Hanni & Nanni 2
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- D 2011
- 82'
Zweiter Teil der Verfilmung von Enid Blytons populärer Kinderbuchserie: Die beiden Shootingstars Sophia und Jana Münster schlüpfen auch in "Hanni & Nanni 2" wieder in die Rollen der berühmten Zwillinge, weiters mit dabei sind Schauspielstars wie Heino Ferch, Katharina Thalbach und Hannelore Elsner.
Inhalt
Die Sommerferien sind zu Ende, und eigentlich freuen sich die Zwillinge Hanni und Nanni schon auf die Rückkehr in ihren "Lindenhof". Allerdings ist dort so einiges los: Frau Theobald muss verreisen und übergibt die Schulleitung an die liebenswerte, aber chaotische Französischlehrerin Madame Bertoux. Diese scheint mit der Aufgabe überfordert – zumal sie sich gleichzeitig um ihren Neffen Philippe kümmern muss, der zu Besuch ist.
Philippe ist allerdings nicht der einzige spannende Neuzugang: Es geht das Gerücht um, dass eine echte Prinzessin unter den Neuen sein soll, die aber unbedingt inkognito bleiben muss. Lilly, die nervige Cousine der Zwillinge, die zum Leidwesen der Mädchen seit dem neuen Schuljahr in den Lindenhof gekommen ist, versucht sogleich, der Identität der Prinzessin auf die Spur zu kommen, um sich bei ihr einschmeicheln zu können.
Nanni dagegen hat ganz andere Sorgen: Sie plagt die schlimme Befürchtung, dass ihre Eltern in einer Ehekrise stecken. Die Eltern versuchen zwar, mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Zwillinge etwas von ihren Problemen mitbekommen – aber warum ist Vater Georg ins Hotel umgezogen und taucht auf einmal als Aushilfskoch im Internat auf? Ein turbulentes und spannendes Schuljahr steht Hanni und Nanni auf dem Lindenhof bevor…
Kritik
Genauso seicht wie Teil 1
Schon der erste Versuch, die beliebte Mädchenbuchreihe "Hanni & Nanni" zu verfilmen, erwies sich als - aus Erwachsenensicht- gescheitertes Unterfangen: Im Bemühen, den immerhin bereits in den 1940er Jahren entstandenen Abenteuern der beiden Titelheldinnen einen zeitgemäßen Anstrich zu verpassen, inszenierte "Tatort"-Regisseurin Christine Hartmann eine zwar formal moderne, inhaltlich aber allzu konventionelle und banale Adaption des berühmten Enid Blyton-Franchise.
Statt einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit den Gefühlswelten der Hauptfiguren bekam man letztlich leichtverdauliche Unterhaltung ohne Ecken und Kanten serviert, die mit albernen Slapstick-Einlagen und grotesk überzeichneten Figuren ebenso aufwartete wie mit altbekannten Stereotypen und den obligatorischen Zwillings-Verwechslungsspielchen.
An dieses reichlich seichte Plädoyer für Zusammenhalt und Toleranz knüpft Teil 2 nahtlos an: Auch diesmal erwartet das jugendliche Publikum ein harmloses Internatsabenteuer in Friede-Freude-Eierkuchen-Manier, das mit der realen Lebenswelt der Zuschauerinnen herzlich wenig zu tun haben dürfte. So beschränken sich die "Probleme" der Protagonistinnen auf Banalitäten, die sich im Handlungsverlauf in der Regel auf wundersame Weise in Luft auflösen – warum bei so wenig Interesse an lebensnaher Konfliktlösung überhaupt so ernste Aspekte wie das Thema Scheidung in die Handlung eingebaut wurden, bleibt fraglich.
Ansonsten changiert die Inszenierung vor allem zwischen oberflächlichen Vorhersehbarkeiten und Slapstick-reichem Klamauk, wobei dank der zusätzlichen Entführungsgeschichte nicht ganz klar wird, an welche Altersschicht sich der Film denn nun wendet. Allerdings ist das vielleicht auch gar nicht so wichtig – denn wirklich empfehlenswert ist "Hanni & Nanni 2" eigentlich für keine der möglichen Zielgruppen.