Paul Revere Williams' Los Angeles / Paris / London
F 2024
45'
(1): Los Angeles: Paul Revere Williams, Architekt der Stars und der Armen
(2): Paris: Bodenständige Bouillons
(3): Senegal: Aidas Fisch-Yassa
(4): London: Kein Ort für Vegetarier
(1): Die Unsichtbaren von Südafrika im Objektiv von Zanele Muholi
(2): Die schwimmenden Gärten von Mexiko-Stadt
(3): Bretagne: Alexandres Buchweizen-Kalmare
(4): Deutschland: Die Waffen der Frauen
Die Übersetzerin Minette und ihr Mann Paul sind glücklich verheiratet, so scheint es zumindest. Doch Paul geht fremd. Minette folgt ihm und beobachtet ihn heimlich mit seiner neuesten Flamme Nora in einem Hotel. Minette verschweigt ihr Wissen - selbst als sich die junge Geliebte ihr bei einem Opernbesuch als Kollegin von Paul vorstellt. Dann aber reichen Nora die kurzen Liebesabenteuer nicht mehr. Sie ist eifersüchtig auf Pauls Frau und setzt ihn unter Druck, erzwingt ein gemeinsames Wochenende in Prag. Minette folgt ihnen bis in den Zug und belauscht einen heftigen Streit der beiden, in dem Paul der jungen Frau klarmacht, dass er ihretwegen niemals seine Frau verlassen würde. Minette hat genug gehört und reist unentdeckt zurück. Paul kehrt anschließend reuevoll heim zu seiner Familie. Nora scheint nach dem Wochenende verschwunden zu sein. Zudem taucht ein gut aussehender Fremder auf, der Minette auf Schritt und Tritt folgt. Es ist der Ex-Freund von Nora, zu dem diese angeblich zurückkehren wollte. Nach und nach wird klar, dass auch er dem Liebespaar und Minette nachgereist ist. Er unterstellt Paul, dieser habe Nora getötet, und erpresst Minette mit einem Foto, auf dem eine Leiche zu sehen ist ...
Mit Veronica Ferres, Ulrich Noethen, Esther Zimmering, Mehdi Nebbou, Ulrike Kriener
Das Nomadenvolk der Tsaatan lebt seit Jahrhunderten in der mongolischen Taiga. Obwohl sich die Landschaft auf den ersten Blick nicht verändert hat, ist die Lebensweise der Rentierhirten heute bedroht. Klimawandel, Modernisierungsdruck und Regierungsmaßnahmen engen ihren Lebensraum ein, belasten sie mit neuen Vorschriften und stellen ihre jahrhundertealte Verbindung zur Natur infrage. Um ihre Kultur zu bewahren, müssen die Nomaden ihre Routen anpassen und sich über Verbote hinwegsetzen.
Die dreiteilige Dokumentationsreihe taucht ein in die überwältigenden Flusslandschaften des Okawango im Süden Afrikas. Die Naturfilmer Derek und Beverly Joubert zeigen die einzigartige Tierwelt, die sich ständig an einen Lebensraum im Wandel anpassen muss. Zugleich sind die Tiere selbst wahre "Landschaftsarchitekten", da sie das Okawango-Delta prägen und so für das ökologische Gleichgewicht in dem unberührten Naturparadies sorgen. So seltsam es auch klingen mag: Der untere Okawango fließt nicht in den Ozean, sondern verschwindet in der Kalahari-Wüste, wo sein Wasser einfach verdunstet und in den Boden einsickert. Es ist ein Ort der Extreme, doch einige Tiere haben es geschafft, sich daran anzupassen. Wie etwa das Leopardenweibchen Moporoto, das hier ihre Jungen aufzieht. Sie bleiben in ständiger Bewegung, um sich an den steten Wandel der Natur anzupassen. Riesige Zebra- und Gnu-Herden zieht es ebenfalls in die trockene Wüstenlandschaft - wegen eines wichtigen Minerals: Salz.
Seit vier Jahren kommt Dario Salvetti jeden Tag an seinen ehemaligen Arbeitsplatz, zum Werk des Autozulieferers GKN. Und das, obwohl ihm und der gesamten Belegschaft fristlos gekündigt wurde. Zu Unrecht, wie die Arbeiter finden. Sie gehen spontan in eine permanente Betriebsversammlung und schützen sich so vor dem Rausschmiss - bis heute. Als "Collettivo di Fabbrica" kämpfen sie für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und für einen Neubeginn ihrer Fabrik. Statt Antriebswellen will das Arbeiterkollektiv künftig in Eigenregie Lastenräder und Solarpanels produzieren.
Geraubtes Wirtschaftswunder - Die übertünchte Vergangenheit der Deutschen
D 2024
90'
Es ist der Gründungsmythos der Bundesrepublik Deutschland: das Wirtschaftswunder. Demnach haben sich die Deutschen nach der "Stunde Null" wieder hochgearbeitet, Wirtschaftsminister Ludwig Erhard hat die D-Mark und die soziale Marktwirtschaft erfunden, und die Amerikaner haben Westdeutschland uneigennützig geholfen. Doch was davon hält einer Überprüfung stand? Der Dokumentarfilm zeigt: Das Wirtschaftswunder basiert auch auf Unrecht aus der NS-Zeit. Und die Autoren werden unversehens selbst Teil ihres Films, denn sie finden in ihrem Umfeld Belege, die genau dies bestätigen.
Roosevelts "New Deal" - Aktionismus oder Erfolgsstrategie?
F 2025
52'
Der "New Deal" ging in die Geschichte ein als das Konjunkturpaket, das die USA aus der Großen Depression herausführte und dazu wichtige gesellschaftliche Reformen in Gang brachte: Die Regierung versprach Unterstützungsprogramme, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und neue Rechte für benachteiligte Gruppen der Bevölkerung. Der Erfolg des "New Deal" ist jedoch umstritten, da er durch Zugeständnisse an die rassistischen Südstaaten zustande kam und die afroamerikanische Bevölkerung weitgehend ausschloss.
Der Kalte Krieg ist im kollektiven Gedächtnis als ein Konflikt verankert, der jahrzehntelang zwischen zwei Supermächten ausgetragen wurde: den USA und der Sowjetunion. Eine Komponente dieser Konfrontation zwischen Ost und West wird dabei jedoch häufig vergessen: Im Bestreben, ihre Einflusssphären auszudehnen, nahmen die USA und die Sowjetunion auch den afrikanischen Kontinent ins Visier, der vor dem Hintergrund der Entkolonialisierung zu einem neuen Schauplatz ihres Kräftemessens wurde. Es ging den beiden Großmächten darum, die Überlegenheit ihres jeweiligen politischen Modells zu beweisen, sich aber zugleich den Zugang zu Rohstoffen sowie geostrategische Vorteile zu sichern.
Ein konservativer Wind weht durch den Westen: Identität und traditionelle Werte feiern ihr Comeback. Für die einen Halt im Wandel, für andere Rückschritt. Reporter Jean-Michel Scherbak fragt in New York, warum Konservatismus "cool" wird - nicht nur auf Social Media. Während die "Alt-Right" Frauenbilder neu verpackt werden, wächst in Südkorea mit der "4B"-Bewegung eine radikale Gegenströmung. Auch Russland und Ungarn zeigen, wie Kultur und Politik konservative Sehnsüchte formen. Ist das Rückkehr zu alten Idealen oder nur Suche nach Halt?
Die 25-jährige Frédérique, Freddie genannt, wurde als Kleinkind aus Südkorea adoptiert und ist in Frankreich aufgewachsen. Als sie während einer Asienreise nach Korea kommt, ist sie fasziniert von ihrem Geburtsland, das ihr gleichzeitig sehr fremd ist. Dort trifft sie eine Studentin, die Französisch spricht und ihre Begleiterin und Übersetzerin wird. Die Studentin erzählt Freddie von dem Adoptionszentrum Hammond, wo sie vielleicht etwas über ihre Herkunft und ihre leiblichen Eltern erfahren kann.
Neugierig fährt Freddie dorthin. Die Adressen ihrer Eltern sind noch vorhanden. Das Adoptionszentrum nimmt auf Freddies Wunsch hin Kontakt zu ihnen auf. Ihre Mutter meldet sich nicht zurück, ihr Vater jedoch sofort. Spontan entscheidet sich Freddie, ihren Vater, seine neue Familie und ihre leibliche Großmutter zu treffen. Sie leben in einer Kleinstadt und freuen sich sehr über die unerwartete Tochter und Enkelin. Sie nehmen sie liebevoll auf. Für den Vater ist die Begegnung schmerzhaft, aber auch eine Erlösung. Er hat jahrzehntelang mit seinen Schuldgefühlen gelebt und freut sich über die wiedergefundene Tochter.
Freddie hingegen hadert mit dem Wiedersehen. Sie fühlt keine Verbindung zu ihrem leiblichen Vater. Er ist ihr zu aufdringlich, und die Sprachbarriere ist ein großes Hindernis. Ihre Selbstfindungsreise ist ein steiniger Weg: Wird Freddie Südkorea Hals über Kopf verlassen oder vielleicht sogar dort bleiben? Der emotionale Film, der die Themen Identität, Herkunft und Familie behandelt, berührt durch seine Direktheit und zeigt den Weg einer langen Versöhnung.
Mit Park Ji-min, Yoann Zimmer, Oh Kwang-rok, Guka Han, Kim Sun-young, Louis-Do de Lencquesaing, Hur Ouk-sook