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MDR Di. 02.12.
Glasmacher in der Glashütte. Ab Mitte der 1960er Jahre gehörte die Glashütte zur Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle MDR/Glasmanufaktur Harzkristall
Besucher bestaunen die Designerleuchten der Glasmanufaktur, die auch im Kunstarchiv Zürich hängen. MDR/Tom Kühne
Ein Highlight der Führungen durch die Glasmanufaktur ist der größte Glasglobus der Welt. Er hat einen Durchmesser von 1,28 Metern und wiegt etwa 500 Kilogramm. MDR/Tom Kühne
Zoe Slawski, Auszubildende zur Glasbläserin, am Brenner in der Schauwerkstatt der Glasmanufaktur. Die Wernigeröderin hatte in der Manufaktur bereits ein Praktikum absolviert MDR/Tom Kühne
Blick in die Glashütte in den 1980er Jahren. Hier arbeiteten ca. 30 Glasmacher und zahlreiche Helfer in Schichten. Hergestellt wurden hauptsächlich Gläser für den Export in das nichtsozialistische Ausland MDR/Michael Mielitz
Glasmacher und Hüttenleiter Rene Jacksch. MDR/Tom Kühne
Felix Busch und Glasmacher Rene Jacksch im Säulensaal des Roten Rathauses in Berlin. Hier, wie auch an anderen Orten in Deutschland, hängen Leuchten aus der Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg. MDR/Tom Kühne
An einer historischen Handpresse werden Glasprismen für die Kuppelhalle im Haus des Deutschen Sports in Berlin gepresst. 1936 fanden in der Kuppelhalle die Fechtwettkämpfe der Olympischen Sommerspiele statt. MDR/Tom Kühne
Glasmanufaktur Harzkristall, Derenburg. MDR/Tom Kühne
Die Glashütte wurde 1946 in einem stillgelegten Umspannwerk als Flüchtlingsgenossenschaft gegründet. MDR/Glasmanufaktur Harzkristall

Glasmanufaktur Harzkristall - Tradition aus Feuer und Sand

  • 45'
Regionalmagazin

Inhalt

In Derenburg im Harz wird Glas geschmolzen und mit dem Mund in Form gebracht. So entstehen wundervolle, zerbrechliche Kunstwerke - im Kampf gegen die Schwerkraft und die Hitze des Feuers! Nur noch an ganz wenigen Orten in Europa wird dieses klassische Kunsthandwerk so spektakulär inszeniert wie in der Manufaktur Harzkristall in Derenburg - einer der letzten traditionellen Mundglashütten Europas. Wer hier arbeitet, ist ein Könner seines Fachs. Glasmacher wie Rene Jacksch beherrschen das geschmolzene, glühende Element perfekt. "Wir sind kreative Menschen. Wir würden verkümmern, wenn wir unsere Ideen nicht umsetzen könnten", sagt der Hüttenleiter der Glasmanufaktur Harzkristall. "Massenware kann die Maschine produzieren. Wir sind da, um den Menschen etwas Schönes zu bieten." Die Derenburger "Glasartisten" sind für ihre filigranen Figuren und extravaganten Leuchten berühmt. Diese wurden von internationalen Designern entworfen und zieren unter anderem das Abgeordnetenhaus des Deutschen Bundestags, das Kunstarchiv Zürich oder das Bauhaus in Dessau. Die Geschichte der Manufaktur begann unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als sudetendeutsche Flüchtlinge in den Harz kamen und die uralte Kunst der Glasmacherei mitbrachten. Unterstützt vom Land Sachsen-Anhalt gründeten sie 1946 eine Genossenschaft, aus der später die Glasmanufaktur Harzkristall hervorging. Schon zu DDR-Zeiten wurde in Derenburg hochwertiges und formschönes Gebrauchsglas für den Export hergestellt. So konnte sich die Manufaktur auch nach der Wiedervereinigung behaupten. Heute fördert die Glashütte junge Menschen, die sich für diesen seltenen Beruf entscheiden. Zoe Slawski ist Auszubildende zur Glasbläserin. "Mich fasziniert, wie alt das Glasmacherhandwerk ist. Es blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück. Auch der Werkstoff selbst übt auf mich eine große Faszination aus. Wir können Glas erhitzen, schmelzen, ziehen und quetschen und so wunderbare Kunstwerke erschaffen." Seit 2013 ist die traditionsreiche Glashütte Teil einer Stiftung, die sich für den Erhalt dieses Kulturerbes einsetzt und es an die nächste Generation weitergibt. Junge Designer kreieren mit den Derenburger Glasmachern zusammen kunstvolle Objekte für die großen internationalen Designmessen, während Auszubildende ihre ersten Schritte in die berufliche Zukunft gehen. Der Film aus der Sendereihe "Der Osten - Entdecke wo du lebst" fängt den vorweihnachtlichen Trubel ein, wenn die Derenburger alle Hände voll zu tun haben, die Welt mit ihrer Kunst ein wenig bunter und schöner zu machen.

Sendungsinfos

Von: Tom Kühne Untertitel, Hörfilm, Stereo
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