Im August 1996 gelang einer Indie-Band aus Manchester etwas, was nie zuvor erreicht worden war: Oasis spielte in Knebworth an zwei Abenden vor insgesamt 250.000 Zuschauern; zweieinhalb Millionen Fans hatten sich um Tickets beworben - so viele wie noch nie in der Geschichte Großbritanniens. Nur drei Jahre zuvor waren Liam und Noel Gallagher noch völlig unbekannt. Nichts deutete darauf hin, dass die Songs, die sie in einem Keller in Manchester einstudierten, wenig später vor Tausenden Zuschauern erklingen würden. Ein Gig in Glasgow erwies sich als wegweisend: Oasis spielte gemeinsam mit der örtlichen Band Sister Lovers vor fast leerem Saal in King Tut's Wah Wah Wah Hut. Unter den wenigen Zuschauern war Alan McGee, der Direktor von "Creation Records". Er legte ihnen noch am selben Abend einen Plattenvertrag vor. "Definitely Maybe" landete auf Platz eins und wurde zum am schnellsten verkauften Debütalbum aller Zeiten. Oasis eroberte erst Japan und dann die USA.
Tony McCarroll war später das erste Opfer einer Neuformierung. Die Band warf ihm mangelndes Rhythmusgefühl vor und ersetzte ihn kurzerhand durch Alan White. Dann verließ Paul McGuigan die Band wegen eines Nervenzusammenbruchs. Doch das Rad drehte sich weiter. Mit dem überraschend erfolgreichen "Wonderwall" hielt sich die Band in den internationalen Charts, doch Noels Wunsch nach mehr Akustikprojekten sorgte für Konflikte. Manche glaubten, die Spannung zwischen den Brüdern könnte sich irgendwann auf offener Bühne entladen - und die Energie, die sie so erfolgreich gemacht hatte, würde auch für ihren Untergang sorgen. Da die Brüder ihren Streit öffentlich austrugen, stürzte sich die Boulevardpresse auf sie.
Der Film zeigt Liam und Noel Gallagher so, wie sie wirklich sind: unbändig und ungebunden, leidend und leidenschaftlich. Ihre frühen Jahre wirken im Nachhinein wie die Ruhe vor dem Sturm - als wohl kaum jemand ahnte, dass die Brüder bald den Nerv einer ganzen Generation treffen sollten.
Schon Kinder leiden in Simbabwe an getrübter Sicht durch den Grauen Star. Tausende sind es. Doch in letzter Zeit können immer mehr von ihnen einer Zukunft in Blindheit entgehen und die Welt mit neuen Augen erblicken. Denn seit einigen Jahren kämpfen engagierte Augenärzte gegen die miserable medizinische Versorgung im Land und heilen direkt vor Ort Hunderte von Blindheit bedrohte Menschen. Eine logistische Herausforderung und ein Kraftakt für alle Beteiligten - die Mediziner, ihr Personal und die Patienten. Und doch eine Erfolgsgeschichte in diesem Teil der Welt. "GEO Reportage" hat den Ärzten und Schwestern über die Schultern geschaut und Kinder getroffen, die dank dieser Experten eine Chance auf die Wiederherstellung ihres Augenlichts haben.
Kommissar Paul Molinat wird nach zehn Jahren Abwesenheit in seine alte Heimat an der französischen Atlantikküste zurückbeordert. Der Anlass: Zwei Männerleichen wurden kurz hintereinander an den Strand gespült, beide waren Opfer eines gezielten Kopfschusses. Die Ermittlungen führen Molinat in ein scheinbar ruhiges Provinzdorf, in dem er auf dunkle Geheimnisse und alte Feindschaften stößt.
Zu Molinats Unmut wird ihm der ehrgeizige Inspektor Leroyer zur Seite gestellt - ein Kollege, mit dem er eine offene Rivalität pflegt. Während die beiden Ermittler in ein zähes Duell um Deutungshoheit und Kompetenz geraten, häufen sich die Leichenfunde. Die Ermittlungen führen Molinat nicht nur zu den Abgründen der örtlichen Gesellschaft, sondern auch zurück in seine eigene Vergangenheit: Vor Jahren hatte er eine Affäre mit einer Frau, die in einen Immobilienskandal verwickelt war - ein Kapitel, das er längst verdrängt hat. Mit jeder neuen Spur wächst das Misstrauen zwischen Molinat und Leroyer. Bald wird klar, dass Leroyer nicht nur in Sachen Mord ermittelt, sondern auch Molinats Vergangenheit durchleuchtet. In der Atmosphäre eines scheinbar idyllischen Badeorts entfaltet sich ein spannendes Krimidrama, das mit schwarzem Humor und psychologischer Tiefe glänzt.
"Ertrinken verboten" überzeugt durch seine vielschichtigen Figuren, das fein gezeichnete Sittenbild der französischen Provinz und eine fortwährend dichte Spannung - getragen von den herausragenden Darstellern Philippe Noiret und Guy Marchand.
Mit Philippe Noiret, Guy Marchand, Elizabeth Bourgine, Anne Roussel, Gabrielle Lazure, Marie Trintignant, Andréa Ferréol, Philippe Polet, Suzanne Flon, Laura Betti
Mehr als drei Jahre nach Kriegsbeginn ist die anfängliche Aufregung einer seltsamen Ruhe gewichen: Der Ausnahmezustand ist Alltag geworden. "Tracks East" reist tief in die Provinz und zeigt Russlands neue Normalität.
Im Hinterland offenbart sich auch im Besonderen, wie tragische Verluste zu wirtschaftlichem Aufschwung führen können. Durch das sogenannte "Sarggeld", die Geldzahlungen an Hinterbliebene von gefallenen Soldaten, boomt die Immobilienbranche.
Es gilt als einfache Logik: Wer geht, lehnt das Regime ab - wer bleibt, unterstützt es. Doch so klar ist die Trennlinie nicht. Manche bleiben auch aus Verantwortung.
Die Geschichte der Sachsen ist ein Mysterium. Die Römer bezeichneten sie als Piratenvolk, das ihre Siedlungen mit Booten überfiel. Für Karl den Großen waren sie vor allem Heiden, Ungläubige, die er im achten Jahrhundert "mit dem Schwert missioniert". Aber dann gelingt den Sachsen das Erstaunliche - 160 Jahre nach Karl sitzt einer von ihnen, Otto der Große, auf dem Kaiserthron. Wie haben die Sachsen diesen Aufstieg geschafft? Und was ist überhaupt wahr an den Mythen über das "wilde Sachsenvolk"?
In Mesopotamien entstanden um 3.500 vor Christus die ersten großen Städte der Menschheitsgeschichte. Die Entdeckung der Überreste großer Paläste sorgte im 19. Jahrhundert für viel Aufsehen: Die Archäologen stießen auf die Ursprünge der Schrift und die Spuren einer urbanen Revolution.
Doch die Ruinen dieser riesigen Städte sind bis heute weitgehend unerforscht. Denn das Herzstück Mesopotamiens liegt im heutigen Irak, wo seit mehr als 30 Jahren militärische Konflikte toben, die mit dem Einzug der Terrormiliz IS in den Nordirak ihren Höhepunkt erreichten. Im Zuge des politischen Neuanfangs nach dem Krieg ist die archäologische Forschung 2019 nach rund 50 Jahren in den Irak zurückgekehrt und läutet für die Ausgrabungsstätten Mesopotamiens eine neue Ära ein.
Wie speichert man den grünen Strom aus Wind und Sonne, für Zeiten, wenn die Sonne nicht scheint und die Windräder bei Flaute stillstehen? Die Wissenschaftsdokumentation begleitet Forschende bei der spannenden Suche nach neuen Speichertechnologien: von Wasserstoff bis zum Schwungrad aus Kohlefaser. Denn nur mit leistungsfähigen Speichern kann der Umstieg auf erneuerbare Energien - und damit die Energiewende - gelingen.
Vor dem Kleiderschrank kann sich das Thema Mode schnell wie Stress anfühlen: Was soll ich nur anziehen? Wie will ich wirken? Und was ist mein Stil? Ronja von Rönne sucht nach der Garderobe, die zu ihr passt und die ihr Wohlbefinden steigert. Dabei helfen ihr Max Mogg, der englische Maßanzüge entwirft, und die Chirurgin Leyre Lasierra Viguri, die sich nach einer Schicht den weißen Arztkittel auszieht und gegen ein schillerndes Outfit eintauscht: Sie liebt es bunt und durchaus extravagant.
Während der Coronapandemie wirft der Film aus dem Fenster eines Lissaboner Appartements einen Blick auf die Drehorte von Paulo Rochas "Die grünen Jahre" (1963), einem richtungsgebenden Werk des Neuen Portugiesischen Films. In Resonanz zur heutigen Zeit erinnert der Film an das Lissabon der 1960er Jahre. Die Veranschaulichung des urbanen Wandels wirkt im übertragenen Sinne wie eine Jazzimprovisation auf der Grundlage einer Partitur aus dem Jahr 1963.
Im Osten Rumäniens, im Hinterland der Schwarzmeerküste, liegt die Provinz Dobrudscha. Hier lebt die Minderheit der Aromunen. Sie sind traditionell Viehhirten - wie auch die Familie von Nicolae Migit im Dorf Stejaru. Ihr Leben hat sich verändert, seit auf den Weidegründen gigantische Windräder errichtet wurden. Nur die Küche ist gleichgeblieben; gekocht wird, was im eigenen Garten wächst: zum Beispiel Piperki, ein Tomaten-Paprika-Gericht. Dazu gibt es Fleisch, Milch und Käse von den eigenen Ziegen.
Mitten in der Wetterau, etwa eine Autostunde nördlich von Frankfurt am Main, liegt in historischer Kulisse des Klosters Konradsdorf ein Bio-Bauernhof. Fünf Familien mit zwölf Kindern leben und arbeiten dort in einer Gemeinschaft. Gekocht wird vor allem mit Produkten aus der Region. Auf den Tisch kommen Rote-Bete-Salat, Lammbraten, die traditionelle Grüne Soße mit Kartoffeln und der herzhafte Schmierschelkuchen.