ARTE
ARTE So. 25.05.
Dank hartnäckiger Mann-Fans steht das Sommerhaus noch und ist heute ein Museum. NDR
Zusammen mit seiner Familie verbrachte der Schriftsteller drei Sommer in seinem Haus. Das Foto zeigt sie im Jahr 1930. NDR
Thomas Manns Sommerhaus NDR

Häuser der Kunst

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Thomas Mann, das Sommerhaus in Nida

  • D 2023
  • 27'
Kunst und Kultur Thomas Manns Sommerhaus auf der Kurischen Nehrung ist ein Ort, in dem sich Geschichte widerspiegelt: Fasziniert von der einzigartigen Landschaft verbrachte der Schriftsteller hier mit seiner Familie drei Sommer, in denen Mann (1875-1955) Ruhe und Inspiration fand. Doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten zerbrach der Traum vom Haus am Meer: Die Familie ging ins Exil, ihr Sommerhaus wurde zum Erholungsheim für Wehrmachtssoldaten. Nach der Eroberung durch die Rote Armee drohte der Abriss - bis hartnäckige Mann-Fans eine Gedenkstätte errichteten, die sich zu einem Ort freiheitlichen Denkens und zu einer Keimzelle der litauischen Unabhängigkeitsbewegung entwickelte.

Inhalt

Das Sommerhaus von Thomas Mann (1875-1955) auf der Kurischen Nehrung ist ein Ort, an dem sich Geschichte eines ganzen Jahrhunderts widerspiegelt: Als der für seinen Familienroman "Die Buddenbrooks" frisch gekürte Nobelpreisträger 1930 in dem Dorf Nidden ankam, um sein neu errichtetes Sommerhaus zu beziehen, war die Begeisterung groß: "Es entfachte sich ein richtiger Hype um den Schriftsteller", weiß die Historikerin Ruth Leiserowitz. Ein Jahr zuvor hatte der Dichter bei einem Kurzurlaub die Kurische Nehrung in Litauen für sich entdeckt. Hier fand er nun in langen Sommern Inspiration und Ruhe zum Schreiben. "Er hatte wenig Kontakt zu der Bevölkerung, es war die einzigartige Landschaft, die ihn faszinierte", berichtet der Übersetzer Antanas Gailius. Doch die politische Entwicklung in Deutschland ließ sich im litauischen Nidden nahe der deutschen Grenze bald nicht mehr ausblenden. Als im August 1932 ein angekohltes Exemplar der "Buddenbrooks" auf der Türschwelle liegt, ist für die Manns die Idylle für immer zerstört. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten geht die Familie ins Exil, ihr Sommerhaus wird später zum Erholungsheim für Wehrmachtssoldaten, bis es nach der Eroberung Litauens durch die Rote Armee zu verfallen droht. Es ist wohl hartnäckigen Thomas-Mann-Fans zu verdanken, dass das Haus in den 1960er Jahren zu einer Gedenkstätte umgebaut wurde und sich in der Sowjetunion zu einem Ort des freiheitlichen Denkens und später zu einer Keimzelle der litauischen Unabhängigkeitsbewegung entwickeln konnte Heute ist das Haus ein viel besuchtes Museum.

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Regie: Sascha Schmidt Untertitel, Stereo
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