Das Leuchten der Stille
- USA 2010
- 98'
Filmisches Zusammentreffen von Erfolgsregisseur Lasse Hallström ("Chocolat") und Bestsellerlieferant Nicholas Sparks: "Mamma Mia!"-Star Amanda Seyfried und Channing Tatum ("Step Up") spielen die Hauptrollen in der romantischen Geschichte über Liebe und Trennung.
Inhalt
Für John und Savannah ist es Liebe auf den ersten Blick - einen unvergesslichen Sommer lang verbringen die beiden die schönste Zeit ihres Lebens. Nur noch einmal muss der Soldat John zu seiner Einheit zurück, dann kann ihn nichts mehr von seiner großen Liebe trennen. Doch das Schicksal meint es nicht gut.
Der Lauf der Dinge bringt den beiden Verliebten weitere Jahre der Trennung. Ungezählte Briefe wandern um die Welt, in denen sich beide ewige Liebe schwören. Doch eines Tages erreicht John der Abschiedsbrief: Savannah hat sich mit einem anderen verlobt. Jetzt setzt John Himmel und Hölle in Bewegung - für die Liebe…
Kritik
Kitschig und seicht
Mit "Das Leuchten der Stille" wurde 2010 erneut eine Schmonzette vom Meister schnulziger Liebesgeschichten adaptiert: Dabei handelt es sich, wie der ebenso sinnfreie wie kitschtriefende deutsche Titel bereits verrät, einmal mehr ein romantisches Drama mit Taschentuch-Ambition. Wenig überraschend sind auch diesmal die Zutaten: Mit bewährten Komponenten wie großer Liebe, unerfüllter Sehnsucht und tragischen Schicksalsschlägen üben Romanautor Nicholas Sparks und Drehbuchverfasser Jamie Linden ordentlich Druck auf die Tränendrüse aus und erzählen eine bittersüße Lovestory, die von Regisseur Lasse Hallström allerdings bemüht unsentimental umgesetzt wurde.
Das Problem an der Sache: Hallströms Versuch, allzu kitschige Rührseligkeiten zu umgehen, funktioniert nicht so recht – anstatt echte Emotionalität entstehen zu lassen, wirkt der Film dadurch aller Romantik und Dramatik zum Trotz letztendlich sehr undynamisch und monoton. Weniger schmalzig gerät "Das Leuchten der Stille" zudem schon aufgrund der verklärten Bilder von Kameramann Terry Stacey nicht: Mit viel Weichzeichner wird hier geschmachtet, der Vollmond betrachtet und einander leidenschaftlich im lauen Sommerregen geküsst – in visueller Hinsicht ist "Das Leuchten der Stille" bisweilen noch kitschiger als auf narrativer Ebene.
Was die Story anbelangt, wird allerdings ebenfalls kein Klischee ausgelassen, und neben der Figurenzeichnung kommt auch die Handlung mit all ihren dramatischen Wendungen sehr konstruiert daher. Zudem stoßen das Hochhalten patriotischer Ideale und das Gutmenschentum der beiden Protagonisten bitter auf, deren selbstloses Handeln nur wenig glaubwürdig und nachvollziehbar geschildert wird. Identifikationspotenzial bieten die Figuren für den durchschnittlichen Zuschauer jedenfalls wenig, authentisch ist dieser gut gemeinte Idealismus ebenfalls kaum. Was bleibt, ist ein reichlich triviales Rührstück, das trotz großer Gefühle, romantischer Bilder und tragischer Schicksalsschläge kaum zu berühren vermag.
