ARTE
ARTE Do. 30.10.
Doku
Tatort Nürnberg: Hier fand der Mord an Ysmail Yasar statt. ZDF
Ali Toy, ein ehemaliger Mitarbeiter von Enver Simsek, am Tatort Nürnberg vor dem Gedenkbaum für Enver Simsek ZDF
Adile Simsek am Grab ihren Mannes Enver Simsek in Konya in der Türkei ZDF
Birgit Mair, Ausstellungsmacherin von "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen", erklärt eine Schautafel, die sich mit den sogenannten V-Leuten beschäftigt. ZDF
Am 11. Juli 2018 endet in Deutschland der NSU-Prozess ?- nach fünfeinhalb Jahren und 438 Prozesstagen. Es war eines der längsten Gerichtsverfahren nach den Nürnberger Prozessen. ZDF

Spuren und Wunden der NSU-Morde

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • D 2019
  • 51'
Dokumentation Nach den Enthüllungen der NSU-Morde an acht Menschen mit türkischen Wurzeln war dies nicht nur eine Tragödie für die betroffenen türkischen Familien, sondern auch für die zweite und dritte Generation türkischer Migranten in Deutschland, zu denen auch die Autorin des Films, Aysun Bademsoy, gehört. Spuren - das sind nicht nur die Hinweise, die Verbrecher am Tatort hinterlassen. Spuren sind ebenso Verletzungen und Narben, die ihre Taten bei den Menschen und in ihrer Umgebung verursacht haben. Diese will die Dokumentation beleuchten.

Inhalt

Zwischen September 2000 und April 2007 wurden acht Männer mit türkischen Wurzeln, ein Mann griechischer Abstammung und eine deutsche Polizistin ermordet. Die Ermittlungen wurden zunächst ausschließlich im Umfeld der nicht-deutschen Opfer mit Verdacht auf Drogenhandel und organisierte Kriminalität geführt. Nach einem gescheiterten Bankraub führte die Spur schließlich zu der rechtsextremen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" . Nach dem Suizid der beiden Haupttäter begann 2013 der Prozess gegen die einzige Überlebende des NSU-Trios, Beate Zschäpe, sowie vier mutmaßliche Helfer und Unterstützer. Der Hass, der das NSU-Trio bei der Auswahl ihrer Opfer leitete, richtete sich gegen die zweite und dritte Generation türkischer Migranten in Deutschland. Generationen, die sich darauf verlassen hatten, dass der Staat Rassismus nicht duldet und sie davor schützen würde. Stattdessen versagten die Institutionen: Die Ermittlungen in den Mordfällen selbst waren geleitet von Misstrauen, Ressentiments und rassistischen Motiven. Die NSU-Morde sind mehr als menschliche Schicksale, sie sind für die zweite und dritte Einwanderergeneration ein dramatischer Wendepunkt in ihrem Verhältnis zu Deutschland und ihrer Sehnsucht nach einer Heimat, die Deutschland vielleicht einmal war. Mit ihrer Dokumentation hat sich die Regisseurin Aysun Bademsoy auf die Suche nach den Spuren der NSU-Morde gemacht. Herausgekommen ist ein Film, der das Scheitern von Ermittlern und Justiz beleuchtet und den Angehörigen der Opfer endlich eine Stimme gibt.

Sendungsinfos

Regie: Aysun Bademsoy Untertitel, Stereo
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