ARTE
ARTE Di. 07.10.
Doku
Die Sucht nach Zucker ist seit mehr als fünf Jahrhunderten für die brutale Ausbeutung von Land und Menschen verantwortlich. ARTE F
Zucker war für den Kolonialismus und die Sklaverei von grundlegender Bedeutung. ARTE F
"Für mich ist das Zuckerrohrschneiden die schlimmste Arbeit der Welt" - so ein Arbeiter auf den Zuckerplantagen in der Dominikanischen Republik. Ohne die Arbeit würde er jedoch verhungern. ARTE F
Seit Generationen werden Männer und Frauen aus Afrika von der extraktivistischen Zuckerwirtschaft ausgebeutet. ARTE F
Die verheerende aktuelle Lage und das politische Chaos in Haiti zwingen jedes Jahr Tausende Arbeiter zur Flucht in die Dominikanische Republik. Dort arbeiten sie auf Zuckerrohrplantagen - unter Bedingungen, die an moderne Sklaverei erinnern. ARTE F

Zucker: Genuss um welchen Preis?

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • 1. Folge
  • F 2025
  • 54'
Dokumentation Zucker spielt seit fünf Jahrhunderten eine wichtige Rolle in Geschichte der Menschheit. Doch welchen Preis fordert die Abhängigkeit von Zucker? Seine verführerische Süße und das lukrative Geschäft waren Triebkräfte für Eroberungen, Kolonialisierung, Sklaverei und Zwangsarbeit. Die erste Folge der zweiteiligen Dokumentation sucht nach den Ursprüngen dieser Abhängigkeit. Sie führt nach Europa, in die Karibik, nach Nord- und Südamerika sowie in die Anrainerstaaten des Indischen Ozeans. Dabei werden die dunklen Seiten des "Weißen Goldes" beleuchtet - von Christoph Kolumbus bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.

Inhalt

Wer die Geschichte der Eroberung Amerikas erzählen möchte, kommt am Thema Zucker nicht vorbei. Gleichzeitig kann die Geschichte des Zuckers nicht erzählt werden, ohne dabei auf den Dreieckshandel und die Kolonialisierung einzugehen. Von den Anfängen der Kolonialisierung im 15. Jahrhundert bis zur Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert trug Zucker zum Wohlstand Europas bei - allerdings zu einem hohen Preis: die Versklavung der indigenen Völker Amerikas und später zahlreicher Völker Afrikas. Von den 12,5 Millionen Afrikanerinnen und Afrikanern, die deportiert und versklavt wurden, mussten mehr als die Hälfte auf Zuckerplantagen arbeiten. Die schrittweise Abschaffung der Sklaverei im 19. Jahrhundert schwächte die zuvor äußerst profitable Zuckerwirtschaft. Sie hielt jedoch stand und erfand neue Modelle der Leibeigenschaft. Im Indischen Ozean und in der Karibik wurden "Vertragsarbeiter", hauptsächlich aus Indien und China, trotz offizieller Anstellung und Versprechungen einer besseren Zukunft von den Plantagenbesitzern ausgebeutet. Gleichzeitig wurden die ehemaligen britischen und französischen Sklavenbesitzer für den Verlust ihrer Billigarbeitskräfte finanziell entschädigt. Im Jahr 1804 wurde mit Haiti der erste "État Noir", ein von ehemaligen Sklaven gegründeter Staat, ausgerufen. Frankreich stellte 1825 harte Bedingungen, um das Land als unabhängig anzuerkennen. Noch heute wandern haitianische Arbeitskräfte in die Dominikanische Republik aus, wo sie unter Bedingungen, die an moderne Sklaverei erinnern, auf Zuckerrohrplantagen arbeiten. Seit ihren Anfängen hat sich die Zuckerwirtschaft immer wieder neu erfunden. Ende des 19. Jahrhunderts erlebte sie einen rasanten Aufschwung und erreichte einen Höhepunkt. In Zukunft sollte ihr Schicksal eng mit dem der Supermacht USA verbunden sein.

Sendungsinfos

Regie: Mathilde Damoisel Hörfilm, Stereo
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