ARTE
ARTE Mo. 15.12.
Film
Hier werden alte Zöpfe abgeschnitten: Prinzessin Alix (Mady Christians, re.) und ihre Stilberaterin Franzi (Xenia Desni, li.) ZDF
Hier bahnt sich keine Sicherung der Thronfolge an: Prinzessin Alix (Mady Christians) und der ihr zugedachte österreichische Prinz Peter Ferdinand (Karl Beckersachs) ZDF
Heimatklänge und Walzererinnerung: Franzi (Xenia Desni) ZDF

Ein Walzertraum

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • D, A 1925
  • 124'
Stummfilm Die Filmadaption der Oscar-Straus-Operette "Ein Walzertraum" erzählt von den Eskapaden des Oberleutnants Nik, der beim Heurigen eine deutsche Prinzessin küsst und sie daraufhin heiraten muss. Das Hofzeremoniell am deutschen Fürstenhof ödet ihn an; am liebsten würde Nik mit Franzi durchbrennen, die gerade mit ihrer Damenkapelle im Fürstentum gastiert. Doch Franzi ahnt, dass ihr kein dauerhaftes Glück mit Nik beschieden ist. Und so hilft sie der unglücklichen Prinzessin Alix, den flatterhaften Mann zu einem treuen Prinzgemahl zu erziehen - der Wiener Walzer gibt den Takt dafür vor.
Mit Xenia Desni, Willy Fritsch, Mady Christians

Inhalt

Zusammen mit dem versierten Filmautor Robert Liebmann adaptierte Regisseur Ludwig Berger den Operettenstoff zu einer mit leichter Hand inszenierten Filmkomödie, die 1925 in Berlin und Wien gedreht wurde. Bergers Verfilmung war der Kino-Hit des Jahres 1925/1926 und sicherte ihm und seinem Bruder Rudolf Bamberger, der als Bühnenbildner viele seiner Theaterinszenierungen und Filme ausstattete, eine Einladung in die USA. Dort arbeitete Ludwig Berger für mehrere Studios. Der Stoff wurde vielfach verfilmt und begründete eine Reihe von Walzer- und Wien-Filmen. Die international bekannteste Adaption des Stoffs ist der 1931 herausgekommene Ernst-Lubitsch-Film "The Smiling Lieutenant" mit Maurice Chevalier und Claudette Colbert. Im Auftrag von ZDF/ARTE entstand die neue symphonische Filmmusik von Diego Ramos Rodríguez. Die Musik bewegt sich virtuos in den Klangwelten von Oscar Straus und Johann Strauss und ist eine gut durchdachte Kombination von Neukomposition und Zitaten. Traditionelle Techniken der musikalischen Stummfilmbegleitung werden mit heutiger Filmmusik verwoben. Historische Aufnahmen von Oscar-Straus-Musiken aus den 1910er bis 1940er Jahren erzählen neben der Filmhandlung eine weitere, musikalische Geschichte: die Erfolgsgeschichte des "Walzertraums" und seines Komponisten Oscar Straus. Straus hatte seine Erfahrung aus der Operette ins neue Medium Film und in seine Filmmusiken eingebracht, unter anderem in den Filmen von Ernst Lubitsch und Max Ophüls. Das Philharmonische Staatsorchester Mainz unter seinem Dirigenten Gabriel Venzago hat die neue Filmmusik eingespielt.

Hintergrund

"Ein Walzertraum" war Ludwig Bergers größter Erfolg in der Stummfilm-Ära. Berger entstammte einer jüdischen Mainzer Familie. In den 1920er und 1930er Jahren feierte er große Erfolge als Film- und Theaterregisseur. Nachdem er bereits in frühen Jahren in den USA gearbeitet hatte, flüchtete er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nach Holland, Frankreich und England ins Exil. 1947 kehrte er das zweite Mal nach Deutschland zurück, arbeitete als Regisseur für Theater und Hörspiel, ab 1954 auch fürs Fernsehen. Er zählt zu den Pionieren des Fernsehspiels.

Sendungsinfos

Darsteller: Xenia Desni, Willy Fritsch, Mady Christians Regie: Ludwig Berger Drehbuch: Robert Liebmann, Norbert Falk Musik: Oscar Straus, Diego Ramos Rodríguez Kamera: Werner Brandes Produzent: Erich Pommer Szenenbild: Szenenbild: Rudolf Bamberger S/W, Stereo, Stummfilm
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