Inglourious Basterds

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- USA 2009
- 144'
Längst zum Kultfilm avanciertes Meisterwerk von Quentin Tarantino: Im Rache-Abenteuer "Inglorious Basterds" verkörpert Hollywoodstar Brad Pitt einen US-Offizier, der sich während des zweiten Weltkrieges mit einer Elitetruppe aus jüdischen Soldaten auf Nazi-Jagd in Frankreich begibt.
Inhalt
Im deutsch besetzten Frankreich muss Shosanna Dreyfus mit ansehen, wie ihre Familie durch den Nazi-Oberst Hans Landa brutal hingerichtet wird. Nur knapp kann sie entkommen und flieht nach Paris, wo sie sich als Kinobesitzerin eine neue Identität und Existenz aufbaut.
Zur gleichen Zeit formt Offizier Aldo Raine eine Elitetruppe aus jüdischen Soldaten, die gezielte Vergeltungsschläge gegen Nazis und Kollaborateure durchführen soll. Gemeinsam mit seinen acht Männern wird er in Frankreich abgesetzt, um dort unterzutauchen und in Guerilla-Einsätzen Nazis zu jagen und töten. Schon bald werden sie von den Deutschen als "Die Bastarde" gefürchtet.
Als der Plan reift, die Anführer des Dritten Reichs auszuschalten, nimmt Raines Einheit Kontakt zu der deutschen Schauspielerin und Undercover-Agentin des Widerstands Bridget von Hammersmark auf, die entscheidend für das Gelingen des Anschlags ist. Die gemeinsame Mission führt sie schließlich alle in das Pariser Kino von Shosanna, die allerdings seit langem ihre eigenen Rachepläne verfolgt…
Kritik
Faszinierende Kino-Hommage
Kriegsfilm, Rachedrama, Nazigroteske: Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" ist von alldem von ein bisschen was - vor allem aber ist sein Werk eine höchst elegante und faszinierende Hommage ans Kino selbst: Tarantinos Zweieinhalb-Stunden-Epos entpuppt sich als grandiose Cineasten-Fantasie, die voll von Anspielungen auf die Filmhistorie im Allgemeinen und deutsche Kinoproduktionen der 30er und 40er Jahre im Besonderen ist. Einmal mehr stellt der Regisseur sein umfassendes Filmwissen unter Beweis und baut die zahlreichen Zitate und Kommentare auf brillante Weise in seine aus fünf Kapiteln bestehende Erzählung ein.
Dass "Inglourious Basterds" trotz Überlänge und gewohnter Dialoglastigkeit nie langweilig gerät, ist - neben Tarantinos stilsicherer Inszenierung, die auch diesmal die richtige Balance zwischen ernsthafter Spannung und grotesk-skurrilem Humor findet - vor allem seiner Entscheidung zur Multilingualität zu verdanken: Allen kommerziellen Risiken zum Trotz lässt Tarantino nämlich das internationale Ensemble über weite Strecken in seiner jeweiligen Landessprache agieren – und verleiht seiner Story mit dieser bunten Mischung aus deutschen, englischen, italienischen und französischen Dialogsequenzen einen ebenso unterhaltsamen wie authentisch anmutenden Grundton.
Dass die mitunter erstaunlich vielschichtig gezeichneten Charaktere von solide bis hervorragend agierenden Darstellern verkörpert werden, sei nur am Rande erwähnt – wobei natürlich vor allem Christoph Waltz in seiner Oscar-prämierten Rolle als Nazi-Offizier Hans Landa hervorsticht; auch Schauspielgrößen wie Brad Pitt, Diane Kruger, Mélanie Laurent oder Daniel Brühl machen ihre Sache aber hervorragend und sorgen dafür, dass "Inglourious Basterds" in darstellerischer Hinsicht ebenso fantastisch gelungen ist. Unbedingt ansehen!