ARTE
ARTE Sa. 12.07.
Doku
Der Kopf des Olokun im Nationalmuseum in Lagos, Nigeria NDR
Ein Höhepunkt des Kunstschaffens von Ilé-Ifè: Die aus Bronze gegossene Figur eines sitzenden Mannes (um 1350 n. Chr.) wurde auf einer Flussinsel im Niger gefunden. NDR
Im Jahr 1910 in der heiligen Stadt der Yoruba: erste Eindrücke eines Europäers, fotografiert von dem deutschen Sammler und Afrika-Forscher Leo Frobenius NDR
Nationale Ikone in Nigeria: der Kopf des Gottes Olokun NDR

Geheimnisvolle Kunstschätze Nigerias

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Die Ilé-Ifè-Bronzen

  • 2. Folge
  • D 2025
  • 52'
Dokumentation Die erste Metropole in Subsahara-Afrika entwickelt sich im Mittelalter auf dem Gebiet des heutigen Nigerias. Die Stadt Ilé-Ifè verfügte über geflieste Straßen, eine industrielle Glasproduktion und Bildhauer, die denen der europäischen Antike in nichts nachstanden. Doch gerade die Fokussierung auf die lebensechten, aus Kupferlegierung gegossenen Porträtköpfe, hat den Blick für die wichtigen Forschungsfragen lange verstellt. Die Dokumentation begleitet Archäologen und Historiker, die beginnen, den Geheimnissen der heiligen Stadt der Yoruba auf den Grund zu gehen.

Inhalt

Als der deutsche Sammler und Afrika-Forscher Leo Frobenius 1910 als erster Europäer die Stadt Ilé-Ifè im Südwesten Nigerias erreichte, glaubte er angesichts der realistischen Porträt-Kunst auf die Spuren des untergegangenen Kontinents Atlantis gestoßen zu sein. Ein goldenes Zeitalter im afrikanischen Regenwald? In Zeiten von Imperialismus und Kolonialismus durfte oder wollte daran in Europa niemand glauben. Doch in den vergangenen Jahren haben gleich mehrere Forschungsteams den Aufstieg der Stadt, ihre Handelsbeziehungen, den Alltag ihrer Bürger und schließlich ihren Niedergang näher untersucht. Während ein Team um den Franzosen Gérard Chouin auf Basis der Keramik und der Fliesenböden eine Chronologie der Stadt entwickelt, nimmt uns der nigerianische Archäologe Babatunde Babalola mit auf eine Schatzsuche in die Nachbarschaft einer mittelalterlichen Glasfabrik. Die gesamte Gegend ist mit Perlen durchsetzt. Das Monopol auf die Produktion und den Handel mit Glasperlen bildete die wirtschaftliche Stärke Ilé-Ifès. Bald schon wurde die Stadt zur Blaupause für die Gründung weiterer Königreiche. Doch um das Jahr 1400 nach Christi begann der Niedergang. Ob die große Pestepidemie dafür verantwortlich war, darüber streiten die Gelehrten. Die Dokumentation endet ebenso wie das nigerianische Mittelalter mit der Ankunft der Portugiesen im Jahre 1471, als das Zeitalter des transatlantischen Versklavungshandels anbrach und Nigerias glanzvolles Mittelalter aus dem Fokus der Geschichte geriet.

Sendungsinfos

Regie: Jean-Alexander Ntivyihabwa Stereo
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