MDR
MDR Di. 09.12.
Doku
Marina Spielmann blättert in einem historischen Musterbuch mit Anton-Reiche-Schokoladenformen. MDR
Ein Schokoladenservice im Museum der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen. Im 18. Jahrhundert genoss der Adel die sündhaft teure Trinkschokolade aus solchen speziellen Zittertassen. Der hoch gezogene Einstellring der Untertasse sollte ein Umkippen der Tasse und das Verschütten des Morgentrunks ver MDR
Die Wienerin Marina Spielmann hat gemeinsam mit ihrem Bruder dem Schokoladenmuseum im Dresden eine wertvolle Sammlung mit Anton-Reiche-Schokoladenformen als Leihgabe vermacht. Die Sammlung hatte ihre Mutter, die Ur-Enkelin des Firmengründers, über Jahrzehnte zusammen getragen. MDR
Die Schokoladenfabrik von Gottfried Jordan und August Timaeus. Die Dresdner Unternehmer gründeten die erste Schokoladenfabrik Deutschlands und boten 1839 als Erste weltweit Speiseschokolade an, die gleichzeitig schon eine Art Milchschokolade war. MDR
Neben Schokoladenformen stellte Anton Reiche in seiner Blechfabrik auch edle Dosen, Automaten und Werbetafeln her. MDR
Ivo Schaffer sammelt seit Jahren alles, was an die große Schokoladenvergangenheit Dresdens erinnert. Hier hält er eine Kakaodose von der Firma Jordan und Timaeus in Händen, die über 150 Jahre alt ist. MDR
Uwe Hessel erforscht seit Jahren ehrenamtlich die Schokoladengeschichte Dresdens. Wie hier im Stadtarchiv Dresden sichtet er alte Firmenunterlagen, Anzeigenblätter und Handelsregister. MDR
oder Karin und Werner Mühle sind seit 54 verheiratet. MDR
Ivo Schaffer ist nicht nur Geschäftsmann sondern auch Museumsdirektor. 2019 eröffnete er sein kleines, aber feines Privatmuseum, das an die große Schokoladenvergangenheit Dresdens erinnert. Die 1200 originalen Anton-Reiche-Schokoladenformen sind besondere Glanzstücke der Ausstellung. MDR
Obermeister Mühle lernte seine Frau Karin im VEB Elbflorenz kennen. Die beiden heirateten 1966 im Betrieb bei einer so genannten "sozialistischen Hochzeit". MDR

Das süße Geheimnis von Dresden

Über Deutschlands vergessene Schokoladenhauptstadt

  • 45'
Dokumentation

Inhalt

Wenn Susan Tutzschky ihre Maschinen anwirft, hat das wenig mit Chocolatier-Romantik zu tun. Die tonnenschweren Ungetüme aus DDR-Zeiten machen einen Höllenlärm. Sie produzieren aber dank bester Zutaten köstliche Schokolade. Die Maschinen aus Dresden hat Tutzschky übrigens gemeinsam mit ihrem Mann in Bulgarien aufgespürt und selbst saniert. Warum? "Weil man manchmal einfach wahnsinnig ist." Irgendwie besessen vom Thema Schokolade sind fast alle in diesem Film. Der letzte Obermeister des VEB Elbflorenz etwa trommelt noch heute - 30 Jahre nach dem Aus des Betriebes - regelmäßig seine ehemaligen Lehrlinge zusammen. Bei Kaffee und Kuchen erinnern sie sich dann an die Schokoproduktion made in GDR. Ganz ohne Geld, aus purem Interesse forscht ein Hobbyhistoriker seit Jahrzehnten zur Schokoladenvergangenheit von Dresden. Und ein Geschäftsmann möchte unbedingt an dieses fast vergessene Kapitel der Stadtgeschichte erinnern. Er hat darum ein Privatmuseum aufgemacht und finanziert es komplett aus eigener Tasche. Dresden und die Schokolade. Angefangen hat das im 18. Jahrhundert. August der Starke brachte damals von seiner Kavaliersreise die neueste Mode aus Frankreich mit - Trinkschokolade. Genossen wurde die kostbare Kolonialware meist im Schlafgemach, noch vor dem Aufstehen. Das dickflüssige Gesöff wurde ein Renner im sächsischen Hochadel. Bald machten in Elbflorenz öffentliche Kakaostuben auf und schließlich auch die erste Schokoladenfabrik Deutschlands. Die Unternehmensgründer Jordan und Timäus erfanden hier wenig später die Milchschokolade. Noch vor den Schweizern! Anfang des 20. Jahrhunderts kam dann ein Drittel der im Deutschen Reich verzehrten Schokolade aus Dresden. Auch andere Branchen profitierten - die Werbemittelindustrie, der Spezialmaschinenbau, Zulieferer aller Art. Anton Reiche etwa avancierte mit seinen kunstvollen Schokoladenformen aus Weißblech zum Weltmarktführer, exportierte um 1900 schon bis nach Buenos Aires. Wie seine Wiener Urenkelin über 1000 dieser bergehrten Formen aufspürte und warum sie diesen Schatz dem Dresdner Schokoladenmuseum als Dauerleihgabe überließ - auch das erzählt der Film.

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