ARTE
ARTE Di. 16.12.
Doku
Den beiden Millionären Pierre S. Du Pont (li.) und John J. Raskob (re.) wird vorgeworfen, 1929 eine Reihe von Wertpapierverkäufen zum Zweck der Steuerhinterziehung vorgenommen zu haben. ARTE F
John Pierpont Morgan (re.) und Partner Thomas W. Lamont (li.) werden vom staatlichen Munitionsausschuss zu Finanztransaktionen während des Weltkriegs befragt. ARTE F
Mit Billboard-Sprüchen wie ?I'm glad I'm an American? propagiert die National Association of Manufacturers in den 1930er Jahren konservative US-amerikanische Werte. ARTE F
Robert Gaylord, Alfred P. Sloan, Jr. de General Motors et Frederick C. Crawford s'exprimant lors du dîner annuel de la National Association of Manufacturers, 1943 ARTE F

Kapitalismus made in USA - Reichtum als Kult

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Die Reichen zur Kasse bitten

  • 2. Folge
  • F 2023
  • 60'
Dokumentation Im Oktober 1929 brach die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten zusammen. Die Großindustriellen setzten die Mechanismen der Wirtschaft mit Naturgesetzen gleich und bauten auf deren Selbstheilungskräfte. Roosevelts "New Deal" sahen sie als Schikane. Der Erfolg dieser Politik ist aus heutiger Sicht umstritten, aber die immensen öffentlichen Ausgaben infolge des Kriegseintritts 1941 kurbelten die Wirtschaft wieder massiv an. Die Konservativen hatten den Ideenkampf verloren, der Kapitalismus wurde reguliert.

Inhalt

Das Paradies der Millionäre ging mit dem Börsenkrach von 1929 und der darauffolgenden Depression zugrunde. Der interventionistische "New Deal" des 1932 gewählten Präsidenten Franklin D. Roosevelt war für die um Lösungen verlegenen Wirtschaftsgrößen zunächst ein willkommenes Programm. Sie stimmten der Gründung öffentlicher Unternehmen zur Senkung der Arbeitslosigkeit zu und ließen sich auf Gehaltsverhandlungen mit den Gewerkschaften ein. Der Konsens währte jedoch nicht lange, denn die Industriellen verdächtigten Roosevelt, den Kapitalismus dauerhaft regulieren zu wollen. Sie beschuldigten den Präsidenten der Tyrannei. Die "New Dealer" bezeichneten sich als Antwort darauf fortan als Liberale, ihre Gegner als Konservative. Roosevelt wurde trotz der gegen ihn ausgerichteten Propagandakampagnen der Konservativen 1936 wiedergewählt. Aber der "New Deal" war teuer. Da nur die Oberschicht einkommensteuerpflichtig war, lautete die Parole der Liberalen nun: Die Reichen schröpfen! Doch Letztere hatten mit Spendengeldern ein Steuerschlupfloch gefunden: Die Staatskasse blieb leer und der "New Deal" verlief kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs im Sande. Zu Kriegsbeginn konnte die amerikanische Rüstungsbranche nur 25 Prozent der Aufträge bedienen, woraufhin entschieden wurde, die Einkommenssteuerpflicht auf die gesamte Bevölkerung auszudehnen. Der Staat erlebte infolgedessen einen gehörigen wirtschaftlichen Aufschwung. Außerdem erkannten die Unternehmer ausgerechnet in der Atombombe die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen Privatsektor, Wissenschaft und Staat. 1945 produzierten die USA die Hälfte des weltweiten Reichtums. Trotz eines fortan streng regulierten Kapitalismus war das Wachstum so enorm, dass die Reichen die neuen Spitzensteuersätze hinnahmen.

Sendungsinfos

Regie: Cédric Tourbe Untertitel, Stereo
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