NDR
NDR Sa. 03.01.
Doku

Land im Gezeitenstrom

Nordfrieslands Utlande

  • 60'
Natur und Umwelt Nordfriesland - rauhe, karge Gegend im äußersten Norden Deutschlands. Ein Land im ewigen Wechsel der Gezeiten, wo die Macht des Meeres das Leben schon immer geprägt hat. Der Film erzählt von der herben Schönheit dieses Landes und der Unverwechselbarkeit seiner Menschen, von Inseln und Halligen, von Meer und Marschen.

Inhalt

Die raue Schönheit der eher kargen Landschaft prägt das Bild Nordfrieslands: Utlande, das äußere Land, eine Region, die von Wasser durchzogen ist, versteckt im Alltag, belebt im Takt der Gezeiten zwischen Ebbe und Flut. Dort, wo Einsamkeit und Stille ist, beherrscht seit Jahrtausenden die größte Naturkraft alles Leben: das Meer. Es formt die Watten und Marschen, die Inseln und Halligen. Bis heute. So eigen und unverwechselbar dieses Land ist, so eigen und unverwechselbar sind die Menschen, die dort leben. Traditionsbewusst und stolz, aber auch schrullig und eigensinnig. Ihre Existenz ist gezeichnet vom jahrhundertelangen Kampf gegen die alles verschlingenden Sturmfluten, vom ungezähmten Willen, sich gegen die Macht des Meeres zu behaupten, sich nicht zu unterwerfen. Der Film stellt einige von ihnen vor: Den Maler Emil Nolde (1867-1956), der immer wieder mit dem Boot über flutgetränkte Wiesen stakte, der das Wesen der Utlande und seiner Bewohner im Bild festgehalten hat. Den Deichgrafen, der mit Pumpen, Siel und Gräben Tag für Tag gegen das "Absaufen" ankämpft. Den Hüter der letzten, noch aktiven "Vogelkoje" auf der Insel Föhr. Früher wurden hier Tausende von Enten in die Falle gelockt, um dann als Pastete in Konserven zu landen. Den Tischlermeister auf der Hallig Langeneß, der eine selbst gezimmerte Segellore aufriggt, ein vom Wind angetriebenes Schienenfahrzeug. Das einspurige Gleis ist die Verbindungsbahn der Halligbewohner mit dem Festland. Auf Sylt entdeckt man zwischen Sandkörnern einen höchst lebendigen Mikrokosmos unter den Füßen, die Vielfalt amphibischen Lebens im Watt. Und das Geheimnis der Sylter Austern geht auf pazifische Einwanderer zurück - draußen bei Ebbe im Wattenmeer. Zu den ältesten nordfriesischen Bräuchen gehören haushoch lodernde Feuer im Februar. Mit dem Biikebrennen nahmen früher die Frauen der Inseln und Halligen Abschied von ihren Männern, die auf Walfang fuhren. Auf Amrum und Föhr erzählen die Grabsteine von ihnen und ihren Schicksalen. Im Winter sorgte getrockneter Kuhmist als Brennmaterial für warme Stuben. Und der mit Salzwasser getränkte Torf aus dem Wattboden lieferte kostbares Friesensalz.

Sendungsinfos

Regie: Manfred Schulz, Andrea Dorschner Von: Manfred Schulz, Andrea Dorschner Untertitel, Stereo
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