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ARTE Sa. 26.07.
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Tatyana Malkina gehört zu den wenigen Journalistinnen Russlands, die trotz sehr Kreml-kritischer Einstellung das Land nicht verlassen haben. ZDF
Die Zahl der Soldaten-Gräber in Russland steigt. Hinterbliebene gefallener Soldaten bekommen ein sogenanntes Sarg-Geld ? das Fünf- bis Zehnfache eines durchschnittlichen Jahreseinkommens. ZDF
Neue Normalität in Russland: Eine Soldaten-Bestattung mit kleinem Orchester direkt neben einer Grundschule ZDF
?Tracks East?-Journalistin Masha Borzunova blickt auf den Alltag in den ländlichen Regionen und kleinen Dörfern in Russland. Wie hat der Krieg das Leben der Menschen hier verändert? ZDF

Tracks East

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Russlands neue Normalität

  • D 2025
  • 30'
Magazin Mehr als drei Jahre nach Kriegsbeginn ist die anfängliche Aufregung einer seltsamen Ruhe gewichen: Der Ausnahmezustand ist Alltag geworden. "Tracks East" reist tief in die Provinz und zeigt Russlands neue Normalität. Im Hinterland offenbart sich auch im Besonderen, wie tragische Verluste zu wirtschaftlichem Aufschwung führen können. Durch das sogenannte "Sarggeld", die Geldzahlungen an Hinterbliebene von gefallenen Soldaten, boomt die Immobilienbranche. Es gilt als einfache Logik: Wer geht, lehnt das Regime ab - wer bleibt, unterstützt es. Doch so klar ist die Trennlinie nicht. Manche bleiben auch aus Verantwortung.

Inhalt

Das Leben in Russland hat sich mehr als drei Jahre nach Kriegsbeginn tiefgreifend verändert - es ist eine neue Normalität eingetreten. Die anfängliche Aufregung ist einer seltsamen Ruhe gewichen: Der Ausnahmezustand ist Alltag geworden. So auch in einem Dorf im Norden Russlands, fernab der Front. Die Menschen führen zwar ihr Leben weiter, doch der Krieg zeigt sich auch hier - durch die ankommenden Särge. Für viele wird spürbar, dass der Krieg real ist, dass Söhne, Ehemänner und Väter nicht zurückkehren. Und mit dem Tod kommt auch viel Geld - sogenannte Entschädigungszahlungen des Staates, die im Volksmund nur noch als "Sarggeld" bezeichnet werden. In den ärmeren Regionen Russlands bedeutet das Sarggeld von bis zu vierzehn Millionen Rubel - mehr als 140.000 Euro - eine massive wirtschaftliche Veränderung. Familien, die zuvor kaum über die Runden kamen, kaufen sich plötzlich Immobilien, teure Autos oder Pelzmäntel. Und kurbeln damit die regionale Wirtschaft an. Für viele wird die Aussicht auf Entschädigung zur wirtschaftlichen Perspektive - ein perfides System, das Leben in Rubel umrechnet.

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