben. 2013 beginnt der Siegeszug von Helene Fischer: Ihr Song "Atemlos durch die Nacht" steigt in den deutschen Charts auf und hält sich dort über zwei Jahre. Der deutsche Schlager erlebt ein Revival. Auf YouTube sorgt indessen ein neues Pop-Phänomen für Aufsehen. "Gangnam-Style" wird zum viralen Dancehit und landet sogar im Guinnessbuch der Rekorde. Ende 2013 demonstrieren proeuropäische Ukrainer auf dem Maidan-Platz in Kiew gegen den russlandfreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Noch ahnt niemand, wie sehr die Ukraine in den Fokus der Weltpolitik rücken wird. In der vierteiligen ZDFinfo-Dokumentation blicken Prominente, Zeitzeugen und Journalisten auf die 2010er-Jahre zurück und berichten über ihre Erlebnisse und Einschätzungen. Mit dabei sind unter anderen Oliver Welke, Felix von der Laden, Kerstin Ott, Aminata Belli, El Hotzo, Lena Klenke, Tarik Tesfu und Jana Pareigis. Die 2010er - ein Jahrzehnt der Illusionen und Versäumnisse, deren Folgen erst in den Jahren danach sichtbar werden. Aber vieles kommt auch in Bewegung: Ganz Deutschland wird digital, Frauen brechen ihr Schweigen, und viele machen sich stark - für Klimaschutz, Vielfalt und Demokratie.
Sommermärchen 2014 - die deutsche Elf holt den WM-Titel, Deutschland heißt Flüchtlinge willkommen, und der Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt sorgt für Entsetzen. Der deutsche Fußball macht in diesen Jahren noch mehr Schlagzeilen: Thomas Hitzlsperger ist der erste prominente Fußballer, der sich als homosexuell outet, und FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß wird wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. 2014 annektiert Russland völkerrechtswidrig die ukrainische Halbinsel Krim. EU und USA reagieren mit ersten Sanktionen. Im Frühjahr kommt es zu Kämpfen in der Ostukraine. Von Russland gesteuerte Separatisten kämpfen gegen die ukrainische Armee. Wie weit die russische Aggression gehen wird, unterschätzen damals noch viele. Die Flüchtlingskrise hat Europa im Griff. Am 31. August 2015 spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel einen historischen Satz: "Wir schaffen das!" Wenige Tage später können Geflüchtete ungehindert über Österreich nach Deutschland einreisen. Viele empfangen sie mit offenen Armen. Doch nur wenige Monate später steht die deutsche Willkommenskultur auf dem Prüfstand. In der Silvesternacht 2015 melden mehr als 600 Frauen sexuelle Übergriffe am Kölner Hauptbahnhof. Viele Täter stammen aus Nordafrika. Die veränderte Stimmung nutzt der AfD. Die einstige Anti-Euro-Partei hat ein neues Kernthema gefunden: Migration. 2015 wird Paris zum Schauplatz mehrerer Terroranschläge. Im Januar dringen Islamisten in das Redaktionsgebäude der Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" ein und erschießen elf Menschen. Mit dem Slogan "Je suis Charlie" nehmen Menschen auf der ganzen Welt Anteil. Im November verüben IS-Terroristen an mehreren Orten der Hauptstadt Anschläge. 130 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. Mit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt erreicht der islamistische Terror am 19. Dezember 2016 auch in Deutschland einen Höhepunkt. In der vierteiligen ZDFinfo-Dokumentation blicken Prominente, Zeitzeugen und Journalisten auf die 2010er-Jahre zurück und berichten über ihre Erlebnisse und Einschätzungen. Mit dabei sind unter anderen Oliver Welke, Felix von der Laden, Kerstin Ott, Aminata Belli, El Hotzo, Lena Klenke, Tarik Tesfu und Jana Pareigis. Die 2010er - ein Jahrzehnt der Illusionen und Versäumnisse, deren Folgen erst in den Jahren danach sichtbar werden. Aber vieles kommt auch in Bewegung: Ganz Deutschland wird digital, Frauen brechen ihr Schweigen, und viele machen sich stark - für Klimaschutz, Vielfalt und Demokratie.
Donald Trump wird Präsident der USA, unter dem Hashtag #MeToo berichten Frauen weltweit von sexuellen Übergriffen, und Deutschland wird immer digitaler. Außerdem: "Ehe für alle" - seit dem 1. Oktober 2017 dürfen homosexuelle Paare in Deutschland heiraten. Und das Aus für den "Echo": Nach einem Skandal um das Rap-Duo Farid Bang und Kollegah wird der Musikpreis abgeschafft. Im Januar 2017 wird Donald Trump als 45. Präsident der USA vereidigt. In seiner Antrittsrede verkündet er einen neuen Nationalstolz: "America First". Trump nutzt die sozialen Medien und prägt maßgeblich den Begriff "Fake News" - dabei verbreitet er selbst Falschinformationen. Während der US-Präsident und viele seiner Anhänger den Klimawandel leugnen, will sie etwas dagegen unternehmen: Die schwedische Schülerin Greta Thunberg macht blau fürs Klima und ruft Schülerinnen und Schüler in aller Welt auf, ihrem Beispiel zu folgen. Aus ihrer Aktion entsteht die globale Bewegung "Fridays for Future". Im Herbst 2017 erschüttert Hollywood ein Skandal. Schauspielerinnen berichten, der amerikanische Filmproduzent Harvey Weinstein habe sie sexuell belästigt. Unter dem Hashtag #MeToo teilen unzählige Frauen ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen. Bei den Präsidentschaftswahlen in der Ukraine im Frühjahr 2019 setzt sich überraschend der Schauspieler und Komiker Wolodymyr Selenskyj gegen Amtsinhaber Petro Poroschenko durch. Als er gewählt wird, ahnt kaum jemand, wie sehr der Krieg seine Amtszeit prägen wird. Die Folgen einer Meldung aus China lassen sich Ende 2019 ebenfalls kaum erahnen. In der Stadt Wuhan wird ein mysteriöser Virus entdeckt, der dem SARS-Erreger ähnlich sein soll. Die Coronakrise ist im Anmarsch. In der vierteiligen ZDFinfo-Dokumentation blicken Prominente, Zeitzeugen und Journalisten auf die 2010er-Jahre zurück und berichten über ihre Erlebnisse und Einschätzungen. Mit dabei sind unter anderen Oliver Welke, Felix von der Laden, Kerstin Ott, Aminata Belli, El Hotzo, Lena Klenke, Tarik Tesfu und Jana Pareigis. Die 2010er - ein Jahrzehnt der Illusionen und Versäumnisse, deren Folgen erst in den Jahren danach sichtbar werden. Aber vieles kommt auch in Bewegung: Ganz Deutschland wird digital, Frauen brechen ihr Schweigen, und viele machen sich stark - für Klimaschutz, Vielfalt und Demokratie.
Informativ, hintergründig, analytisch: die Nachrichten des Tages aus Deutschland und der Welt. Mit Berichten, Reportagen und Interviews aus Politik, Gesellschaft und Kultur.
Geköpft, gerädert, gehenkt: Was am Richtplatz geschah
D 2018
45'
Todesurteile und Hinrichtungen: Früher gehörten sie in Deutschland zum Alltag. "ZDF-History" geht auf Spurensuche und erzählt, was einst auf deutschen Richtplätzen wirklich geschah. Viele Mythen ranken sich bis heute um ehemalige Henkersplätze und Galgenhügel. Richtplatz-Archäologen treten an, um Fakten von Fiktion zu trennen. Mit detektivischem Spürsinn lassen die Forscher Schicksale von Verurteilten auferstehen, die vergessen schienen. Wie die Archäologin Marita Genesis oder der deutsche Historiker Jost Auler, der sich als "Galgenpapst" einen Namen gemacht hat. Ergebnisse aktueller Ausgrabungen lassen neue Schlüsse über die Rechtspraxis im Mittelalter und der frühen Neuzeit zu. Wie arbeitete die Justiz damals wirklich? Wie wurden Urteile vollstreckt, wie grausam waren die Hinrichtungen, und was ist über die Opfer bekannt?
Das Jahr 793 gilt als Beginn der Wikinger-Ära: Nordmänner aus Skandinavien landen vor der britischen Insel Lindisfarne. Sie plündern das dortige Kloster, hinterlassen Tod und Zerstörung. England erhält einen "Vorgeschmack auf düstere Zeiten". Immer häufiger überqueren die Männer aus dem Norden in der folgenden Zeit das raue Meer, überfallen christliche Siedlungen und rauben vor allem wertvolle Kirchenschätze. Der Überfall auf die heilige Insel Lindisfarne gilt als Auftakt eines historischen Wandels, der England für viele Jahrhunderte prägen soll. Was aber treibt die Männer aus Skandinavien dazu, ihre Heimat zu verlassen, um mordend und brandschatzend durch Nordeuropa zu ziehen? Stimmen die Legenden über die Wikinger? Wer waren sie wirklich? Die Doku-Reihe sucht nach den Motiven der Seekrieger.
Mit der Einnahme der florierenden Stadt York ändern die Wikinger im Jahr 866 ihre Strategie: Sie kommen nicht mehr nur zu Raubzügen auf die britische Insel. Die Nordmänner wollen England komplett erobern. Bisher waren es meist kleine Gruppen, die aus Skandinavien aufbrachen, um englische Klöster und Siedlungen zu überfallen. Doch inzwischen haben die Wikinger ganze Heere mit Tausenden von Kriegern geformt. Ivar Ragnarsson, genannt Ivar, der Knochenlose, ist einer von ihnen - eine schillernde Gestalt. Nach der Belagerung und Einnahme Yorks erklärt er sich zum Wikinger-König und wird eine bedeutende politische Figur. Das angelsächsische England besteht aus zahllosen unabhängigen Königreichen, die häufig miteinander im Zwist liegen. Diese Rivalitäten machen sich die Wikinger zunutze. Sie erobern immer größere Teile der Insel, schmieden aber auch lokale Allianzen. York wird zu einem ihrer wichtigsten Handelsplätze. Trotz heftiger Widerstände vermischen sich die skandinavische Sprache, Kultur und Religion in den folgenden Jahrhunderten vielerorts mit dem christlich geprägten England. Stimmen die Legenden über die Wikinger? Wer waren sie wirklich? Die Doku-Reihe sucht nach den Motiven der Seekrieger.
Wikingerheere terrorisieren Ende des 8. Jahrhunderts weite Teile Englands. Ein anderer Zweig der Nordmänner bricht auf, um Konstantinopel und Bagdad zu erobern. Sie ziehen über die Flüsse Dnepr, Düna, Wolga und Don bis zum Schwarzen und Kaspischen Meer. Aber man nennt sie dort nicht Wikinger, sondern "Waräger" oder "Rus", woraus später das Wort Russland entsteht. Sie sind Räuber, aber auch geschickte Kaufleute. Die Wikinger stoßen gen Osten vor. Um etwa 750 siedeln sie auf dem Gebiet des späteren Russlands, Weißrusslands und der Ukraine. Doch es zieht sie noch weiter: Die Seidenstraße eröffnet den Skandinaviern die Handelswelt des Ostens und verspricht ihnen Reichtum. Mitte des 9. Jahrhunderts erreichen sie Konstantinopel, die damals größte und reichste Stadt Europas. Im Jahr 860 versucht eine aus etwa 200 Schiffen bestehende Flotte der Waräger, die Metropole einzunehmen. Mehr als die Plünderung einiger Vororte gelingt ihnen jedoch nicht. Die sogenannten Ost-Wikinger lassen sich auf den "neuen Gebieten" nieder und werden zu einer festen Größe im Byzantinischen Reich. Von dort dringen sie in den arabischen Raum vor. Stimmen die Legenden über die Wikinger? Wer waren sie wirklich? Die Doku-Reihe sucht nach den Motiven der Seekrieger.
Im Jahr 845 belagern die Wikinger zum ersten Mal Paris. Nach ihren Raubzügen auf den Britischen Inseln und ihren Vorstößen ins spätere Russland nehmen sie nun das Frankenreich ins Visier. Immer wieder dringen sie ins Frankenreich ein. Die Wikinger überfallen Hamburg, verwüsten Friesland und Flandern, greifen Städte wie Rouen, Nantes und Tours an. Schließlich steuern Hunderte von Wikingerschiffen auf Paris zu. Diese Belagerung von Paris wird zu einem Schlüsselmoment in der Geschichte der Wikinger. Paris, die wohlhabende Perle des westlichen Frankenreichs, liegt damals im Wesentlichen auf einer Insel in der Seine, der heutigen Île de la Cité. Trotz der Aufstellung eines Heeres hält König Karl der Kahle eine Auseinandersetzung mit den berüchtigten Angreifern für aussichtslos. Paris erkauft sich schließlich den Abzug der Skandinavier gegen Lösegeld. Doch diese Lösegeldzahlung motiviert die Wikinger zu weiteren Überfällen auf die Stadt, die sie 885 sogar ein Jahr lang belagern. Im Laufe der Jahrzehnte pressen die Wikinger dem Frankenreich mit Dutzenden solcher Lösegeldzahlungen enorme Summen ab. Schließlich gesteht ihnen der König Ländereien entlang der unteren Seine zu. So werden die berüchtigten Nordmänner in der Normandie sesshaft und zu einer mächtigen politischen Größe. Stimmen die Legenden über die Wikinger? Wer waren sie wirklich? Die Doku-Reihe sucht nach den Motiven der Seekrieger.
Die Wikinger sind die ersten Europäer, die den Norden Amerikas betreten, noch vor Christoph Kolumbus. Sie erhoffen sich ein besseres Leben als in ihrer Heimat Skandinavien. Mit der Machtübernahme des ersten Königs Harald I. 870 nach Christus sehen die norwegischen Stammesfürsten ihren Einfluss schwinden. Viele Wikingergruppen verlassen das Land, reisen übers Meer und gründen neue Siedlungen. In Island, Grönland - und Neufundland. Mit ihren ausgefeilten Langschiffen sind erste Wikinger vor ihnen bereits große Entfernungen gesegelt und gerudert. Auf ihren Raubzügen haben ihre Vorfahren inzwischen Küstenstädte in Britannien geplündert, sind als Kaufleute nach Osten in das Gebiet des späteren Russlands vorgestoßen, haben Eroberungsfeldzüge nach Konstantinopel, in den Mittelmeerraum und das Frankenreich unternommen. Nun machen sich die norwegischen Stämme auf nach Island. Um das Jahr 986 nach Christus siedeln sie auch in Grönland, und schließlich gelingt ihnen die Fahrt über den Atlantik bis zur Insel Neufundland im heutigen Kanada. In den 1960er-Jahren entdecken Archäologen dort Überreste einer Wikingersiedlung. Stimmen die Legenden über die Wikinger? Wer waren sie wirklich? Die Doku-Reihe sucht nach den Motiven der Seekrieger.
Fast 300 Jahre lang prägen die Wikinger Europa. Bis heute finden sich ihre Spuren in England, Frankreich, im Ostseeraum - und sogar in Amerika. Doch dann verschwinden die gefürchteten Krieger. Im 11. Jahrhundert beginnt der Niedergang der berüchtigten skandinavischen Stämme. Als Ende ihrer Ära gilt die Schlacht von Hastings im Jahr 1066 - mit dem Sieg des normannischen Königs Wilhelm der Eroberer. Fortan regiert er England. Wilhelm der Eroberer führt viele politische und soziale Veränderungen ein, vor allem aber lässt er das Land militärisch befestigen, um weitere Angriffe und Überfälle von Wikingerarmeen zu verhindern. Nach und nach müssen sie auch viele ihrer Handelsmonopole aufgeben. Doch der Niedergang der Wikinger vollzieht sich schleichend und auf mehreren Ebenen: Die zunehmende Christianisierung führt dazu, dass viele Stämme ihren Glauben an nordische Götter ablegen. Sie werden sesshaft und lernen das friedliche Leben zu schätzen. Die Wikinger verschmelzen in den folgenden Jahrhunderten praktisch mit den Menschen und Gebieten, die sie einst überfallen, ausgeraubt und zum Teil blutig erobert haben. Stimmen die Legenden über die Wikinger? Wer waren sie wirklich? Die Doku-Reihe sucht nach den Motiven der Seekrieger.