ZDF
ZDF Di. 23.09.
Doku
Zwischen Vater Ekkehard (3.v.l.) und Sohn Oliver (2.v.r.) war das Verhältnis lange Zeit schwierig. Seit Oliver seinen Vater nach Berlin geholt hat, ist eine emotionale Bindung entstanden. Durch das Theaterspiel seines Vaters entdeckt Oliver ganz neue Seiten an ihm. ZDF/Moritz von Dungern
Maris steht schon zum zweiten Mal mit dem Theaterensemble "Papillons" auf der Bühne und findet das Schauspielen mit den alten und vergesslichen Menschen ganz besonders. ZDF/Ingo Behring
Im Theaterensemble "Papillons" funktionieren die Kinder wie Tandempartner für alte Menschen. Wenn diese einmal ihren Einsatz vergessen, sind es die Kinder, die ihnen helfen, sich zu erinnern. ZDF/Ingo Behring
Erste Probe im Kostüm: Beate (87, M.) leitete in den 90er-Jahren mehrere Modegeschäfte. Sie ist das neueste Mitglied des Theaterensembles und findet an schillernden Kleidern immer noch großen Gefallen. ZDF/Ingo Behring
Im aktuellen Stück der "Papillons" wird ein Fest für die Toten gefeiert - ein Plädoyer dafür, dass der Tod zum Leben dazu gehört. ZDF/Ingo Behring
Elvira (87) lebt seit über zehn Jahren mit Demenz im Pflegewohnheim und gehört seit vielen Jahren fest zum Theaterensemble "Papillons". Auch wenn sie vieles vergessen hat - Jodeln kann sie bis heute. ZDF/Janina Heckmann
Die Anspannung kurz vor der Premiere ist groß: Die Arbeit mit den alten und jungen Laien-Darstellern, Sommerhitze und Krankheitsausfälle im Ensemble stellen Regisseurin Christine Vogt (M.) und Regie-Assistentin Anne Goldmann (l.)vor Herausforderungen. ZDF/Ingo Behring
"Totenwache" heißt das aktuelle Stück der "Papillons", das sich um Rituale rund um den Tod dreht. Dafür spielen die professionellen Schauspieler Michael (80, 2.v.r.) und Til (29, r.) die Totengräber. ZDF/Ingo Behring
Demenzkranke und Grundschulkinder spielen im Berliner Pflegeheim "Am Kreuzberg" zusammen Theater. Maris (l.) ist schon zum zweiten Mal dabei und hilft der demenzkranken Beate (r.) bei den Vorbereitungen zur Generalprobe. ZDF/Ingo Behring
Vor ihrem großen Auftritt muss Elvira (87, r.) noch schnell in die Maske. Die alten Menschen müssen immer wieder von neuem daran erinnert werden, dass sie Theater spielen. ZDF/Moritz von Dungern

Gegen das Vergessen: Mit Demenz auf der Bühne

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  • D 2025
  • 29'
Dokumentation

Inhalt

Elvira ist 87 und hat Demenz. Ihre Töchter erkennt sie kaum mehr - spielt aber im Pflegeheim Theater. Wie führt man ein Stück auf, wenn bei den Beteiligten die Erinnerung verblasst? Texte werden nicht gelernt. Die Lebenserinnerungen der Demenzkranken sind das Skript der Regisseurin. Auf der Bühne stehen die Seniorinnen und Senioren zusammen mit Kindern und Jugendlichen. Die helfen, Erinnerungen abzurufen, und geben beim Auftritt Sicherheit. Das Theaterprojekt "Papillons" soll mehr sein als Beschäftigungstherapie: Regisseurin Christine Vogt will das Leben ihrer betagten Mitwirkenden in den Fokus rücken und Brücken zwischen den Generationen schlagen. In Deutschland leben circa 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzdiagnose. Im öffentlichen Leben kommen sie jedoch kaum vor. Ihre Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven fehlen. Das Theaterprojekt möchte das ändern. Eine erfahrene Mitspielerin ist die 87-jährige Elvira Werthmüller. Auch wenn die gelernte Schneiderin das meiste aus ihrer Vergangenheit vergessen hat - auf ihre Leidenschaft, das Jodeln, kann sie noch zurückgreifen. Anfangs fiel es den Töchtern schwer, ihre Mutter aus der hessischen Heimat ins Pflegewohnheim nach Berlin zu holen. Doch Elvira fand im Kiez schnell Anschluss und mit dem Theater einen Höhepunkt im eher eintönigen Heimalltag. Auf der Bühne blüht sie auf. Tochter Tanja kann durch das Projekt noch einmal an den Lebenserinnerungen ihrer Mutter teilhaben. Zugleich werden neue Erinnerungen geschaffen, die für die Tochter ein wertvoller Schatz sind. Tanja glaubt, dass ihre demente Mutter in diesem Jahr das letzte Mal mit den "Papillons" auf der Bühne steht: "Sie verschwindet immer mehr." Der demenzkranke Ekkehard Walkenhorst lebt ebenfalls im Pflegewohnheim "Am Kreuzberg". Früher arbeitete er in Baden-Württemberg als Apotheker. Das Verhältnis zwischen seinem Sohn Oliver und ihm war eher kühl. Seit Oliver seinen Vater nach Berlin geholt hat, nähern sich die beiden Männer wieder an. Dass sein Vater Theater spielen würde, wäre früher undenkbar gewesen, erzählt der Sohn. "Mit den 'Papillons' spürt er ein Interesse an seiner Person, was ihm sonst nicht mehr oft zuteil wird, weil die Leute glauben, er könne nicht mehr viel. Das ist eine Entwertung als Person, die demente Menschen immer wieder erfahren. Und das Theater bietet ein Gegenstück dazu."

Sendungsinfos

Von: Janina Heckmann, Thomas Rosenberg VPS: 23.09.2025 22:15, Untertitel, Hörfilm, Stereo
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