TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
Mélissa Da Costas Pyrenäen / Moldau / Atlantic City
F 2024
46'
(1): Mélissa Da Costa und das Blau der Pyrenäen
(2): Moldau: Eine Bluse als Essenz einer Nation
(3): Indien: Sumits Reisgericht mit Hammelfleisch
(4): Atlantic City: Konferenz der Kriminellen
Das Biopic "Florence Foster Jenkins" erzählt die Geschichte der gleichnamigen amerikanischen Mäzenin, die Mitte des 20. Jahrhunderts als "Diva der falschen Töne" Bekanntheit erlangte und von Hollywoodstar Meryl Streep gespielt wird. Florence Foster Jenkins lebt mit ihrem Partner und Manager St. Clair Bayfield als reiche Erbin in New York und hat sich in der Klassikszene durch den von ihr gegründeten Verdi Club einen Namen gemacht. Sie träumt jedoch von einer Karriere als Opernsängerin und wird von St. Clair trotz ihres offensichtlich fehlenden Talents dazu ermutigt.
New York, 1944: Florence Foster Jenkins ist eine angesehene Mäzenin der New Yorker Klassikszene. Dann beschließt sie, selbst als Opernsängerin aufzutreten. Sie wird darin von St. Clair Bayfield unterstützt, mit dem Florence, die sich bei ihrem ersten Ehemann mit Syphilis angesteckt hat, eine platonische Ehe führt. Obwohl St. Clair jeden Abend zu seiner Geliebten Kathleen fährt, verläuft die Ehe der beiden ausgesprochen harmonisch. St. Clair widerspricht auch nicht Florences Wunsch, Opernsängerin zu werden, obwohl sie gänzlich unbegabt ist.
Das Paar stellt den Pianisten Cosmé McMoon ein, der Florences schiefen Gesang begleiten soll. Zunächst ist er begeistert, den begehrten Posten an der Seite der Millionenerbin ergattert zu haben. Doch seine Euphorie wandelt sich schnell in Besorgnis, als er die schrillen Töne der Amateursängerin zum ersten Mal vernimmt. McMoon möchte nicht zur Lachnummer der New Yorker Musikwelt werden. Doch St. Clair überredet ihn, der musikliebenden Florence zum Wohle ihrer Gesundheit nicht die Wahrheit über ihren schrecklichen Gesang zu offenbaren. Die beiden geraten in eine missliche Lage, als Florence beschließt, vor großem Publikum in der Carnegie Hall aufzutreten ...
Die im Film von Meryl Streep gespielte Florence Foster Jenkins wurde 1868 im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren. Die New Yorker Gesellschaftsdame und Musikliebhaberin sorgte mit ihrem schiefen Gesang für Schlagzeilen. Den Höhepunkt ihrer musikalischen Karriere markierte ihr Auftritt in der Carnegie Hall im Jahr 1944.
Mit Meryl Streep, Hugh Grant, Rebecca Ferguson, Simon Helberg, Nina Arianda, Stanley Townsend, John Kavanagh
Erloschene Vulkankuppen erklimmen, bizarre Sandsteinformationen und malerische Täler durchwandern: Auf 118 Kilometern entführt der Oberlausitzer Bergweg Wandernde in die einzigartige Kulturlandschaft des Oberlausitzer Berglands und des Zittauer Gebirges. Im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Tschechien blieb die Natur an vielen Orten lange Zeit sich selbst überlassen. So fühlen sich hier selten gewordene Vogelarten wie Uhus und Wanderfalken, aber auch Wölfe zu Hause.
Die dreiteilige Reihe zeigt europäische Landschaften, die entlang von Grenzwegen erkundet werden.
An der waldbewachsenen Küste Somersets beginnt der Schmugglerweg. Das artenreiche Hochmoor ist Heimat wilder Exmoor-Ponys und seltener Rothirsche. Der South West Coast Path führt durch die uralten Wälder von Culbone, über die weißen Sandstrände von Putsborough und durch die farbenfrohe Dünenlandschaft bis hin zur schroffen Küste von Hartland.
Der Pariser Vorort Romainville wagt ein ökologisches und ökonomisches Experiment: In einem sechsstöckigen Gebäude mit Glasfassade entstand eine vertikale Stadtfarm. Etienne ist städtischer Angestellter und hat sich auf Urban Farming spezialisiert. Er nutzt fast jeden Quadratmeter des Hochhauses zum Anbau verschiedener Gemüsesorten - ganz ohne Chemie. Der Verkaufspreis in der Markthalle der Stadtfarm ist nach dem Einkommen der Einwohner gestaffelt.
Hawa betreibt im Erdgeschoss des Gebäudes ein Restaurant. Sie kocht schmackhafte Gerichte mit lokalen Zutaten und achtet darauf, keine Nahrungsmittel zu verschwenden. Yuna, die Leiterin des Projekts, organisiert Sensibilisierungsveranstaltungen für die Bewohner des Stadtviertels, die sich zunehmend für die Umwelt engagieren.
Das bildgewaltige Epos "Mr. Turner - Meister des Lichts" zeigt Englands Aufbruch in die Moderne anhand der letzten 25 Lebensjahre eines seiner radikalsten Künstler: Joseph Mallord William Turner (1775-1851). Er war zielstrebig und kompromisslos, außerordentlich produktiv, revolutionär in seinem Ansatz und vollendet in seinem Handwerk - ein Visionär. Dem gegenüber steht der Mensch Turner: exzentrisch, anarchisch, verletzend und unberechenbar. Der britische Schauspieler Timothy Spall verkörpert den Maler in all seinen Facetten.
Von Kindesbeinen an gab es für William Turner nur eine Leidenschaft: die Malerei. Darin fand er immer Unterstützung bei seinem Vater, einem Friseur und Perückenmacher. 1826 hat er es bereits geschafft, er ist ein ebenso renommiertes wie exzentrisches Mitglied der Royal Academy. Turner wohnt mit seinem Vater, den er zutiefst liebt, und der Haushälterin Hannah, die ihm auch sexuell zu Diensten ist, in London. Dem Klischee eines Genies gemäß ist er egoman, aufbrausend, kompromisslos, wortkarg, aber auch äußerst feinfühlig. Er ist ein gerngesehener Gast auf den Landsitzen des Adels, gleichzeitig zieht es ihn in die Bordelle. Turner ist ständig unterwegs und zunehmend darauf konzentriert, malerisch den Eindruck eines Moments realitätsgetreu einzufangen. So lässt er sich an einen Schiffsmast binden, um ein Unwetter möglichst authentisch malen zu können. Von der neuen Technik seiner Zeit, ob Eisenbahn oder Dampfschifffahrt, ist er fasziniert. Doch letztlich verschreibt er sich dem Licht in all seinen Spielarten, wie er es vor allem im Küstenstädtchen Margate findet. Unter anderem Namen nimmt er bei Sophia Booth Quartier und beginnt mit ihr eine heimliche, innige Liebesbeziehung. An dem ruhelosen und anarchischen Künstler scheiden sich die Geister: Kunstkritiker John Ruskin verteidigt ihn leidenschaftlich gegen Kritiker, die Turners abstrakter werdende Bilder als Klecksereien verspotten. Als ihm 100.000 Pfund für sein Gesamtwerk geboten werden, schlägt er das Angebot aus. Künstlerisch wie privat bleibt Turner bis ins hohe Alter radikal. Seine Haushälterin Hannah erfährt erst spät von dem anderen Leben, das er an der Seite von Sophia Booth führt.
Mit Timothy Spall, Paul Jesson, Dorothy Atkinson, Marion Bailey, Karl Johnson, Ruth Sheen, Joshua McGuire
Ende der 80er Jahre wird eine Gruppe 20-Jähriger an der Schauspielschule des renommierten Théâtre des Amandiers in Nanterre vor den Toren von Paris aufgenommen. Stella und ihre neuen Freunde lernen dort nicht nur viel über ihren künftigen Beruf, sondern auch über die Liebe und das Leben. Auch Schattenseiten und Verluste gehören dazu. Der autobiografisch inspirierte Film von Valeria Bruni Tedeschi ist eine Ode an die Jugend, an die Freiheit sich auszuprobieren und an den Traum vom Künstlerdasein.
Mit Nadia Tereszkiewicz, Louis Garrel, Léna Garrel, Sofiane Bennacer, Micha Lescot
Schwindelerregende Kreativität seit der frühen Jugend: Der am 7. Oktober 2013 verstorbene Theater-, Opern- und Filmregisseur Patrice Chéreau übte nicht nur in seiner Heimat Frankreich, sondern in ganz Europa nachhaltigen Einfluss auf die europäische Bühnenkunst aus. Das hochproduktive Leben dieses sensiblen Theatermachers, der sich immer wieder neu erfand, ähnelt einem Coming-of-Age-Roman voller spannender Wendungen. Auch zehn Jahre nach seinem Tod hat Patrice Chéreau nichts an Präsenz in der Kulturlandschaft eingebüßt, sind seine Themen universell.
Die Pariser Kommune war ein politisches Experiment während des Deutsch-Französischen Krieges, der im Sommer 1870 als Französisch-Preußischer Krieg begonnen hatte. Der neu gewählte revolutionäre Pariser Stadtrat versuchte zum Ende des Krieges, vom 18. März bis zum 28. Mai 1871, gegen den Willen der konservativen Zentralregierung Paris nach sozialistischen Vorstellungen umzugestalten und zu verwalten. Eine führende Revolutionärin war die Kommunardin Victorine. Aus ihrer Perspektive schildert der Dokumentarfilm die dramatischen historischen Geschehnisse. Die Ereignisse jener Tage nehmen durch ihre Berichte Gestalt an.
Schwarz-weiße Graphiken und Zeichnungen, im Stil der damaligen Zeit erstellt und modern animiert, führen dem Zuschauer die Geschehnisse vor Augen. Er zittert mit Victorine vor den Soldaten, die an jenem 18. März 1871 im Begriff sind, auf die auf dem Montmartre versammelte Menge zu schießen. Und er jubelt mit Victorine inmitten der Menschen, die am 28. März 1971 auf dem Platz vor dem Rathaus die Kommune ausrufen.
Die Pariser sind empört über die Regierung, die sich in Versailles verschanzt hat und sich weigert, die Wahlen anzuerkennen. Stattdessen wird Paris unter Beschuss genommen. Die Frauen von Paris begeistern sich, sie treffen sich abends in den besetzten Kirchen zur Verteidigung der Stadt. Und sie rufen zur Revolution auf. Die in Versailles von der französischen Regierung angeordneten systematischen Massaker der sogenannten Blutwoche machen fassungslos. Dagegen steht die Selbstlosigkeit jener Frauen und Männer, die im Namen eines höheren Ideals bis zum Ende Widerstand leisten. Zehntausende waren am Ende tot, erschossen, exekutiert, massakriert. Auf beiden Seiten.
Der Dokumentarfilm schildert den leidenschaftlichen Kampf der Kommunarden, die 72 Tage lang alles daransetzten, der Geschichte einen neuen Verlauf zu geben. Doch am Ende wurden sie von ihr mitgerissen. Die Revolution hatte ihre Kinder gefressen. Der Dokumentarfilm bietet reiches Archivmaterial und stützt sich auf Berichte, Bilder und Kupferstiche jener Zeit.
Kryonik bezeichnet einen Vorgang, bei dem der menschliche Körper eingefroren wird, um diesen zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzutauen und zum Leben zu erwecken. Professor Schnauzbart erläutert, wie diese Technik funktioniert und wie man das Ganze übersteht, ohne hinterher wie wiederaufgetautes Gulasch auszusehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
Frankreich, 1980er Jahre: Als sich Aids rapide ausbreitete, sagte eine Handvoll homosexueller Aktivisten HIV den Kampf an. Durch ihre spektakulären und provokanten Aktionen gingen die Aktivisten von "Act Up" mit den Bremsern von Aids-Aufklärung und -Prävention in Politik und Gesellschaft hart ins Gericht. Ein leidenschaftliches Ringen von Männern und Frauen, die sich engagierten, um alle - ausnahmslos alle - Aids-Opfer zu verteidigen. Mit Auszügen aus Robin Campillos Spielfilm "120 BPM" und Archivmaterial der damaligen Zeit vergegenwärtigt die Dokumentation den kreativen Aufruhr und die Kraft der Verzweiflung der Kämpfer von "Act Up"-Paris. Eine anregende Lektion in Sachen Aktivismus.
Als er 1967 sein Heimatdorf verließ, um bei der Lenin-Werft in Danzig anzufangen, wusste Lech Walesa nicht, dass er die polnische und sogar die Weltgeschichte verändern würde. Sein Einsatz für das Streikrecht und die Gründung der Gewerkschaft Solidarnosc im Sommer 1980 erwiesen sich als Meilensteine im politischen Prozess, der zum Fall des Sowjetreichs führte.