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BR Mi. 09.07.
Doku
Sophia Sedlmaier möchte in der Landwirtschaft arbeiten, doch ihre Familie besitzt fast kein Land. Bayerischer Rundfunk
Davide Moro und Matteo Rizzitano haben beschlossen Landwirte zu werden. Bayerischer Rundfunk
Lucia Birkmeir, Vertreterin der Jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), engagiert sich ganz besonders für Junglandwirte. Bayerischer Rundfunk
Giacomo Lepri kämpft in Rom um Land für junge Landwirte. Bayerischer Rundfunk
Davide Moro und Matteo Rizzitano haben beschlossen Landwirte zu werden. Bayerischer Rundfunk
Davide Moro und Matteo Rizzitano haben beschlossen Landwirte zu werden. Bayerischer Rundfunk
Lucia Birkmeir, Vertreterin der Jungen AbL in Bayern, engagiert sich ganz besonders für Junglandwirte. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de. BR/Christian Merkel/Susanne Roser

BR Story

Junglandwirte dringend gesucht - was Bayern von Italien lernen kann

  • D 2024
  • 44'
Dokumentation Der Generationenwechsel zählt zu den größten Herausforderungen der europäischen Landwirtschaft. Fast 60?Prozent der Betriebsleiter sind über 55 Jahre alt. Den Ernst der Lage zeigt das Höfesterben in Bayern: In den letzten 10 Jahren haben über 11.000 Bauernhöfe aufgegeben. Das sind mehr als drei Höfe pro Tag. In Italien hingegen scheint es nun eine Trendwende zu geben. Dort freut sich der Bauernverband über eine "historische Rückkehr der Jugend aufs Land". Was macht man dort besser?

Inhalt

Überall in Europa fehlt es an Nachwuchs in der Landwirtschaft. In Italien geht es jetzt wieder bergauf: Immerhin rund 65 Prozent der italienischen Landwirte unter 40 Jahren übernehmen den elterlichen Hof. Hinzukommen fast 30 Prozent Neugründungen. Quereinsteiger sind auch Matteo Rizzitano und Davide Moro. Die beiden Freunde kündigten ihre ungeliebten Bürojobs, kauften brachliegende Felder und starteten mit dem Biohof "OrtoBee" - ganz ohne landwirtschaftliche Ausbildung, aber mit viel Leidenschaft, Direktvermarktung und einer wachsender Instagram-Community. Tatsächlich wird in Italien solch kreatives Engagement gefördert: Junglandwirte erhalten Existenzgründungsprämien und Zuschüsse für Landkauf. Dieser kann über ein staatliches Förderprogramm bis zu 100 Prozent finanziert werden. Davon können viele junge Menschen in Bayern, wo Ackerland knapp und sehr teuer ist, nur träumen. Wer keinen Hof erbt, hat praktisch keine Chance, Landwirt zu werden. Auch wer Pachtflächen sucht, steht vor schier unüberwindbaren Hürden. Erst recht, wem sie gekündigt wurden. Genau das ist der Familie Schönegge passiert. Ihnen wurden 90 Prozent ihrer Pachtflächen gekündigt. Der Hof stand vor dem betrieblichen Aus. Nur dank zivilgesellschaftlichen Engagements - hier durch die Kulturland-Genossenschaft - können die Schwestern Lillian und Sophia nun doch an einem neuen Standort weitermachen. Öffentliche Fördermittel retteten sie nicht. Lucia Birkmeier von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in Bayern fordert mehr Unterstützung auch seitens der Politik. "Ideen gibt es genug - was fehlt, ist der Zugang zu Land." Zwar gibt es in Bayern die sogenannte Junglandwirteprämie, die ist aber an die Fläche gebunden. Für Neueinsteiger und für kleinere Höfe ist das also keine echte Hilfe. Ihrer Meinung nach braucht es staatliche oder auch kommunale Förderungen, die auch den Kauf von Flächen finanzieren helfen.

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VPS: 09.07.2025 22:00, Untertitel, Stereo
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