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ZDFinfo Mi. 05.11.
Doku
John Pehle bei einem Meeting des "War Refugee Board". ZDF/Paul Kirsop Oxford Films
Rudolf Vreba und Alfred Wetzler auf der Flucht vom Konzentrationslager. ZDF/Paul Kirsop Oxford Films
John Pehle (Daniel Caltagirone), Direktor des "War Refugee Board". ZDF/Paul Kirsop Oxford Films
Rudolf Vrba (David Moorst, l.) und Alfred Wetzler (Michael Fox, r.). ZDF/Paul Kirsop Oxford Films

1944 - Bomben auf Auschwitz?

  • USA 2020
  • 90'
Dokumentarfilm

Inhalt

Im April 1944 entkamen zwei Gefangene wie durch ein Wunder dem Konzentrationslager Auschwitz und berichteten der Welt erstmals aus erster Hand die schreckliche Wahrheit. Der Film folgt den abenteuerlichen Wegen, die beschritten werden mussten, um diese Informationen an die Alliierten weiterzuleiten. Darüber hinaus erzählt der Film von der hinter verschlossenen Türen heftig geführten Debatte über die Frage, wie die industrielle Ermordung der Juden in Auschwitz gestoppt werden könnte. Rudolf Vrba und Alfred Wetzler waren Lagerinsassen im Konzentrationslager Auschwitz. Beide hatten durch ihre Funktionen detailliertes Wissen über die Mechaniken der Massenvernichtung: Wetzler musste als Lager-Registrar alle Besitztümer der Neuankömmlinge wie Kleidung oder Schmuck registrieren. Aus diesem Grund wusste er, wie viele Menschen täglich im Lager ankamen. Seine Deutschkenntnisse erlaubten ihm außerdem, Gesprächen der Wachmänner zu folgen. Wetzler und Vrba gelang die Flucht. Was sie aus dem Vernichtungslager dem slowakischen Judenrat berichteten, floss in einen detaillierten Report, der das Ausmaß der von den Nazis betriebenen "Endlösung" verdeutlichte, später bekannt geworden als die "Auschwitz-Protokolle". Ihr Bericht wurde dem von US-Präsident Roosevelt gegründeten "War Refugee Board" übermittelt: Zwischen den Alliierten entbrannte daraufhin eine heftige Debatte, wie man den Massenmord in Auschwitz verhindern könnte. Aus dem Bericht wusste man, dass sich die Nazis auf die Ermordung von 800.000 ungarischen Juden vorbereiteten. Es musste also gehandelt werden. Eine Option war, die neu gebaute Bahnlinie Kosice-Presov in Richtung Auschwitz zu bombardieren - oder das Lager selbst. Briten und Amerikaner hielten eine Bombardierung des Lagers für falsch. Alle verfügbaren Kräfte wurden für die Landung in der Normandie mobilisiert - dies sei der beste Weg, die Nazis zu schlagen und so die europäischen Juden zu retten. Für manche war das Versäumnis, Auschwitz zu bombardieren, moralische Feigheit. Andere sahen in einer Bombardierung, unter Inkaufnahme Tausender unschuldiger Toter, ein Kriegsverbrechen. Der Film erzählt mit szenischen Darstellungen, Archivaufnahmen und Stellungnahmen von Holocaustüberlebenden und Historikern die Geschichte der erbitterten Auseinandersetzung, um das Morden der Nazis zu beenden.

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