BR
BR Mo. 01.09.
Doku
Michael und Annette vor einer weiteren Tour durch die fränkische Natur - und wenn etwas am Rad kaputt geht, kann sie als Fahrradmechanikerin es am besten Richten. Bayerischer Rundfunk
Annette (links) mit ihren älteren Schwestern Sissi (Mitte) und Heiti. Gemeinsam erinnern sie sich an eine schwierige Zeit, als ihre Eltern mit ihnen nach Südamerika auswanderten. Bayerischer Rundfunk
Annette mit ihrer Enkelin. Um deren Mutter vorzulesen, hat Annette erst als junge Frau lesen und schreiben gelernt. Bayerischer Rundfunk
Annette hat sich versöhnt mit der Vergangenheit, in der ihre Eltern sie vernachlässigt hatten und sogar hungern ließen. Sie trägt das südamerikanische Kleid ihrer Mutter. Bayerischer Rundfunk
Die Fahrradmechanikerin Annette war Bayerns Jahresbeste in ihrer Ausbildung, obwohl sie damals defacto Analphabetin war. Sie verbringt möglichst viel Zeit in der Natur. Bayerischer Rundfunk
Eine uralte Freundschaft verbindet Annette mit der Chilenin Ximena, deren Familie einst die Rettung von Annette und ihren Schwestern war. Bayerischer Rundfunk
Erlangen, Franzosenviertel. Hier fühlt sich Annette am Wohlsten. Bayerischer Rundfunk
Die Erlangerin Annette (55) ist so viel wie möglich in der Natur mit ihrem Freund Michael. Besonders im Fränkischen Knoblauchsland. Bayerischer Rundfunk
Als Erwachsene kann Annette schließlich Danke sagen: der chilenischen Familie, die sie und ihre Schwestern durchgebracht haben, als ihre eigenen Eltern das nicht konnten. Bayerischer Rundfunk
Annette mit Mitte 50. Sie hat als Kind und junge Frau nicht lesen und schreiben gelernt, weil sie vernachlässigt wurde. Heute ist sie stolz darauf, was sie trotzdem alles erreicht hat. Bayerischer Rundfunk

Lebenslinien

Für meine Tochter lerne ich lesen

  • D 2021
  • 43'
Menschen Annette lebt Anfang der Siebziger Jahre in Chile. Ihre deutschen Eltern sind überfordert, überlassen ihre Kinder meist sich selbst. Sie leiden oft Hunger, und keiner bemerkt, dass Annette die Schule schwänzt und weder Lesen noch Schreiben lernt. Doch sie ist sehr praktisch veranlagt: Zurück in Franken wird sie eine gute Fahrrad-Mechanikerin. Erst als sie ihrer Tochter vorlesen soll, kommt sie in Bedrängnis …

Inhalt

Annette ist ein halbes Jahr alt, als ihre Eltern 1967 mit ihr und den älteren Schwestern nach Chile auswandern. Doch das Jobangebot des Vaters erweist sich als leeres Versprechen, die Familie erleidet bald bittere Armut. Die überforderten Eltern überlassen ihre Kinder immer häufiger sich selbst. Annettes Schwestern besuchen eine katholische Vorschule. Drei chilenische Schülerinnen werden auf die Mädchen aufmerksam und begleiten sie nach Hause, wo sie Chaos und eine spindeldürre Dreijährige vorfinden: Annette. Die Chilenen springen ein und geben den Kinder Zuwendung. 1973 zieht die Familie nach Panama, wo die Eltern Arbeit finden. Bitterlich vermisst Annette dort ihre chilenische Ersatzfamilie. Als sie eingeschult wird, schwänzt sie regelmäßig die Schule, was niemand bemerkt. 1978 bekommt der Vater Arbeit in Erlangen und die Familie kehrt nach Deutschland zurück. Annette spricht kaum Deutsch und kann weder lesen noch schreiben. Auf der Sonderschule wird sie jedoch wegen ihres sozialen Wesens und Pragmatismus' geschätzt und "durchgeschleust". Ihre Fahrradmechaniker-Lehre besteht die Analphabetin als Beste ihres Jahrgangs. Doch erst, als sie ihrer eigenen Tochter vorlesen soll, beginnt Annette mühsam lesen und schreiben zu lernen.

Sendungsinfos

Regie: Elisabeth Mayer VPS: 01.09.2025 22:05, Untertitel, Stereo
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